ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

welche jetzt hierher gelegt sind'), noch nicht an dieser Stelle; vielmehr lagen nicht hergehörige Platten da. Wir geben die Reichholdsche Zeichnung Abb. 2 trotzdem unverändert wieder, weil sie die Klammer- und Dübellöcher auf der Oberseite der Orthostaten (S. 399) erkennen läßt. Auch soll sie zeigen, daß die Fußbodenplatten mit großen roh behauenen Kalkplatten als Fundament unterlegt sind. Man sieht hier die große technische

[graphic][graphic]

Abb. 9 u. 10. Standspuren von Statuetten auf der Vorderreihe des Paviments, von Norden gesehen. Abb. 9 (oben) östlichster Stein. Abb. 10 (unten) nächster Stein nach Westen. [Im Hintergrund jenseits der Straße das Epigonen-Halbrund.]

1) Auf zweien dieser Platten finden sich am vorderen, längs der Straße laufenden Rande die Befestigungsspuren von Statuen, von denen uns aber keine zeichnerischen Aufnahmen, sondern nur kleine Photographien vorliegen, sodaß einstweilen nichts näheres darüber zu sagen ist; diese Photographien sind in Abb. 9 und 10 reproduziert. Es sind natürlich nachträglich gesetzte Figuren, wie wir sie ebenfalls bei dem Arkaderanathem fanden. Auch hier sind es vielleicht Proxenoi gewesen, wie wir für dort vermuteten (Athen. M. 1906, S. 488 f.).

Sorgfalt, mit der man einer Verschiebung oder Senkung der großen und schweren Fußbodenplatten vorbeugen wollte 1).

Der Statuensockel. Die Pflasterplatten lassen vor der halbrunden Rückwand einen Raum von etwa 1,25 m Tiefe frei. Hier liegt eine niedrige Unterstufe; sie ist als die übliche kleine Ausgleichsstufe (Euthynteria) anzusehen, die hier allerdings weniger den Zweck des Ausgleichens mit dem Erdboden hat, als vielmehr nur als ästhetische Ueberleitung dient. Die Platten dieser Stufe sind radial geschnitten, vorn und hinten entsprechend gerundet; sie haben die Gestalt von Kreisring-Sektoren (abgerollter Kegelstumpfmantel) und sind höher als die Pflasterplatten, sodaß eine kleine Stufe von 0,12 m Höhe entsteht. Unter sich sind sie durch je zwei Klammern verbunden. Jeder Block hat in der Mitte zwei rechteckige Dübellöcher, die zur Befestigung der oberen Blocklage dienten, sowie je ein Stemmloch zum Versetzen (vgl. unten S. 406, 2), wie auf dem Grundplan Abb. 3 unter den fehlenden Obersteinen IV, V. XII zu sehen ist.

[ocr errors]

An den beiden Enden ist diese Unterstufe nicht in situ erhalten. Am linken (westlichen) Ende ist der drittletzte Stein an seinem Ort. Dann kommt (nach Süden zu) eine Lücke, die jetzt durch einen zu niedrigen Stein ausgefüllt ist. An der vorderen Ecke liegt jetzt, wie wir aus Abb. 1 u. 7 (Taf. II) entnehmen. wieder ein Stein von normaler Höhe, der richtig an diesen Platz gelegt zu sein scheint. Leider besitzen wir keine Maße davon. Er hat, wie Abb. 7 erkennen läßt, an seiner inneren Seite nicht Bruch, sondern einen glatten oberen Rand. Gibt man nun dem fehlenden vorletzten Stein die normale Breite der übrigen, so sieht man, daß am Ende ein Stein von ungefähr der Größe nötig ist, wie ihn die Photographien 1 u. 7 zeigen. Es scheint darnach kein Zweifel, daß der letzte (südlichste) Halbstein richtig hierhin gelegt worden ist; auch setzt sich die schräge Bruchlinie seines linken (westl.) Viertels genau darunter auf dem Orthostat fort. Demnach ging diese Unterstufe an der linken (westlichen) Seite bis nach vorne hin, was auch künstlerisch als die einfachste und beste Lösung erscheint. Ganz entsprechend haben wir den Abschluß der rechten östlichen Seite zu denken. Nur daß wir hier hinter dem letzten Halbstein der Unterstufe eine Lücke annehmen, um dort die Treppe anzubringen (oben S. 402).

1) Die auf Tournaires beiden Plänen längs der Vorderkante des Halbrunds (zwischen Orthostatenwand und 2. Plattenreihe) gezeichneten 7 kleinen Quadrate waren allen nicht französischen Lesern unverständlich. Man war geneigt, sie für kleine, auf dem Paviment stehende Statuenbasen zu halten, und ich hoffte auf Aufklärung in Delphi selbst. Diese blieb jedoch aus, da an Ort und Stelle nichts von diesen Basen existierte. Erst die genaue Vergleichung mit Taf. VIII der Fouilles des Delphes (Ruines du Téménos) hat dann ergeben, daß es wahrscheinlich die Stirnen der Fundament-Mauern sein sollen, die als sogen. Roste das Paviment, bezw. dessen vordere Reihen trugen und nord-südlich unter den Stoßfugen der Platten verlaufen. Unter einander sind sie durch west-östliche Zwischenmauern verbunden, welche die als Füllsel dienenden Kalkbrocken und das Erdreich zusammenhielten. Dies Netzwerk der Roste war natürlich unsichtbar und seine Stirnpfeiler durften auf Tournaire's Plänen nicht als Teile des Paviments gezeichnet werden; es ist auf Abb. 2 nicht genau wiedergegeben, jedoch auf 4 gut erkennbar. Freilich machen diese Roste eine Zwischenpackung von Kalkplatten (Abb. 2) eigentlich unnötig, und es entsteht der Verdacht, daß auch letztere erst neuerdings zwischengestapelt seien, worauf auch ihr Fehlen auf Tournaires Plan zu deuten scheint. Dasselbe sahen wir bei den Orthostaten S. 399, Anm. 1. P.

Die Basissteine. Auf dieser Unterstufe ruht die obere Sockelstufe, d. h. die Basis, welche die Statuen trägt (ebenfalls hellgrauer Kalkstein von Hag. Elias). Ihre Blöcke haben die gleiche Kreisringsektorgestalt wie die der Unterstufe (Abb. 13 auf Taf. III). Sie sind unter sich alle gleich groß: in der vordern Segmentlinie 0,88 breit, die radialen Seiten 0,82 tief, die Höhe 0,32 m. Die innere Kreislinie hat einen Halbmesser von 5,74 m, die äußere von 6,56 m. Der Abstand dieser Sockelstufe von der Rückwand beträgt 0.31 m. An der Vorderseite treten die oberen Blöcke um 0,12 m gegen die Unterstufe zurück. Die vorn und hinten frei gebliebenen Oberseiten der Unterstufe sind stark verwittert, während ihre bedeckt gewesenen Teile unversehrt und glatt geblieben sind (gut zu sehen auf Abb. 7 u. 8). An der Vorderkante ist durch den ablaufenden Regen auf der Unterstufe eine scharfe Rille (Regenrand") eingetieft. Die Oberblöcke mit Ausnahme der Südseite des linken, westlichen Ecksteins (nr. XVI, Herakles) — haben an den radialen Seiten sorgfältige Anathyrosis, die auf Abb. 7 und 8 gut erkennbar ist. Die Maße gehen aus Abb. 11 rechts hervor. Pomtow hat diesen, jetzt als östlichsten

[blocks in formation]

Abb. 11. Unterseite und rechte (östl.) Seitenwand Abb. 12. Senkrechter Dübel zwischen von Stein II. Maßstab 1:20. Unterstufe und Statuensockel (1:20). daliegenden Block II durch Arbeiter aufheben lassen und die Unterseite. ebenfalls gezeichnet, die in Abb. 11 links neben der senkrechten Seite steht. Hier finden sich drei Gattungen von rechteckigen Vertiefungen: 1. In der Mitte der Unterste ist eine flache, nur 1 cm tiefe Einarbeitung von 7:8 cm Größe; sie kann nur zum Heben des Steins bestimmt gewesen sein, indem man hier ein Eisen unterstemmte'). — 2. An der senkrechten Seite, in der Mitte der gerauhten Vertiefung findet sich bei Stein II auf der Ostseite ein roh und unregelmäßig gearbeitetes Loch (2:7 cm; tief 5 bis 6 cm); an der Westseite dieses Steines ist keines. Ein ähnliches Loch ist auf der Ostseite von VIII. Es fehlt jedoch auf der anschließenden Westseite von VII. An der Ostseite von XIII war ebenfalls keines; doch ist dies ein statuenloser Zwischenstein. Die Ostseite von VII und die Westseite von VIII, ebenso die Seiten der übrigen Steine konnten nicht untersucht werden. Da somit diesen horizontalen Löchern, soweit sie bekannt sind, keine an den Nachbarsteinen entsprechen, haben sie nicht zur Verdübelung gedient, sondern nur zu irgend einem Vorgang beim Transport 4) Diese Art von Werkhilfe kommt sehr selten vor. B.

oder Versetzen, der sich nicht näher erkennen läßt. 3. An der Unterseite befinden sich ober- und unterhalb von dem unter 1) beschriebenen Hebeloch zwei rechteckige Einschnitte von beträchtlicher Länge (10 cm) und geringer Breite (3 cm); Höhe 4,5 cm. Hier saßen rechteckige Metalldübel, welche in die oben (S. 404) genannten Dübellöcher der Unterstufe eingriffen (vgl. den schematischen Durchschnitt Abb. 12), sodaß ein Ausweichen nach vorne oder hinten verhindert wurde. Die Fugen der Oberstufe kamen somit jedesmal in die Mitte der unteren Steine zu liegen, wie dies die Regel und bei isodomem Mauerwerk eine praktische Notwendigkeit ist 1). Zum Versetzen der oberen Blöcke hat man wieder die üblichen Stemmlöcher eingehauen, die Bulle übersehen hatte und die Pomtow nachträglich in die Aufnahme eintrug. Sie stehen links von der Linie der Dübellöcher, sodaß hier wieder, wie bei den Arkadern (Athen. Mitt. 1906, 483) am rechten Ende mit dem Versetzen der Blöcke angefangen wurde 2).

2. Die Statuen der Argos-Könige.

Uebersicht über die Basensteine, ihre Aufschriften und Gruppierung. Nach dieser Beschreibung des Baues wenden wir uns zu der Anordnung und Verteilung der einst in ihm aufgestellten Statuen. Ueber sie sagt Pausanias, der den inschriftlich erhaltenen Künstlernamen (Antiphanes) hier merkwürdigerweise verschweigt, folgendes (X 10, 5): άлаvtizo̟ò̟ dè avτῶν (sc. τῶν Ἐπιγόνων) ἀνδριάντες εἰσὶν ἄλλοι· τούτους δὲ ἀνέθεσαν οἱ Ἀργεῖοι τοῦ οἰκισμοῦ τοῦ Μεσσηνίων. Θηβαίοις καὶ Ἐπαμεινώνδᾳ μετασ χόντες. ἡρώων δέ εἰσιν αἱ εἰκόνες. Δαναὸς μὲν βασιλέων ἰσχύσας ἐν τῷ Ἄργει μέγιστον, Ὑπερμνήστρα δὲ ἅτε καθαρά χεῖρας μόνη τῶν ἀδελ φῶν· παρὰ δὲ αὐτὴν καὶ ὁ Λυγκεὺς καὶ ἅπαν τὸ ἐφεξῆς αὐτῶν γένος τὸ ἐς Ηρακλέα τε καὶ ἔτι πρότερον καθῆκον ἐς Περσέα).

1) Die stärkere Verdübelung war nötig, weil man die Oberstufe nicht in die Unterstufe eingefalzt hatte, wie bei den Arkadern; vgl. Ath. Mitt. 1906, S. 483 u. Taf. XXIV. 2) Wegen ausgesprochener Zweifel möge eine kurze Schilderung des Verfahrens folgen: Die Stemmlöcher müssen stets etwas außerhalb des Platzes liegen, für den der Block bestimmt ist. Der Block wird beim Niederbringen vom Krahn (oder beim Hinaufschleifen mittelst schräg gelegter Planken) nicht unmittelbar neben den schon stehenden Nachbar gesetzt, sondern noch einige Zentimeter von jenem entfernt, da sonst durch sein heftiges Anstoßen leicht die Kanten ausgesprengt werden können; auch wäre das sofortige Versetzen auf den eigentlichen Platz bei einer Verdübelung wie in der Argosnische überhaupt nicht möglich. Um sodann den neuen Block ganz anzuschieben, wird auf der entgegengesetzten Seite in die Unterlage ein kleines, meist ovales Stemmloch gemeisselt. In dieses wird die Spitze einer Eisenstange eingestemmt und nun zwischen die Stange und den Block ein Rundholz oder Kantholz gelegt oder gehalten. Stemmt man sich nun gegen das obere Ende der Stange (also gegen den langen Hebelarm), so wirkt, da das Ende des kurzen Hebels feststeht, die Kraft mit der entsprechenden quadratischen Verstärkung auf den Auflagerpunkt des Hebels. Der Stein wird also mit verhältnismäßig geringem Kraftaufwand weitergeschoben. Das Zwischenlegen eines Holzes ist unbedingt nötig, um eine Verletzung der Kanten zu verhüten. Eine anschauliche bildliche Darstellung des Verfahrens, sowie der Dübel- und Klammervorrichtungen gibt Bötticher, Akropolis von Athen S. 123, Fig. 51. 3) Daß diese Textworte nicht nach Schubarts Vorschlag geändert werden dürfen. ist auf S. 409 f. Anm. 1 auseinandergesetzt.

Nun sind von den hier genannten Statuen nicht nur die Standblöcke des Lynkeus, Perseus und Herakles aufgefunden, sondern außerdem noch die von Abas, Akrisios, Danae, Alektryon und Alkmene. Dagegen fehlen die von Danaos und Hypermnestra. Außerdem existieren drei inschriftenlose Steine, von derselben Größe und Gestalt wie die Basensteine, einer davon ohne Standspuren. Daraus geht hervor, daß es eine Anzahl Zwischensteine gegeben hat, die zwischen den eigentlichen Standplatten eingelassen waren und die Kontinuität der Basenstufe herstellten. Fraglich aber bleibt zunächst, wo diese Zwischenräume anzusetzen sind, ob durch sie die Statuenreihe in bestimmte Gruppen gegliedert wurde, und ob außer Danaos und Hypermnestra nicht noch andere Statuen fehlen können. Als solche könnten Aigyptos als der zweite Urahn, ferner die Frauen des Danaos, Abas oder Perseus (Andromeda) in Betracht kommen, die in den Lücken oder am Anfang gestanden hätten; weitere Personen sind durch die Kontinuität der Statuenaufschriften ausgeschlossen.

Die Beantwortung dieser Fragen wird im einzelnen erst später besprochen werden. Hier begnüge ich mich, wie bei den früher behandelten Weihgeschenken zunächst damit, eine Uebersicht der Steine und ihrer Aufschriften zu geben und verweise, um die fortlaufende Darstellung nicht zu sehr zu unterbrechen, die genauere Beschreibung der erhaltenen Basisblöcke, ihrer Inschriften. Standspuren etc. in ein besonderes Kapitel. Das Gleiche ist auch bei der Gesamtanordnung der Statuen und ihrer Gruppenteilung nötig, weil beides diesmal zum Teil von der Analyse der Standspuren abhängig ist. Für all das stehen die genaueren Nachweise in Abschnitt 5.

Wie Tafel III zeigt, sind 8 Standplatten erhalten (Nr. VII-XI, XIV -XVI), welche an den Vorderseiten Königsnamen tragen, dazu 2 Standblöcke (Nr. II u. VI) mit den Spuren je eines Fußes, aber ohne Namen, endlich 1 ganz leerer Stein (Nr. XIII), der weder Namen noch Standspuren aufweist. Diese 11 Basen liegen heut auf der Westhälfte der niedrigen Sockelstufe in dem Halbrund selbst, so wie es die Photographien zeigen (Abb. 7 u. 8 auf Taf. II). Sie tragen folgende Aufschriften, von denen sich mehrere über die Stoßfuge auf den Nachbarstein fortsetzen: Λυγκεύς (VII) - [Λυγκέως ? 4]β[α ς?] (VII-VIII) — Ἄβαντος Ακρίσιος Azo ioios (VIII-IX) - Azquoiov | Aavá a (IX-X) — Sará as II & 9Ακρισίου o[εis] nai Aióg (X–XI) — Περσέος Αλεκτρυών (XIV) - Αληκ τρυόνος] Αλκμήνα (XV) - Αλκμήνας Ηρακλ[ῆς] καὶ Διός (XVI). Die Anordnung, Verteilung und den Buchstabencharakter dieser Aufschriften erkennt man am besten aus Abb. 13 (Tafel III), wo die Facsimiles von mir eingezeichnet sind. Sie sind von allen anderen Denkmälern dadurch verschieden, daß die Buchstaben der Königsnamen von rechts nach links laufen. Homolle hat hierin eine affektierende Nachahmung der alten linksläufigen Schriftart erkennen wollen, die man in Rücksicht auf das mythische Alter der dargestellten Heroen gewählt hätte (Bull. 18. 186):

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »