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Lehrbuch

der

deutschen Poetik

für

höhere Mädchenschulen

und

Lehrerinnenbildungsanstalten

von

Dr. Hermann Stohn.

Leipzig,

Druck und Verlag von B. 6. Teubner.

1884.

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Vorwort.

Wenn es auch der Lehrer des Deutschen nicht wird umgehen können, schon in den Mittelklassen der höheren Mädchenschule bei Gelegenheit der Lektüre die Schülerinnen mit dem Notwendigsten über die einfachen Versmaße, über den Reim, sowie über den Unterschied zwischen einem epischen und einem lyrischen Gedichte u. dergl. bekannt zu machen, so ist es doch unbedingt nötig, in der Oberklasse nicht nur alles dies in Zusammenhang zu bringen, sondern es auch zu einem übersichtlichen Ganzen zu erweitern. Die Schülerin muß hier das Charakteristische der poetischen Sprache mit ihren Tropen und Figuren, die deutschen und die hauptsächlichsten fremden Strophen kennen lernen, sowie eine eingehendere Kenntnis der Dichtungsgattungen und ihrer Unterarten erhalten. Wie aber überhaupt in der Mädchenschule, so beachte der Lehrer namentlich in der Poetik den Grundsay: Nimmer zu viel! Das Mädchen braucht bei weitem nicht in alle Einzelheiten und Feinheiten der poetischen Formen eingeweiht zu werden, braucht bei weitem nicht alle fremden Strophen kennen zu lernen; in lezterer Beziehung genügen meines Erachtens einige antike Strophen, die Stanze, das Sonett, die Terzine und der Alexandriner vollkommen. Warum soll das Gedächtnis der Schülerin mit dem Madrigal, dem Rondeau und Ritornell, dem Triolett, der Sestine, Siciliane und Canzone, mit der Decime und Glosse, und wie diese fremden Blüten alle heißen, belastet werden, die doch nur hier und da in unserm deutschen Dichtergarten vorkommen? Diesen für die Mädchenschule so wichtigen Grundsay: Beschränkung des Stoffes! hoffe ich in dem vor

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liegenden Werkchen überall durchgeführt zu haben, wobei ich zugleich bestrebt war, das für die Schülerin Wissenswerte in eine möglichst lebendige, zusammenhängende und dadurch das Mädchen fesselnde Darstellung zu kleiden und durch sorgfältig ausgewählte Beispiele zu erläutern. - Ferner bin ich der Ansicht, daß die höhere Mädchenschule, da sie ja ihren Zöglingen den Abschluß ihrer Bildung geben soll, dieselben nicht entlaffen dürfe, ohne ihnen wenigstens einen Einblick in das Wesen der Kunst überhaupt und in das Verhältnis der Poesie zu den übrigen Künsten zu geben und habe aus meiner eigenen Unterrichtspraxis erfahren, wie sehr eine solche, allerdings nur kurze, aber lichtvolle, dem Verständnisse des Mädchens angepaßte Darstellung die Schülerinnen lebhaft interessiert, und welchen Nußen dieselbe auch bei der Lektüre und Litteraturgeschichte gewährt. Hierdurch bestimmt, habe ich der eigentlichen. Poetik einige darauf bezügliche Abschnitte vorhergehen lassen. Gewissenhaft habe ich die größeren Werke von Vischer, Gottschall und Carrière, sowie die Arbeiten von Linnig, Köpert und Bornhak benut. Möge denn dieses Büchlein dazu beitragen, Verständnis und Empfänglichkeit für alles Schöne und Gute, was die deutsche Poesie bietet, in unserer Mädchenwelt zu beleben und zu fördern!

Köln 1884.

Der Verfasser.

Inhalt.

I. Abschnitt.

Wesen und Arten der Kunst.

§ 1. Der Begriff des Schönen § 2. Die Kunst überhaupt

§ 3. Arten der Kunst. .

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§ 4. Die Poesie und die bildende Kunst § 5. Die Poesie und die Musik. .

II. Abschnitt.

Die Formen der Poesie.

A. Die poetische Sprache.

§ 6. Der poetische Ausdruck im allgemeinen.

§ 7. Die Tropen.

1. Das Gleichnis

2. Die Metapher.

3. Die Synekdoche

4. Die Metonymie .

5. Die Hyperbel . .

§ 8. Die Figuren. a. Gedankenfiguren

1. Die Ausrufung

2. Die Frage.

3. Die Anrede oder Apostrophe

4. Die Steigerung oder Klimax

5. Der Gegensaß oder die Antithese

6. Das Paradoxon .

7. Die Jronie.

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