ÀҾ˹éÒ˹ѧÊ×Í
PDF
ePub

Erst wenn sich die soziale Entwicklung weiter entfaltet und mit dem Zunehmen der Verstandeskräfte auch die Erfahrung wächst, wird eine Induktion möglich. An die erforderliche Ansammlung individueller Induktionen schließt sich dann die öffentliche und traditionelle Induktion, welche nun jeder Generation schon von Jugend auf ein= geprägt wird 1.

Wie sich mit diesen Erfahrungsgrundsäßen nach Spencer die Idee des Zwanges oder der Pflicht verbindet, werden wir später bei Behandlung des Gesezes darlegen. d) Wäre der Mensch ein isoliertes Wesen, so ließe sich nach dem Gesagten sein Handeln in eine „Formel" bringen, welche das Sittengesez des Menschen enthielte. Allein der Mensch lebt mitten unter seinesgleichen. Das Wohl des einzelnen muß deshalb mit dem Wohl der Gesamtheit in Einklang gebracht werden. Wie dieser Einklang allmählich sich bewerkstelligt, zeigt die Soziologie.

Solange die Anpassung des Menschen an die soziale Umgebung eine unvollkommene ist, sind mancherlei Opfer von seiten des Privatwohls, mancherlei schwankende Kompromisse zwischen dem öffentlichen und privaten Sittencoder, zwischen Egoismus und Altruismus notwendig. Aber der Entwicklungsprozeß wird allmählich die Aussöhnung zwischen Egoismus und Altruismus zu stande bringen. Nach Vollendung der sozialen Anpassung wird jeder gerade dadurch, daß er seine augenblickliche Lust befriedigt, beständig das allgemeine Wohl fördern.

Um uns diese Aussöhnung zwischen Egoismus und Altruismus begreiflich zu machen, bedient sich Spencer besonders der Sympathie oder genauer der Mitfreude. Solange das Elend uns häufig vor Augen tritt, kann die Mitfreude sich nur langsam entwickeln. Wenn aber bei fortschreitender Anpassung das Elend immer mehr verschwindet (!), wird diese Entwicklung sehr rasch vor sich gehen. Dann wird uns, auf Grund der Mitfreude, andern wohlzutun die höchste Lust bereiten, und gern wird jeder auf die egoistische Befriedigung verzichten, um der höheren altruistischen Genüsse habhaft zu werden.

4. Erst wenn die Anpassung zu ihrer Vollendung gelangt ist, werden absolut gute Handlungen möglich sein. Absolut gut ist die Handlung, welche allseitig die Lust und das Leben vermehrt und den Schmerz negiert, d. h. keinerlei Unlust verursacht. Bei der heutigen unvollkommenen Anpassung sind bloß relativ gute Handlungen möglich, welche noch von Unlust begleitet sind. Deshalb ist heute auch nur eine relative Ethik möglich. Eine absolute Ethik wird erst nach Abschluß des An= passungsprozesses möglich sein. Leitet jemand aus den Keplerschen Geseßen auf rein mathematischem Wege die Bewegungsbahnen ab, so sind diese Folgerungen absolut richtig: wollte man aber diese Ergebnisse unmittelbar auf die wirklichen Planetenbahnen anwenden, so würden sie sich als ungenau erweisen, weil in der Wirklichkeit störende Ursachen vorhanden sind. Die mathematischen Ergebnisse sind also, auf die Wirklichfeit übertragen, nur annähernd oder relativ richtig. Etwas ähnliches gilt auch von der Ethik. Wegen der noch unvollkommenen Anpassung des Menschen kann die Ethik heute nur eine relative sein, weil ihre Resultate der Wirklichkeit nur annähernd und relativ entsprechen. Ist aber einst der Anpassungsprozeß vollendet, so wird eine absolute Ethik mit absolut richtigen Regeln für das sittliche Handeln möglich sein.

Epikur auf dem Sockel der Entwicklungslehre! Das ist die kürzeste Cha= rakteristik des dargelegten Systems. Man kann es auch mit J. Lindsay1 eine

1 Spencer, Tatsachen der Ethik 126.
3 Ebd. 162 u. 264 ff.

2 Ebd. 145 ff.

4 Vgl. Zeitschrift für Philosophie und philos. Kritif CXVII 118.

Der un

Aufpfropfung des Hedonismus auf den Evolutionismus" nennen. mittelbare Beweggrund zum Handeln soll nach Spencers ausdrücklicher Be= hauptung nicht das allgemeine Glück, sondern die augenblickliche Lust des Handelnden sein, wenigstens auf einer höheren Entwicklungsstufe 1. Mit diesem Streben nach Luft soll sich dank dem Anpassungsprozeß allmählich von selbst das allgemeine Wohl einfinden.

Die schärfste Kritik dieses Systems hat kein anderer geschrieben als Spencer selbst, indem er gesteht, daß nach seinen Grundsägen die Ethik ein viel weiteres Gebiet umfaffe, als man bisher angenommen habe. Außer dem Handeln, welches von jeher als sittlich gut oder bös aufgefaßt wurde, umfaßt sie auch jenes Handeln, welches direkt oder indirekt „die Wohlfahrt des Ich oder anderer fördert oder hindert" 2. Obwohl er es selbst begreiflicherweise nicht sagt, muß doch nach seinen Grundsäßen alles, was das Leben, die Fortpflanzung, Gesundheit usw. fördert, als sittlich gut angesehen werden 3.

Aus der Schule Comtes und Spencers ist G. Razenhofer hervor= gegangen. Nicht zurück zu Kant, geschweige zu Thomas von Aquin, sondern zum positivistischen Monismus." Mit diesem Motto bezeichnet Razenhofer die Richtung seiner Ethik.

1 Spencer, Tatsachen der Ethik 170 ff.

[ocr errors]

2 Ebd. 306.

3 Eine eingehendere Auseinanderseßung und Widerlegung der Spencerschen Ethik haben wir in unserer Schrift gegeben: Die Sittenlehre des Darwinismus, eine Kritik der Ethik H. Spencers, Freiburg 1885, Herder. Gegen Spencer und den Utilitarismus überhaupt richtet sich auch die treffliche Monographie von J. J. Ming S. J., The Data of modern Ethics examined (2. ed.), New York 1897. Unter den vielen ganzen oder teilweisen Anhängern der sog. evolutionistischen Moral im Sinne Spencers nennen wir hier außer Darwin noch Stephen Leslie (Science of Ethics. 1883); Guyau (Esquisse d'une morale sans obligation ni sanction. 1885); A. Fouillée (Critique des systèmes de morale contemporains. 1884); W. H. Rolph (Biologische Probleme. Zugleich als Versuch einer rationellen Ethik. 1882); H. Münsterberg (Ursprung der Sittlichkeit. 1890); Fr. Steudel, Pastor an St Remberti (Bremen), der seine Weltanschauung Religion des Sonnenscheins" tauft. Vgl. Der religiöse Jugendunterricht, 2. Hauptteil (1900). „Die Unterscheidung von gut und bös... beruht auf einem Entwicklungsprozeß der Menschheit“ (S. 276). „Höchste Lebensförde= rung und Lebensbereicherung, die der Freude am Leben dienen soll", ist das Ziel aller Sittlichkeit (S. 176). Eingehender haben wir die Ethik Steudels besprochen in den Stimmen aus Maria - Laach LXI 449 ff. Ein Kuriosum ist die Entwicklungsmoral Wilh. Haaces (Die Schöpfung des Menschen und seiner Ideale. 1895). Nach Haacke ist das ganze Universum vom „Streben nach Gleichgewicht" beherrscht. Die „Erreichung von Gleichgewicht" bildet den Zweck des Weltprozesses. Gott ist nichts anderes als das Streben sämtlicher Uratome nach Gleichgewicht. Und was ist sittlich gut? Alles was dazu beiträgt, das Gleichgewicht in unserem Gehirn und damit unsere Glückseligkeit zu erhöhen. Was aber dieses Gleichgewicht, sei es im Individuum, sei es in der Nation oder in der ganzen Menschheit, vorübergehend oder dauernd zu stören geeignet ist, ist schlecht (S. 414). Das mechanische Gleichgewicht wird auch durch das scheußlichste Verbrechen nicht gestört. Von den armenischen Greueln z. B. sagt er, solche Prozesse müssen fich mit Notwendigkeit in der Weltgeschichte vollziehen. Es handle fich dabei um Naturgesetze. Nun, dasselbe gilt von allen ungerechten Bedrückungen anderer Nationen. Über Haacke vgl. Wasmann, Zur neueren Geschichte der Entwicklungslehre in Deutschland (1896).

• Positive Ethik (1901).

"

Die Welt darf nicht dualistisch in Geist und Materie geschieden werden. Es gibt nur ein wahres positives Sein: die Urkraft", die zugleich Geist und Materie als ihre Attribute umfaßt. Der ganze Weltprozeß ist nur ein Entwicklungsprozeß der Urkraft, der von den beiden Faktoren der Konzentration und Repulsion beherrscht wird. Die physikalische Weltordnung wird vorwiegend durch die Geseze der Kon= zentration, die biologische dagegen durch die Geseze der Repulsion bestimmt. Durch die Repulsion suchen sich die Lebewesen gegen die Konzentration, d. h. den Rückfall zur toten Masse, zu wehren. Doch obsiegt schließlich die Konzentration und führt zum allgemeinen Tod. Was dann geschieht, entzieht sich unserer Kenntnis.

Die Erscheinungen der Repulsion sind ein fortgesetter Kampf, in dem sich die einzelnen zur Geltung zu bringen suchen. In der Berührung mit den Nebenmenschen werden die individuellen Interessen begrenzt, so daß eigene und fremde Beeinträchtigung entsteht. In diesem Konflikt der Individuen greifen vor allem die sexuellen Beziehungen beruhigend ein, wonach sich die beiden Geschlechter zur Arterhaltung zusammenfinden und in der Abstammungsgenossenschaft sich eine Gruppe von Menschen über ihre Bedürfnisse einigt. Infolge des Gattungstriebes überträgt der Mensch das Bestreben zur Entwicklung seiner Individualität auf eine Gemeinschaft von Blutsverwandten. Es ist dies der Ursprung ethischer Empfindung, deren Inhalt der individuelle Verzicht zu Gunsten der Gattung ist." Aus den sozialen Wirkungen dieses ursprünglichen Verzichtes ergeben sich alle Verzichte, welche die Menschen mit der Vergrößerung und Vervielfältigung der sozialen Verbände üben. Die Einsicht nimmt zu, daß das Individuum nur im Verzicht zu Gunsten der Sozialverbände, denen es angehört, seine Rechnung finden kann; das Individuum bleibt aber stets der Ausgangspunkt ethischen Empfindens, das bald ab, bald zunehmen kann. Schließlich aber werden im Kampf ums Dasein die Vereinigungen obfiegen, in denen die Repulsionsenergien von den Konzentrationsenergien in die nötigen Schranken zurückgedrängt werden.

Das Individuum hat das Bedürfnis, daß seine Betätigung nicht mehr eingeschränkt werde, als die allgemeine Entwicklung verlangt, und die Gesellschaft hat das Bedürfnis, daß dem Individuum keine Betätigung zustehe, welche die gedeihliche Entwicklung der Individuen im Durchschnitt hindert. Jede Absicht oder Handlung, welche dieser Forderung des Individuums oder der Gesellschaft entgegentritt oder sie verlegt, ist böse", und jede Absicht oder Handlung, welche die Entwicklung des Individuums im einzelnen oder im Hinblick auf die Entwicklung der Gesellschaft überhaupt fördert, ist „gut“ 1.

"

Razenhofer faßt im Schlußsaß seines Werkes seine „monistische“ Ansicht also zusammen. Die Menschheit steht lauter Einheiten gegenüber: der Einheit der sozialen Aufgaben: die Zivilisation; der Einheit der sittlichen Kräfte: das Gewissen; der Einheit aller Beweggründe: das angeborne Interesse; der Einheit sittlicher Zwecke: die individuelle Vervollkommnung; der Einheit alles Geschehens: die Entwicklung; der Einheit aller Gesetzlichkeit, wurzelnd in der Einheit des Seins als Emanation der Urkraft: die Einheit des Willensideals, der Gemeinnuh. Da wir alle Formen unseres Seins und Strebens in Einheiten zusammenfassen können und diese Einheiten selbst wieder im einheitlichen Prinzip aller Erscheinungen, in der Urkraft, wurzeln, so haben wir jenen monistischen Positivismus gewonnen, der allein die Wahrheit aller Ableitungen verbürgt; denn alles Vielfache, Unauflösliche, Zusammengesezte im lezten Grunde der Erscheinungen widerspricht der Kausalität als oberstem Prinzip der Natur."

[blocks in formation]
[ocr errors]

Mit welchem Recht ein Positivist eine solche allem Seienden zu Grunde liegende Urkraft" annehmen kann, ist fürwahr schwer einzusehen. Wo sind denn die Tatsachen, die eine solche Kraft verlangen? Und wie kommt diese Urkraft dazu, sich in eine Vielheit von Individuen zu verzweigen, ohne aufzuhören, eins zu sein? Wir haben doch das klare Bewußtsein, daß wir selbständige, von andern verschiedene und gesonderte Individuen sind, die sich gegen andere zu behaupten suchen. Die sich selbst vervollkommnende Urkraft" enthält auch einen inneren Widerspruch. Nichts kann sich selbst ohne Mithilfe äußerer Ursachen vervollkommnen; die Wirkung kann nie größer sein als die Ursache.

Die sonderbare Idee, daß alles sittliche Empfinden dem Geschlechtstrieb entstamme, haben schon Helvetius und Littré vor Razenhofer ausgesprochen.

Siebter Artikel.

Die Norm des Kulturfortschrittes.

§ 1. Die Anhänger dieser Lehre.

An die Stelle des „größtmöglichen Glückes der größtmöglichen Zahl“ sezen Neuere das Prinzip des Kulturfortschrittes als das oberste Ziel und Maß des Sittlichen. Die Kulturentwicklung gilt ihnen nicht als Mittel zum Glücke aller, sondern als Selbstzweck, dem sich auch das Glück der Menschen als Mittel unterzuordnen hat.

Im Grunde müssen sich zu dieser Ansicht alle Ganz oder Halbpantheisten bekennen, welche den einzelnen nur als eine Erscheinung, ein Moment in der Entwicklung des Absoluten auffaffen und ihm demgemäß die Mitarbeit an dieser Entwicklung als höchste Aufgabe zuweisen. Die Ansicht Schleier machers haben wir schon oben (S. 115) erwähnt. Hegel sieht die einzelnen an als „Momente“ des allgemeinen Selbstbewußtseins, das sich als selbständige Gewalt realisiert 1. Als die höchste Entwicklung des Absoluten ist der Staat auch absoluter Selbstzweck und hat das höchste Recht gegen die einzelnen, deren höchste Pflicht es ist, Mitglieder des Staates zu sein 2. Ähn= lich drückt sich Schelling aus 3. Auch der Pantheist Krause und sein Schüler H. Ahrens bekennen sich im wesentlichen zum Prinzip des Kulturfortschrittes.

Vom Standpunkte des Pessimismus hat E. v. Hartmann den Kulturfortschritt als das unmittelbare Ziel und Maß des Sittlichen für die gegen= wärtige Entwicklungsstufe des Absoluten hingestellt.

Der absolute unbewußte Urwille hat sich, um der inneren Qual des leeren, vorstellungslosen Wollens zu entgehen, in den Weltprozeß gestürzt. Aber er hat sich verrechnet. Anstatt des erhofften positiven Glückes findet er auf seinem Entwicklungswege stets wachsende Qual. Der einzige Ausweg aus dieser Qual ist schließlich die absolute Verneinung des Willens, zu existieren, d. h. die Weltvernichtung. In dieser Weltvernichtung besteht die Welterlösung, welche den lezten Zweck des

1 Werke VIII (1840) 313.
4 Naturrecht I 249 289.

2 Ebd. 306.

3 Werke I 313.

Weltprozesses bildet. Diese Vernichtung ist aber nicht auf einmal zu erreichen, sondern nur allmählich dadurch, daß der unvernünftige Wille durch alle Stadien der Illusion geführt wird. Solcher Stadien gibt es drei: auf der ersten Stufe sucht der Wille das Glück in irdischen Gütern, auf der zweiten in einem jenseitigen Leben, und auf der dritten im Fortschritt in Kunst und Wissenschaft, auf politischem und sozialem Gebiete. Auf dieser dritten Stufe befinden wir uns gegenwärtig. Mit dem Fortschritt wächst zugleich das Elend der Massen, das Bewußtsein der Vergeblichkeit jedes Ringens nach positivem Glück, und dadurch entsteht die Sehnsucht nach dem negativen Glück, d. h. nach der Befreiung von der Qual des Daseins durch Selbstvernichtung.

Es ist somit Pflicht eines jeden, am Kulturfortschritt und dadurch an der Erlösung des Absoluten, die ja seine eigene Erlösung ist, mitzuarbeiten. Hartmann faßt selbst diese Ansicht in die gotteslästerlichen Worte zusammen, mit denen er seine Untersuchungen über die Grundlage des Sittlichen beschließt: „Das reale Dasein ist die Inkarnation der Gottheit, der Weltprozeß die Passionsgeschichte des fleischgewordenen Gottes und zugleich der Weg zur Erlösung des im Fleische Gekreuzigten; die Sitt lichkeit ist die Mitarbeit an der Abkürzung dieses Leidens- und Erlösungsweges." 1

Hartmann ist der Meinung, dieses Moralsystem vereinige die Vorzüge aller andern Systeme ohne deren Mängel in sich. Es überwindet den Egoismus, da ja alle mit dem Absoluten eins sind und die Arbeit für sich zugleich Arbeit für andere ist und umgekehrt; es ist absolut teleologisch, indem es alles sittlich Gute dem höchsten Weltzweck unterordnet; es birgt auch das Wahre des Eudämonismus in sich, indem es dem unmöglichen positiven Glück das negative Glück, d. h. die Erlösung von allem Elend, substituiert.

Das Hartmannsche System beruht auf so vielen Ungereimtheiten, daß man sich wundern muß, wie ein sonst scharfsinniger Denker zur Aufstellung solcher Ungeheuerlichkeiten kommen kann. Was soll dieses Absolute, das sich gedankenlos in den Weltprozeß stürzt und von einer Illusion in die andere gerät und schließlich in der Selbstvernichtung dem Elend zu entrinnen sucht? Hier erscheinen die Absurditäten des Pantheismus und Pessimismus in ver= mehrter Auflage 2. Wir werden im folgenden Hartmann nur insoweit berücksichtigen, als auch nach ihm auf der gegenwärtigen Stufe die Sittlichkeit in der Mitarbeit am Kulturfortschritt bestehen soll.

Bestimmter noch als Hartmann vertritt Wilh. Wundt das Moralprinzip des Kulturfortschrittes.

Nach Wundt gibt es keine eigentlichen Substanzen. Alles Wirkliche ist unablässiges Werden und Geschehen. Hierin kommt Wundt mit Heraklit und Hegel überein. Allein nach ihm liegt dem Werden nicht der Begriff oder das Denken

1 Das fittliche Bewußtsein (1886) 688. Über Hartmann . Gutberlet, Ethik und Naturrecht 2 72 ff; dess. Ethik und Religion 311; Stange, Die christl. Ethit 43 ff; Didio, Die moderne Moral und ihre Grundprinzipien kritisch beleuchtet (1895) 74 ff.

2 Das fittl. Bewußtsein 684. „Das Elend des Daseins in der Welt wäre also gewissermaßen wie ein juckender Ausschlag am Absoluten zu betrachten, durch welchen dessen unbewußte Heilkraft sich von einem inneren pathologischen Zustande befreit, oder auch als ein schmerzhaftes Zugpflaster, welches das alleine Wesen sich selbst appliziert, um einen inneren Schmerz zunächst nach außen abzulenken und für die Folge zu be= seitigen." (!!)

« ¡è͹˹éÒ´Óà¹Ô¹¡ÒõèÍ
 »