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der Futunier liebt: Schmausereien, Tanz, Spiel usw. In der Mitte steht ein ungeheurer Baum, Pukatala genannt, dessen Blätter den Himmelsbewohnern alles bieten, was sie nötig haben. Im Backofen geröstet, verwandeln sich diese Blätter in die köstlichsten Delikatessen aller Art. Fühlen die Seligen das Alter nahen, so brauchen sie sich nur im See Vaiola zu baden, um wieder jung zu werden. In diesen Himmel kommen nur Menschen, welche die Götter verehrt, die Tabus respektiert, den Häuptlingen gehorcht, sich verheiratet und vor allem ihr Blut auf dem Schlachtfelde vergossen haben. Die tapferen Krieger nehmen den Ehrenplaß ein. . . . Das Los derjenigen, welche die obengenannten Bedingungen nicht erfüllen, ist ein sehr trauriges. Ihre Seelen kommen zuerst in die falemate (Toten= wohnung) ihrer Familie. Das ist entweder ein hohler Baum oder eine Felsen= höhle usw. Dort wohnt ein Atua matalua, d. H. ein Gott mit zwei Augen. Nach einiger Zeit stirbt die Seele wieder und kommt nun zu Atua matalasi, einem Gott mit einem Auge, um endlich unter die Herrschaft des Atua magugu zu geraten, eines taubstummen Unholdes ohne Mund und Nase. Die Seele nimmt in diesen Perioden die Gestalt und Lebensweise des jeweiligen Gottes an, und ihre Nahrung besteht nur aus Eidechsen und anderem ekelhaften Getier."

„Ihr Kultus gilt keinen Gözenbildern. All ihre Gottheiten sind reine Geister, die vordem mit Leibern vereint waren, mit Ausnahme gewisser ausgewählterer Götter, welche niemals unsere Natur hatten und deren Ursprung für sie ein Geheimnis ist. Alle diese Geister wohnen in der Wolkenregion oder kommen aus einem fernen Lande, das sie Porstu (Nacht des Gebetes) nennen. Der allgemeine Name ihres Himmels ist Epuri (Nacht). Dort herrscht eine Unterordnung, ähnlich der auf der Insel eingeführten, d. h. alle diese Geister anerkennen einen König; die unter ihm Stehenden sind Diener seines Willens. Dem einen gibt er die Sorge einer Insel, dem andern die Aufsicht über die Tabus (das Geheiligte) usw. Wieder andere bilden das Gefolge des großen Geistes und kommen nie auf die Erde, es sei denn etwa, um einen Spaziergang zu machen und eine Schale Kawa zu trinken."

Die meisten dieser Gottheiten sind nichts anderes als die Geister apotheo= sierter Könige und Häuptlinge. Der religiöse Kult besteht fast ausschließlich aus Sühn- und Besänftigungsopfern.

Was die Verteilung der Arbeit angeht, so müssen die Weiber Muscheln sammeln, Matten und Flechtwerke anfertigen, worin sie große Geschicklichkeit bekunden. Den Männern fällt die Besorgung der Feldarbeiten und der Baumkultur, der größere Fischfang und seltsamerweise -die Küche zu. Eines ihrer wichtigsten Geschäfte aber ist die Zubereitung des Kawa (eines Getränkes). Die Kawawurzel ist beinahe das einzige Unentbehrliche bei diesen Völker= schaften. Durch sie ehren sie die Gottheiten und sichern sich ihre Gunst; durch sie versöhnen sie sich mit ihren Feinden und bewahren sich das Wohlwollen ihrer Könige und Häuptlinge; ihr danken oft die Verurteilten Gnade und Rettung; sie ist der Zauber, wodurch Gesundheit und andere verlorne Dinge wiedergewonnen werden; sie spielt die Hauptrolle bei allen Bündnissen, Besuchen, bei den geringsten religiösen, bürgerlichen, öffentlichen und privaten Verhand

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lungen; kurz, es geschieht nichts, wobei nicht der Kawa als Zeichen der Huldigung oder Freundschaft geopfert wird.“

Wird das Gastmahl einem Freunde zu Ehren gegeben, so wird ein Hund aufgetischt. Bei den öffentlichen Festmahlen führt der König den Vorsiz. Nach dem gemeinsamen Gebet kaut man feierlich den Kawa, um ihn der Gottheit darzubringen. „Dem König, als dem Tabernakel Gottes, steht es zu, derselben den kostbaren Saft durch den Kanal seiner Gurgel zu übermitteln." Hiernach werden die Gerichte den Häuptlingen einzelner Dörfer zugestellt und von diesen unter die Hausväter verteilt. Männer und Weiber effen getrennt.

Die Wohnungen sind sehr einfach. Sie gleichen einem riesigen ausge= spannten Regenschirm, der aber auf vier in der Mitte angebrachten Pfählen ruht. Um jede Wohnung zieht sich eine Art Terraffe, die je nach dem Reichtum des Eigentümers mehr oder minder groß ist.

Nach dem Glauben der Insulaner ist der König der ständige und legitime Träger des größten aller Geister und deshalb absolut. Er ist niemand verantwortlich. Heilig ist daher sein Wille; sogar seine Laune und die Ausbrüche seiner Wut verehrt man. Beliebt es ihm, als Tyrann zu handeln, so ist es für seine Untertanen Gewissenssache, sich seinen Bedrückungen zu unterwerfen. Ist er dagegen schwach, so ist jeder sein eigener Herr.

Bis in den Anfang des vorigen Jahrhunderts herrschte noch die Menschen= fresserei auf Futuna, ebenso der gewohnheitsmäßige Kindsmord. Machte man ihnen darüber Vorwürfe, so antworteten sie, es sei so Landessitte.

§ 5. Die Bewohner der Key-Inseln (Holländisch-Indien) 1.

Die Key-Inseln liegen im Molukken-Meer, südlich von Neu-Guinea, und bilden das letzte Glied der von der Insel Ceram in südöstlicher Richtung fortlaufenden Inselkette. Die Gesamtbevölkerung des Kleinen Archipels wird auf 30 000 Seelen geschäßt, von denen etwa 5000 Mohammedaner, die übrigen Heiden und Gözendiener sind. Sie bilden ein buntes Gemisch von verschiedenen Völkerrassen, die sich ethnographisch schwer bestimmen lassen.

Die Religion der heidnischen Ureinwohner ist ein niedriger Gößendienst. Nirgends trifft man das Bild einer höchsten Gottheit. Jedes Dorf hat seinen besondern Schußgott, dem man zur Zeit der Not Opfer darbringt, um seine Hilfe zu erflehen; ebenso hat jedes Dorf seinen Opferplay, auf dem ein kreisförmiger, oben abgeplatteter Stein den Altar vorstellt.

Die Alfuren, die noch immer die Mehrzahl der Bevölkerung bilden, beten Sonne und Mond an und bringen an Festtagen diesen Gottheiten Opfer dar. In hohen Ehren steht auch der sog. Erdgeist, ein fabelhafter Drache, der auf seinem Rücken die Erde trägt. Als Schuhgötter gelten die Seelen der Urahnen, die zuerst die Dörfer der Insel bewohnten. Wie es scheint, sind die Opfer, die auf den Gräbern der Verstorbenen niedergelegt werden, fast ausschließlich Bittopfer, z. B. um eine glückliche Fahrt, Genesung von einer Krankheit, eine reiche Ernte, glückliche Ehe u. dgl. zu erlangen. Das kurze bei dieser Gelegen=

1 Nach den Kathol. Missionen 1894, 193 ff.

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heit gebräuchliche Gebet beginnt: „O Geift! deinen Anteil habe ich hier niedergelegt: Fisch, Sago usw." Dann wird der Zweck des Opfers beigefügt, z. B.: Laß die Krankheit an mir vorübergehen"; oder: „Ich fahre auf die See, mach, daß ich wohlbehalten nach Key zurückkehre, dann will ich deinen Namen preisen"; oder: „Djakuma hat sich mit Sikiriu verheiratet, laß ihre Ehe glücklich und fruchtbar sein.“

Wir sehen aus diesen Gebeten, welch große Kenntnis und Macht die KeyInsulaner bei ihren Schußgöttern vorausseßen. Die Hausgötter, die als Abgesandte der Schuhgottheiten betrachtet werden, haben ihren bestimmten Plaz am Hausgiebel vor der Treppe. Täglich bringt ihnen der Hausvater Opfer dar. Eigene Priester gibt es auf der Insel nicht. Manche Orte werden als geweihte Pläge betrachtet, wo der geheimnisvolle Drache wohnt. Es ist darum nicht erlaubt, an diesen Orten Brennholz zu schlagen oder beim Vorüberfahren laut oder gar ungeziemend zu reden. Die übertretung dieser Vorschrift würde unfehlbar Siechtum zur Folge haben. Die Zukunft sucht der Zauberer entweder aus den Blüten des Pinang oder aus Eiern oder nach der Art der römischen Haruspizes aus den Eingeweiden der Tiere zu erfahren. Gilt es, eine gute Ernte zu erlangen oder die Frucht vor Diebstahl zu bewahren, so werden verschiedene Zaubermittel unter den Bäumen angebracht. Wehe dem, der dieselben mißachtet und sich an den Bäumen vergreift: er muß den Frevel mit Krankheit büßen.

Großes Gewicht wird auf Träume gelegt. Sieht jemand im Traum ein Schiff mit Weißen dem Gestade nahen, so bedeutet das Ausbruch einer Krankheit; ebenso kommt Siechtum in das Haus, in welchem der Träumende Arrak trinken sieht. Träumt einem, daß er einen langen Bart bekommen, so wird er ein reicher Mann werden usw. Dem Fluge des weißen Reihers wird ein abergläubischer Einfluß auf die Geschicke der Menschen zugeschrieben. Sieht ein Insulaner auf seiner Wanderung einen solchen Vogel, der mit ihm in derselben Richtung fliegt, so ist das ein günstiges Vorzeichen; fliegt der Vogel aber in entgegengesetter Richtung, so lauert Unglück auf dem Wege des Wanderers.

Feierliche Eide werden unter großen Bäumen, die als heilig gelten, abgelegt. Will sich z. B. einer durch einen Reinigungseid von einer schweren Anschuldigung befreien, so ladet er die Einwohner seines Negori (Dorfes) zu einer Zusammenkunft beim heiligen Baume, und zwar auf den ersten Tag nach Neumond. Der Eidleistende hebt die Hände zum Himmel und ruft: Herr, Sonne und Mond, die ihr über und unter dem heiligen Baume seid: bin ich schuldig, so soll zur Zeit des nächsten Neumondes die Erde sich auftun und mich, meine Frau und Kinder und meine ganze Habe verschlingen ; bin ich aber unschuldig, so laßt dies nicht geschehen." Die Götter durchschauen also nach dem Glauben dieser Heiden die Tiefen des Herzens, sie kennen Schuld und Unschuld, sie strafen den Meineid mit schweren Strafen nicht nur am Frevler, sondern auch an seiner ganzen Familie.

Vielweiberei gilt als erlaubt. Das Kind erhält erst einige Zeit nach der Geburt (vielleicht bei der Beschneidung) seinen Namen. Das älteste Kind ist alleiniger Erbe des väterlichen Vermögens. Sind keine Kinder vorhanden, so fällt die Erbschaft an die Blutsverwandten.

In Bezug auf die Arbeit herrscht kein Unterschied zwischen Freien und Sklaven. Der Mann baut das Haus und bestellt das Feld, treibt Jagd und Fischfang oder baut Boote. Die von den Key-Insulanern gebauten Boote sind in weitem Umkreise berühmt. Auf den Frauen ruht die Sorge für Haus und Küche. Sie sind überdies sehr geschickte Spinnerinnen. Auf Neumond und an Tagen nach einer Sonnen- und Mondfinsternis ist alle Arbeit verboten.

Der Gebrauch des Geldes ist zwar bekannt, doch treiben sie meistens eigentlichen Tauschhandel. Als Tauschwaren dienen Gold, Kupfer, Elfenbein, Früchte, Hühner usw. Die Kleidung ist im allgemeinen ziemlich anständig; nur die Männer der ärmeren Klassen begnügen sich mit einem ausreichend großen Schurztuch.

Die Bevölkerung scheidet sich in den Adel, den Mittelstand (Jeijan) und die Sklaven. Die Macht der Oberhäuptlinge ist sehr gering, da die einzelnen Dörfer fast ganz voneinander unabhängig sind und jedes seinen eigenen Vorsteher hat. Die Macht dieser Dorfhäuptlinge hängt nur von ihrer Persönlichkeit ab, da mit ihrer Würde kein Einkommen verknüpft ist und die Untertanen nur verpflichtet sind, ihnen beim Bau ihrer Häuser zu helfen. Wichtige Be= ratungen werden von den Häuptlingen unter Zuziehung der Dorfältesten außerhalb des Dorfes meist unter einem Waringinbaume abgehalten. Auch die Häuptlinge stehen unter der Herrschaft des Adat, d. h. des alten Herkommens, so daß sie z. B. nichts von ihren Untertanen fordern dürfen, was dagegen verstößt. Die öffentlichen Bekanntmachungen werden durch Ausrufer in den Negoris verkündet.

Die Vorladung vor Gericht geschieht durch überreichung eines Strices, in den so viele Knoten geschlungen sind, als noch Tage bis zum Verhör ausstehen. Der Geladene ist verpflichtet, jeden Tag einen Knoten zu lösen. Leichtere Vergehen können durch eine Abbitte vor dem Häuptling abgebüßt werden. Der Schuldige wirft sich vor seinem Richter nieder, umfaßt dessen Knie, reibt mit seiner Nase deffen Füße und sagt: „Herr, verzeih mir, ich umfange deine Füße." Größere Verbrechen werden entweder durch eine Geld= buße gesühnt oder im Falle der Zahlungsunfähigkeit mit Leibeszüchtigung oder mit dem Tode bestraft. Wird ein Dieb auf frischer Tat ertappt, so hat der Bestohlene das Recht, ihm das erste Glied des Zeigefingers der rechten Hand abzuhauen.

Von den Gebräuchen bei Begräbnissen erwähnen wir nur folgendes, aus dem der Glaube der Insulaner an das Fortleben nach dem Tode klar erhellt. Stirbt das Glied einer angesehenen Familie, so wird die Leiche gewaschen, in ein wollenes und seidenes Kleid gehüllt, mit Ohrgehängen und Ringen verziert und dann in eine hübsch aus Holz gearbeitete Kiste von 2 m Länge gelegt. Haupt und Füße kommen auf Kiffen zu ruhen, desgleichen wird der leere Raum zu beiden Seiten der Leiche mit Kiffen ausgefüllt und das Ganze mit sieben Tüchern verschiedener Sorte bedeckt. Zu Häupten des Sarges werden dann fünf Teller alter Arbeit, zu Füßen zwei und zu beiden Seiten je einer hingestellt; außerdem sezt man einen Teller mit Eßwaren und ein Glas Wasser in die Sargkiste hinein. Überdies gibt man den Männern Messer, Meißel, Bohrer und die Sirihdose, den Frauen die Gerätschaften aus ihrem häuslichen

Wirkungskreise mit. Dann wird die Kiste sorgfältig mit Nägeln verschlossen. Später folgt dann die Beiseßung der Leiche außerhalb des Dorfes. Nach derselben wird von der Familie des Verstorbenen den Freunden ein Festmahl gegeben. Zum Zeichen der Trauer gehen die Männer geraume Zeit ohne Kopfbedeckung, die Frauen mit aufgelösten Haaren. Beim Tode eines Häuptlings herrscht öffentliche Trauer, und es darf während eines Monates weder gesungen noch ein Festtag gefeiert werden.

3weiter Artitel.

Die Naturvölker Aftens.

§ 1. Die wilden Bannars (Ba-Hnars) in Of-Cochinchina.

Die Ureinwohner Ost-Cochinchinas, Bannars genannt, glauben an das Dasein unzähliger, teils wohlwollender teils bösartiger Geister. Jeder Berg, jeder Felsen, jeder Fluß, jeder Baum hat seinen eigenen Geift. Die Kenntnis eines allmächtigen Schöpfers Himmels und der Erde scheint ihnen abzugehen. Vom Ursprung des Menschengeschlechtes wissen sie nur, daß der gemeinsame Vater desselben in einem großen Kasten aus einer ungeheuern überschwemmung gerettet wurde, und daß am Anfang ein Reiskorn genügte, um einen Kochtopf zu füllen und eine ganze Familie zu sättigen. Das ist offenbar eine Erinnerung an das goldene Zeitalter und an die Sündflut1.

Von der Unsterblichkeit der Seele sind die Bannars fest überzeugt. Nach der Trennung von dem Leibe irrt die Seele des Verstorbenen in den umliegenden Gräbern und Bergen umher und erschreckt zuweilen die Lebenden durch nächtliches Erscheinen. Endlich verschwindet sie für immer in der dunkeln Tiefe des Südens, dem allgemeinen Versammlungsplaß der Seelen nach dem Tode.

Wie bei den meisten Naturvölkern ist auch bei den Bannars die Furcht die Haupttriebfeder des ganzen religiösen und sittlichen Lebens. „Der ganze Kult besteht in Opfern, Gelübden und zahllosen abergläubischen Gebräuchen, deren einziger Zweck ist, die übel zu beschwören, die Leiden zu lindern und die Todesstunde möglichst hinauszuschieben." 2 Jedes Familienhaupt ist zugleich der geborne Opferer; einen eigentlichen Priesterstand gibt es nicht, dagegen eine Unzahl von Zauberinnen, welche als die untrüglichen Dolmetscher der Geister gelten und deren Entscheidungen wie Orakel aufgenommen und als allgemeine Sazungen anerkannt werden. Sie gelten als mit übernatürlichen Kenntnissen und Kräften ausgerüstet, und jede ihrer Behauptungen findet unbedingten Glauben. Nur selten spielen auch Männer die Rolle der Zauberer.

Die Sitten der Bannars werden uns als einfach und rein geschildert. „Jede verbrecherische Handlung wird nicht bloß durch die allgemeine Miß

1 Wir folgen in unserer Darstellung dem Werte von Douris boure, Les sauvages Ba-hnars, souvenirs d'un missionnaire, Paris 1875. Daselbst findet sich im Anhang auch ein anderer interessanter Bericht des Missionärs Combe über dieselben Stämme.

2 Ebd. 311.

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