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"Mein Sohn, gib mir dein Herz!”

Mein Sohn! warum so bang verzagen,

Da ich dich retten will und kann?
Ich helfe gern dein Leid dir tragen,
Und eb'ne dir die rauhe Bahn.

Vom Himmelsthrone wollt' ich steigen,
Damit ich dir in Noth und Schmerz
Die Zufluchtstätte könnte zeigen,
Die ich bereitet dir: mein Herz.

Warum willst du auf Herzen bauen,
In denen Selbstsucht wohnt und List,
Statt meinem Herzen zu vertrauen,
Das überreich an Hilfe ist? -

Osieh' es strahlen dornumwunden,
Der heil'gen Liebe flammend Bild,
Und flieh' hinein: du wirst gesunden,
Jm Lebensborne der dort quillt.

Enteile d'rum dem Weltgetriebe,
Blick', Hilfe suchend, himmelwärts:
Ich schenk' dir gerne meine Liebe,

Doch dafür, Sohn! gib mir dein Herz!

1879.

P. B. H.

Der dem hl. Joseph geweihte Monat.

Die andächtige Verehrung des hl. Joseph ist besonders geeignet, unsere Herzen dem Herzen Jesu mehr und mehr ähnlich zu machen, und unser Gebet der Erhörung zu versichern. Wenn nämlich alle wahre Verehrung der Heiligen vor Allem in der Nachfolge derselben besteht, wer sieht dann nicht ein, daß, sowie es nach dem unbefleckten Herzen der jungfräulichen Gottesmutter kein Herz gibt, das dem Herzen Jesu so nahe, so mit ihm und seiner Gesinnung vertraut, so in allen Lebensverhältnissen ihm ähnlich und gleichförmig ist, wie das Herz des reinen Bräutigams Mariä, des Nährvaters Jesu, des glorreichen heiligen Joseph, also auch die Verehrung, die ernstliche, aufrichtige Verehrung dieses Heiligen nicht denkbar sei, ohne daß der Verehrer selbst die selige Umwandlung seines Herzens zur immer größeren Aehnlichkeit mit dem Herzen Jesu erfahre? Wenn sodann die Verehrung der Heiligen in ihrer Anrufung besteht, damit sie bei Gott Fürbitte für uns einlegen, wer könnte, wenn ihm anders das Verhältniß des hl. Joseph zu Jesus nicht ganz fremd ist, an der Macht seiner Fürbitte zweifeln?

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Gottes Liebe gegen ihn, den Nährvater seines eingeborenen Sohnes, seine Liebe zu Gott, seine Verdienste, seine Liebe gegen die Menschen, das Vertrauen der Menschen auf ihn — machen ihn zu unserem großen, mächtigen, barmherzigen Beschüßer. Gott, dessen Wesen Gerechtigkeit, dessen Natur Liebe ist, kann seinem auserwählten Heiligen, dem er sein Theuerstes, Jesus und Maria, anvertraute, Nichts abschlagen. Die Verdienste seines heiligen Lebens sind eine reiche Gnadenquelle, die wir niemals erschöpfen können. Der hl. Joseph war an Reinheit den Engeln, an göttlicher Wissenschaft den Cherubim, an Liebe den Seraphim gleich. Er war mehr als Patriarch; er war die Krone und Glorie aller Patriarchen des Alten Bundes. Er war Prophet und mehr als Prophet: er sah, hörte, trug, führte und nährte Denjenigen, den die Propheten vorher verkündeten, nach dem sie sich sehnten, den sie aber weder sahen noch hörten. Er war Apostel und mehr als Apostel; er lebte mit dem Erlöser der Welt, nicht drei sondern dreißig Jahre; er brachte ihn mit seiner Gottheit und der sie begleitenden Segenskraft durch die Wüste nach Egypten und erhielt ihn der Welt für das große Werk der Erlösung. Er war Märtyrer und mehr als Märtyrer durch die Gewalt seiner Liebe, durch die brennende Begierde für Jesum zu sterben, dessen Leiden sein väterliches Herz durchbohrte. Als Bräutigam der Jungfrau der Jungfrauen, der urbefleckten Gottesmutter war er der König der Jungfrauen. Er wird von Jesus und Maria im Himmel geehrt, wie er auf Erden von ihnen geehrt ward.

Deßhalb sei dieser Monat ein Monat des Gebetes, der Genugthuung, des Opfers. Bitten wir den hl. Joseph, den Triumph der Kirche zu beschleunigen, den hl. Vater Leo XIII. zu beschüßen, die bedrängten und verfolgten Kinder und Diener der Kirche, die um der Gerechtigkeit willen leiden, durch seine mächtige Fürbitte zu stärken, die Sünder zu bekehren, die Tugendhaften zu stüßen und vor dem Falle zu bewahren, den Sterbenden beizustehen, den im Fegfeuer Leidenden zu helfen; mit Einem Worte: flehen wir, daß durch seine Fürbitte Gottes Gnade auf Erden siege und Gottes Ehre im Himmel vermehrt werde.

Ueber die Geschichte der Verehrung des hl. Joseph, vernehmen wir Einiges aus den Jahrbüchern des Franziskaner-Ordens: „Einst, als der hl. Franziskus in der Weihnachtszeit sich in der Nähe von Greccio aufhielt, wollte er das Fest der gnadenreichen Geburt unseres Herrn auf eine noch nie dagewesene Weise feiern. Er bat deßhalb den Papst um Erlaubniß, sein Vorhaben ausführen zu dürfen, die er auch gerne erhielt. Es wurde also am Vorabende des Weihnachtsfestes ein Stall aufgeschlagen, darin eine Krippe hergerichtet, Heu und Stroh hineingelegt, der Ochs und Esel herbeigeführt. Viele Söhne des Heiligen aus den benachbarten Klöstern eilten herbei, die Wälder wiederhallten und gaben das Echo des Jubels der zahlreichen Volksmenge zurück. Es kam die heilige Mitternacht Franziskus stand mit Thränen heiliger Freude im Auge vor der Krippe, in welcher ein Bild des göttlichen Kindes lag und neben welcher die Statuen der seligsten Jungfrau und des hl. Joseph standen. Die hl. Messe wurde gefeiert und Franziskus, mit dem Schmucke eines Diakons bekleidet, sang mit lauter Stimme das Evangelium und predigte nach demselben über die Geburt des großen Königs, der aus Liebe zu uns Armen arm geworden." (Annales Fratr. Minor. I. 1, 15.)

Bemerkenswerth bei dieser Erzählung, die von allen Geschichtschreibern jener Zeit ausführlich wiedergegeben wird, ist der Umstand, daß bei dieser nie dagewesenen Feierlichkeit der hl. Joseph, vielleicht das erste Mal seit der wirklichen Geburt Jesu in Bethlehem, mit Maria und dem göttlichen Kinde darge stellt wurde.

Weil gewisse Kezer, unter ihnen Cerinthus, im ersten Jahrhunderte den hl. Joseph als den wirklichen Vater Jesu Christi erklärten und so der seligsten Jungfrau die Krone ihrer Jungfräulichkeit und Christo dem Herrn seine Menschwerdung durch die Kraft des hl. Geistes zu rauben drohten, wollte die hl. Kirche, in Allem vom hl. Geifte geleitet, die Aufmersamkeit der Gläubigen nicht eher auf den hl. Joseph lenken, als bis die unversehrte Jungfrauschaft der Gottesmutter allgemein anerkannt und von allen Gläubigen verehrt ward. Darum finden wir in den ersten christlichen Jahrhunderten keine Erwähnung dessen, den die hl. Schrift den Vater Jesu nennt und auch die christliche Kunst jener Zeit, stellt ihn weder bei der Krippe noch bei der Anbetung der hl. drei Könige dar. Nun aber war die Zeit der Verborgenheit vorbei, der Herold Gottes, wie sich Franziskus so gerne nannte, verkündete die Glorie des Nährvaters Jesu und wies ihm seinen Plaz an der Seite Mariä an.

Seit diesem denkwürdigen Weihnachtsfeste, war die Andacht zum hl. Joseph eine bevorzugte Andacht des Franziskaner-Ordens. Nach der Betrachtung der Geheimnisse der Geburt, des Lebens und Todes Jesu; nach Verehrung der Vorzüge der unbefleckten Jungfrau, der Patronin des seraphischen Ordens, ist die Verehrung des hl. Joseph eines der Hauptbestreben desselben. Seine begabtesten Prediger, stets eifrige Vertheidiger der unbefleckten Empfängniß der seligsten Jungfrau, waren auch ftets die eifrigsten Verbreiter der Andacht zum hl. Joseph. Der Orden begeht sein Fest seit dem Jahre 1399. Seit dem Jahre 1621 wird es in der gesammten Kirche gefeiert und der unvergeßliche Papst Pius IX., welcher das Ehrendiadem Mariä durch die feierliche Erklärung des Glaubenssaßes der unbefleckten Empfängniß mit dem glänzendsten Edelsteine schmückte, erfor, inmitten der die Menschheit bedrohenden Verhängnisse, den hl. Joseph zum besonderen Patron und Beschüßer der gesammten

Kirche, dadurch Allen laut und vornehmlich zurufend: Ite ad Joseph! Gehet zu Joseph!"

Ja, gehen wir zu Joseph durch die würdige Feier des ihm geweihten Monates! Befleißen wir uns besonders in diesem Monate der Nachfolge seiner Tugenden, Jeder nach dem besonderen Stande und nach den bestimmten Verhältnissen, in die ihn Gott der Herr gesezt hat. Erinnern wir uns oft in diesem Monate an die glänzenden Beispiele die er uns gegeben, von makelloser Reinheit und Unschuld, von Gebetseifer, von Demuth und Gehorsam, von Ergebung und Geduld, von hl. Berufstreue. Aber erinnern wir uns nicht blos daran, sondern prüfen wir dabei uns selbst, fassen wir hl. Entschließungen, besonders solche, die noch derselbe Tag auszuführen Gelegenheit bietet. Lassen wir endlich keinen Tag vorübergehen, ohne irgend ein Werk der Barmherzigkeit oder des Seeleneifers zur Ehre dieses Heiligen zu verrichten : diese Uebung wird den Gebeten zum Lobe und zur Anrufung des hl. Nährvaters erst die rechte Weihe und die volle Kraft verleihen.

Die acht Seligkeiten.

(Fortsehung.)

Ich habe noch nichts davon gesagt, wie das Eigenthumsrecht gerade in dem göttlichen Willen und in dem Werth und der Würde liegt, welche für das Leben der Menschen eben aus der freien Verfügung über das Eigenthum hervorgehen. Gott hätte allerdings den Zweck, den Menschen den Leibes- und Lebensunterhalt aus den Erzeugnissen der Natur zu verschaffen, durch Anordnung einer Naturnothwendigkeit in Vertheilung der Güter erreichen können; wo wäre aber dann der freie Wille und die Selbstbestimmung des Menschen geblieben? Wie vermöchten sie es, ihre schönste und höchste Bestimmung, Gottes Thaten der Liebe nachzuahmen, Gott ähnlich zu werden, zu erreichen? Gott ordnete eben deßwegen eine ungleiche Vertheilung der Güter in Bezug auf den Besiz und auf die Benutzung derselben an, um so den Menschen zum Ausspender seiner Gaben an seine Mitbrüder zu machen. Der Mensch sollte in das Leben jener Liebe, die Gott ist, und in der Gott für uns sorgt, hineingezogen, und sollte der liebevollen Gesinnung theilhaftig werden, indem er in derselben Güte und Liebe die Güter spendete, in der Gott fie für alle Menschen bestimmt hat. Was der heil. Apostel Paulus in Beziehung auf die den Aposteln anvertrauten Gnadenschäße der Erlösung sagt, der Herr habe sie ihnen zur Verwaltung zum Besten aller Menschen übergeben, das gilt auch in Beziehung auf die zeitlichen Güter, die Gott nach seinem Wohlgefallen vertheilt und sie den Einen in größerer Menge zum Besten für Andere anvertraut hat: „Es sehe uns Jedermann für Diener Christi an und für Ausspender der Geheimnisse Gottes. (1. Cor. IV. 1.) Das sollen die Mehrbegüterten erkennen, daß sie, Diener Christi, auch Ausspender der Wohlthaten seien, welche Gott auch für Andere in ihre Hände gelegt hat. Darum ermahnt auch der Apostel: Die Reichen dieser Welt sollen gerne geben und mittheilen." (Tim. VI. 17. 18.) Man mißverstehe Vorstehendes nicht, als

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ob damit von einer Pflicht der Gerechtigkeit, was das Almosen angeht, die Rede sei, sondern nur die Schicklichkeit des Almosengebens wird angedeutet. Wenn ich Anderen dasjenige gebe, was ich ihnen schuldig bin, was ihnen durch ein strenges Recht gehört, so erfülle ich eine von der Tugend der Gerechtigkeit geforderte Pflicht. · Anders verhält es sich mit der Wohlthätigkeit; die Ausübung derselben segt, weit entfernt durch ein dem Nächsten gehörendes Recht vorgeschrieben zu sein, das Nichtvorhandensein desselben voraus. „Der Ueberfluß der Reichen ist der Armen Bedürfniß. Wer im Besiße des Ueberflusses bleibt, der besigt fremdes Eigenthum.“ (St. Aug. in ps. 147.) —,,Es ist kein größeres Verbrechen, dem, der ein Gut besißt, es zu rauben, als dem Nothleidenden zu versagen, was man im Ueberflusse besit." (St. Ambr. de Dom. p. Pent.)

Wenn bei der Vertheilung der Güter der Erde nichts mehr von dem freien Willen der Menschen abhinge, wenn darin alles Naturnothwendigkeit wäre, oder wenn diese Fürsorge durch Polizeimaßregeln oder Staatsgesetze erzwungen werden. fönnte, so wäre die schönste Quelle der edelsten Gesinnung in der Menschheit verstopft. Es liegt in dem Willen und der Absicht Gottes, daß der einzelne Mensch darum Eigenthum und Eigenthumsrecht habe, daß er, angezogen von der ewigen Liebe, auch Werke der Liebe ausübe.

Eine jede Verlegung dieses Rechtes ist eine Verfündigung gegen die Gerechtig keit, und nur die Zurückgabe des ungerecht Angeeigneten, oder der Schadenersat bet zugefügtem Unrechte können das verlegte Eigenthumsrecht wieder herstellen. Die Pflicht der Wiedererstattung des fremden Gutes gründet sich auf die natürliche Gerechtigkeit, auf das Beste der menschlichen Gesellschaft und auf den ausdrücklichen Befehl Gottes. Baile, einer der größten Gegner der geoffenbarten Religion, der kein anderes Gesez anerkannte als das der bloßen Natur und der Vernunft, schreibt: „Es ist ein durch die Natur tief in das Herz des Menschen gelegtes Gesez, Niemanden einiges Leid zuzufügen, Niemanden das Seinige zu entziehen, niemals zu verlangen, durch einen Schaden des Mitmenschen oder durch Verringerung seines Wohlstandes glücklich und froh zu werden." Nach diesem Geseß muß auch die Verlehung des Eigenthums verboten sein und augenscheinlich die Pflicht der Wiedererstattung des ungerechten Gutes anerkannt werden. Welche Sicherheit der Perjonen und Güter könnte noch bestehen, wenn man diese Pflicht läugnen würde? Da fich der Erwerbsleiß, die Arbeitsamkeit und Handel und Wandel im Hinblick auf zu erwerbende und deshalb unantastbare Güter Muth und Eifer zur Ausdauer in den unabweisbaren Mühseligkeiten zuspricht, so dürfte der Grundsay Proudhon's: Eigenthum ist Diebstahl, bald die jeßige Ordnung umstoßen. Was die Vernunft uns schon lehrt, das hat Gott der Herr uns allen eingeschärft. Sein Wort entscheidet. Der Ruchlose soll das Pfand zurückgeben, das Gestohlene wieder ersetzen. und nach den Vorschriften des Lebens wandeln, ohne ferner Unrecht zu thun." (Ezech. XXXIII. 15.)

4. Die christliche Gerechtigkeit erstreckt sich nicht blos auf die irdischen greifbaren Güter, wie Haus und Hof, Geld und sonstige Besitzthümer, sondern auch auf die Ehre und den guten Namen des Nächsten. Letztere sind noch viel höhere Güter als alle übrigen zeitlichen Güter, weil diese ohne jene gewöhnlich weder erworben noch erhalten werden können. „Ein guter Name ist mehr werth als Reichthümer.“

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