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wie Helena, erfreuen,

den Dichter zermartert eine Phryne, die

von Treue und wahrer Liebe nichts weiß. Was er auf seiner Leier versucht, kommt nicht zur Vollendung.

So hat Anakreon nach alten Sagen

Geglühet für Bathyll in heißen Trieben

Und oft, wenn er geklagt von seinem Lieben,
Der Leier Saiten ohne Takt geschlagen.

Wie geschickt appelliert der Dichter an das Herz und die Erfahrungen des Mahners, um ihn still zu machen! Wie befriedigt mußte der dringende Mahner sein, wenn er eine so reizende Entschuldigung in so schöner Form erhielt!

Nox erat, et caelo fulgebat luna sereno

Gebrochene Schwüre.

AST EGO VICISSIM RISERO

Wie

ver=

ie manches schöne Lied hat Liebesglück gezeitigt, danken wir dem Liebesleid nicht schönere, rührendere Lieder? Wie stimmungsvoll ist der Anfang dieses Liedes von der Untreue.

Nacht war's; am heitern Himmelsbogen blickte
Des Mondes Glanz in kleinrer Lichter Chor,
Als fest und innig mich dein Arm umstrickte,
Wie Epheu sich an Eichen rankt empor.

Mondbeglänzte Zaubernacht. Der alte Freund der Liebenden blickte auf ein seliges Paar. Wie viel Glück und Sehnen hat er schon geschaut! Und die da unten wandeln in all der Pracht, sie schwören sich Liebe und Treue, daß es ewig, ewig so bliebe! Die Liebesschroüre von ewiger Treue flüstert der Menschenmund, und wie bald ist das alles vergessen im Wechsel des gemeinen Lebens!

Damals, an Göttern frevelnd, schwur dein Mund:

So lang der Wind in Phöbus' Locken spielet,
Der Wolf die Herde scheucht, die Flut zerwühlet
Orion, dauert unsrer Liebe Bund.

Die Treue hat sie gebrochen; ein anderer, reich, klug, schön, besigt ihr Herz. Noch liebt der Dichter sie, die Unwürdige. Aber schon drohen finstere Leidenschaften die Neigung zu ertöten. Die Würde des Mannes bäumt sich auf gegen weiblichen Unbestand. Der von dir verlachte Flaccus, der blöde Schäfer', wird in deinen unedlen Banden nicht girren, deine Eifersucht wird ihn in anderen Armen sehen. Ein resigniertes, wehmütiges „Ich grolle nicht,

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Und wenn das Herz auch bricht" ist nicht die Art unseres zorn= mutigen Sängers. Dem beglückten Nebenbuhler gilt sein warnender Spott, mit dem das Lied ausklingt. Denn du bist der erste nicht, den diese Circe betrügt! Jezt höhnst du mich, bald wird die Reihe an mir sein.

Play mußt du trauernd einem andern machen,

Dann ist die Reih' an mir, dich auszulachen.

Das ist die alte, ewig-neue Geschichte! Schwachheit, dein Name ist Weib. Varium et mutabile semper femina! Doch wem es just passieret, dem bricht's das Herz entzwei, ein höhnisch Wort auf

den Lippen.

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Altera iam teritur bellis civilibus aetas

Lehte Rettung!

Nicht

PETAMUS ARVA DIVITES ET INSULAS

licht der Samnite, des Galliers Wut, nicht Hannibal beugt euch,

So will's euer Geschick, selbst nur erlieget sich Rom.

Diese Verse A. W. v. Schlegels sind in Erinnerung an den An= fang dieses merkwürdigen Gedichtes verfaßt:

Suis et ipsa Roma viribus ruit!

Zwei Menschenalter zehren Bürgerfehden

Schon auf, durch eigne Kraft wird Rom zertreten,
Das einst die Marserkriege nicht versehrt,

Noch Capua, die neidische, zerstört,

Noch des etruskischen Porsena Drohen,

Noch Spartakus, der grimme, noch die rohen
Germanen mit den blauen Augen, noch
Die Gallier, die treulos gern das Joch
Abschütteln, wenn sie Neuerungen planen,
Noch Hannibal, der Schrecken unsrer Ahnen.
Ein gottlos Volk, des Blut dem Fluch geweiht,
Vernichten wird das Vaterland, befreit

Von uns, wird es dem wilden Tier zum Raube.

Horch! der Wilde klopft schon an die Mauern! Der Staub von der Menge seiner Pferde wird dich bedecken, so werden auch deine Mauern erbeben vor dem Getümmel seiner Rosse, Räder und Reiter, ruft der Prophet des alten Bundes. Die heiligen Gebeine des Urvaters Romulus werden an das Licht der Sonne gerissen werden. Nun, so weit war es mit dem Römertum noch nicht ge= diehen. Anders hatte das Schicksal es beschlossen. Aber der heilige Sänger, welcher die unter der Asche ruhenden, kaum gedämpften Feuermassen wieder zum Himmel empor lodern sah, glaubte an

mit aller Glut seines Herzens liebte —- Inachia, Inachostochter nennt er sie, jener Jo vergleicht er sie, welche das Herz des Göttervaters bezauberte. Er achtete kein Gerede der Leute fabula quanta fui! Was hat man alles sich von ihm nur erzählt, was alles zusammengefabelt! Und doch wie zwang ihn die sehnende Not der Minne, daß er keine schimpfliche Zurückseßung, kein Gespött auf den Gassen beachtete! Die Erinnerungen an diese bittere, süße Zeit sind so lebendig in ihm, trogdem er behauptet, schon drei Winter aus ihren Banden befreit zu sein, daß man schon daraus die Macht seiner damaligen Leidenschaft, furere nennt er diesen

Zustand, ersieht. Und ist sie ganz vorüber bei so lebendigen Erinnerungen? Tönt nicht ein Hauch der alten Sehnsucht durch diese Verse? Um diese Jo zu vergessen, stürzte sich der Dichter in neue Bande, die ihn nicht dauernd fesselten. Mit wenigen Strichen zaubert er uns eine dramatisch bewegte Scene vor die Augen. Ein feines Mahl im Hause der Geliebten, die Kosten trug sicher der reiche Nebenbuhler —, deffen Erfolge dem Grollenden die Worte auspressen:

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Was fragt man nach des Armen Geist und Herzen,

Wo Gold sich zeigt?

Ja das Gold regiert die Welt! Was fragt sie nach Geist und Poesie? Gewann nicht Mephistos Schmuck selbst ein Gretchen? Und wie singt der arme Müller in Schuberts Weisen:

Was fragen sie nach meinen Schmerzen,

Jhr Kind ist eine reiche Braut.

Daher jenes Paupertas audax impulit, ut versus facerem. Wie hoch über diesen Geldproßen fühlte sich der Dichter stehen! Und doch triumphierten sie über ihn. Diese Dissonanz zeitigte jene Spottverse, die urkräftig zu Epoden sich formten. Doch zurück zu jenem Bilde im Hause des Mädchens. Unzweideutige Gunstbezeugungen desselben brachten ihn zur Verzweiflung, er ertränkte sie in Wein, brütend und grollend, ein unwillkommner Gast. Grollend murrt er, berauscht, seine bitteren Vorwürfe. Man schickt ihn heim, den Störenfried. Er irrt herum in den Gassen und findet sich endlich wieder vor der geliebten Thür, von der er nicht fortkann; der Liebe Zauberbann fesselt ihn auf der harten Schwelle, die ihn nicht hinüberläßt. Das waren jene Tage bittrer

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