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werken nur einige Pflasterplatten mit Schlachthofrinnen in situ gefunden wurden, die wohl zu dem von Abu Gurab her bekannten sogenannten kleinen Schlachthof zu rechnen sind. Außerhalb des Umfassungsrechtecks, an dessen Südwand, wurde der Magazinbau freigelegt, der anscheinend in Schatzkammern und Opfermagazine zerfällt. Er war vielleicht zweigeschossig, da Reste von Treppen nachzuweisen sind. Eine Tür verbindet ihn mit dem Innern des großen Rechtecks des eigentlichen Heiligtums. In einem der Räume wurden die Reste eines Braugefäßes gefunden.

Architektonisch von Wichtigkeit ist der Nachweis mindestens zweier Kapellen aus schwarzem harten Stein, deren Seiten Flechtwerkmuster zeigen, also wie die für die beiden 'Itrt-Kapellen gebräuchlichen Hieroglyphen. Von Einzelfunden ist nur ein Siegelzylinder aus gebranntem Ton zu erwähnen, auf dem die Namen des Ha f-re', Men-keew-re, Weser-keef und Ne-woser-re vorkommen. Ein verworfener Bekleidungsstein trägt das Namensschild eines Ramessiden, der hier wohl Wiederherstellungsarbeiten" ausführte.

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Eine ganz kurze Grabung wurde auch in dem am Südende des Grabungsgebiets gelegenen Friedhof vorgenommen, die keine nennenswerten Resultate hatte. Wegen der in der vorgerückten Jahreszeit schwierigen Arbeiterverhältnisse wurde hier nur kurz gearbeitet, nur während des Monats April 1913. Die örtliche Leitung hatte Herr Regierungsbaumeister Honroth.

Bei Gise beteiligte sich das Hildesheimer Pelizäus-Museum an den dort stattfindenden Österreichischen Arbeiten, die in demselben Sinne fortgeführt wurden, wie sie im Vorjahre begonnen hatten. Sie haben sich zur Aufgabe gestellt, den ihnen zugefallenen Teil des Totenfeldes völlig freizulegen. Es ist bereits ein sehr beträchtliches Stück dieser Arbeit erledigt. Als Mittelpunkt der freigelegten Fläche ist etwa das im vorjährigen Berichte beschriebene Grab der Tochter des Merib anzusehen. Schon jetzt gewährt das bisher freigelegte Gelände mit seinen gut erhaltenen Mastabas und geraden Straßen einen prächtigen Anblick. Auch dem Laien muß es hier verständlich werden, wie eine Totenstadt des alten Reiches einst ausgesehen hat. Die Ausbeute an Funden war, wie man sie hier erwarten mußte: schöne Reliefs in einzelnen der Mastabas, hin und wieder eine Statue in einem Serdab, Dienerstatuen in größerer Anzahl, darunter wohl auch einmal ein neuer Typus, gelegentlich ein noch unberührtes Grab mit den für diese Zeit allerdings einfachen Beigaben usw.

Nur ein Stück möchte ich hier besonders hervorheben, da es mir Gelegenheit gegeben hat, die bisher über die Scheintüren veröffentlichten Theorien wieder nachzuprüfen. Am Südende der Ostseite einer Mastaba wurde, und zwar hinter einem später davor gelegten Mantel, eine sehr schön reliefierte und bunt bemalte Tafel gefunden, die den Toten vor dem Opfertisch zeigt, vor ihm eine altertümliche Opferliste. Solche Tafeln sind schon wiederholt gefunden worden. Zuerst, soviel ich weiß, von Herrn Ballard, aber über diesen Fund fehlt ein genauer Fundbericht. Ferner gibt mir Herr Prof. Reisner an, daß er zwei solche Tafeln ganz in derselben Lage, also hinter einem später vorgelegten Umbau, sechs ebenso, aber ohne den Umbau gefunden habe und außerdem noch zwei leere Stellen kenne, an denen die Tafel einmal in ganz gleicher Weise gesessen habe.

Nun hat jetzt, wie mir Herr Lacau mitteilte, die französische Grabung bei Abu Roasch eine Reihe von Frauengräbern neben einem Hauptgrab gefunden, die an der entsprechenden Stelle, also am Südende der Ostseite, in der Höhe

des Überganges der Wand in das Dach Stelen einfacherer Art trugen, die nur den Namen und ein Bild der dort beerdigten Frau zeigen. Nach dem Muster dieser Gräber mit ihren Stelen werden wir uns die abydenischen Gräber der ersten Dynastien, von denen nur die Stelen, aber nicht in situ, gefunden sind, rekonstruieren müssen. Herr Lacau setzt die genannten Gräber und Stelen in Abu Roasch in die dritte Dynastie.

Wir haben also hier bis in die vierte Dynastie hinein, vielleicht auch noch später, eine Art, die Gräber nur durch Stelen zu bezeichnen, ohne Scheintür. Diese Stelen waren zuerst einfach, wurden später aber reicher. Der Tote war auf ihnen vor dem Opfertische und vor einer reichlichen Opferliste dargestellt. Diese Art mußte aber einer anderen Mode weichen. In irgendeinem vielleicht für die Entwickelung des Totenkults besonders maßgebenden Zentrum wurde die Idee des Grabes als Haus des Toten stärker betont, man gab dem Hause auch eine Tür, die einfache Scheintür, an deren Sturz der Name des Toten stand. Über der Tür, mit ihr in eine äußere Einfassung zusammen eingeschlossen, saß vielleicht ein Fenster die Türen der Assuangräber und die Fenstervergitterung am Prunkscheintor machen dies wahrscheinlich. Diese Scheintür verdrängt nun die Stele, wie das an mindestens drei Stellen in Gise nachweisbar ist, wo Gräber, die Stelen hatten, ummantelt und an Stelle der Stelen mit einfachen Scheintüren versehen worden sind, also ein klar nachweisbarer Wechsel der Mode. Einige scheinen aber neben der Scheintür auch noch die Platte, oder Stele, haben beibehalten wollen. Herr Prof. Reisner macht mich dafür auf einige etwas spätere (5. Dynastie) Mastabas aufmerksam, bei denen solche Platten über der Opfernische, der einfachen Scheintür, sitzen.

Daraus bildete sich dann ein Kompromiß. Man setzte die Platte oben in das Fenster der Scheintür und hatte so beides, ein durch die Platte bezeichnetes Grab und das mit der Scheintür versehene Haus des Toten.

Das, was man also bisher als ein einheitliches Gebilde angesehen hat, die bekannte Scheintür mit dem Relief des am Opfertisch sitzenden Toten oben in der flachen Nische, ist somit durch ein Zusammenfließen zweier von einander ganz verschiedener Motive entstanden. Danach dürften die früheren Erklärungen der Scheintür wohl aufzugeben sein, wonach man entweder oben durch ein Fenster hindurch den beim Mahle sitzenden Toten sehen könne, oder wonach das Untere als die Fassade, das Obere als das Innere nach vermeintlicher Analogie der Darstellung der Palastnamen der Könige aufzufassen sei.

Die Gisegrabung wurde von Herrn Professor Junker geleitet, der von Herrn Dr. Czermak, Herrn Architekten Daum, Fräulein Junker und Fräulein Czermak unterstützt wurde. Die Grabung dauerte vom Januar 1913 bis zum März.

Außer bei den genannten Grabungen waren deutsche Forscher noch in größerer Anzahl in Ägypten in diesem Winter beschäftigt. Herr Dr. Burchardt und Herr Photograph Koch nahmen für die Kaiser Wilhelm-Gesellschaft sämtliche auf den Denkmälern vorkommenden Darstellungen fremder Völker auf. Herr Professor Ranke verglich im Auftrage der Badischen Akademie die Listen der Dekane und Sternbilder. Herr Dr. Wreszinski und Frau nahmen die wichtigeren kulturgeschichtlichen Darstellungen der Denkmäler photographisch auf. Herr Bergassessor Burchardt vermaß den Tempel von Dêr el-medine. Herr Professor v. Bissing und Herr Dr. Kees bereisten Ägypten und den Sudan.

Gesichertes und Strittiges.

Von C. F. Lehmann-Haupt.

1. Rusas I. von Urartu, Sohn Sardurs. In meinem Artikel Zur Herkunft der ionischen Säule habe ich (Bd. XIII S. 482 Anm. 1) auf Thureau-Dangin's Umstellung der Chalderkönige von Urartu hingewiesen und sie als nicht zutreffend bezeichnet.

Eine Statue Rusas' I. nämlich, die Sargon II. bei der Eroberung von Musaṣir 714 v. Chr. in die Hände fiel, trug die Inschrift: „mit meinem Wagenlenker und meinen beiden Pferden haben meine Hände das Königtum von Urartu erworben". Daraus schließt Thureau - Dangin als Herausgeber der betreffenden wichtigen neuen Inschrift1) Sargons II. (722—705), daß Rusas I. nicht, wie man bisher angenommen, der Sohn des vorausgehenden von Tiglatpileser IV. (745–727) bekämpften Königs Sardur II. (III.), Sohnes des Argistis, gewesen sei, sondern der Begründer einer neuen Dynastie.

gegen ihr Ende

Dann würde nicht die bisher teils als sicher, teils als die wahrscheinlichste zu betrachtende Königsfolge") gelten: Menuas (ca. 810 bis ca. 778 v. Chr.). Argistis I. (ca. 778 bis ca. 750). Sardur II. (III.) (ca. 750 bis ca. 733). Rusas I. (ca. 733 bis 714). Argistis II. (714 bis ca. 680). Rusas II. (ca. 680 bis ca. 645). Sardur III. (IV.) (ca. 645 bis ca. 620). Erimenas) (ca. 620 bis ca. 605). Rusas III. (ca. 605 bis ca. 585)1); sondern sie lautete nach Thureau-Dangin's Vorschlag: Menuas Argistis I. Sardur II. (III.).

Neue Dynastie: Rusas I., Sohn des Erimenas. Sardur III. (IV.) Rusas III.

Argistis II.

Rusas II.

Der Tod des letzten Königs Rusas, Sohnes des Sardur, und der Fall von Toprakkaläh wären dann etwa um 610 (605) erfolgt.

Diese scharfsinnige Annahme scheitert aber daran, daß eine Inschrift, die, wie nicht zu bezweifeln den Anfang der Rusasstele vom Keschisch - Göll darstellt), den Begründer dieser hydraulischen Anlage und damit der Burg Toprakkaläh, und der ist auch nach Thureau-Dangin sicher Rusas I. , als Rusas, den Sohn Sardurs, bezeichnet. Die Weiheschilde von „Rusas, Erimenas Sohn“, mit Thureau-Dangin dem ersten Begründer der Burg und des Tempels auf Toprakkaläh zuzuschreiben, liegt schon deshalb kein Grund vor, als daneben ohnehin ein epigraphisch und künstlerisch minder fortgeschrittener Schild eines andern Rusas (II.), Sohnes des Argistis, dort gefunden wurde).

In der Tat fordert die Aufschrift der Statue Rusas I keineswegs die Annahme eines Dynastienwechsels. Vielmehr ist es genau so wahrscheinlich, daß 1) Une relation de la huitième campagne de Sargon (714 av. J.-C.), Paris 1912. bes. S. XVIII f.

2) S. meine Darlegungen: Verh, des XIII. Or.-Kongresses, (Hamburg 1902), S. 134, und Armenien einst und jetzt, Bd. I, (1911), S. 532.

3) Nicht durch eigene Inschriften belegt, sondern nur durch seinen Sohn genannt.

4) Dieses Datum für den Tod des letzten Chalderkönigs und für den Fall von Toprakkaläh auch aus anderen als chronologischen Gründen wahrscheinlich (Klio XIII S. 473f.).

5) Verh. Berl. anthrop. Ges. 1901, S. 305. Weiteres im Corpus Inscriptionum Chaldicarum.

6) Zeitschr. für Assyriologie IX (1894) S. 91 ff., 94f.

die Invasion, die Tiglatpileser den Vierten 735 bis nach Van führte, seinem Gegner Sardur in der Folge den Thron kostete, und daß Rusas, sein Sohn, ihn durch seine Energie gegenüber den Aufrührern oder einem Prätendenten, für sich und die Dynastie des Menuas wieder erwarb. Auch daß Rusas einen thronberechtigten Bruder zu verdrängen hatte, bliebe möglich.

Ich komme auf diese und andere Fragen, die für die Anordnung der Inschriften im Corpus Inscriptionum Chaldicarum von grundlegender Bedeutung sind, demnächst in der Zeitschrift für Assyriologie zurück. Hier will ich nur noch bemerken, daß Thureau - Dangin mit seiner Annahme, der Tod Rusas' I. hänge mit dem Kimmerier-Einfall zusammen, auch meine bereits 1902 ausgesprochene1) Ansicht trifft.

2. Zur Semiramis-Sage. Die Semiramis-Sage ist, wie ich gezeigt habe"), bei den Medern ausgebildet worden, die mit den Assyrern zuerst zu einer Zeit in Berührung kamen, da die historische Semiramis als Gemahlin Samsi-Adads und als Vormund ihres Sohnes Adadnirari in Assyrien waltete und, wie die ihr gewidmete Stele in der Reihe der Herrscherstelen von Assur zeigt, als Herrscherin betrachtet wurde. Die mächtige Königin galt den von den Assyrern bekämpften Medern als Gründerin des Reiches und wurde mit den Zügen der Istar als Kriegs- und Liebesgöttin ausgestattet, in deren Namen die Assyrer kämpften. Eben weil Semiramis allen Tatsachen entgegen als Reichsgründerin gilt, kann die Sage nicht auf assyrischem Boden entstanden sein. Wohl aber ist sie spätestens mit der persischen Herrschaft. möglicherweise aber erheblich früher nach dem Zweistromlande zurückgekehrt und hat hier ihre weitere Ausbildung und Verschmelzung mit spezifisch babylonisch-assyrischen Sagenzügen, so denen der Königsberufungssage erfahren).

In diesem Sinne war es interessant, daß A. Ungnad bald nach dem Erscheinen meines Vortrages auf eine früh-babylonische Herrscherin hinwies, von der damals nur der Name Azag-Bau aus Omensammlungen und in einer die Namen hervorragender altbabylonischer Herrscher lexikalisch behandelnden Liste bekannt war: sie müsse, wie die Omensammlungen zeigten, eine bedeutende Herrscherin des dritten Jahrtausends gewesen und werde in der Semiramissage mit Samuramat zusammengeflossen sein1).

Seither hat uns die von Scheil') veröffentlichte, unsere Kenntnisse der altbabylonischen Geschichte und Chronologie so wesentlich erweiternde Liste altbabylonischer Dynastien und ihrer Mitglieder mit der Azag-Bau als der Begründerin einer Dynastie bekannt gemacht. Ursprünglich eine Schenkin, soll sie im 4. Jahrtausend v. Chr. 100 Jahre lang über Babylonien geherrscht haben. So war diese in das chronologisch-historische Dokument aufgenommene sagenhafte Tradition, die sich an eine uralte historische Herrscherin geknüpft hat, förmlich dazu prädestiniert, mit der Semiramis-Sage in dem von mir geforderten Sinne verschmolzen zu werden, und Ungnads scharfsinnige Vermutung hat sich bestätigt. (Wird fortgesetzt.)

1) Verh. des XIII. Or.-Kongr. S. 130.

2) Klio I, 256 ff. Die historische Semiramis und ihre Zeit. Vortrag gehalten in d. Deutsch. Or.-Ges., Tübingen 1910. Artikel Semiramis, Roschers Lexikon d.

Mythologie IV, Sp. 678 ff.

3) Vgl. Lex. d. Myth. a. a. O., Sp. 694 f.

4) Zur Semiramis-Frage, Or. Lit.-Zeitg. 14 (1911), Sp. 388f.

5) Comptes rendus de l'Académie des Inser. 1911, p. 606 ff.

Ein Wort zugunsten des Kirchenhistorikers Rufinus.

Von Ad. Jülicher.

Die ausgezeichnete Abhandlung von O. Seeck und G. Veith über die Schlacht am Frigidus (in dieser Zeitschrift Bd. XIII S. 451-467) scheint mir in einem Punkte bei Besprechung der Quellen von einer unhaltbaren Voraussetzung auszugehen; ich glaube meinen Dank für den Gewinn, den mir im Verständnis des Details jene Studie gebracht hat, keinen unangemessenen Ausdruck zu geben, wenn ich dafür sorge, daß der verhältnismäßig kleine Fehler sogleich beseitigt wird.

S. 455 heißt es dort, Rufinus, der eine Hauptzeuge für die Vorgänge im Krieg mit Eugenius, habe die Anregung zu seiner Übersetzung der eusebianischen Kirchengeschichte zwar 402 empfangen, der Schlußteil aber, der hier allein in Betracht komme, d. h. die von ihm selber hinzugefügten Bücher 10 und 11 über die Zeit von Constantin bis Theodosius, müßte mindestens ein Jahrzehnt später geschrieben sein, weil Rufin h. e. XI 33 schon die Stelle in Augustin de cir. Dei V 26 die auch einige Episoden aus der Schlacht am Frigidus behandle benutzt habe. In der Anm. S. 455 Nr. 1 bezeichnet es Seeck als zweifellos, daß hier Rufinus den Augustinus ausschreibe.

In der Tat ist die Abhängigkeit des einen Berichts vom andern unverkennbar; auf den Ausweg, sie beide von einer dritten, heut verlorenen Vorlage abhängen zu lassen, wird schwerlich jemand verfallen. Aber nicht Rufinus ist der Abschreiber, sondern Augustin. Sein Werk über den Gottesstaat hat er nicht (S. 454) „sehr bald“ nach der Eroberung Roms auszuarbeiten begonnen; jedenfalls sind die Bücher 4 und 5 erst im Jahre 415 geschrieben und veröffentlicht worden. Sein Brief 169, 1, der über die in diesem Jahre vollendeten Arbeiten Bericht erstattet, erhebt das Datum „Sommer 415" für die Vollendung von civ. D. 4 und 5 über jeden Zweifel. Andererseits kann Rufinus nicht erst 416 soweit müßten wir dann doch mit seinem Werk herabgehen die letzten Stücke seines Geschichtswerkes niedergeschrieben haben. Wir kennen seinen Todestag nicht genau, aber nach dem Jahre 410 begegnet uns keine Spur von ihm, und es ist fast nicht möglich, ihn noch nach 411 am Leben zu denken. Vor allem aber beweist das Vorwort seiner Kirchengeschichte, daß er das ganze Werk auf einmal herausgegeben hat, daß der Bischof Chromatius von Aquileia, von dem der Auftrag kam, noch lebt auch von diesem ist nach 407 keine Spur mehr aufzutreiben! — und daß die Unglückszeit, in der der Wunsch nach solch erbaulicher Lektüre entstanden war, noch nicht vorüber ist. Rufin arbeitet bekanntlich mit erschreckender Schnelligkeit; wir haben nicht den geringsten Anlaß zu bezweifeln, daß er mit dem Geschichtsbuch fertig gewesen ist, ehe Alarich nach dem ersten Einfall von dem Boden Italiens wieder verschwunden war. Von der Katastrophe Roms im Jahre 410, oder auch nur von den Greueln des Krieges mit Radagais läßt seine Darstellung nichts ahnen. Die Unmasse von Benutzungen des Rufin reicht in die ersten Jahre nach 402 zurück; sollte Paulinus Nolanus carm. XIX 98ff. zu Jahresanfang 405 oder 404 gedichtet nicht auf Rufin h. e. XI 24 zurückgehen? Und wenn Orosius 417 den Rufin reichlich ausgeschrieben hat, was hindert uns dann, die Bekanntschaft mit Rufins Werk bei Augustin um 415 anzunehmen? Zumal Augustinus andere Werke des Rufin, wie dessen Übersetzung von Gregor Naz. und Basilius, recht rasch in Gebrauch nahm! Daß Augustin sich für ein Ereignis aus der Schlacht am Frigidus auf Berichte von

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