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(um das J. 417) kennt wohl den Genuus (also wieder mit derselben Verstümmelung), aber nennt keinen Trebellianus. Und doch zählt Orosius, der, wie ein Blick in Zangemeisters Apparat zeigt, den Eutrop gerade hier sehr stark benutzt, alle andern von Eutrop genannten Tyrannen aus der Zeit des Gallienus auf, er schreibt (adu. paganos VII 22, 10) igitur primus Genuus, qui purpuram imperii sumpserat, apud Myrsam occiditur; er bezeichnet also den Ingenuus ausdrücklich als den ersten, und sollte gleich den zweiten, den Trebellianus, weggelassen haben? Und doch mußte ihn die Tendenz seiner Schriftstellerei auf möglichste Vollständigkeit in derlei Dingen hindrängen. War schon das Zeugnis des Paianios dem Trebellianus nicht günstig, so ist es das des Orosius noch viel weniger. Paulus Diaconus freilich (um das J. 770), und natürlich auch sein Fortsetzer Landolfus Sagax, haben et Trebelliano.

Da aber die sprachliche Schwierigkeit, an der Rühl, die sachliche, an der Anna und Peter sich stießen, unleugbar besteht, auch die Aussage des Paianios und des Orosius nicht zugunsten des Trebellianus ausfiel, so ist der Schluß nicht mehr übereilt, daß der Zusatz et Trebelliano dem ursprünglichen Text des Eutrop gar nicht angehört.

Vielmehr haben wir ein Glossem vor uns, das in den echten Wortlaut eindrang, ohne sich wirklich mit ihm zu verbinden. Für den Zeitraum, innerhalb dessen dieser Fremdkörper sich festsetzte, lassen sich die Grenzen dadurch einigermaßen bestimmen, daß Orosius die obere, die Historia romana des Paulus Diaconus die untere Linie zieht. Wer aber in seinem Eutropexemplar et Trebelliano hinzuschrieb, der konnte die Bekanntschaft mit Trebellianus nur der Historia Augusta verdanken, ob mittelbar oder unmittelbar ist eine andere Frage, die sich nicht entscheiden läßt. Denn daß Trebellianus zuerst in der Historia Augusta vorkommt, das ergibt sich aus dem Namen, der aus dem des Trebellius Pollio herausgesponnen ist, mit hinreichender Sicherheit. Die Behauptung Lécrivains1), daß Dexippos die Quelle für Trebellianus sei, hat alle Wahrscheinlichkeit gegen sich, paßt auch nicht im geringsten zu dem Bild, das wir uns von seiner Chronik machen können. Das Glossem, durch das absichtlich oder unabsichtlich der Wortlaut des Eutrop verfälscht wurde), ist ein Beweis dafür, daß die Historia Augusta entweder selbst oder in einer aus ihr abgeleiteten Quelle in der oben bestimmten Zeitspanne gelesen wurde. Einem Exkurs des Jordanis (de reb. get. 15, 83) entnehmen wir ja, daß der Konsul des J. 485, Q. Aurelius Symmachus, für seine römische Geschichte die v. Max. aufs gründlichste ausgeschrieben hat. Man darf wohl annehmen, daß sich jener Symmachus darauf nicht beschränkt hat, wenngleich weitere Zeugnisse fehlen. Das ausführliche Zitat in den Getica des Jordanis ist ja lediglich durch die von der v. Max. zuerst beliebte Fiktion bedingt, der zufolge Maximinus auf dem Kaiserthron nicht bloß der erste Barbar, sondern auch der erste Gothe war. Eine andere Gelegenheit, den Symmachus heranzuziehen, mochte sich dem Jordanis im Rahmen seines speziellen Themas nicht bieten. Der Gedanke, den Urheber der Trebellianusglosse in irgend welche Verbindung mit diesem Symmachus zu bringen, ist zwar verlockend, läßt sich aber leider in keiner Weise sichern. Ich muß mich mit dem Vorschlag begnügen, in einer künftigen Eutropausgabe die Worte et Trebelliano in eckige Klammern einzuschließen.

1) Études sur l'histoire Auguste, Paris 1904 S. 338.

2) purpuram sumpserat gibt einen Dikretikus als Satzschluß (_~_ 200).

Vielleicht darf ich im Anschluß hieran, die Historia Augusta ihrerseits umgekehrt von einem Interpolationsverdacht befreien. v. Hel. 35, 6 heißt es in dem Epilog an Konstantin: His1) addendi sunt Licinius Seuerus Alexander atque Maxentius, quorum omnium ius in dicionem tuam uenit... Casaubonus wollte hier Alexander tilgen, während er den Seuerus auf Flavius Severus, den Caesar des Galerius und späteren Augustus, bezog). Zu Seuerus sei fälschlich Alexander im Hinblick auf die folgende Vita des Severus Alexander beigefügt worden. Mommsen dagegen ging über Casaubonus hinaus, indem er Seuerus Alexander als Interpolation betrachtete. Die Annahme einer Interpolation in dieser Umgebung scheint in der Tat wohl begründet zu sein; nur daß der unverständige Interpolator sicherlich die weniger korrekte, doch von der Historia Augusta selbst empfohlene Form Alexander Severus angewendet hätte. Auch ist omnium nun ganz sinnlos geworden, während Casaubonus es wenigstens auf drei Namen beziehen konnte. In Wirklichkeit ist Severus Alexander hier nicht als Doppelname gemeint. Denn nicht nur Severus ist eine historiche Figur, wie Casaubonus erkannte, sondern auch Alexander, nämlich L. Domitius Alexander, Gegenkaiser in Afrika 308 bis 3113). Die Worte Seuerus Alexander hat also Casaubonus halb richtig, halb falsch gedeutet; Mommsen dachte gerade die unrichtige Hälfte konsequent zu Ende. So sind denn vier Personen aufgeführt 1. Licinius, 2. Severus, 3. Alexander und 4. Maxentius. Jetzt paßt das omnium, das Mommsen nur auf zwei Männer beziehen konnte, vorzüglich und wird nicht mehr als geschmacklose Hyperbel empfunden. Casaubonus und Mommsen haben sich große und bleibende Verdienste um den Text der Historia Augusta erworben; wenn hier einmal der Text gegen sie verteidigt werden mußte, so kann es nur geschehen aus einem Gefühl dankbarer Pietät heraus.

Straßburg i. E.

Gesichertes und Strittiges III4).

Von C. F. Lehmann-Haupt.

4. Zum Sarapis-,,Problem". Sethes Versuch3), den Sarapis als eine rein ägyptische Gottheit, als lediglich aus dem Osiris-Apis entwickelt und so gut wie restlos mit ihm identisch zu erweisen, ist namentlich deshalb interessant, weil er nur durch die Annahme von ,Mißverständnissen“ und einer Abänderung der Ephemeriden Alexanders des Großen durch Ptolemaios I durchgeführt werden kann und so aufs deutlichste zeigt, daß dieses Erzeugnis des hellenistischen Synkretismus das Wort im weitesten, Politik, Religions- und 1) Wohl auf paginis zu beziehen; anders v. Hel. 34, 4 his iungendi sunt, womit die vorhergehenden Herrscher gemeint sind.

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2) Marcus Aurelius Severus sagt Casaubonus versehentlich; so nämlich Marcus Aurelius - heißen Maximian und Maxentius. Daß aber Casaubonus den Flavius Valerius Severus meint, ergibt sich deutlich aus seinen Worten. Jordan (Scr. hist. Aug. edd. Jordan-Eyssenhardt, 1864, Bd. I S. 218 Z. 17) läßt den Casaubonus das Wort Seuerus statt, wie er sagen müßte, Alexander tilgen.

3) Vgl. O. Seeck bei P-W I Sp. 1445, Alexandros 71; H. Schiller a. a. O. II

(1887) S. 185.

4) Vgl. oben S. 125 f., S. 264.

5) Sarapis und die sogenannten zározoi des Sarapis. Zwei Probleme der griechisch-ägyptischen Religionsgeschichte. Abh. Gött. Ges. d. W. N. F. XV Nr. 5.

Berlin 1913.

Kulturgeschichte umfassenden Sinne genommen. eben nicht vom rein ägyptologischen Standpunkte aus erklärt werden kann1). Der Unterschied, den Sethe selbst als erster klar hervorhebt, daß die griechischen Papyri aus dem Serapeum die Form Osorapis nur da gebrauchen, wo es sich um den toten Apis-Stier handelt, der zum „Osiris geworden" ist, d. h. einfach um den „hochseligen Apis", daß dagegen Sarapis den mächtigen lebendigen Gott bezeichnet, als der der Sarapis durchweg erscheint und der für die Ägypter nach Sethes Formulierung als der mächtige Unterweltsgott, das griechische Äquivalent des ägyptischen Gottes Osiris, gilt, der mit dem jeweilig lebendigen Apis identifiziert wurde, spricht m. E., ebenso wie die auch von Sethe zugegebene Tatsache (Makrob., Sat. I, 714 ff.), daß der Kult des Sarapis bei den echten Ägyptern entgegen den Absichten Ptolemaios I. keinen Anklang gefunden habe, mit verdoppelter Stärke dafür, daß die beiden Namen ursprünglich etwas Verschiedenes bezeichneten und daß eine künstliche Verknüpfung zweier von Haus aus getrennter Gottheiten vorliegt.

Doch kommt dies zurzeit augenblicklich nicht in erster Linie für mich in Betracht. Ich habe vorerst Einspruch gegen Sethes in wesentlichen Punkten unzutreffende Wiedergabe meiner Anschauungen zu erheben. Da Sarapis, was nun einmal nicht aus der Welt geschafft werden kann, uns zum allerersten Male in Babylon, bezeugt durch die Ephemeriden Alexanders des Großen, eine Quelle von höchster Authentizität, entgegentritt, so sind meines Erachtens zwei Möglichkeiten vorhanden: entweder es handelt sich um einen makedonischen Gott, den Alexander der Große und die Seinen in einem, im Namen an ihn anklingenden babylonischen Gott wiederfanden, oder der babylonische Gott wurde von Alexander ohne solche aus der Heimat mitgebrachte Voraussetzung verehrt. In beiden Fällen ist es von Wichtigkeit, den babylonischen Gott zu ermitteln. Wilcken, der, zunächst gestützt auf sprachliche Gründe, eine Entstehung des Sarapis aus dem Osorapis für unmöglich hielt), hatte geäußert3) „es

1) In meinem kulturgeschichtlichen Bericht Der alte Orient und seine Beziehungen zum Westen (Das Jahr 1913) habe ich mich (S. 438) zu Sethe's Schrift wie folgt geäußert: „Sarapis begegnet uns im ganzen Altertum, zuerst in Babylon und zwar in einer Quelle von höchster Authenzität, den Ephemeriden Alexanders des Großen. Sarapis wird in Alexanders Krankheit von den dem König Nächststehenden mittels des Tempelschlafes befragt. Ein höchster Gott, dessen ständiger Kultname genau mit der Form Sarapis übereinstimmt und dessen eigentlicher nur mit Scheu genannter Name durch diesen verdrängt wurde, der Vater des Bel-Marduk, hatte in Babylon sein Heiligtum. Als Gott der Wassertiefe wurde er auch in der von einer assyrischen Kolonie gegründeten Stadt Sinope verehrt. Diesen für Alexander befragten und offenbar von ihm verehrten weltbeherrschenden Gott ließ Ptolemaius I., für den es sich darum „handelte, ein ägyptisch-asiatisches Großreich dem babylonisch-asiatischen der Seleukiden gegenüberzustellen und den an den babylonischen Kultus anknüpfenden seleukidischen Ansprüchen auf die Weltherrschaft zuvorzukommen, von seinen Untertanen verehren, zunächst außerhalb Ägyptens in Halikarnaß, später in Ägypten selbst, wo er von den Ägyptern als Osiris-Apis hingestellt und wohin sein Kultbild aus Sinope verbracht wurde. Eine rein ägyptische Entwicklung liegt hier mit nichten vor.“

2) Archiv f. Papyrusforsch. III (1904) S. 49 ff. [Vgl. jetzt zu und großenteils gegen Sethe's Herleitung des Namens Sarapis aus Osorapis Wilcken, Arch. f. Pap. VI Heft 1/2 (1913) S. 184f. Anm. 3. Korrektur-Zusatz.]

3) Philologus LIII (N. F. VII), 1894, S. 119 Anm. 33, vgl. S. 126 („Nachwort“).

wird igend ein Kultbeiname eines babylonischen Gottes darin" (in Sarapis) ,,stecken". Er selbst nannte zwei seltene lediglich in einem Götterverzeichnis begegnende Beinamen des Nergal, auf die ihn Delitzsch hingewiesen hatte, als Daten, die weiter verfolgt zu werden verdienten.

Sethes Versuch, meine Ausführungen als einem anderen Niveau als die von Wilcken angehörig hinzustellen, konnte nicht glücken, denn meine Untersuchungen gingen außer von einer Anregung U. Köhlers gerade von diesen Äußerungen Wilckens aus.

Ich begann1) damit, zu zeigen, warum gerade Nergal, der verderbliche Gott des Todes und der Pest, für die Befragung um Alexanders Genesung nicht in Betracht kommen könne. Vielmehr könne es nur ein höchststehender Heilsgott gewesen sein, was zutreffe auf Ea (Iau), dessen in Babylon ständiger Kultbeiname Šar apsî in seiner späteren lautgesetzlich entwickelten Form genau mit Sarapis übereinstimmt. In meinem Artikel Sarapis bei Roscher2), wo ich die Frage zuletzt am ausführlichsten behandelt habe, zeigte ich dann (vorher schon Klio V S. 133 f.3)), daß zwar möglicherweise im Nordosten der eigentlichen griechischen Welt ein barbarischer Wortstamm sarap oder serap vorkommt, daß aber von einer Gottheit solchen Namens nirgends eine Spur vorhanden sei.

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Dann erst habe ich den zunächst rein babylonischen Ursprung des in Ägypten und für die Ägypter mit dem Osiris-Apis identifizierten Gottes ins Auge gefaßt und gezeigt, wie sich so auch die Einführung des Kultbildes aus Sinope erklärt. Daß diese wirklich stattgefunden hat, darin ist auch Sethe gegen Bouché-Leclerq und Beloch mit mir einig. Bei seiner Anschauung bleibt jedoch der Vorgang im Grunde ganz unerklärt.

Sethe sucht dann darzutun, daß Wilckens Anschauung aus Osorapis oder Oserapis könne niemals Sarapis werden, zu weit gehe1). Er erklärt, daß nach den für die Komposition giltigen ägyptischen Lautgesetzen eine Form Osarapis denkbar sei und nimmt an, die Form Sarapis sei aus Osorapis durch ein Mißverständnis seitens der Griechen entstanden, die in der ersten Silbe ihren Artikel o erblickt hätten. Dies halte ich für ausgeschlossen und für noch unmöglicher, was Sethe gleichfalls erwägt, daß dieser ägyptische Gott in seiner griechischen, durch ein Mißverständnis entstandenen Entstellung von Alexander dem Großen und den Seinen in Babylon verehrt worden sei.

Da Wilcken ausdrücklich den Kultbeinamen eines babylonischen Gottes als Erklärung für das Vorkommen des Gottes in Babylon ins Auge gefaßt hatte, so geht Sethes Behauptung (S. 12) „nicht den Titel, sondern nur den Namen eines Gottes könnten wir uns allenfalls gefallen lassen", weit über das bisher Geforderte hinaus. Es wird sich im übrigen zeigen, daß ich meinerseits dieser Forderung, wiewohl sie noch gar nicht aufgestellt war, genügt hatte.

Meine Erkenntnis, daß der babylonische Gott, der einen ähnlich wie Sarapis klingenden Beinamen hatte, wie es auch Sethe nicht völlig leugnen kann und will (S. 12), Ea šar apsî gewesen sei, als einen „Verlegenheitsausweg" zu bezeichnen, ermöglicht sich Sethe dadurch, daß er den Titel šar apsî als einen „seltenen“ (S. 12), „obskuren“ (S. 17) Titel oder Beinamen des betreffenden Gottes bezeichnet. In Wahrheit wird Ea (Iau) regelmäßig und ständig als Gott der

1) Sitzber. Berl. Archäol. Ges. 1897 Nov. = Wochenschr. f. klass. Phil. 1898 Nr. 1 Sp. 26-29. Vorher: Zeitschr. f. Assyr. XII (1897) 112.

2) Lex. d. griech. u. röm. Mythologie IV Sp. 338 ff.
3) Vgl. Klio IV 396 ff. 4) Vgl. oben S. 385 Anm. 2.

Wassertiefe bezeichnet und führt in dem Heiligtum, das er im Haupttempel zu Babylon hatte, den Kult-Beinamen šar apsî, wie die auf den Neubau dieses Heiligtums bezüglichen Inschriften aus der Zeit des Assurbanabal1) beweisen.

Der Forderung ferner, daß es sich um einen „möglichst angesehenen" Gott handeln müsse, die Sethe nicht erfüllt findet, dieser Forderung ist tatsächlich in eingehender Darlegung von mir genügt worden"); denn Ea war tatsächlich der höchststehende Gott, der Weltenherrscher, der zu hoch stand, als daß er gemeinhin von den Menschen als Heilsgott angegangen werden konnte. Hierzu bedurfte es vielmehr der Vermittlung seines Sohnes Marduk, der auf dem Wege politischer Entwicklung zum Hauptgotte Babylons und zum Reichsgotte geworden war. Dem Ea das Ansehen abzusprechen, würde ungefähr dasselbe sein, als wenn man die Bedeutung des Zeus in Athen leugnen wollte, weil Athene dort herrschte. Es kommt noch hinzu, daß der Name des Ea (Iau) aus den oben angedeuteten und anderen mystischen Gründen überhaupt möglichst selten und nur mit Scheu genannt wurde, und daß er mit Sarapis vereint in griechischer Form Iao im 3. vorchristlichen Jahrhundert auf einer in Spanien gefundenen Inschrift begegnet zu einer Zeit, da von einer Vermischung mit Jahwe, wie sie später stattgefunden hat, überhaupt noch nicht die Rede sein konnte3).

So ist es denn, wie so vieles anderes, in den Zauberpapyri altüberliefertes babylonisches Gut, wenn bei der Stellung des Horoskops der Bittende den Sarapis sich günstig zu stimmen sucht, indem er hervorhebt, daß er dessen wahren nur aus Vokalen bestehenden Namen Iao kenne1).

Als Förderung für die Gleichsetzung mit Osiris kommt übrigens noch in Betracht, daß wie Ea šar apsî, so auch Osiris, der Gott der Unterwelt, wie jetzt erkannt worden ist, sich speziell im Wasser offenbart 5).

Den Gedanken, daß König Ptolemaios den Namen des Sarapis nachträglich in die Ephemeriden hereinkorrigiert habe (Sethe S. 12f.), kann ich nur zu den Unmöglichkeiten rechnen, die der Lösungsversuch vom rein ägyptologischen Standpunkt mit sich gebracht hat (vgl. oben S. 384 f.).

Zudem bleibt bei dieser unmöglichen Annahme immer noch unerklärt, wieso dann bei Plutarch der Name des Sarapis steht; denn daß das EphemeridenZitat bei Plutarch nicht aus Ptolemaios stammen kann, haben Wilcken, ich selbst und Schmidt gezeigt, wenn es auch Sethe (S. 12 Anm. 5) „unerfindlich" ist. Ptolemaios hat den Vorbeimarsch der Truppen an dem sterbenden Könige aus der datenmäßigen Folge der Ephemeriden ausgesondert und an das Ende seines Berichtes gestellt. Unmöglich, daß Plutarch oder seine Quelle ihn nach

1) Die erste von mir veröffentlicht, Šamaššumukîn (1892) I S. 24, II 114 ff., die zweite von Delitzsch in den Mitteil. d. D. Or.-Ges. (1904) S. 7 mit Anm. Über beide s. Klio IV (1904) S. 397.

2) Artikel Sarapis bei Roscher a. a. O. Sp. 340, Sp. 351–362. Auch siderisch ragt Ea hervor, wenn anders in ihm mit Boll bei C. Bezold, Zenith- und Äquatorialgestirne am babyl. Sternhimmel (Sitzungsber. Heidelberg. Ak. d. W. 1913 Nr. 11) S. 59 der Steinbock bzw. der Ziegenfisch zu erblicken ist.

3) CIL II, Suppl. 56, 65, vgl. III, Suppl. p. 1040 ad. p. 911. S. zuletzt meine Bemerkungen bei Roscher a. a. O. Sp. 360.

4) Ich verweise für alles nähere auf meine Nachweise bei Roscher a. a. O.

Sp. 360 ff.

5) J. H. Breasted, Development of religion and thought in ancient Egypt

(1912) p. 18 ff.

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