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hatte1). Beides wurde ihm aberkannt, als er durch die lex Pedia zugleich mit den Caesarmördern der Verurteilung anheimfiel). Er erkannte jedoch das Pedische Gesetz nicht als rechtsgültig an und behauptete sich in seiner Machtstellung); auch den Titel hat er beibehalten. Einige seiner Münzen, auf denen wir diese Amtsbezeichnung lesen, gehören in die Zeit nach dem Vertrag von Misenum (Sommer 39)4), in dem die Triumvirn Oktavian und Antonius den unliebsamen Nebenbuhler in seinem Machtgebiet bestätigen mußten 5). Wir werden daher - obwohl es kein Autor ausdrücklich bezeugt als eine wesentliche Friedensbestimmung anzusehen haben, daß Sex. Pompeius wieder offiziell als praefectus classis et orac maritimae anerkannt wurde), nur mit der Einschränkung, daß sich sein prokonsularisches Imperium nicht mehr auf das ganze Mittelmeergebiet, sondern nur auf Sizilien, Sardinien, Korsika und die Peloponnes erstreckte 7).

Kraft seines prokonsularischen Imperiums hatte Cn. Pompeius das Recht ausgeübt, Legaten mit propraetorischem Imperium zu ernennen. Von demselben Rechte machte sein Sohn Gebrauch. Die Inschrift aus Lilybaeum ist von L. Plinius L. f. Rufus leg(atus) pro praetore) pr(aetor) des(ignatus) gesetzt. Wir kennen diesen Mann auch durch Appian als Legaten des Sex. Pompeius 8). Zur Praetur wird er designiert worden sein, als beim Vertrag von Misenum die Unterbefehlshaber des Pompeius zum Volkstribunat, zur Praetur und zu Priesterämtern bestimmt wurden 9). 1) Vell. II 73, 2; App. IV 70, 298. 84, 353. 94, 394. 96, 404. Dio XLVI 40, 3 (Zon. X 15 p. 380 D.); XLVII 12, 2; XLVIII 17, 1. Vgl. Gardthausen, Aug. I 1, 145; II 1, 59. Ganter, Prov. Verw. d. Triumvirn 1892, 4f. Kromayer, Philol. LVI 1897, 442.

2) Dio XLVI 48, 4; XLVII 12, 2; XLVIII 17, 1. App. III 95, 392 f.; IV 96, 404. Vgl. Ganter S. 5. Drumann-Groebe I2 247, 7; IV2 567.

3) Dio XLVII 12, 2; XLVIII 17, 1f. Vgl. Ganter S. 5.

4) Grueber II 562 ff. Num. Chronicle Ser. IV, Vol. 11, 1911, 144.

5) App. V 71. 72. Dio XLVIII 36. Vell. II 77. Plut., Ant. 32. Vgl. Gardthausen, Aug. I 1, 222. Ganter S. 6f.

6) Vgl. Ganter a. a. O. In der Inschrift aus Lilybaeum fehlt diese Amtsbezeichnung, aber von den Titeln, die sie ihm beilegt, ist weder imperator noch consul designatus für seine Rechtstellung signifikant.

7) Ganter a. a. O.

8) App. V 97. 405 ff.; 122, 505 f. Vgl. Klein, Verw.-B. 136. Ganter 5f. Salinas, N. d. sc. a. a. O. Mommsen, Herm. XXX 461f. Außer Plinius und Lentulus sind uns von Legaten des Sex. Pompeius noch bekannt: der junge Cicero (App. IV 51, 220), Tisienus Gallus (App. V 104, 482; 121, 502; Dio XLIX 8, 1; 10, 4), Q. Nasidius (Babelon II 251 f.; Grueber II 564 f.), endlich wohl auch M. Licinius Crassus (Dio LI 4, 3).

9) Mommsen, Herm. XXX 462. Irrig schreibt Gardthausen I 1, 222: „Die neuen Ernennungen bezogen sich auf die Zeit nach 718 36". Vielmehr ist nach Zon. X 22 p. 404 D. bei Dio XLVIII 36, 4 zu lesen: ¿zɛivov μév tioi zaì dquaqziaç καὶ στρατηγίας ἱερωσύνας τε εὐθὺς δοθῆναι (vgl. auch Dio XLVIII 53, 14.) Anders steht es mit den Consulaten (s. Mommsen, StR I3 586, 4).

noch

Die Stellung des Cn. Lentulus wird von der des Plinius nicht verschieden gewesen sein; auch er war wohl legatus pro praetore des Sex. Pompeius und erlangte nach dem Vertrag von Misenum die Praetur. Unserer Inschrift zufolge behielt er - wohl nur für kurze Zeit1) als Praetor den Flottenbefehl, wird also die Fasces nicht in Rom geführt haben. Dies entspricht der Willkür, mit der die Triumvirn über die republikanischen Ämter verfügten2). Zudem sagt Dio ausdrücklich, daß die Anhänger des Sextus besonders schlecht behandelt wurden3).

Cn. Lentulus gehörte einem der vornehmsten Häuser Roms an; Lentulitas gebraucht Cicero als einen der „Superlative der römischen Nobilität“ 4). Daß ein so vornehmer Mann bei Pompeius Zuflucht gesucht hat, kann uns nicht befremden. Wir wissen, daß viele der von den Triumvirn im J. 43 Proskribierten, unter denen sich Angehörige des höchsten Adels befanden, zu Pompeius geflohen sind 5). Und in der Tat begegnet uns unter diesen Männern ein Lentulus, auf den die aus unserer Inschrift gewonnenen Indizien zutreffen:

Λέντλος δέ, ἀξιούσης αὐτῷ συμφεύγειν τῆς γυναικὸς καὶ ἐς τοῦτο αὐτὸν ἐπιτηρούσης, οὐκ ἐθέλων αὐτὴν συγκινδυνεύειν ἑαυτῷ, λαθὼν ἔφυγεν ἐς Σικελίαν, στρατηγὸς δὲ ἀποδειχθεὶς ὑπὸ Πομπηίου ἐσήμηνε, ὅτι σώζοιτο καὶ στρατηγοίη). ἣ δ', ὅποι γῆς ἐστιν ὁ ἀνήρ, ἐπιγνοῦσα τὴν μητέρα φυλάσσουσαν ἐξέφυγε καὶ ἥδε σὺν θεράπουσι δύο μεθ' ὧν ώδευεν ἐπιμόχθως καὶ εὐτελῶς οἷα θεράπαινα, μέχρι διέπλευσεν ἐς Μεσσήνην ἀπὸ Ῥηγίου περὶ ἑσπέραν. καὶ οὐ δυσχερῶς τὴν στρατηγίδα

1) An dem neuen Krieg zwischen Sex. Pompeius und Oktavian, der im Frühjahr 38 ausbrach, wird er wohl nicht mehr teilgenommen haben.

2) Dio XLVII 53, 17. τοὺς δὲ δὴ ἄλλους τοὺς ἐν τῇ πόλει ταῦτά τε καὶ αἱ διαλλαγαὶ τῶν ἀρχόντων ἰσχυρῶς ἐτάρασσον· οὐ γὰρ ὅπως οἵ τε ὕπατοι καὶ οἱ στρατηγοί, ἀλλὰ καὶ οἱ ταμίαι ἐπ' ἀλλήλοις ἀντικαθίσταντο ... οὔκουν οὐδὲ ἐς ῥητὸν ἔτι τινὲς χρόνον ᾑροῦντο, ἀλλ ̓ ὥστε ἐπιβῆναί τε τοῦ ὀνόματος τῆς ἀρχῆς καὶ ἀποστῆναι όταν τοῖς τὸ κράτος ἔχουσι δόξῃ· καὶ πολλοί γε ἐπὶ τῆς αὐτῆς ἡμέρας εκάτερον ἔπραξαν. Im Jahre 38 gab es 67 Prätoren (Dio XLVIII 43, 2).

3) τῶν γὰρ σὺν τῷ Σέξτῳ τότε ὄντων, ὡς καὶ κατὰ δίκην δή τινα ἀτιμασθέντων, οὐ μνημονεύω (XLVIII 53, 3). Erst nach dem Untergang des Pompeius hat Oktavian dessen ehemalige Parteigänger (offenbar, um sie in dem bevorstehenden Kampf mit Antonius für sich zu gewinnen) völlig rehabilitieren lassen: das ist wohl gemeint bei Dio XLIX 43, 5: ὑπὸ δὲ τὰς αὐτὰς ἡμέρας δόγμα ἐγένετο μηδένα τῶν ἐς τὴν γερουσίαν τελούντων ἐπὶ ληστεία κρίνεσθαι (vgl. Mon. Anc. 5, 1 ed. Mommsen 2 p. 97: mare pacavi a praedonibus. Strabo V 4, 4 p. 243: ἐνταῦθα δὴ ληστήρια συνεστήσαντο οἱ Πομπηΐου Σέξτου ναύαρχοι und sonst).

4) Cic. ad fam. III 7, 5, vgl. Mommsen, Röm. Forsch. I 287.

5) App. IV 36, 150 ff.; V 71, 300 ff. Dio XLVII 12, 1f. Vell. II 72, 5. 77, 2.

Vgl. Gardthausen, Aug. I 1, 138; II 1, 60.

β) στρατηγός bedeutet hier nicht etwa praetor, sondern legatus pro praetore vgl. App. IV 36, 152; 51, 220; V 104, 432.

σκηνὴν μαθοῦσα, εὗρε τὸν Λέντλον οὐχ οἷα στρατηγὸν, ἀλλ' ἐν χαμευνίῳ καὶ κόμῃ καὶ διαίτῃ πονηρᾷ πόθῳ τῆς γυναικός. App. IV 39. 164. 165.

Sulpicia autem, cum a matre Iulia diligentissime custodiretur, ne Lentulum Cruscellionem, virum suum proscriptum a triumviris in Siciliam prosequeretur, nihilo minus famulari veste sumpta cum duabus ancillis totidemque servis ad eum clandestina fuga pervenit nec recusavit se ipsam proscribere, ut ei fides sua in coniuge proscripto constaret. Val. Max. VI 7, 3.

Daß dieser Lentulus Cruscellio, der auf Sizilien unter Sex. Pompeius kommandierte, derselbe ist wie der Cn. Lentulus unserer Inschrift, läßt sich wohl kaum bezweifeln). Wenn T. Marius ihn und nicht den Inhaber des Imperiums, Sex. Pompeius, als seinen Oberbefehlshaber nennt, so wird sich dies daraus erklären, daß er den Namen des kläglich zugrunde gegangenen Pompeius, gegen den er später selbst die Waffen führte 2), vermeiden wollte3).

Die nächste militärische Charge des T. Marius war die eines praefectus) duor(um) principum). Nach Bormann wären die principes Augustus und Agrippa; man müßte dann an die Schlacht bei Actium denken, in der Agrippa das faktische Kommando führte, und annehmen, daß der einfache Legat des Imperators proleptisch als princeps bezeichnet wird. Aber selbst für die Zeit, in der M. Agrippa als Schwiegersohn, präsumtiver Nachfolger und Teilhaber der tribunizischen und prokonsularischen Gewalt unmittelbar neben Augustus stand), ist mir seine Be

1) Er war, nach dem Cognomen zu schließen, ein Sohn des bekannten Gegners Caesars, L. Lentulus Crus (Klövekorn, De proscr. a triumviris factis 1891, 68. Münzer RE IV 1381 ff.). Die Identifizierung des Lentulus Cruscellio mit L. Lentulus, anscheinend Praetor im J. 44 v. Chr. (Klövekorn a. a. 0. Münzer RE IV 1372 Nr. 197; 1384 Nr. 219), oder mit Cn. Lentulus Maluginensis (Cichorius, Herm. XXXIX 469) ist nun aufzugeben, und ebenso erweist sich meine Vermutung, daß Cn. Lentulus cos. 18 v. Chr. der Sohn des L. Lentulus Crus cos. 49 gewesen sei (RE IV 1361f. Nr. 180), als unrichtig. Denn wenn dieser Cn. Lentulus mit unserem identisch wäre, hätte einerseits Appian wohl erwähnt, das der Proskribierte später das Konsulat und die Triumphalabzeichen erlangte, und andrerseits hätte Tacitus in der Charakteristik des Mannes (ann. IV 44) nicht verschwiegen, daß er einst zu den Geächteten gehört hatte. Auch ist kaum glaublich, daß ein Mann, der 18 v. Chr. Konsul war und 25 n. Chr. starb, bereits im Jahre 39 oder 38 v. Chr. die Prätur bekleidet habe. Endlich wird diesem Lentulus nirgends das Cognomen Cruscellio gegeben, obwohl ein gleichnamiger Zeitgenosse existierte. Den letzteren, Cn. Lentulus augur (RE IV 1363 Nr. 181), mit dem Flottenkommandanten zu identifizieren, verbietet sich aus ähnlichen Gründen.

2) S. u. S. 56.

3) Auch in den res gestae des Augustus wird der Name des Sex. Pompeius umschrieben, s. Mommsen, Mon. Anc.2 p. VI.

4) Vgl. Gardthausen, Aug. I 2, 738 ff. Mommsen, StR II 3 1151 f.; 1157f. Kornemann, Klio II 147 ff.

zeichnung als princeps, d. h. die völlige Gleichstellung mit Augustus, nicht bekannt und erscheint auch sehr wenig wahrscheinlich1). Seit dem Untergang des Antonius war Augustus der alleinige Princeps): me principe heißt es im Monumentum Ancyranum).

Die praefectura duorum principum muß daher noch in die Zeit des Triumvirats fallen und so können mit den principes nur Octavian und Antonius gemeint sein1). Wir wissen, daß im Kriege gegen Sex. Pompeius die Flotte Octavians durch 102 von Antonius gesendete Schiffe unterstützt wurde). In diesem Geschwader dürfte Marius als Unterbefehlshaber gegen seine früheren Kameraden gekämpft haben). Daß Marius in seiner Grabschrift die seinerzeit berechtigte Bezeichnung praefectus duorum principum, die inzwischen längst obsolet geworden war und nur unliebsame Erinnerungen wecken konnte, wieder auffrischt, bedarf einer Erklärung; er hätte ja Antonius, über den die damnatio memoriae verhängt worden war), völlig ignorieren können. Ich glaube, der Ausdruck enthält eine absichtliche Spitze gegen Augustus, gegen den Marius, wie sein Testament beweist, am Abend seines Lebens heimlichen Groll hegte3).

Die höchste militärische Stellung des Marius war der Militärtribunat, mit dem der Ritterstand verbunden war. Aus den Worten des Valerius Maximus (s. o.) läßt sich schließen, daß er die Standeserhöhung der Gunst Octavians verdankte. Die legio XII, in der er kommandierte, wird demnach

1) Vgl. Klebs, PIR I 451 n. 1122.

2) "Auf gleichzeitigen Inschriften und Münzen wird Agrippa natürlich niemals als Mitregent bezeichnet." Gardthausen, Aug. I 2, 740. Vgl. Mommsen, StR II 3 774 f.; 1167f. Gardthausen I 2, 527; II 2, 291. Selbst wenn oi viv yɛuóves bei Strabo (VII 5, 3 p. 314) Augustus und Agrippa oder Augustus und Tiberius wären (vgl. Nissen, Ital. Landesk. I 81. Detlefsen in Sieglins Quellen u. Forsch. XIII 29), käme dies für unsere Inschrift nicht in Betracht; ich glaube aber, daß der Ausdruck nichts weiter bedeutet als unser „die jetzige Regierung".

2

3) ed. Mommsen p. 49: [Ianum] Quirin[um] claudendum esse censui[t]; ebenso p. 128. 142.

ter me principe senatus

4) Vgl. Dio L 1, 1: ὁ δὲ δῆμος ὁ τῶν Ῥωμαίων τῆς μὲν δημοκρατίας ἀφῄρητο, οὐ μέντοι καὶ ἐς μοναρχίαν ἀκριβῆ ἀπεκέκριτο, ἀλλ' ὅ τε ̓Αντώνιος καὶ ὁ Καῖσαρ ἐξ loov et τà ngáyμara sizov. Bezüglich des Lepidus genügt es, auf Dio XLIX 8,3 hinzuweisen: ὁ δὲ δὴ Λέπιδος τῷ τε Καίσαρι διηνέχθη (αυτός τε γὰρ ἐκ τοῦ ἴσου πάντα αὐτῷ διοικεῖν ὡς καὶ συνάρχων ἠξίου, καὶ ἐκεῖνος ἐς πάντα αὐτῷ ὡς καὶ ὑποστρατήγῳ οἱ ἐχρῆτο).

5) App. V 95, 396 f.; 98, 406 f.; 99, 413 f.; 103, 428 ff.; 139, 577. Dio XLVIII 54, 2; XLIX 1, 1. 5. Plut., Ant. 35. Vgl. Kromayer, Philol. LVI 1897, 454f. Willers, Gesch. d. röm. Kupferprägung 112f.

6) Vgl. Gardthausen, Aug. I 1, 247 ff. 7) Mommsen, StR III 1190f.

8) Wie sehr Marius durch seine testamentarische Verfügung (Val. Max. a. a. O.) den Caesar verletzte, lehrt Suet., Aug. 66, 4: nam (Augustus) quamvis minime appeteret hereditates . . . amicorum tamen suprema iudicia morosissime pensitavit, neque dolore dissimulato, si parcius aut citra honorem verborum, neque gaudio, si grate pieque quis se prosecutus fuisset.

dem Heeresverband des Westens angehört haben und ist wohl verschieden von der bekannteren legio XII antiqua des Antonius), mit der sie Oktavian nach dem Siege vielleicht zur legio XII fulminata verschmolzen hat.

Vielleicht hat Marius seinen Übertritt vom Flotten- zum Landdienst im Anschluß an Statilius Taurus vollzogen, der im J. 36 die Ordnung auf Sizilien wieder herstellte 2). Taurus war vorher der Befehlshaber der Flotte gewesen, die Antonius seinem Kollegen für den Krieg gegen Pompeius geliehen hatte (s. o.)), also der unmittelbare Vorgesetzte des Marius1).

Nach dem Legionstribunat hat Marius keine Charge mehr bekleidet. Obwohl ihn seine Dienstzeit zum reichen Manne gemacht hatte), mag er es dem Augustus nachgetragen haben, daß ihn dieser nicht zu noch höherem militärischen Range beförderte. Vielleicht war dies der Grund zu dem Groll, dem er zuletzt in seiner Grabschrift und in seinem Testamente in kleinlicher Bauernart Luft machte.

III. Das Ende der Kleopatra.

Die antike Überlieferung berichtet einhellig, daß Kleopatra durch Selbstmord geendet habe 6), und auch in der neueren Literatur ist dieselbe 1) Nach Henzen, Bull. d. inst. 1867, 178f. und v. Domaszewski, Arch.-epigr. Mitt. XV 1892, 188, 30 war die legio XII antiqua des Antonius eine alte caesarische, die, von Augustus beibehalten, zuerst paterna (CIL XI 1058), dann fulminata zubenannt wurde. Veteranen dieser zwölften Legion wurden von Augustus in Patrae angesiedelt (CIL III p. 95. Mommsen, RG2 74. 119. Paul M. Meyer, Heerw. d. Ptol. u. Röm. 149 f. Vaglieri, Diz. epigr. III 335.). Daß jedoch auch Oktavian unter seinen Legionen eine XII. hatte, dafür gibt es mehrere Indizien: schon an der Belagerung Perusias nahm, wie Bleigeschosse zeigen, eine legio) XII. teil (Eph. ep. VI 66f. n. 79f. CIL XI 6721, 28 ff.); in Sizilien setzt die legio XII. einem Tribunen die Inschrift CIL X 7349 (doch s. u.); endlich nennen Grabschriften aus der Gegend von Este, in der bestimmt „Actiumsieger“ angesiedelt wurden, auch Veteranen einer zwölften Legion (CIL V 2502, 2520; vgl. Mommsen CIL V p. 240. Gardthausen II 1, 216), als deren Heimat überdies Rom angegeben wird.

2) Oros. VI 18, 32. Vgl. Ganter S. 25. Es ist unsicher, ob die Inschrift CIL X 7349 aus Termini in Sizilien darauf Cn. Pollieno Cn. f. tr. mil. legio XII schließen läßt, daß diese Legion zu den Truppen des Taurus gehörte.

3) App. V 97-99. 103. 105. 109. Oros. VI 18, 21. Wie sich Taurus' Kommando mit der durch Kupfermünzen bezeugten Flottenpräfektur des M. Oppius Capito (der übrigens allein den Titel praef. class. führt), L. Sempronius Atratinus und L. Calpurnius Bibulus (Bahrfeldt, Num. Ztschr. XXXVII 1905, 9 ff.; Willers a. a. O. 113 ff.; Grueber, Coins of the Rom. Rep. II 510ff.) verträgt, ist unklar. Vielleicht gehört diese Münzprägung in die Zeit vor dem 1. Juli 36 (App. V 98, 406) und andrerseits zwischen dem Siege bei Naulochos (Ende August 36) und der Rückfahrt der Flottille zu C. Furnius (Frühjahr 35, App. V 139, 577; vgl. Grueber II 513 f.). 4) Über Taurus vgl. Gardthausen I 282. Dessau, PIR III 263 n. 615. 5) Val. Max. a. a. O).

6) Vgl. Gardthausen. Aug. II 1, 230ff., wo die antiken Quellenstellen verzeichnet sind.

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