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seinen römischen Widersachern der Gedanke liegen, ihm mit Hilfe der Königin Schwierigkeiten zu bereiten, der Königin, die noch immer unverächtliche Waffen besaß an ihrem Verstande, ihrem Ruhm, ihrem Anhang im ererbten Reich und an all dem, was sie erlebt und erfahren. Man darf nicht vergessen, daß Kleopatra sehr vieles wußte, was immer Geheimnis bleiben sollte. Vom Bürgerkrieg zwischen Caesar und Pompeius an bis zum Untergang des Antonius war ihr die Politik der römischen Machthaber ohne Zweifel in allen Einzelheiten bekannt'); an vielen wichtigen Entscheidungen hatte sie selbst ausschlaggebenden Anteil genommen. Speziell aus dem letzten Kriege wußte sie so manches, was den „Retter" des Römertums in ungünstiger Beleuchtung erscheinen. ließ2). Bei einer Frau von der geistigen Bedeutung der Kleopatra konnte der Besitz solcher Kenntnisse zu einer ernsten Gefahr für Octavian werden - ist doch sattsam bekannt, wie strenge Augustus und seine Nachfolger die arcana imperii gehütet haben und wie unerbittlich sie ihren Verrat ahndeten.

Noch größere Bedeutung kommt einer anderen Tatsache zu, die Nöldeke kaum streift: solange Kleopatra lebte, war der Thron Ägyptens nicht frei und Octavian nicht sein rechtmäßiger Beherrscher. Es ist bekannt, daß Octavian das seit alters absolut und zentralistisch regierte Ägypten in persönliche Verwaltung nahm und wenn auch nicht staatsrechtlich und nicht mit offiziellem Königstitel ,,als Nachfolger der Lagiden das absolute und theokratische Königsregiment" fortführte3). Den Ägyptern selbst, u. zw. sowohl den Griechen als den Eingeborenen. bedeuteten die Fiktionen des römischen Staatsrechts gewiß nichts; für sie war Octavian in politischer und religiöser Hinsicht der neue König1) — oder vielmehr, er war es für dieses Volk, das seit drei Jahrhunderten gewohnt war, in den Ptolemäern seine Götter und die Herren über all sein Wohl und Wehe zu erblicken, solange nicht, als noch die Könige aus dem Lagidenhause lebten. Um den stärksten Rechtseinwand von vornherein unwirksam zu machen, mußten die legitimen Träger der Pharaonenkrone beseitigt werden. Darum hat Octavian den Bastard des

1) Briefe des Diktators Caesar an Kleopatra, die in ihrem Besitze waren, erwähnt Dio LI 12, 3 allerdings in dem Kapitel, das o. S. 60 Anm. 2 charakterisiert wurde.

2) Ich erinnere z. B. an die Verhandlungen, deren Ziel die Beseitigung des Antonius war (Dio LI 6, 6. 8, 7; Plut., Ant. 73).

3) Hirschfeld, Verw. B.2 345.

4) Die Hieroglypheninschriften geben ihm die Titulatur der Pharaonen (vgl. Mommsen, RG V 565, 1; Gardthausen, Aug. II 1, 241). Über den Kult des neuen Herrschers vgl. Bouché-Leclercq I 351. Otto, Priester und Tempel II 278; Herm. XLV, 1910, 456; Blumenthal, Arch. f. Pap. V 317 ff.; Wilcken, Grundz. u. Chrestom. d. Papyruskunde I 119 ff.; Heinen, Klio XI, 1911, 142f. Schon im ersten Jahr Octavians ist ein ägyptischer Prophet des Caesar nachweisbar (vgl. Krall, Wien. Stud V, 1883, 316).

Lagidenhauses, den jungen König Ptolemäus Caesar, der nicht lange vorher großjährig erklärt worden war, umbringen lassen1). Aber was bedeutete dieser Knabe im Vergleich zu seiner Mutter, die seit 22 Jahren über das Nilland regierte, ihrem Reiche die glänzende Machtstellung früherer Tage wiedergewonnen hatte und noch immer Anhänger im Lande zählte2). Auch nach dem Untergang der Kleopatra und ihres Sohnes fand Octavian noch Widerstand im Lande) und kaum ein Jahr nach der Besitzergreifung sind Aufstände in Heroonpolis und in der Thebais ausgebrochen1): um wieviel mehr hätten diese Nahrung und Vorwand gefunden, wenn die rechtmäßige Königin noch gelebt hätte!

Wenn Kleopatra am Leben bleiben sollte, hätte Octavian die offizielle Absetzung der Herrscherin, die ihre Krone aus den Händen des divus Iulius empfangen hatte und nicht in offenem ehrlichen Kampf, sondern durch Hinterlist und Überrumpelung in seine Hände geraten war, wohl kaum umgehen können. Unsere Überlieferung sagt jedoch nichts davon.

1) Plut., Ant., 82 (perà từr Kλeorárocz teżεrtir). Suet., Aug. 17, 5; Dio LI 6. 2. 15,5; Zon. X 31 (vgl. über ihn Drumann-Groebe III 686 f.; Dittenberger, Or. gr. I 194; Otto, Priester und Tempel II 270; u. S. 65 Anm. 1). Die noch unmündigen Söhne, die Kleopatra dem Antonius geboren hatte, Alexander und Ptolemaeus Philadelphus, hat Octavian nach Rom gesendet und seiner Schwester Octavia zur Erziehung anvertraut (Plut., Ant. 87, vgl. Suet., Aug. 17,5; Dio LI 15, 6), aber es gibt zu denken, daß man schon beim Triumph (im J. 29) nur mehr Alexander mit seiner Schwester Kleopatra sah (Dio LI 21, 8; Zon. X 31; Euseb.. chron. ed. Schöne II p. 140, arm ed. Karst p. 210 vgl. auch Mommsen, R. gest. p. 22f.).

2) Vgl. Plut.. Ant. 86. Ps. Acro in Hor., carm. I 37, 23 vol. I p. 133f. Keller: perditis enim rebus Cleopatra, dum omnis in auxilium eius Aegyptus conspiraret, ne aut reparato bello ad interiora descendens genti suae existeret gravis, aut occasionem gloriosae mortis effugeret, contempsit amorem vel devotionem suorum (eine eigenartige, für Kleopatra sehr ehrenvolle Auffassung: ob sie jedoch auf einer historischen Quelle beruht oder nur aus den vom Scholiasten zitierten Vergilischen Versen (Aen. VIII 712f.) herausgesponnen ist?) Bei den Plut., Ant., 86 erwähnten sizórɛs der Kleopatra handelt es sich offenbar um Bildwerke in Heiligtümern. Vielleicht läßt sich damit der Kult einer Kleopatra in Verbindung bringen, der im J. 45 n. Chr. und dann erst wieder unter Severus Alexander nachweisbar ist: falls dieser Kult unserer Kleopatra (VII) und nicht einer älteren Königin dieses Namens galt (Wilcken, Chrestom. I 2 p. 145f. n. 115); zu 'Aqoodɛity ý zai Kheonáτga könnte angeführt werden, daß sich die letzte Lagidin wie sonst als Isis im großen Tempel von Dendera als Hathor-Aphrodite verehren ließ (Rosellini, Mon. d. Egitto I 2, 520), daß sie auf Münzen als Aphrodite dargestellt wird (Poole, Greek coins Brit. Mus. Ptol. pl. XXX 6) und bei ihrer ersten Begegnung mit Antonius als Aphrodite erschien (Plut., Ant. 26), endlich daß sich im Tempel der Venus Genetrix in Rom noch zur Zeit Appians eine von Caesar gestiftete Bildsäule der Kleopatra befand (App. II 102, 424; Dio LI 22, 3).

3) Dio LI 17.4.

4) Vgl. Stein RE IV 1344; Bouché-Leclercq II 355; Bissing, Gesch. Ägyptens 128f.

wenngleich überwacht

die Ehren

Bis an ihr Ende genoß Kleopatra der Königin, die ihr der Imperator persönlich zugestanden hatte; mit den Abzeichen des Königtums geschmückt, ist sie in den Tod gegangen1).

Zweierlei hat sich aus unseren bisherigen Darlegungen ergeben: daß Kleopatra, wie Octavian genau wußte2), zum Selbstmord entschlossen war und daß dem Sieger sehr viel daran liegen mußte, sich ihrer zu entledigen natürlich ohne daß ihn die Öffentlichkeit als Mörder der erlauchten Frau anklagen konnte, die seinem vergötterten Adoptivvater so nahe gestanden war. Da bot sich ihm nun, wie ich denke, ein sehr einfaches Mittel: er hatte nichts weiter zu tun als durch absichtlich lässige Überwachung der Selbstmordabsicht der Königin Vorschub zu leisten.

Daß er sich dieses Mittels in der Tat bedient hat, darauf weisen mehrere Einzelzüge in unserer Überlieferung deutlich genug hin, die sowohl in der Octavian abgeneigten (und vielleicht auf den Arzt der Königin, Olympos, zurückgehenden) Version Plutarchs als in der für den Sieger günstigeren, aber keineswegs offiziellen Darstellung Dios begegnen3). Es wird uns erzählt, daß Octavian einen seiner Freigelassenen, Epaphroditos, mit der sorgfältigen Überwachung der Königin betraute1) und daß Wachposten den Verkehr zu dieser genau kontrollierten 5). Ist es denkbar, daß dieser ganze Apparat ohne Wink von oben so schlecht funktionierte? Daß Epaphroditos, offenbar ein zu diesem Dienste ausgesuchter Mann, auf

1) Plut., Ant. 79. 83; Dio LI 13, 1 vgl. 11, 5. Porphyr. in Hor., carm. I 37, 30. Vgl. o. S. 61 Anm. 9. Den Beginn der alexandrinischen Ära mit dem 29. August (= 1. Thoth) 30 v. Chr. erklärt Ideler, (Hdb. d. Chronol. I 154 f.) damit, daß Kleopatra diese Zeit noch erlebte (vgl. Wilcken, Griech. Ostraka I 787). Die Notiz des Clemens Alexandrinus, Strom. I 129, 1 Stählin 396 P. Eaì xãow ý Kheorάrya ἐβασίλευσεν ἔτη δύο καὶ εἴκοσι, μεθ' ἣν ἡ τῶν Κλεοπάτρας παίδων βασιλεία ἡμερῶν bztozaidɛza geht vielleicht auf die Zeit, um die Caesarion seine Mutter überlebte (vgl. Strack, Dyn. d. Ptol. 70).

2) S. o. S. 59 ff. Dio LI 13, 2. Nach Dio LI 12, 6. 7 hätte sie in ihrer Unterredung mit Octavian kein Hehl aus ihrem Todes verlangen gemacht, als sie sah, daß er ihren Verführungskünsten gegenüber standhaft blieb; doch vgl. über diese Szene o. S. 60, Anm. 2.

3) Vgl. o. S. 60 Anm. 2. Auch bei Dio spielt Augustus, der die Bewachung der Gefangenen Leuten, die ihrer Aufgabe nicht gewachsen sind, überläßt, ohne sich weiter um dieselbe zu kümmern, und dann auf die Kunde von ihrem Selbstmord außer sich gerät, nicht gerade eine rühmliche Rolle.

4) Επαφρόδιτος, ᾧ προσετέτακτο ζῶσαν αὐτὴν φυλάττειν ἰσχυρῶς ἐπιμελόμενον Plut., Ant. 79; Dio LI 13, 4; Galen, лɛgì 9ŋo. 8 (vol. XIV, p. 235, Kühn).

5) Plut., Ant. 85. Galen. a. a. O. p. 236. Kein Autor sagt ausdrücklich, daß Kleopatra den Selbstmord im Palast verübte (so Stahr 271; Gardthausen I 435 u. a.), dagegen nennen Ausschreiber des Livius (Flor. II 21, 11; Ps. Vict., de vir. ill. 86) das Mausoleum und auf dieses scheint auch die Darstellung Plutarchs (Ant. 84. 85) hinzuweisen. In jedem Fall war das Gebäude, in dem sich Kleopatra den Tod gab, von Wachen umstellt (Plut., Ant. 85; Galen. a. a. O.).

Klio, Beiträge zur alten Geschichte XIV 1.

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eigene Gefahr seine Aufgabe so leicht nahm? Als ihm die Fürstin ein versiegeltes Schreiben an seinen Herrn übergab, ließ er sich von seiner Gefangenen, für deren Leben er haftete, einfach fortschicken1) und gleich nach seiner Entfernung verschloß Kleopatra die Türen ihres Gemachs 2). Kann man glauben, daß er keine Leute zur Verfügung hatte, die den Botengang statt seiner besorgen konnten? Bezeichnenderweise hören wir nichts von seiner Bestrafung, der doch der lässige oder ungeschickte Wächter sicher nicht entgangen wäre.

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Ohne Zweifel hat sich ein Mann von der überlegenen, in allen Lebenslagen bewährten Klugheit Octavians nicht durch die kleinen, nur bei einer humilis mulier glaubwürdigen Mittel der Täuschung, deren sich Kleopatra bedient haben soll die Vorbereitung von Schmucksachen für Livia, den Zank mit dem Verwalter Seleukos usw.) nicht hinters Licht führen lassen. Sein weiteres Vorgehen ergab sich von selbst; nichts wäre verfehlter und zugleich zweckloser gewesen, als jetzt noch die Vorsehung spielen zu wollen und den Tod Kleopatras gewaltsam herbeizuführen. Unmöglich hätte dies völlig geheim bleiben können. Und doch findet sich in der antiken Überlieferung keine Spur davon, daß Augustus der Ermordung Kleopatras verdächtigt worden wäre 4): für sich allein die schlagendste und völlig ausreichende Widerlegung der Hypothese Nöldekes. zumal wenn man bedenkt, wie leicht es die Autoren der Kaiserzeit mit der Anklage des Meuchelmordes nehmen").

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Mit Recht macht ferner Gardthausen (II 1, 232) darauf aufmerksam. daß Octavian, wäre er der Mörder Kleopatras, es verhindert haben würde, daß jemand noch die Todesgefährtinnen der Königin vor ihrem Tode sprechen konnte"6), und daß er gleich anfangs den Verdacht des Publikums bestimmt auf eine falsche Fährte" geleitet hätte, während in der Tat den widersprechendsten Erklärungen die Möglichkeit gelassen wurde“. Hat er jedoch weiter nichts getan, als daß er durch eine ent

1) Plut., Ant. 85; Dio LI 13, 5. 6. 2) Plut. a. a. O.

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3) Plut., Ant. 83; Dio LI 13, 3 (mit bemerkenswertem Unterschied in der Auffassung, vgl. o. S. 60, Anm. 2). Gardthausen I 1, 434 und Bouché-Leclercq I 335 folgen diesen Autoren, wenn sie die List als gelungen bezeichnen.

4) Weder in Tacitus' berühmtem „Totengericht" über Augustus (ann. I 10) noch in Suetons Aufzählung der Bluttaten des Triumvirn (Aug. 27) ist von Kleopatra die Rede: ganz im Gegenteil schreibt Sueton, Aug. 17 (nach Livius vgl. Oros. VI 19, 18): Antonium .. ad mortem adegit... Cleopatrae, quam servatam triumpho magnopere cupiebat, etiam psyllos admovit, qui venenum ac virus exugerent. Wenn es in der armenischen Übersetzung des Eusebius heißt, daß Octavian „die Kleopatra tötete" (ed. Karst, Griech.-christl. Schriftst. XX, p. 80), so liegt hier nur ein Flüchtigkeitsversehen des armenischen Übersetzers vor (vgl. Euseb. ed. Schöne II, p. 140f.).

5) Ist doch Augustus sogar der Ermordung seines Lieblings Drusus bezichtigt worden! (Vgl. Suet., Cl. 1, 4; Tac.. ann. II 82).

6) Dies bezeugt Plutarch, Ant. 85.

sprechende Instruierung des Epaphroditos der Königin Zeit und Gelegenheit zum Selbstmord gewährte, dann brauchte er weder, sobald er durch ihr Schreiben seiner Sache gewiß war, besondere Vorsichtsmaßregeln zu treffen noch Unschuldige zu verdächtigen 1). Nur ein scheinbarer Widerspruch liegt darin, daß Octavian kurze Zeit vorher durch Drohungen die Gefangene am Selbstmord gehindert hatte 2). Er konnte damals gar nicht anders handeln, weil ein Fremder, in seine Pläne nicht eingeweihter der Arzt Olympos von dem Entschluß Kleopatras Kenntnis besaß und ihr sogar zum Selbstmord behilflich sein sollte. Vor der Öffentlichkeit mußte der Imperator den Schein wahren, als ob ihm viel daran gelegen sei, die besiegte Feindin für den Triumph aufzusparen. Daher äußerte er, wie die Quellen berichten 3), nach dem Tode der Ägypterin Unwillen darüber, daß ihm das Glanzstück seines Triumphes geraubt sei, und ließ 2o holen, um das Schlangengift aus der Wunde zu saugen 4).

Es ist kein Wort darüber zu verlieren, daß aus diesem Benehmen eines Mannes, der sogar die Unterredungen mit seiner Gattin vorher zu konzipieren pflegte), keine weiteren Schlüsse zu ziehen sind.

Bezüglich der Todesart Kleopatras gilt noch heute aus leicht erklärlichem Grunde das Wort Plutarchs τὸ δὲ ἀληθὲς οὐδεὶς οἶδεν). Für alles einzelne verweise ich auf Gardthausen (II 1, 230 ff.), bei dem auch die Belege zu finden sind). Die von Octavian selbst sofort bevorzugte Version war der Tod durch Schlangenbiß8). Wie ich vermuten möchte,

1) Ob auch Dolabella nach einer Weisung des Imperators handelte, als er der Königin verriet, sie solle in drei Tagen nach Rom eingeschifft werden (Plut., Ant. 84), läßt sich nicht sagen. Denkbar wäre, daß Octavian absichtlich in Gegenwart des Exuparijs vɛariozos, dessen Interesse für Kleopatra ihm nicht entgangen sein wird, seiner Dispositionen Erwähnung tat.

2) S. o. S. 60.

3) Plut., Ant. 86; Dio LI 14, 3. 6; Galen. a. a. O.

4) Suet., Aug. 17, 4; Dio LI 14, 3 f.; Oros. VI 19, 18 (nach Livius).

5) Suet., Aug. 84.

6) Ebenso Dio LI 14, 1: καὶ τὸ μὲν σαφὲς οὐδεὶς οἶδεν ᾧ τρόπῳ διεφθάρη. 7) Daß Dichtung und Rhetorik sich früh des dankbaren Stoffes bemächtigten, ist begreiflich (s. o. S. 59 f.). Kleopatra war zuletzt allein mit ihren Kammerfrauen Iras und Charmion und hatte das Gemach abgesperrt (Plut., Ant. 85). Alle Einzelheiten über die letzten Augenblicke der Königin sind daher, wie schon Plutarch zu verstehen gibt, völlig wertlos (vgl. Bouché-Leclercq II 342).

8) Daher rief er die yo herbei (s. o.) und beim Triumph wurde Kleopatra auf einem Ruhebett, mit einer Schlange am Arm, dargestellt (Prop. IV 10, 53; Plut., Ant. 86; Dio LI 21, 8; Zon. X 31). Auch die dem Augustus nahestehenden Zeitgenossen Livius, Vergil und Horaz glauben an das Ende durch Schlangenbiẞ (Flor. II 21, 11; Oros. VI 19, 18; Verg., Aen. VIII 697; Hor., carm. I 37, 26f.). Nach Bouché-Leclercq II 341, 3 hätte die Erinnerung an die Heiligkeit der Uraeusschlange, dieses uralten Symbols der Pharaonenmacht, eine Rolle gespielt (vgl. Prop. IV 10, 53: sacris admorsa colubris).

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