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Zum Ehrenkranz Verdiensten jeder Art?
Wer sichert den Olymp, vereinet Götter?
Des Menschen Kraft, im Dichter offenbart.
Lustige Person.

So braucht sie denn, die schönen Kräfte,
Und treibt die dicht'rischen Geschäfte,
Wie man ein Liebesabenteuer treibt!
Zufällig naht man sich, man fühlt, man bleibt,
Und nach und nach wird man verflochten;

Es wächst das Glück, dann wird es angefochten,
Man ist entzückt, nun kommt der Schmerz heran,
Und eh man sich's versieht, ist's eben ein Roman,
Laßt uns auch so ein Schauspiel geben!
Greift nur hinein ins volle Menschenleben!
Ein jeder lebt's, nicht vielen ist's bekannt,
Und wo ihr's pact, da ist's interessant.
In bunten Bildern wenig Klarheit,
Viel Irrthum und ein Fünkchen Wahrheit,
So wird der beste Trank gebraut,
Der alle Welt erquidt und auferbaut.

Dann sammelt sich der Jugend schönste Blüthe
Vor eurem Spiel, und lauscht der Offenbarung,
Dann sauget jedes zärtliche Gemüthe
Aus eurem Werk sich melanchol'sche Nahrung,
Dann wird bald dieß, bald jenes aufgeregt,
Ein jeder sieht, was er im Herzen trägt.

Noch sind sie gleich bereit, zu weinen und zu lachen,
Sie ehren noch den Schwung, erfreuen sich am Schein;

Wer fertig ist, dem ist nichts recht zu machen;
Ein Werdender wird immer dankbar seyn.

Dichter.

So gieb mir auch die Zeiten wieder,

Da ich noch selbst im Werden war,
Da sich ein Quell gedrängter Lieder
Ununterbrochen neu gebar,

Da Nebel mir die Welt verhüllten,
Die Knospe Wunder noch versprach,
Da ich die tausend Blumen brach,
Die alle Thäler reichlich füllten.
Ich hatte nichts, und doch genug!

Den Drang nach Wahrheit und die Lust am Trug.
Gieb ungebändigt jene Triebe,

Das tiefe schmerzenvolle Glück,

Des Hasses Kraft, die Macht der Liebe,

Gieb meine Jugend mir zurück!

Lustige Person..

Der Jugend, guter Freund, bedarfst du allenfalls,
Wenn dich in Schlachten Feinde drängen,

Wenn mit Gewalt an deinen Hals
Sich allerliebste Mädchen hängen,
Wenn fern des schnellen Laufes Kranz
Vom schwer erreichten Ziele winket,
Wenn nach dem heft'gen Wirbeltanz
Die Nächte schmausend man vertrinket.
Doch ins bekannte Saitenspiel
Mit Muth und Anmuth einzugreifen,
Nach einem selbstgesteckten Ziel
Mit holdem Irren hinzuschweifen,
Das, alte Herrn, ist eure Pflicht,

Und wir verehren euch darum nicht minder.

Das Alter macht nicht kindisch, wie man spricht, Es findet uns nur noch als wahre Kinder.

Director.

Der Worte sind genug gewechselt,

Laßt mich auch endlich Thaten sehn!

Indeß ihr Complimente drechselt,

Kann etwas Nüßliches geschehn.

Was hilft es, viel von Stimmung reden?

Dem Zaudernden erscheint sie nie.

Gebt ihr euch einmal für Poeten,

So commandirt die Poesie.

Euch ist bekannt, was wir bedürfen,
Wir wollen stark Getränke schlürfen ;
Nun braut mir unverzüglich dran!

Was heute nicht geschieht, ist morgen nicht gethan,
Und keinen Tag soll man verpassen :
Das Mögliche soll der Entschluß
Beherzt sogleich beim Schopfe fassen,
Er will es dann nicht fahren lassen,
Und wirket weiter, weil er muß.
Ihr wißt, auf unsern deutschen Bühnen
Probirt ein jeder, was er mag;
Drum schonet mir an diesem Tag
Prospecte nicht und nicht Maschinen!
Gebraucht das groß' und kleine Himmelslicht,
Die Sterne dürfet ihr verschwenden;
An Wasser, Feuer, Felsenwänden,
An Thier und Vögeln fehlt es nicht.
So schreitet in dem engen Bretterhaus
Den ganzen Kreis der Schöpfung aus,
Und wandelt, mit bedächt'ger Schnelle,
Vom Himmel durch die Welt zur Hölle!

Prolog im Himmel.

Der Herr. Die himmlischen Heerschaaren, nachher Mephistopheles.

Die drei Erzengel treten vor.

Raphael.

Die Sonne tönt nach alter Weise
In Brudersphären Wettgesang,
Und ihre vorgeschriebne Reise
Vollendet sie mit Donnergang.
Ihr Anblick giebt den Engeln Stärke,
Wenn keiner sie ergründen mag;
Die unbegreiflich hohen Werke
Sind herrlich, wie am ersten Tag.

Gabriel

Und schnell und unbegreiflich schnelle
Dreht sich umher der Erde Pracht;
Es wechselt Paradieseshelle
Mit tiefer schauervoller Nacht;

Es schäumt das Meer in breiten Flüssen
Am tiefen Grund der Felsen auf,
Und Fels und Meer wird fortgerissen

In ewig schnellem Sphärenlauf.

Michael.

Und Stürme brausen um die Wette,

Vom Meer aufs Land, vom Land aufs Meer,

Und bilden wüthend eine Kette

Der tiefsten Wirkung rings umher.

Da flammt ein blißendes Verheeren
Dem Pfade vor.des Donnerschlags;
Doch deine Boten, Herr, verehren
Das sanfte Wandeln deines Tags.
Zu Drei.

Der Anblick giebt den Engeln Stärke,
Da keiner dich ergründen mag,
Und alle deine hohen Werke

Sind herrlich, wie am ersten Tag.
Mephistopheles.

Da du, o Herr, dich einmal wieder nahst,
Und fragst, wie alles sich bei uns befinde,
Und du mich sonst gewöhnlich gerne sahst,
So siehst du mich auch unter dem Gesinde.
Verzeih, ich kann nicht hohe Worte machen,

Und wenn mich auch der ganze Kreis verhöhnt; Jen &
Mein Pathos brächte dich gewiß zum Lachen,

Hättst du dir nicht das Lachen abgewöhnt.

Von Sonn' und Welten weiß ich nichts zu sagen,

Ich sehe nur, wie sich die Menschen plagen.

Der kleine Gott der Welt bleibt stets von gleichem Schlag, Und ist so wunderlich, als wie am ersten Tag.

Ein wenig besser würd' er leben,

Hättst du ihm nicht den Schein des Himmelslichts gegeben;

Er nennt's Vernunft und braucht's allein,

Nur thierischer als jedes Thier zu seyn.

Er scheint mir, mit Verlaub von Ew. Gnaden,
Wie eine der langbeinigen Cicaden,

Die immer fliegt und fliegend springt

Und gleich im Gras ihr altes Liedchen singt;
Und läg' er nur noch immer in dem Grase!

In jeden Quark begräbt er seine Nase.
Der Herr.

Hast du mir weiter nichts zu sagen?

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