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Faust.

Bemerkst du, wie in weitem Schneckenkreise
Er um uns her und immer näher jagt?
Und irr' ich nicht, so zieht ein Feuerstrudel
Auf seinen Pfaden hinterdrein.

Wagner.

Ich sehe nichts als einen schwarzen Pudel;
Es mag bei euch wohl Augentäuschung seyn.
Faust.

Mir scheint es, daß er magisch leise Schlingen
Zu künst'gem Band um unsre Füße zieht.

Wagner.

Ich seh' ihn ungewiß und furchtsam uns umspringen, Weil er, statt seines Herrn, zwei Unbekannte sieht. Faust.

Der Kreis wird eng, schon ist er nah!

Wagner.

Du siehst, ein Hund, und kein Gespenst ist da.
Er knurrt und zweifelt, legt sich auf den Bauch,
Er wedeltalles Hunde-Brauch!

Faust.

Geselle dich zu uns! Komm hier!

Wagner.

Es ist ein pudelnärrisch Thier.

Du stehest still, er wartet auf;

Du sprichst ihn an, er strebt an dir hinauf;
Verliere was, er wird es bringen,

Nach deinem Stock ins Wasser springen.

Faust.

Du hast wohl Recht; ich finde nicht die Spur
Von einem Geist, und alles ist Dressur.

Wagner.

Dem Hunde, wenn er gut gezogen,
Wird selbst ein weiser Mann gewogen.

Ja, deine Gunst verdient er ganz und gar,
Er, der Studenten trefflicher Scolar.

(Sie gehen in das Stadt - Thor.)

Studirzimmer.

Faust mit dem Pudel hereintretend.
Verlassen hab' ich Feld und Auen,
Die eine tiefe Nacht bedeckt,
Mit ahnungsvollem heil'gem Grauen
In uns die bessre Seele weckt.
Entschlafen sind nun wilde Triebe,
Mit jedem ungestümen Thun;
Es reget sich die Menschenliebe,
Die Liebe Gottes regt sich nun.

Sey ruhig, Pudel! renne nicht hin und wieder!
An der Schwelle was schnoberst du hier?
Lege dich hinter den Ofen nieder,

Mein bestes Kissen geb' ich dir.

Wie du draußen auf dem bergigen Wege
Durch Rennen und Springen ergeßt uns hast,
So nimm nun auch von mir die Pflege,
Als ein willkommner stiller Gast.

Ach, wenn in unsrer engen Zelle
Die Lampe freundlich wieder brennt,
Dann wird's in unserm Busen helle,
Im Herzen, das sich selber kennt.
Vernunft fängt wieder an zu sprechen,
Und Hoffnung wieder an zu blühn;
Man sehnt sich nach des Lebens Bächen,
Ach! nach des Lebens Quelle hin.

Knurre nicht, Pudel! Zu den heiligen Tönen,
Die jest meine ganze Seel' umfassen,

Will der thierische Laut nicht passen.

Wir find gewohnt, daß die Menschen verhöhnen, Was sie nicht verstehn,

Daß sie vor dem Guten und Schönen,

Das ihnen oft beschwerlich ist, murren;

Will es der Hund, wie sie, beknurren ?

Aber ach! schon fühl' ich, bei dem besten Willen,
Befriedigung nicht mehr aus dem Busen quillen.
Aber warum muß der Strom so bald versiegen,
Und wir wieder im Durste liegen?
Davon hab' ich so viel Erfahrung.
Doch dieser Mangel läßt sich erseßen;
Wir lernen das Ueberirdische schäßen,
Wir sehnen uns nach Offenbarung,
Die nirgends würd'ger und schöner brennt,
Als in dem neuen Testament.

Mich drängt's, den Grundtext aufzuschlagen,
Mit redlichem Gefühl einmal

Das heilige Original

In mein geliebtes Deutsch zu übertragen.

(Er schlägt ein Volum auf und schickt sich an.) Geschrieben steht: Im Anfang war das Wort!" Hier stod' ich schon! Wer hilft mir weiter fort? Ich kann das Wort so hoch unmöglich schäßen, Ich muß es anders überseßen,

Wenn ich vom Geiste recht erleuchtet bin.
Geschrieben steht: im Anfang war der Sinn.
Bedenke wohl die erste Zeile,

Daß deine Feder sich nicht übereile!

Ist es der Sinn, der alles wirkt und schafft?
Es sollte stehn: im Anfang war die Kraft.
Doch, auch indem ich dieses niederschreibe,

Schon warnt mich was, daß ich dabei nicht bleibe.
Mir hilft der Geist! Auf einmal seh' ich Rath,
Und schreibe getrost: im Anfang war die That!

Soll ich mit dir das Zimmer theilen,
Pudel, so laß das Heulen,

So laß das Bellen!

Solch einen störenden Gesellen

Mag ich nicht in der Nähe leiden.

Einer von uns beiden

Muß die Zelle meiden.

Ungern heb' ich das Gastrecht auf,
Die Thür' ist offen, hast freien Lauf.
Aber was muß ich sehen!
Kann das natürlich geschehen?

Ist es Schatten? ist's Wirklichkeit?
Wie wird mein Pudel lang und breit!
Er hebt sich mit Gewalt,

Das ist nicht eines Hundes Gestalt!
Welch ein Gespenst bracht' ich ins Haus!
Schon sieht er wie ein Nilpferd aus,
Mit feurigen Augen, schrecklichem Gebiß.
O! du bist mir gewiß!

Für solche halbe Höllenbrut

Ist Salomonis Schlüssel gut.

Geister auf dem Gange.

Drinnen gefangen ist einer!

Bleibet haußen, folg' ihm keiner!

Wie im Eisen der Fuchs,

Zagt ein alter Höllenluchs.

Aber gebt Acht!

Schwebet hin, schwebet wieder,

Auf und nieder,

Und er hat sich losgemacht.

Könnt ihr ihm nüßen,
Laßt ihn nicht sigen!

Denn er that uns allen

Schon viel zu Gefallen.

Faust.

Erst zu begegnen dem Thiere,

Brauch' ich den Spruch der Viere:
Salamander soll glühen,

Undene sich winden,

Sylphe verschwinden,

Kobold sich mühen!

Wer sie nicht kennte,

Die Elemente,

Ihre Kraft

Und Eigenschaft,

Wäre kein Meister

Ueber die Geister.

Verschwind' in Flammen,
Salamander!

Rauschend fließe zusammen,

Undene!

Leucht' in Meteoren - Schöne,

Sylphe!

Bring' häusliche Hülfe,

Incubus! Incubus!

Tritt hervor und mache den Schluß!

Keines der Viere

Steckt in dem Thiere.

Es liegt ganz ruhig, und grinst mich an;

Ich Hab' ihm noch nicht weh gethan.

Du sollst mich hören

Stärker beschwören.

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