ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

dessen Traumdeutung kannte. Auch läßt der Verf. den Belsazar etwas thun, was dieser schwerlich gethan hätte, wenn er wirklich der Frevler und Gottesfeind war, als welcher er dargestellt wird. Hißig meint, daß Belsazar den Unglückspropheten wohl umgebracht hätte, und in der That wäre das auch wohl geschehen von einem solchen Fürsten, wenigstens zum 3. Herrn im Königreich hätte derselbe den Daniel nicht gemacht. Daß Belsazar den Daniel als 3. Herrn ausrufen läßt, obwohl er in der Nacht, deren Ereignisse dazu veranlaßten, bereits stirbt, ist oben schon bemerkt, aber noch nicht, daß die Verteidiger der Echtheit aus dem Ausrufenlassen eine sofort im Saal stattgehabte Proklamation haben machen müssen. Wie frei der Verf. mit den Thatsachen schaltet, sehen wir aber besonders daraus, daß er, der den Sohn Neb., Erilmerodach, aus 2. Kge. 25, 27 kennen mußte, doch den Belsazar zum Sohn Neb.'s macht. Er kannte als leßten König Babels Belsazar und brauchte diesen als denjenigen König, der Leben und Reich verlor; er brauchte aber auch einen Sohn Neb's, der die Werke Gottes zur Zeit seines Vaters gesehen und doch an Gott frevelte, so warf er beide zusammen. Man kann sogar sagen, nicht bloß frei waltet der Verf. mit der Geschichte, sondern er verfährt in einer Weise, z. B. in der Darstellung des Verhältnisses Belsazars zu Daniel, wo das auffällige Nichtkennen Daniels leicht hätte vermieden werden können, daß es ist, als ob er bemerklich machen will, er schreibe keine Geschichte, sondern seine Geschichten seien nichts als die Verkörperungen von Gedanken.

Steht dies aber fest, daß wir Kap. 2--7 wesentlich nicht Geschichte, sondern Gedanken haben über das Weltreich, dessen Dauer und dessen Verhältnis zu Gott und den Heiligen Gottes: dann ergiebt sich sofort die Frage: wann sind diese Gedanken enthanden? Den ältern Propheten folgt das Gottesreich sofort auf Babels Fall. Nach der Rückkehr Israels aus Babel erwartete man deshalb die Ankunft des Herrn (Mal 3, 1) umsomehr, um so zuversichtlicher, als die Weissagung des Jes. u. Jer. von Israels Rückkehr so pünktlich in Erfüllung gegangen. Auch dem Sacharja liegt das Kommen des Königs von Israel nicht in weiter Ferne. Denn die 4 Höiner (1, 18 f.) sind, im Sinne des Propheten wenigstens, nur Verfinnbildung des Weltreichs überhaupt und deuten nicht auf 4 Phasen desselben, genau wie Joels 4faches Ungeziefer 1, 4. Aber beiden Propheten, dem Sacharja wie dem Maleachi, ist der Tag des Herrn nicht ein Tag, der bloß die Heiden, sondern der vor allem die Jüden schlagen wird; Maleachi droht damit, Eacharja weissagt es. Als nun aber fort und fort nichts geschah, auch nach dem Wiederaufbau Jerusalems nichts geschah, was als eine wirkliche Erlösung Israels, als ein Ende seiner Knechtschaft und Anfang seiner Herrschaft gelten konnte, vielmehr das persische Reich nur fiel, um dem griechischen Plag zu machen: da suchten diejenigen, welche den Glauben an Gott um deswillen, was geschehen war, nimmer verlieren konnten, diese Sache zu begreifen. Darauf weist der eigentümliche Ausdruck: Gesichte des Hauptes, Dan. 4, 2, welche dem

Neb. beigelegt werden; und noch deutlicher das „Merken auf die Zahl der 70 Jahre bei Jerem.", 9, 2. Das Resultat solches Suchens aber war zunächst, was wir Kap. 2-7 lesen. Den Beweis liefert eine Zeichnung der 3 ersten Reiche, aus welcher die Bekanntschaft mit den selben um so zweifelloser hervorgeht, je mehr die Zeichnung des 4. Reiches sich in jeder Hinsicht als eine nicht der Geschichte entnommene, sondern lediglich auf Ideen beruhende zeigt.

"

Daß mit dem goldenen Haupt Neb., d. h. aber Babel, gemeint ist, sagt der Verfasser selbst 2, 37. Von dem folgenden Königtum wird 2,39 nur gesagt, daß es, als von Silber, geringer sein werde als Babel. Diese geringere Qualität geht nicht auf die Ausdehnung dieses Reichs. Das geht daraus hervor, daß die folgenden Reiche als noch geringer dargestellt werden und doch zugleich von ihnen gesagt wird, daß ihre Ausdehnung über die Erde die der frühern Weiche übertreffen werde. Denn mit den Worten V. 37, Gott habe dem König von Babel die überall wohnenden Menschen, Tiere und Vögel in die Hand gegeben, soll sein Reich nur eben als ein Weltreich bezeichnet werden. Das überall" ist nicht absolut gemeint, sondern auf die damals bekannten Länder bezogen. Wenn dann aber v. 39 von dem 3. Königreich gesagt wird, es werde auf der ganzen Erde herrschen, so soll das offenbar eine Steigerung ausdrücken. Und wenn 7,5 zu dem Bären, dem 2. Tier, gesagt wird: „auf! friß viel Fleisch!" so kann kein Zweifel sein, daß so angedeutet werden soll, das 2. Reich werde sich stark ausdehnen. Die geringere Qualität bezieht sich, wie wir oben sahen, lediglich auf die Stellung zur Gottheit, auf die Religiosität, und besagt, daß diese immer mehr abnehmen, ja den Heiligen Gottes gegen= über sich zum Teil in Gottesfeindschaft verwandeln werde. Und so finden wir allerdings 2, 39 in dem vom 2. Reich Ausgesagten keinen geschichtlichen Zug, wohl aber 7,5 in dem: „auf! friß viel Fleisch!“ Diese Bemerkung könnte allerdings einer bloßen Idee entstammen, eben der Idee des Weltreichs, mit welcher die immer größere Ausdehnung gegeben ist. Aber es wird gesagt: „und nach der Einen Seite hob es empor" eine Bemerkung, die so klar ist, daß man gar nicht begreift, wozu all die Künste und Verbesserung oder Ausscheidung dieser Worte seitens der Wissenschaft fort und fort. Der Prophet, welcher zu Kap. 2-7 das Folgende hinzufügte, hat den Sinn bereits so deutlich als möglich dargelegt, indem er 8, 3 von den Hörnern des Widders, der dem Bären entspricht, sagt, daß das eine höher gewesen sei, als das andere. Die Vereinigung von 2 Mächten in dem 2. Reich lag schon in dem Bilde Kap. 2: die Brust des Menschen hat 2 Seiten mit je einem Arm oben; aber Kap. 7 wird es ausgesprochen, daß das 2. Reich aus 2 Reichen besteht, zugleich aber auch, daß das eine sich über das andere hoch gemacht. Und dieser Zug nun im Bilde des 2. Reiches entspricht keiner Idee, ist auch nicht der Gestalt des Menschen entnommen die beiden Seiten der menschlichen Brust sind einander gleich. Dieser Zug kann nur der Geschichte entnommen sein: Medien

und Persien in ihrer Vereinigung mit einander bildeten das 2. Reich, aber Persien überflügelte Medien. Dazu kommt aber noch die Bemerkung: und 3 Rippen waren in seinem Rachen zwischen seinen Zähnen." Eine Eregese, welche erklärt, die 3 Rippen seien nicht auszudeuten (N.'s K.), ist nur zu verstehen aus der allerdings sehr leicht begreiflichen Meinung, auch das 2. und 3. Tier sei nicht auszudeuten. Solche Erklärung ist aber keine, sondern ist Verdrehung. Die Rippen find jedoch auch mit Kliefoth nicht als Knochen im Gegensaß zum Fleisch zu denken. Die Rippen sollen nach Kliefoth die Knochengerüste der Völker" bedeuten, und die Bemerkung: „friß viel Fleisch!" foll sagen wollen: nachdem du 3/4 der Welt, aber nur die Knochen gefressen, die Staaten zertrümmert, begnüg' dich jeßt, das Fleisch zu fressen, die überwundenen Völker auszusaugen. Diesen Sinn kann man aber nur finden, wenn man ihn sucht; denn ein Vär kann nicht erst die Knochen seiner Beute und dann das Fleisch fressen und thut das nicht, eher umgekehrt. Der Sachverhalt liegt vor Augen: der Bär hat bereits 3 Reiche verzehrt, aber er soll und wird noch mehr fressen. Und Persien hat mit der Ueberwindung Lydiens und Babyloniens und der Besißnahme von Syrien sein Reich begründet und dann versucht, zum Teil mit Erfolg, sich immer weiter auszudehnen nach Egypten und nach Europa auf diese geschichtliche Thatsache bezieht sich ganz offenbar jene Bemerkung. Doch allerdings mögen die 3 Rippen im Maul des Bären im Gegensaß zu den 4 Häuptern des Pardels auch die geringere Ausdehnung des 2. im Vergleich zum 3. Reich andeuten. follen.

Hieraus ist nun aber zugleich auch klar, daß, was vom 3. Reich 2,39 gesagt wird, es werde herrschen auf der ganzen Erde, der Geschichte entnommen ist, die uns erzählt, daß, was Persien nur versucht, Alexander ausgeführt und seine Herrschaft erstreckt habe über die ganze damals in Betracht kommende Welt. Und 7,6 stellt den geschichtlichen Character dessen, was vom griechischen Reich gesagt ist, noch viel bestimmter ins Licht. Der Pardel hat 4 Vogelflügel auf seinem Rücken

daß das sich auf Alexanders wunderbare Schnelligkeit bezieht, ist nicht zu bestreiten. Ob aber diese 4 Flügel als Verdoppelung der beiden Flügel des Vogels nur die übergroße Schnelligkeit Alexanders oder auch zugleich die Ausdehnung seines Reiches nach allen Seiten hin anzeigen soll, kann zweifelhaft sein. Aber unzweifelhaft weisen auf dies leztere die 4 Häupter des Pardels. Nur daß diese Häupter zugleich noch mehr bedeuten, nämlich die Zerteilung des griechischen Reiches nach allen Seiten der Welt hin wenigstens legt diese Deutung 8,8 nahe. Dies alles aber sind lauter geschichtliche Züge. Denn der Bauch, der menschlichen Figur 3. Teil, gab keine Veranlassung zu dem Gedanken der Teilung des 3. Reiches. Vielmehr, daß 2,32 die Lenden mit zum Bauch gerechnet werden, das weist schon hin auf ein Wissen von der Zerteilung des 3. Reiches. Darum hat die Zahl 4 hier bei Dem Pardel sicher nicht bloß symbolische Bedeutung, sondern hier zählt

sie zugleich auch, nämlich die Reiche, in welche die Eroberung Alexanders. sich zerteilte, das Reich des Antigonus im Osten, des Ptolemäus im Süden, des Lysimachus im Norden und des Cassander im Westen; oder später waren der Hauptreiche wenigstens doch zweifellos 4: Syrien, Egypten, Perganum und Macedonien.

Ganz anders verhält es sich nun aber mit dem vom 4. Reich) Bemerkten. Die tiefsinnige Betrachtung aller Dinge seitens der mit Gottes Geist gefalbten Israeliten hatte die wunderbare Uebereinstimmung der Menschheitsentwickelung mit der Figur des Menschen erkannt. Wem solches aber das Walten nicht des Zufalls, sondern des die Welt lenkenden, fie nach Seinem Rat gestaltenden lebendigen, allmächtigen Gottes war, für den folgte aus der Figur des Menschen, zu der auch noch die Zahl 4 als die Zahl der Welt und dann Prophetenworte, wie Joel 1,4 und Sach. 1,18 f. kamen, daß noch ein 4. Reich erstehn und daß dasselbe ein zerteiltes sein werde. Zöckler kann die Beziehung des 4. Reiches auf Rom seitens des Propheten nicht annehmen, weil demselben dazu jede menschliche Anknüpfung gefehlt. Und diese fehlte in der That auch noch einem früher oder später nach Alerander lebenden Propheten, aber nur insoweit als er von Rom nichts wußte. Aber nicht fehlte die menschliche Anknüpfung für die Vorherverkündigung eines 4. Reiches. Jene Worte des Joel und Sach. traten durch die Geschichte in ein besonderes Licht; es ward offenbar, daß Gott noch etwas anderes gemeint hatte, als der betr. Prophet, daß jene Aussprüche nicht bloß symbolisch, sondern zugleich buchstäblich zu verstehen seien. Und wenn dann der Geist Gottes Gewißheit gab, „die Gesichte des Hauptes" zu wirklichen, vielleicht nur innern, aber sich als gottgewirkt gebenden Gesichten wurden

denn bloße Vermutungen und rein menschliche Gedanken haben wohl die falschen, aber nicht die wahren Propheten als gottgegebene Weissagungen verkündigt: dann ward das Gesicht eben als solches, als das Wort Gottes verkündigt. So hat unser Prophet vielleicht nicht mal gewußt, woher das 4. Reich kommen werde sonst würde sich darüber wohl eine Andeutung finden; aber wohl hat er gewußt, daß ein 4. Reich kommen, und auch, daß dasselbe ein geteiltes sein, schließlich sich gänzlich auflösen werde. Dazu lag die Anknüpfung in den 2 Füßen und den 10 Zehen, aber auch im Wesen der gottlosen und darum eigensüchtigen, mithin uneinigen uud immer völliger sich veruneinigenden Welt, wie es der Turmbau zu Babel vor Augen stellt. - Weiter aber wird vom 4. Reich gesagt, es werde eisern sein. Darin liegt zunächst, es werde in religiöser Hinsicht auf die niedrigste Stufe sinken. Daß das Eisen aber noch mehr sagen soll, zeigt die Deutung des Traumbildes. Eisen ist das wertloseste, aber zugleich. auch das härteste Metall. Es weist also hin auf die feste Organisation, sowie auch auf die kricgerische Tüchtigkeit dieses Reiches, wie die weitere Bemerkung 2,40 ausdrücklich hervorhebt: wie Eisen, welches zertrümmert, wird es alle diese zertrümmern" die früheren Reiche, natürlich, was von denselben übrig ist, da diese selbst mit der Erscheinung des folgen=

-

den aufhörten zu eristiren, V. 39; also die Länder, welche jene Reiche in sich begriffen hatten und welche endlich den Organismus des 3. Reiches bildeten, werden zermalmt werden, natürlich nicht an sich selbst, sondern in ihrem dermaligen Bestande. Das ergiebt mit Notwendigkeit der Kontert; und wir können deshalb mit gutem Recht sagen, daß das Zertrümmern hier die erobernde Thätigkeit bezeichnet. Mithin, was in den frühern Reichen sich immer vollkommener entwickelt hatte, die Ausdehnung des Weltreichs über die Erde, das sollte sich im 4. Reich vollenden das geht in keiner Weise über die Grenze des Gedankens hinaus. Das Eisen mijcht sich aber weiter nach unten mit Thon; und was das heißen soll, wird ausdrücklich V. 41 gesagt:,,und was du gesehn hast, Füße und Zehen, teils Töpferthon, teils Eisen ein zerteiltes Königreich wird es sein." Das: zerteilt, kann unmöglich die äußere Zerteilung in mehrere Reiche noch einmal meinen; es muß auf eine innere Zerteilung, einen Zwiespalt der Prinzipien dieses Reiches gehn. Das sagt auch ausdrücklich der Zusaß: „aber von der Festigkeit des Eisens wird darin sein, dieweil du gesehn hast Eisen gemischt mit Thon." Der Thon aber bezeichnet nicht etwas Wertloseres, Niedrigeres als Eisen ist, sondern im Gegensaß zum Eisen als dem Harten, Zerbrechenden bedeutet der Thon hier das Zerbrechliche. Diese Zerbrechlichkeit ist aber eine Eigenschaft, welche die heilige Schrift der Welt und ihren Reichen stets und überall beilegt. Insonderheit hatte Sacharja bereits das persische Reich als Land Chadrach, d. i. Hartweich bezeichnet. Daß aber das leßte Reich diese Eigenschaft im höchsten Maße besigen werde, ergab sich einmal daraus, daß es eben das leßte, der vollständigen, endgültigen Zertrümmerung des Weltreichs überhaupt unterliegende Reich war. Aber zum andern auch daraus, daß die Einwirkung der Heiligen Gottes auf das Weltreich notwendig mit der Zeit eine immer größere, gründlichere werden mußte. Der Blut- und Eisensinn werde, so ist die Meinung, dem legten Reich auch in seinen leyten Ausläufern nicht fehlen; aber auch ein anderer Sinn wird vorhanden sein und alles immer völliger durchdringen, und das macht das Reich so zerbrechlich, bis Gott die Zertrümmerung desselben in allen seinen Teilen bewirkt. Wir sehen, das ist ein Gedanke, der ebenfalls die Grenze des Gedankens nicht überschreitet. In die Mischung von Eisen und Thon mit einander legt die Traumdeutung aber noch einen andern Sinn V. 42: fie werden sich mischen durch Menschensamen." Das ist ein der Geschichte entnommener Zug, aber natürlich nicht der Geschichte des 4. Reiches, sondern der des 3. Der Verfasser lebte zu einer Zeit, wo bereits die Könige der verschiedenen griechischen Reiche durch Heiraten Bestand zu gewinnen suchten, wie es übrigens aber auch schon früher gewesen. So übertrug er mit vollstem Recht diesen Zug des Weltreichs auf dessen leßte Gestalt, wo die Zerbrechlichkeit groß werden würde.

Wir sehen jeßt, was das Tiergesicht etwa noch mehr bietet hinsichtlich des 4. Reiches. Vor allem ist zu beachten, daß das 4. Tier

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »