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Xenophon, ja den alten Homer (G.[W.] Bacher, De Pausaniae studiis Homericis, Halle 1919) benutzt. Pausanias ist aber doch vorwiegend nach der archäologischen Seite, dieses im weitesten und tiefstem Umfange, gewertet worden; um den ganzen Menschen und das ganze, uns so unentbehrliche Buch zu verstehen, muß man jedoch auch den Historiker, soweit er ein solcher ist und auch nicht ist, durch eine neue umfassende Betrachtung zu würdigen suchen.

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6. Kleitor

8. Aleos 7. Aipytos Pereus Kyllen Ischys Stymphalos

9. Lykurgos Amphidemos Kepheus Auge Neaira

Agamedes

Gortys

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Orestes oder Pylades?
Ueber zwei Fragmente von Orestessarkophagen.

Von Willy Scheel.

Das Fragment eines Seitenreliefs von einem Orestessarkophag, das sich unter den Antiken des prinzlichen Schlosses zu Glienicke bei Potsdam in der Wand des Hofumganges des von Schinkel gebauten Sommerhauses eingemauert befindet, ist trotz seiner schlechten Erhaltung geeignet, archäologisches Interesse zu wecken.

Ueber die Antiken des Schlosses Glienicke berichtete Professor Dr. Martin Schede in der Archäologischen Gesellschaft in Berlin und bei der Jenaer Tagung der 53. Versammlung Deutscher Philologen und Schulmänner 1921 (Verhandlungen, S. 39-40). Herr Schede hat mir eine Aufnahme des Reliefs zur Verfügung gestellt und auch Angaben über den Erhaltungszustand gegeben. Das Exemplar von Klein-Glienicke ist nicht unerheblich ergänzt, besonders an der oberen und unteren Kante und in den hervortretenden Partien der Köpfe des Tötenden, der Furien hinter dem Vorhang, des nach rechts Ausschreitenden, der Herme und des vom Omphalos Wegsteigenden.

Wann die Ergänzung stattgefunden hat, ist nicht zu ersehen; die Vermutung liegt nahe, in dem Fragment eine der verschollenen. Nummern 165 oder 166 bei Robert, Die antiken Sarkophagreliefs 11, Seite 176-177 zu sehen. Das Relief gehört, wie der erste Blick zeigt, zu der zweiten Robertschen Klasse der Orestessarkophage (Robert II, S. 168 f.) und zwar nicht zu Nummer 155, da in der linken Ecke der Schatten des Agamemnon fehlt und statt einer Furie vielmehr drei auf und an dem Grabe sitzen, das als ein Felshügel erscheint. Außerdem fehlt aber die sehr malerische Gruppe der fliehenden Freunde Orest und Pylades. Vielmehr stellt sich das Relief zu den Nummern 156 f. (s. die Abbildung auf Tafel I oben).

An Besonderheiten zeigt das Glienicker Relief folgendes: Der linke Arm der linken Eckfigur ist näher an den Kopf gezogen und erscheint nur wenig über dem Kopf der sitzenden Schlafenden, die ihrerseits den Kopf auf Hand und Knie stützt. Die am Boden Sitzende hält das Mordbeil steil aufrecht vor sich, doch ohne sich darauf zu stützen wie 156, 157 und 158. Die Abwehrende ist näher an die Furien herangerückt, steht aber auch dichter an dem Mantelhaltenden. Ihre Haltung ist, soweit sich bei dem Erhaltungszustand schließen läßt, weniger verkrümmt als 156 und 157 und nähert sich in der Geschlossenheit der Haltung 158. Sie ist

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damit direkt Zeugin der Mordtat an dem Stürzenden geworden, dessen prachtvolle naturalistische Verrenkung besonders hervortritt. Dadurch, daß zwischen dem Tötenden der Mittelgruppe und dem Mantelhaltenden ein Pfeiler erscheint, von dem sogleich näher die Rede sein wird, ist auch er etwas gerader hoch gerichtet und wirkt noch triumphierender über die Tat als auf 156-158; auch der Throusockel des Gestürzten mußte durch die ganze Zusammenrückung der Szene steiler aufrecht stehen als auf 156-158.

Wenn Robert bei 156 das Auseinanderziehen der Figuren als besonderes bemerkenswert hervorhebt, so daß eine Ueberladung vermieden und eine gewisse Trennung zwischen den Szenen hervorgebracht wird, so geschieht das noch vielmehr bei dem Relief von Klein-Glienicke durch die vorher bemerkte Einführung eines Pfeilers, der der Herme auf der anderen Seite entspricht. Dieser ist freilich in seinem oberen Teile ergänzt, aber in dem Stück zwischen Gewand und rechtem Arm des Gestürzten sicher antik; es wird hierdurch eine deutliche Scheidung und Umzäunung der Mittelszene hervorgebracht und ein Gegenstück zu der Herme auf der anderen Seite geboten.

Durch das Fehlen der Szene der Fliehenden ist die Eckszene links als Abschluß von größerer Bedeutung geworden.

Kehren wir zu dem Mantelhaltenden zurück. Haltung und Bewegung dieser Figur erscheinen bei allen Exemplaren der zweiten Klasse Roberts in gleicher Weise; er sagt zu 155 (Antike Sarkophage II, S. 169): „Haltung und Bewegung des Pylades würden ebensogut, vielleicht noch besser passen, wenn er das Gewandstück ausbreitend, als wenn er es über die Leiche werfend zu denken wäre."

An diese Bewegung möchte ich anknüpfen:

Robert findet alle einzelnen Figuren, auch die Nebenpersonen und den zur Darstellung gebrachten Moment in den „,Choephoren" des Aischylos, wo der an der Leiche stehende Orestes die heranstürmenden Furien erblickt. Nur das schöne Motiv", sagt er, „daß Aigisthos auf dem Throne des Agamemnon sitzend getötet wird, hat der Erfinder der Komposition aus noch älterer Poesie und Kunst beibehalten."

Es ist richtig, daß das Gewand, in dem einst Agamemnon erschlagen ward, in den „Choephoren" eine wichtige Rolle spielt; hier entfalten es die Diener und tragen es umher, während Orestes die Worte spricht:

V. 983 ff. Entfaltet das und tragt es rings im Kreis herum,
und zeigt das Menschen-Stellnetz ...

Der Blutfleck, der des Purpurs Glanz zerstört,

ist alt, so alt wie ihr Verbrechen. (Wilamowitz).

Dagegen fragt Robert, Seite 169, ob nicht das von Pylades gehaltene Gewandstück erst durch Mißverständnis des Kopisten zu dem Mantel des Aigisthos geworden ist, als welcher es auf den Sarkophagen unzweifelhaft gemeint ist. Ist das nötig? Folgen wir

Roberts eigenen Lehren in seiner Hermeneutik, Seite 259 über das Erschließen nicht überlieferter Mythen und Mythenformen, so ist zuerst einmal zu untersuchen, ob nicht die durch den Künstler dargestellte Form in den Mythos oder die Dramen-Szene selbst hinein paßt, ohne daß wir den Kopisten einer Veränderung der Situation zu zeihen brauchen.

Wer an Roberts Resultaten etwas ändern will, muß gewichtige Gründe in Bereitschaft haben, und solch ein Grund ist für mich das Schwanken Roberts selbst über die Pose des Mantelhaltenden (a. a. O. S. 169 Mitte).

Es ist gewiß richtig, daß nicht nur alle Figuren des Reliefs, sondern auch der dargestellte Moment den „Choephoren" des Aischylos entnommen ist. Aber es ist nicht allein die Schlußszene, v wo der an den Leichen des Aigisthos und der Klytaimnestra (V. 973-979) stehende Orestes die Furien erblickt"; denn das ist ja nur die Mittelszene; die Tötung des Aigisthos auf dem angemaßten Throne läßt sich vielleicht mühelos aus dem gleichen Stücke herleiten.

Im Drama des Aischylos tritt nach V. 891 Orestes, dem Pylades folgt, aus der Haupttür; man sieht die Leiche des Aigisthos durch. die Tür. Wenn er zu Klytaimnestra (V. 892) sagt: „,Sieh da, dich eben such ich: jener hat sein Teil", so hat er ohne Zweifel soeben den Aigisthos erstochen; denn er, nicht Pylades vollzieht die Tat. So singt schon Homer:

γ 305. τῷ δέ οἱ ὀγδοάτῳ κακὸν ἤλυθε δῖος Ορέστης

ἂψ ἀπ ̓ Ἀθηνάων, κατὰ δ ̓ ἔκτανε πατροφόνῆα,
Αἴγισθον δολόμητιν, ὅ οἱ πατέρα κλυτὸν ἔκτα.

So auch die Darstellung auf der rotfigurigen Vase, wo Orestes den Aigisthos vom Throne reißt, an dem er sich krampfhaft zu halten versucht; er bringt ihm zwei mächtig blutende Wunden bei (Abb. b. Robert, Hermeneutik S. 105 Nr. 85 und 86). Denselben Vorgang zeigt der Petersburger Orestessarkophag der sog. ersten Klasse (Robert Nr. 154), wo Orestes in ziemlich brutaler Weise den linken Fuß gegen den Oberschenkel des Aigisthos stemmt und ihm mit der linken Hand in die Haare greift, um ihn vom Thron zu reißen und mit dem Schwert zu durchbohren, das er gezückt in der rechten Faust trägt. Hier steht Pylades wie im Drama als Schützender binter ihm; er hat das Schwert in der Scheide und hält diese hinter der linken Hand.

Auch auf dem figurenreicheren berühmten Lateranischen Exemplar der sog. zweiten Klasse (Robert Nr. 155), auf dem die Szene der fliehenden Freunde Orestes und Pylades vorhanden ist, zeigt Pylades die gleiche Haltung wie eben geschildert. Er trägt das Schwert in der Scheide.

Wenn wir nun auf dem Relief Nr. 155 einen Jüngling in mächtiger Bewegung sehen, der das entblößte Schwert in der Rechten trägt, und über dem nackten Körper der Liegenden stehend das Schwert im Schwunge zurückgehen läßt, nachdem er sie soeben

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