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und zwecklosen Unternehmen aufzuopfern. Aber auch für die Alamannen hatte die zerstört liegende Festung militärisch keine Bedeutung, so daß sie von einer Besetzung absahen, weil sie ja noch viel weniger als die Römer die Möglichkeit besaßen, sie binnen kurzer Frist auszubauen. Mithin scheidet Argentoratum als Festung gänzlich aus unseren Betrachtungen aus.

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Ammian gebraucht bei beiden Angaben, mit denen er die Schlacht lokalisiert Argentoratum und Tribunci et Concordia die Beifügung prope. Nissen meint, daß es im ersteren Falle einen sehr weiten Spielraum lasse, dafür aber im zweiten wörtlicher zu nehmen sei. Man kann aber den Spieß auch umdrehen und tatsächlich sprechen wichtige Momente dafür, die nicht übersehen werden dürfen. Zunächst ist bei Ammian von Zabern (Tres Tabernae) in diesem Zusammenhange die Rede1), nicht aber von Brumath (Brocomagus). Die Entfernung 14 Leugen 21 mp - 31 km stimmt für Zabern-Straßburg, was Nissen als ein zufälliges Zusammentreffen hinstellt. Vom alamannischen Lager ist beim Schlußkampf, wie Nissen richtig bemerkt, allerdings nicht die Rede, aber aus dem Grunde, weil es kein verteidigungsfähiges Objekt und wohl auch sonst ganz geringfügig war, da die Alamannen keinen nennenswerten Train mit sich führen konnten. Wenn Ammian (XVI 12) ausdrücklich sagt:,,prope urbem Argentoratum", so geht diese Bezeichnung höchst wahrscheinlich auf das Werk zurück, das Julian über die Schlacht schrieb2). Da Argentoratum überdies der bedeutendere Ort war, so ist hier eine ungenaue Angabe weniger wahrscheinlich, als bei den zwei kleinen Kastellen. Concordia liegt (nach dem Itinerarium Antonini) halbwegs zwischen Brumath und Speier, Tribunci vielleicht südlich davon. Ammians Angabe über das Alamannenlager,,propa Tribuncos et Concordiam munumenta Romana" heißt dann nichts weiter, als in der Richtung auf diese Kastelle zu, d. h. nördlich des Schlachtfeldes.

Ganz abgesehen davon, daß der Lokalisierungsversuch Nissens zu keinem positiven Ergebnis führt, insofern als er kein bestimmtes Schlachtfeld nennt was bei der Gegend, an die er denkt, auch kaum möglich wäre, sehen wir aber auch, daß dagegen schwere Bedenken vorliegen und daß der Ausmarsch der römischen Armee aus Brumath ganz willkürlich angenommen wird, entgegen der ausdrücklichen Angabe Ammians (XVI 12). Wir müssen daher bei der Rekonstruktion des Anmarsches Julians und der Schlacht davon ausgehen, daß,,conversus Julianus

ad reparandas Tres Tabernas, munumentum ita cognominatum") daß,,ille (Julianus) tum etiam perficiendi munimenti (Zabern)

1) Ammian XVI 12.
2) Eunapios p. 217 (Dind).

3) Ammian XVI 11.

studio stringeretur"1) und daß er,,detentis legatis (der Alamannen) adusque perfectum opus castrorum (Zabern)"I) in die Schlacht zog.

Noch ein Wort über die Datierung der Schlacht. Hier genügt es auf die Ausführungen Nissens2) zu verweisen, der zu dem Ergebnis kommt, daß sie nach dem 20., etwa am 25. August geschlagen wurde.

Julian ließ den Train in der neu wiederhergestellten Festung Tres Tabernae zurück und marschierte in östlicher Richtung gegen den Rhein. Die Vorhut bestand aus leichten Truppen Reitern und Fußvolk die Flanken des Gros waren durch schwere Kavallerie und berittene Bogenschützen gedeckt.

Das Schlachtfeld müssen wir nördlich von Straßburg suchen, da dorthin die kürzeste Linie von Zabern an den Rhein führt. Nach Ammian stand der Feind 21 Millien (31 km) von Zabern und hatte den Fluß knapp hinter sich. Nun beträgt aber die Luftlinie von Zabern bis an den Rhein in der kürzesten Strecke 36 km und überdies ist hier die Ill vorgelagert, ein so bedeutendes Hindernis, daß seine Übersetzung durch die Römer knapp vor der Schlacht oder auf der Verfolgung in unseren Quellen nicht übergangen werden könnte. Die Rheinstrecken nördlich der Einmündung der Ill und südlich Straßburg sind von Zabern so weit entfernt, daß sie für diese Begebenheit überhaupt nicht in Betracht kommen. Wichtig für die Lokalisierung ist der von Ammian (XVI 12) erwähnte, sich sanft erhebende Hügel unweit des Rheinufers, auf dessen höchstem Punkte eine alamannische Reiterpatrouille beobachtend stand. Gleich nach dem Zusammenstoß mit diesen Reitern berichtet Ammian weiter, daß die feindliche Armee gesichtet wurde und das römische Heer sich in Schlachtordnung formierte. Vorher war der Feind demnach durch diesen Hügel verdeckt gewesen. Ich finde in den Karten3) nur eine Anhöhe, die allen hier gestellten Bedingungen entspricht; sie streicht von der über Oberhausbergen nach Straßburg führenden Straße in nordöstlicher Richtung gegen Mundolsheim, steigt, aus der Anmarschrichtung der Römer gesehen durch einige Ravins unterbrochen sanfter an und fällt etwas steiler feindwärts ab.

Ich denke mir daher den Anmarsch Julians auf der ,,Römerstraße" gegen Straßburg. Eine Patrouille der linken Kavallerieseitenhut erreichte die Anhöhe, vertrieb die feindlichen Reiter, erblickte von der Höhe aus das alamannische Heer vor sich und erstattete die Meldung hiervon. Darauf schwenkte Julian von der Straße ab, verschob sich gedeckt hinter den Hügel, ließ das Heer aufmarschieren und brach dann in Schlachtlinie vor. Der nasse Graben, den mehrere Quellen erwähnen, kann der Suffel

1) Ammian XVI 12.

2) Die Alamannenschlacht bei Straßburg. S. 319 f.

Landeskunde. I. S. 400, Anm. 2.

Vgl. auch Italische

3) Karte des Deutschen Reiches 1:100000, Blatt 587, 588, 602, 603,

616 und die entsprechenden Meßtischblätter 1:25000.

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a linke Seitenhut, b Vorhut, c rechte Seitenhut, d Haupttruppe der Römer e Reiterei, f Fußvolk, g Hinterhalt, h Reiterpatrouille der Alamannen

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Aufmarsch

Angriffsraum

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der Römer

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bach gewesen sein, vielleicht aber auch irgendein durch die intensive Kultur längst verschwundener Riß oder kleiner Wasserlauf. Unmittelbar hinter den Alamannen war nicht der Rhein, sondern die Ill, die Ammian und die übrigen Quellen nicht besonders hervorheben, weil sie diesen Fluß hier, wo er eine recht beträchtliche Strecke ganz nahe dem Rheine fließt und mit ihm durch mancherlei Arme verbunden ist, bereits zum Hauptfluß und seinem Auengürtel rechneten. Nicht unmöglich ist es ja auch, daß die Ill damals weiter südlich in den Rhein einmündete, so daß die Alamannen dann tatsächlich letzteren im Rücken hatten. Schließlich wäre auch zu erwägen, ob die Verschweigung der Ill nicht mit Absicht geschah. Es nahm sich nämlich in der Erzählung viel besser aus, wenn man sagte, die Alamannen seien in den Rhein gesprengt worden, als in irgendeinen kleinen Nebenfluß, von dem kaum ein Mensch in Rom etwas gehört hatte.

Die Stärke der römischen Armee betrug etwa 15000 Mann Fußvolk und 1000 Reiter1), die der Alamannen vielleicht um ein Drittel weniger2).

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Julian ließ die Infanterie in drei Treffen aufmarschieren. Die Hauptmasse der Kavallerie teilte er auf dem rechten Flügel ein, da am linken Flügel ein tief eingeschnittenes nasses (údovλóv) Flußbett der Suffelbach (?) ihre Verwendung behinderte. Einen Teil der Reiter behielt er als Reserve zu seiner Verfügung. Von den Angaben, die Ammian über die Namen der römischen Truppenkörper macht, sind nur jene über die Auxilia palatina Brachiati, Cornuti und Batavi3), die Legio comitatensis Regii1) und die Vexillationes comitatenses Cataphractarii, Clibanarii und Sagittarii) brauchbar. Die übrigen Bezeichnungen, wie: ante

1) Ammian gibt vorher (XVI 12) die Heeresstärke mit 13000 Mann an. Zu dieser vielleicht schon an und für sich zu tief gehaltenen Zahl kommen noch die inzwischen eingezogenen Requisitionskommanden und Sicherungsdetachements. Nimmt man an, daß etwa auch noch einzelne Detachements Barbatios, die bei seinem eiligen Rückzug den Anschluß an ihn nicht mehr gewinnen konnten, zu Julian stießen, so kommt man vielleicht sogar auf eine Gesamtstärke bis zu 20000 Mann.

2) Die Angaben über die Zahl der Alamannen sind in unseren Quellen unbestimmt, schwankend und zum Teil auch maßlos übertrieben. Mit einem um ein Drittel schwächeren Stande der Alamannen als der Römer lassen sich alle Ereignisse der Schlacht am besten erklären. Vgl. Delbrück, a. a. O. S. 280 f. 3) Not. dign. Occ. V 196 VII 66 Brachiati iuniores, V 158=VII 9 Cornuti seniores, V 169 VII 18 Cornuti iuniores, V 163 VII 14 Batavi seniores, V 58 VII 72 Batavi iuniores. Die Brachiati seniores fehlen in der Not. dign. Von den Cornuti nahmen beide Auxilien an der Schlacht teil, da ihre beiden Tribunen fielen (Ammian XVI 12); bei den übrigen Auxilien ist es zweifelhaft, ob eine oder beide Abteilungen auf dem Schlachtfelde waren.

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4) Not. dign. Occ. V 229 VII 32.

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5) Not. dign. Occ. 200 Catafractarii iuniores in Britannien. An der Schlacht nahmen wohl die in der Not. dign. fehlenden seniores teil. - Occ. VI 67 VII 185 Equites sagittarii clibanarii in Afrika. Vielleicht standen diese früher in Gallien und sind auch unter den Sagittarii gemeint, die Ammian als „formidabile genus armorum" bezeichnet, was für gewöhnliche berittene Bogenschützen leichte

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signani, hastati, primanorum legio, sind archaïstischer Aufputz und für die Darstellung der Schlacht wertlos.

Die Hauptmasse des alamannischen Fußvolkes nahm das Zentrum der Schlachtordnung ein. Am rechten Flügel lag eine starke Abteilung Fußvolk in dem nassen Graben im Hinterhalt, um den nicht durch Kavallerie geschützten linken römischen. Flügel, den Severus befehligte, in der Flanke zu überfallen. Die Reiterei der Alamannen unter dem Könige Chnodomar stand gegenüber der römischen Kavallerie. Sie war durch leichtes Fußvolk verstärkt.

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Im Vorrücken des römischen Heeres ergab sich eine Stockung, als die Sicherungspatrouillen den feindlichen Hinterhalt meldeten, den ein junger Fürst namens Serapio befehligte. Julian teilte nun auch am linken Flügel Kavallerie ein und wir dürfen, wenn auch keine unserer Quellen es besonders erwähnt, wohl annehmen, daß entsprechend starke Infanterieabteilungen aus einem der rückwärtigen, wahrscheinlich dem dritten Treffen gegen die im Graben verborgenen Alamannen eingesetzt wurden und so den linken Flügel verlängerten. Vielleicht deutet darauf die Bemerkung Ammians (XVI 12) hin: maiorem exercitus partem primae barbarorum opposuit fronti. Nur das erste Treffen

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Kavallerie doch vielleicht den Kampfwert zu sehr unterstreichen würde. Die übrigen in der Not. dign. aufgezählten Sagittarii stehen in Afrika (Occ. VI 68 VII 186, VI 69-72 VII 188-191, VI 73 VII 192) und Tingitanien (VI 83 VII 209, VI 84 VII 208; in dieser Provinz waren anscheinend auch die in der Not. dign. fehlenden Equites sagittarii iuniores); dies schließt aber nicht aus, daß auch andere Reiterregimenter den Bogen führten.

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