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IG V2. S. 128, Und dabei ist Vater und Sohn nicht einheimisch, sondern aus Eleusis eingeführt; die Theseussage kennt ibn dort, seit Kleisthenes ist er der Heros der Phyle Hippothontis, der Eleusinier Aischylos dichtete einen Kerkyon, Euripides die Alope. Kallimachos aber, der eifrigste Benutzer arkadischer Sagen (v. Wilamowitz, Gr. Lit. Gesch. 210; IG V 2 S. XVI. XVII. S. 7518) kehrte das Verhältnis um und ließ den Kerkyon von Arkadien nach Attika kommen. So ist die Zeit dieser Gebilde ziemlich genau bestimmt; und ebenso ihre Herkunft.-13. Aipytos: frevelte gegen das Heiligtum des Poseidon Hippios in Mantinea; das wird unter Mantinea VIII 10, 3 wiederholt. 14. Kypselos macht den Herakliden Kresphontes zu seinem Schwiegersohn und begründet so die Freundschaft mit Messenien. Ein gewisser Nikias ev Tols Agnadıxois (FGH IV 463 bei Ath. XIII 609 e f) läßt ihn die Stadt Kypsela am Alpheios (vgl. Thuk. V 33, 421 v. Chr.) gründen, als deren Eponym er wahrscheinlich frei geschaffen ist, und dort einen Schönheitsagon stiften. 15. Holaias führt den Sohn seiner Schwester, Aipytos, nach Messenien zurück, den Stifter der dortigen Aipytiden. 16. Bukolion: Eponym des Dorfes bei Megalopolis. Thuk. IV 134. 17. Phialos taufte die Stadt Phigaleia in (die hellenistische Form) Phialeia um, eine recht kindliche grammatische Spitzfindigkeit 1) 18. Simos: das Schnitzbild der Demeter Melaina verbrennt; ein böses Vorzeichen. 19. Pompos: Handel mit Aigina, daher 20. Aiginetes. 21. Polymestor: Der spartanische König Charillos wird von den tegeatischen Weibern gefangen. 22. Aichmis: Arkader Bundesgenossen der Messenier im ersten Kriege. 23. Aristokrates I wird wegen Frevels gegen die Artemis Hymnia im Gebiet von Orchomenos von den Arkadern gesteinigt. Hier, nicht in Trapezus, kennt ihn auch die ältere Ueberlieferung bei Herakleides Pontikos (Diog. L. I 94), als Schwiegervater des Tyrannen Prokles von Epidauros, der selbst seine Tochter dem berühmten Tyrannen von Korinth, Periandros, gab; außerdem Apollodor bei Strabon VIII 362; also eine durchaus historische, hier gänzlich verhunzte Gestalt. 24. Hiketas, Eponym des Ortes. Hiketeia zwischen Megalopolis und Lykosura IG V 2, 44412. 25. Aristokrates II wird wegen Verrats im zweiten messenischen Kriege von den Arkadern gesteinigt: eine Verdoppelung des Motivs. Das Schandepigramm auf ihn (Preger 63) führt schon Polybios IV 33, 2 aus Kallisthenes an; es stammt aus derselben Zeit bald nach Epaminondas, in der die Königsliste umgestaltet ist.

Auf die Entstehungszeit und Umstände wiesen die Rolle von Megalopolis und Kleitor, von Trapezus, dessen Zerstörung 361 fällt, und auch von Stymphalos, der Heimat des arkadischen Bundesstrategen von 366 Aineas (Xen. Hell. VII 3, 1), den man mit dem Taktiker für eins angesehen hat (doch s. R. Schöne in der Vorrede zu seiner Ausgabe 1911, XII); endlich von Orchomenos, dem durch

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1) Für Athen datiert Meisterhans Gr. att. Inschr. 75 Anm. 650 den Schwund des y nach Iota um 300 v. Chr. Pialiov Syll. 43425 (266 v. Chr.). Aus Phigaleia selbst um 240 v. Chr. Piahéves IG V 2, 419, besser Syll.3 472. Die achäischen Bundesmünzen haben Φιγαλέων und Φιαλέων.

man

Bundesdekret von 370 die Orte Thisoa, Methydrion, Teuthis genommen waren, und das sich dem Anschluß heftig widersetzte, auch später oft seine eigenen Wege ging, wofür es nun durch Verpflanzung seines Tyrannen Aristokrates nach Trapezus kann nicht sagen, ob im griechischen Sinne wirklich gestraft wurde. Das Machwerk war alles andere als geistvoll, aber es hat sich gehalten; nur ist es nicht, wie andere, aus Kastor oder Eusebios zu uns gekommen; wir verdanken seine volle Kenntnis nur dem Pausanias.

Nahe mit der Gesamtgeschichte Arkadiens hängt die von Mantinea zusammen. Diese Stadt, nach Antigonos Doson Antigoneia genannt, hatte im Jahre 130 n. Chr. einen Aufschwung genommen, als Hadrian sie zu Ehren des Antinoos mit neuen Ehren und Festen begabte und ihr den alten Namen wiederschenkte. Davon zeigen sich nicht nur in der Beschreibung der Stadt, sondern auch in der Spezialgeschichte manche Spuren, die die Ausgrabungen Fougères vermehrt haben. Vielleicht gehört dazu schon die sonst unbekannte Heroine Antinoë, Tochter des Kepheus, die die Einwohner von der alten Ptolis, einer Schlange folgend, an den Schlangenfluß Ophis geführt habe (VIII 8, 4). Die Heimat des Antinoos war Bithynion, das nunmehr als Kolonie von Mantinea galt (VIII 9, 4 vgl. Aizanoi oben S. 6). Hadrian stellte neben die alte Grabstele des Epaminondas, in böotischer Schrift, eine neue; er erbaute das Heiligtum des Poseidon Hippios, das zuerst Agamedes und Trophonios errichtet haben sollten, mit allen Vorkehrungen gegen Entweihung, unter Aufsicht von Epopten. Auf der Agora ist ein Heroon des Podares, der in der Schlacht gegen Epaminondas gefallen sein solle; aber drei Generationen vor Pausanias habe man die Aufschrift umgeändert zu Ehren eines jüngeren Podares, der schon zur römischen Zeit gelebt habe (VIII 9, 9). Zu Pausanias Zeit aber ehrte man den älteren Podares, der 362 nach Grylos dem Sohne Xenophons und Kephisodoros von Marathon den dritten Tapferkeitspreis erhalten habe. Die Ausgrabungen haben Ziegelstempel mit Todάoɛos gebracht, die schon römischer Zeit sein werden (IG V 2, 321, 2), dazu eine Basis (a. a. O. 309) aus vorhadrianischer Zeit: à лóλis τāv Αντιγονέων Πολυκράτειαν Ποδάρεος καὶ Πόλειον Φιλονίκου θεοῖς. Das würde der Schrift nach auf den von Pausanias genannten frührömischen Podares passen. Nun wird noch ein Podares erwähnt (VIII 10, 5), der dritte Abkomme des gegen Epaminondas gefallenen, als Stratege in einer Schlacht bei Mantinea, die um 249 v. Chr. angesetzt zu werden pflegt.

Diesen Schlachtbericht hat Manso Sparta III 2, 123 ff. und nach ihm Niese RE2 I 821, 46-53 verworfen; Beloch III 21 440 mit Vorbehalten in Schutz genommen; bis meine Zeilen gedruckt sind, wird Belochs zweite Auflage erschienen sein1), die die überholte Da

1) Vorläufig ist auf Beloch IV 12 6152 zu verweisen.

tierung der Phylarchosurkunde (Syll. 183) ausscheiden wird, nachdem Beloch selbst (III 22 173) dieser eine neue, sehr beachtenswerte Epoche zugewiesen hat. Wir heben das wesentliche hervor. Das Tropaion jenseits des Heiligtums des Poseidon ἀπὸ Λακεδαιμονίων nai "Ayıdos' sieht allerdings so aus, als ob es Pausanias gesehen habe; das leyɛtaι soll, seiner schriftstellerischen Art entsprechend, den Anschein erwecken, als ob er den Bericht mündlich vernommen habe, obwohl er dazu viel zu eingehend ist. Die arkadische Schlachtreihe, rechts die Mantineer unter Podares als Strategen mit dem Iamiden Thrasybulos, Sohn des Aineas, als Seher. Dieser hatte eine Statue in Olympia Paus. VI 2, 4, wo auf unsere Stelle verwiesen wird. Links stand πᾶν τὸ ἄλλο Αρκαδικόν, mit ἄρχοντες κατὰ лóλɛis, darunter Lydiades (der spätere Tyrann) und Leokydes von Megalopolis; die Rechte hielt Aratos mit Sikyoniern und Achäern. Bei den Lakedaimoniern hatte Agis als König die Mitte (Ayıs nai oi лεQi Tov ẞaoiléa ist nicht mißzuverstehen). Nun ist Agis IV, Sohn des Eudamidas nicht im Kampfe gefallen, sondern von den Ephoren umgebracht; Beloch folgert daraus, daß es ein anderer Agis gewesen sei und daß nur Pausanias irre. Agis fiel, der Gott Poseidon selbst machte eine Epiphanie. Solche Epiphanien kennen wir aus dem Lindier Timachidas, die Blinkenberg herausgegeben und erläutert hat, und sonst; es wäre zu wünschen, daß ein darüber seit lange vorbereitetes Buch einmal erschiene. Vom Leokydes wird noch eine wunderbare Geschichte erzählt, daß sein neunter Vorfahr Arkesilaos in Lykosura die heilige Hirschkuh der Despoina gesehen habe, die auf ihrem Halsband als aus der Zeit des Agapenor stammend bezeichnet sei, also des trojanischen Krieges. Einen Bericht, der mit solchen Elementen ausstaffiert ist und der einen groben Schnitzer enthält, zu benutzen, dazu gehört ein gewisser Mut; an sich könnte alles aus bekannten Namen zusammengelogen sein. Doch überlassen wir das der erneuten historischen Prüfung. Wie steht es aber mit Podares? Sicher bezeugt ist der Podares der römischen Zeit, des 1. Jahrhunderts n. Chr. Die Angabe der Umänderung des Grabmals ist wenig glaubhaft, und noch weniger, daß dieses vorher dem Podares von 362, nicht dem von 249 gehörte. Daß unsere sonstige Ueberlieferung von den beiden Podares schweigt, darf man freilich nicht ins Feld führen; dazu haben wir zu wenig an arkadischen Quellen. Aber das scheint sicher, daß es eine örtliche Ueberlieferung aus Mantinea ist, die von den Nachkommen des dritten Podares ausgehend, zum Ruhm seiner Ahnen ausgeschmückt ist. Wer die Erfindungen neuerer Familiengeschichten kennt, die von Mitkämpfern in der Mongolenschlacht bei Wahlstadt, ja bei Crecy oder Tours und Poitiers berichten, um einer alten Adelsfamilie zu noch älterem Ruhme zu verhelfen, findet derartiges als pia fraus ganz natürlich. So habe ich eine Podaresquelle angenommen (IG V 2 p. XXIX 117), die die Leokydesgeschichte aus einem Autor von Lykosura habe. In Lykosura ist jedenfalls auch eine Statue des Mitfeldherrn Lydiadas gewesen (IG V 2, 534). Und wenn Pausanias

für Mantinea einen bis auf die Zeit des Hadrian herabreichenden Autor1) benutzte, so würde das diese ,,Podaresschrift" gewesen sein.

Wieviel nun Pausanias von den älteren Schriften, die hier vorausgesetzt werden, selbst gesehen hat, wieweit diese in den späteren verwertet worden sind, das ist nicht leicht zu entscheiden. Daß die mantineischen Berichte mit der Königsliste ausgeglichen sind, zeigt die Erwähnung des Frevels des Aipytos bei beiden. Ueber Tyrtaios, Myron und Rhianos urteilten wir, daß die Kritik schon weit zurücklag. Andererseits schien von der stilistischen Ausgestaltung, zumal der Schlachten, viel auf Rechnung des Pausanias selbst zu kommen. Schlachten beschreibungen gehören zum rhetorischen Handwerk von der Schule des Isokrates an bis zu den Romanen des Heliodor u. a.

Wenden wir nun von dem Gewonnenen unseren Blick auf die ganze Geschichte Arkadiens. Die Sage folgt den historischen Vorgängen, gestaltet sich mit ihnen um, ist oft der einzige Ersatz für ihre verloren gegangene Kunde. Freilich sind Dichterpersönlichkeiten und mehr oder weniger bewußt, oft sehr willkürlich ändernde und neuernde Schriftsteller, ja Gelehrte, Träger der Sage, und ihr Verständnis hat daher meist ganz andere Bedingungen als die der primitiven Volkskunde. Verschollen sind für uns die vorgriechischen Urbewohner Arkadiens. Die erste hellenische Schicht, die auch in Boiotien, Thessalien und sonst den Grund bildet, hat sich hier in Kultur, Sprache, Religion reiner als anderswo erhalten; immerhin hat sie dem Einfluß der erobernden zweiten, dorischen Schicht nicht entgehen können. Doch behält Tegea bis zum sechsten Jahrhundert und noch später eigenes Leben, und in die Sagen um das Lykaion und die Kyllene mischt sich Einheimisches mit dem, was die Bewohner und die Dichter der von den Doriern beherrschten Ebenen und Städte, auch der Boioter Hesiod und das ionische Epos hinzugebracht haben. Die Reste sind mangelhaft; das alte Kolonialgebiet Kypros muß den Kyprien und Nosten mehr geboten haben. Aus den Sagen stellen dann die Logographen Genealogien und Königsreihen zusammen. Pherekydes' Namen (vgl. IG V 2, S. VII107) bietet eine Genealogie, die den spartanisch-dorischen Einfluß stark aufträgt. Alte Epen über die Rückkehr der Herakliden haben den Umschwung in allen peloponnesischen Ländern in ihrer Weise dargestellt, was dann die pragmatische Geschichtsforschung benutzte und umgestaltete. Auch das Drama fand da lohnende Stoffe. Ein klassisches Beispiel, wie die Heldensage im Mund eines Pindar den neuesten geschichtlichen Veränderungen gerecht wird, hat für die lamidentradition Wilamowitz im Isyllos nachgewiesen; das VI. olympische Gedicht verbindet Stymphalos, das olympische Hinterland und das spartanische Pitana mit den aus der Sage gewohnten Ranken, und ist doch modernste Zeitgeschichte

1) Die Verleihung der Freiheit an Pallantion Paus. VIII 43, 1, die zn einem kleinen Panegyrikos auf den Wohltäter Antoninus Pius erweitert ist, könnte auf Pausanias' eigene Rechnung fallen.

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von 468 v. Chr.! Dann bringt die Gründung der Großen Stadt" 1) durch Epaminondas und die innere Erneuerung des arkadischen Bundes, der schon viel ältere Wurzeln hatte, eine neue Bewegung; der alte Bestand an Heroen und Sagen, Argonauten, Eberjagd, Troja, werden benutzt, aber systematisiert und umgemodelt. In Megalopolis entsteht eine Königsliste, fortgeführt bis zur Eroberung Messeniens durch die Spartaner, getragen von der fortbestehenden Freundschaft der Völker Messeniens und Arkadiens, aber mit scharfer, demokratischer Verurteilung der arkadischen Könige, die man willkürlich nach Trapezus bei Megalopolis setzt, während die alten messenischen Könige fromm und gottesfürchtig erscheinen. Dies hauptsächlich unter dem Eindruck der Weihen von Andania, die unter Epaminondas erneuert (das wird man glauben dürfen), im 3. Jahrhundert im Aristomenesepos des Rhianos sicher erwähnt, dann im Anfange des 1. Jahrhunderts v. Chr. neu ausgestaltet wurden. Neben und nahe dem messenischen Andania wuchs das arkadische Lykosura oder Lykura; die Stadt am Lichtberge Lykaion wurde in der Spätzeit des Polybios prächtig ausgestaltet und hielt sich in der Kaiserzeit. Die gelehrte Forschung, nach Rhianos wohl durch Sosibios kritisch zusammengefaßt, wurde dann im sakralen Sinne, besonders für die Hauptheiligtümer, bearbeitet, zuletzt in Mantinea für den von Hadrian erneuten Poseidon- und Antinooskult, dem zu Liebe Kaiser Hadrian der Stadt zu einer bescheidenen Nachblüte verhalf. Es ist nicht leicht zu sagen, wieweit die späteren Bücher den Inhalt der älteren aufnahmen; aber bei Pausanias, der unter Kaiser Marcus schrieb, sind Sparta, Messenien und Arkadien zusammengestimmt, so, daß auf Messenien das reichste und günstigste Licht fällt. Dabei sei hier bemerkt, daß unter den Königen von Sparta manches Arkadische steht, was in die Arkadika nicht aufgenommen ist; so eine Folge von Ereignissen, in denen H. Gelzer und A. v. Gutschmid sehr scharfsinnig, aber doch in Täuschung über das, was überliefert werden konnte, eine echte Erinnerung an die dorische Eroberung quer durch Arkadien erkennen wollten. Für unsere Untersuchung konnte nicht all das ausführlich herangezogen werden; aber es wäre lohnend, diese und dann auch alle anderen historischen und quasihistorischen Stücke des Pausanias übersichtlich, vielleicht in Tabellenform, zusammenzudrucken, mit den Quellen und Parallelen und kritischen Untersuchungen. Man müßte das um des Stoffes selbst und der beteiligten, zum Teil unbekannten Schriftsteller, und um des Pausanias historicus willen tun. Das sprachlich-stilistische Material ist ja schon zum großen Teil verarbeitet; dem Schriftsteller, seinem Stil und seiner Manier ist Roberts Buch nachgegangen. Gerade darin ist Pausanias selbst als Autor, zumal auch als Rhetor, zur Geltung gekommen, auch in der Art, wie er seine Vorbilder Herodot, Thukydides,

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1) Α Μεγάλα πόλις, Einwohner Μεγαλοπολίτας. Beloch schreibt mit Recht Megalepolis; ich behalte nur aus Gewohnheit die moderne Schreibung bei Vgl. Pape-Benseler 876/7.

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