ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

habenen Schauspiels, der Französischen Revolution.

Die beiden denkwürdigen Jahrhunderte, die dem 18. vorangegangen sind, hatten es vorbereitet; Rabelais warnte das Königtum in „Gargantua“, und Molière warnte die Kirche im ,,Tartuffe". Der Haß gegen die Gewalt und die Achtung vor dem Recht sind in diesen beiden erlauchten Geistern sichtbar.

Wer heute sagt: Gewalt geht vor Recht, begeht eine mittelalterliche Handlung und spricht zu den Menschen von drei zurückliegenden Jahrhunderten. (Wiederholter Beifall.)

Meine Herren, das 19. Jahrhundert verklärt das 18. Jahrhundert. Das 18. ist die Behauptung, das 19. der Beweis. Und mein letztes Wort wird die ruhige, doch unbeugsame Feststellung des Fortschrittes sein.

Die Zeiten sind gekommen. Das Recht hat seine Formel gefunden: Das Bündnis der Menschheit.

Heute heißt die Macht Gewalt und beginnt verurteilt zu werden, der Krieg ist in Anklagezustand versetzt; auf die Klage der Menschheit hin leitet die Zivilisation den Prozeß gegen die Eroberer und Feldherren ein und stellt alle Strafakten zusammen. (Bewegung.) Die Geschichte, dieser Zeuge, ist aufgerufen. Die Wahrheit erscheint. Die künstliche Verblendung verschwindet. In vielen Fällen ist der Held ein Abart des Mörders. (Beifall.) Die Völker lernen begreifen, daß die Ver

größerung einer Missetat sie nicht vermindern kann und daß darum, weil Töten ein Verbrechen ist, der Massenmord kein mildernder Umstand sein kann (Lachen und Bravo); daß, wenn Stehlen eine Schmach ist, Erobern darum noch kein Ruhm sein kann (wiederholte Beifallsstürme), daß die Te Deums daran nichts großes ändern, daß ein Mörder ein Mörder ist, daß vergossenes Blut vergossenes Blut ist, daß es zu nichts gut ist, sich Caesar oder Napoleon zu nennen und daß man in den Augen des ewigen Gottes das Gesicht des Mörders nicht ändert, weil man ihm anstatt einer Zuchthäuslermütze eine Krone auf den Kopf setzt. (Lang anhaltende Zustimmung. Dreifache Beifallssalve).

Ja, rufen wir die absoluten Wahrheiten aus! Entehren wir den Krieg. Nein, den blutigen Ruhm gibt es nicht. Nein, es ist nicht gut und ist nicht nützlich, Leichen zu machen. Nein, es ist nicht möglich, daß das Leben für den Tod arbeitet. Nein, ihr Mütter, die ihr mich umgebt, es kann nicht sein, daß der Krieg, dieser Dieb, euch weiter eure Kinder nimmt. Nein, es kann nicht sein, daß die Frau im Schmerz gebärt, daß die Menschen geboren werden, daß die Völker arbeiten und säen, daß der Bauer die Felder fruchtbar macht und der Arbeiter der Städte, daß die Denker denken, daß die Industrie Wunder tut, daß das Genie Wunder tut, daß die ungeheure menschliche Tätigkeit in Gegenwart des gestirnten Himmels die Anstrengungen und Schöpfungen verviel

fältigt, um zu dieser entsetzlichen internationalen Schaustellung zu gelangen, die man ein Schlachtfeld nennt!

(Tiefe Erregung. Alle Anwesenden sind aufgestanden und geben dem Redner ihren Beifall kund).

Das wahre Schlachtfeld ist hier. Es ist dieses Zusammen von Meisterwerken menschlicher Arbeit, das Paris in diesem Augenblick der Welt bietet.

Der wahre Sieg ist der Sieg von Paris. (Beifall.)

Ach, man kann es sich aber doch nicht verheimlichen, die gegenwärtige Stunde, so bewundernsund achtenswert sie ist, hat noch düstere Seiten, es sind noch finstere Wolken am Horizont, die Tragödie der Völker ist noch nicht beendet; der Krieg, der verbrecherische Krieg ist noch da, und er hat die Kühnheit, in diesem erhabenen Fest des Friedens den Kopf zu heben. Die Fürsten bestehen hartnäckig auf ihrem verhängnisvollen Unsinn, ihre Zwietracht bildet ein Hindernis für unsere Eintracht, und sie sind schlecht beraten, daß sie uns zur Feststellung eines solchen Gegensatzes zwingen.

Mag uns dieser Gegensatz zu Voltaire zurückführen. Seien wir in Gegenwart drohender Möglichkeiten friedlicher gesinnt denn je. Wenden wir uns diesem großen Toten zu, diesem großen Lebenden, diesem großen Geist. Neigen wir uns vor den ehrwürdigen Gräbern. Fra

gen wir den um Rat, dessen der Menschheit nützliches Leben vor 100 Jahren erloschen ist, doch dessen Werk unsterblich ist. Fragen wir die anderen mächtigen Denker um Rat, die Hilfstruppen dieses ruhmreichen Voltaire, Jean-Jacques, Diderot, Montesquieu. Geben wir diesen großen Stimmen das Wort! Halten wir den Strom menschlichen Blutes auf! Genug, genug, ihr Despoten! Ach, die Barbarei besteht noch, mag also die Philosophie protestieren! Das Schwert lechzt nach Blut, so muß sich die Zivilisation entrüsten. Das 18. Jahrhundert soll dem 19. Jahrhundert zu Hilfe kommen! Die Philosophen, unsere Vorfahren, sind die Apostel der Wahrheit; rufen wir diese erlauchten Schatten an, daß sie vor den kriegträumenden Monarchien das Recht des Menschen aufs Leben proklamieren, das Recht des Gewissens auf Freiheit, die Machtvollkommenheit der Vernunft, die Heiligkeit der Arbeit, die Güte des Friedens, damit, da von den Thronen nur Nacht ausgeht, das Licht aus den Gräbern steige.

(Einstimmiger, lang anhaltender Beifall. Von allen Seiten erhebt sich der Ruf: Es lebe Victor

Hugo!)

[blocks in formation]

Die Berliner Wochenzeitung DIE AKTION sei empfohlen, denn sie ist mutig ohne Literatenfrechheit, leidenschaftlich ohne Phrase und gebildet ohne Dünkel. Franz Blei im „Losen Vogel.“

Ein kritisches Organ von ausnahmsweiser Schärfe des Ausdrucks besitzen wir in der Wochenschrift DIE AKTION... Es fehlt vielleicht manch einer Monatsschrift an dem Geiste, der diese Blätter durchweht. Mannheimer Tageblatt."

Deutschlands beste literarische Revue."

n

Carl Sternheim in der „Vossischen Zeitung“. Diese kriegsfeindliche Zeitschrift wirkt grundsätzlich für internationale Kultur und Völkerfreundschaft."

Internationale Rundschau", Zürich,

Il faudrait consacrer une longue chronique au courageux travail d'épuration intellectuelle auquel se consacre Franz Pfemfert dans son AKTION... Pfemfert continue à documenter ses concitoyens sur les vertus intellectuelles de leurs adversaires...

"La Revue de Hollande." Die von Franz Pfemfert geleitete Wochenschrift,,Die Aktion“ gibt, wie durch ihren Titel angedeutet wird, neue aktive literarische Werte. Alles, was an jungen Gedanken und teilweise gewagten, aber in Anbetracht drohender literarischer Stagnation notwen digen Experimenten literarischer und künstlerischer Art, keinen Weg in die breite Masse finden kann, sammelt sich hier. Neue Lyrik, Prosa und Zeichnung sind in ihren rückhaltlos und eindeutig wollenden Vertretern zu finden. Jeder, der die geistige Struktur der neuen Kunst und damit seiner Zeit erfassen will, kann in der,,Aktion“ das A-B-C der Moderne lesen.

„Blätter für Kunst und Kritik“ (Beilage zum ,,Kölner Tageblatt") Oktober 1916.

DIE AKTION kostet vierteljährlich M. 4,50. (Ausland M. 5,—.) Von der AKTION erscheint außerdem eine Luxusausgabe in 100 numerierten Exemplaren. Sie kostet jährlich M. 40,-. Verlag DIE AKTION, Berlin-Wilmersdorf

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »