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wir nicht zurecht. Der Verwalter hat uns mit seinen Strafgeldern schlimm zugesetzt.

Sie dachten nach, wie sie es fertig bringen sollten, zu kaufen. Hundert Rubel hatten sie beiseite gelegt, ein Fohlen verkauften sie und die Hälfte der Bienen, den Sohn schickten sie auf Arbeit, ein Stück Geld liehen sie sich noch von ihrem Schwager, und so brachten sie die Hälfte des Geldes zusammen.

Pachom nahm das Geld, suchte sich das Stück Land aus, fünfzehn Morgen, auch ein kleines Wäldchen war dabei, und ging zur Gutsherrin, um mit ihr zu verhandeln. Man wurde einig über die fünfzehn Morgen. Pachom gab den Handschlag und zahlte das Angeld. Nun fuhren sie in die Stadt und setzten den Kaufvertrag auf. Die Hälfte des Geldes zahlte er, den Rest verpflichtete er sich in zwei Jahren zu erlegen.

So hatte denn Pachom sein Land. Nun lieh Pachom Geld, um Samen einzukaufen, und besäte das erworbene Land. Die Saat gedieh vortrefflich. Nach einem Jahre zahlte er seine Schuld an die Herrin und an den Schwager zurück. So war Pathom ein Gutsbesitzer geworden. Sein war die Erde, wo er pflügte und säte, sein das Land, auf dem er Heu mähte, sein das Land, auf dem er die Stämme fällte, sein das Land, auf dem sein Vieh weidete. Wenn Pachóm hinausfährt, sein eigen Land zu pflügen, oder wenn er hinausgeht, um nach dem Getreidestand in den Wiesen zu sehen-da geht ihm das Herz auf. Immer ist ihm, als wachse das Gras ganz anders, als blühten die Blumen darauf ganz anders. Wenn er früher des Weges kam über dieses Stück Land, so schien es ihm ein ganz gewöhnliches Land, jetzt war es für ihn ein ganz besonderes Land geworden.

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So lebt Pachom glücklich und zufrieden, und alles könnte schön und gut sein, wenn nur die Bauern Pachoms Getreide und seine Wiesen in Ruhe ließen. Er bat sie himmelhoch, sie ließen es nicht, Bald lassen die Hirten ihre Kühe auf seine Wiesen, bald kommen Pferde bei nächtlichem Dunkel in sein Getreide. Pachom jagte sie herunter und war den Bauern nicht böse und ging nicht mit ihnen vor Gericht. Schließlich aber ward er es müde und klagte vor dem Dorfgericht. Er wußte ja, daß es die Bauern aus Not tun und nicht aus schlechter Absicht. Aber, denkt er, ich darf es doch nicht mit ansehen, sonst richten sie mich ganz und gar zugrunde. Eine Lehre muß ich ihnen geben.

Und so gab er ihnen eine Lehre, einmal und das anderemal. Einer und der andere zahlte seine Strafe. Das, erregte den Haß der Nachbarn gegen Pachom, und es kam vor, daß sie absichtlich seine Felder und Wiesen beschädigten Ein Bauer schlich sich zu nächtlicher Zeit in das Wäldchen und fällte eine Anzahl junger Linden, um Bast zu haben. Pachom kommt gerade am Wald vorbei. Siehe, da schimmert es weiß. Er kommt heran, die Linden liegen am Boden, und aus der Erde starren die Baumstumpfe. Wenn er wenigstens die äußersten um den Rand herum gefällt hätte, wenn er wenigstens ein Baumchen hätte stehen lassen, aber nein, gleich alle hat der Schurke umgehauen. Pachom wurde wütend. Ach, wenn man doch wüßte, wer das getan hat, denkt er, ich würde ihm schon heimzahlen. Er sann und sann, wer es wohl sein konnte: Kein anderer, denkt er, als Ssjemka. Er ging zu Ssjemka, um auf seinem Hofe herumzusuchen, fand aber nichts. Sie gerieten nur in Zank, und Pachom setzte sich

immer fester in den Kopf, das Ssemjon es getan hätte. Er reichte eine Klage ein. Er wurde vor Gericht geladen. Die Richter verhandelten hin und her, der Bauer wurde freigesprochen: es fehlte an Beweisen. Das kränkte Pachom noch mehr, und er kam in Streit mit dem Vorsteher und den Gemeinderichtern. Ihr haltet's mit den Dieben, sagte er. Wenn ihr nach Recht und Gewissen lebtet, würdet ihr Diebe nicht freisprechen. So geriet Pachom in Zwietracht mit den Richtern und mit den Nachbarn. Selbst mit dem roten Hahn drohten sie ihm. Auf seinem Lande wurde es Pachom immer geräumiger, in der Gemeinde immer enger.

Um diese Zeit ging ein Gerücht, das Volk wandere aus in neue Landesteile. Da denkt Pachom: Ich selber habe keinen Grund, mein Land zu verlassen, wenn aber aus unserer Gemeinde welche fortgingen, würde es bei uns geräumiger werden. Ich würde ihr Land erwerben und meinen Besitz abrunden. Das würde ein besseres Leben geben. So ist es doch ein wenig eng.

Eines Tages sitzt Pachom bei sich zu Haus, da kommt ein durchreisender Bauersmann. Sie nahmen ihn auf, gaben ihm Nachtlager, gaben ihm Speis' und Trank und fragten ihn, wohin der Weg ihn führe. Der Bauer erzählte, er käme von unten her, jenseits der Wolga, dort wäre er auf Arbeit gewesen. Ein Wort gab das andere, und der Bauer erzählte, wie das Volk dort hinwandere und sich dort niederlasse. Er erzählte: viele aus ihrem Dorfe haben sich dort niedergelassen, man habe sie in die Gemeinde aufgenommen und ihnen auf jeden Kopf zehn Morgen Landes zugeteilt. Und nur schönes Land, sagt er. Wenn sie Roggen gesät haben, waren die Ähren so hoch, daß man die Pferde nicht sehen konnte, und so dicht, daß

fünf Hände voll eine Garbe bildeten. Ein ganz armer Bauer, erzählt er, der mit leeren Händen hinkam, der hat jetzt sechs Pferde und zwei Kühe.

Pachoms Herz stand förmlich in Flammen. Ei, denkt er, wozu hier in der Enge Not leiden, wenn man so gut leben kann. Ich verkauf' hier mein Land und meinen Hof, und mit dem Gelde kaufe ich mich dort an und richte eine Wirtschaft ein. Es ist eine wahre Sünde, hier in der Enge zu leben. Man muß nur selber hingehen, um mit eigenen Augen zu sehen.

Wie der Sommer kam, machte Pachom sich auf den Weg. Bis Ssamara fuhr er die Wolga hinunter auf einem Dampfschiff, dann ging er vierhundert Werst zu Fuß. Er kam an den Ort. Alles stimmte. Die Bauern leben bequem nebeneinander, jeder hat seine zehn Morgen Lands, und die Gemeinde nimmt die Fremden gern auf. Und kommt einer, der Geld hat, der kann außer dem Gemeindeland so viel zum ewigen Besitz kaufen, als er nur will. Vom schönsten Boden für drei Rubel den Morgen; so viel er wollte!

Als Pachom alles kennen gelernt hatte, kehrte er zum Herbst nach Hause zurück und begann zu verkaufen. Das Land verkaufte er mit Gewinn, dann verkaufte er seinen Hof, sein ganzes Vieh, schied aus der Gemeinde aus, wartete den Frühling ab und reiste mit seiner Familie nach dem neuen Land.

IV

Pachom war mit seiner Familie in dem neuen Orte angekommen und ließ sich in einem großen Dorfe in die Gemeinde aufnehmen. Er trank mit den Ältesten, und sie stellten ihm alle Papiere aus. Sie nahmen Pachom in ihre Gemeinschaft auf,

teilten ihm außer dem Weideland fünfzig Morgen Acker auf verschiedenen Feldern für fünf Seelen zu. Pachom richtete sich ein und begann, Vieh anzuschaffen. Er hatte von dem zugeteilten Land allein zweimal so viel als früher, und fruchtbarer Boden war's. Zehnmal so gut konnte man hier leben, wie im alten Heim. Weideland und Ackerboden zur Genüge. Vieh konnte er halten, so viel er wollte.

Anfangs, solange er noch sein Haus baute und sich einrichtete, schien Pachom alles gut und schön. Als er sich eingelebt hatte, kam es ihm auch auf diesem Lande eng vor. Im ersten Jahr säte Pachom auf seinem Freiland Weizen, und er gedieh gut. Dann hatte er nicht mehr Lust, Weizen zu säen, und das Freiland kam ihm klein vor. Und es eignete sich auch nicht für Weizen. Weizen säten die Leute dort auf ungepflügter Erde oder auf Brachfeldern. Sie säen ein oder zwei Jahre, dann lassen sie es brach liegen, bis es wieder mit Pfriemgras sich bedeckt. Solchen Boden mochten alle gern haben, für alle aber reicht es nicht. So entsteht darum Streit. Die Reicheren, die säen selber, und die Armen verpfänden ihr Land den Kaufleuten, um die Steuern bezahlen zu können. Pachom hatte Lust, möglichst viel von dem Boden zu bestellen. Im zweiten Jahr ging er zum Kaufmann und kaufte auf ein Jahr Land. Er bestellte nunmehr, die Saat ging auf, aber sein Feld lag weit vom Dorf, man mußte fünfzehn Werst fahren, um hinzukommen. Nun sah Pachom, wie die Kaufleute unter den Bauern in der Gegend in ihren Herrenhäusern wohnten und reich wurden. Ei, denkt Pachom, das ist eine Sache. Wie wär's, wenn ich auch für ewige Zeit Land kaufte und mir ein Herrenhaus baute? Das gäbe einen schönen abgerundeten Besitz. Und Pachom dachte

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