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bei der herodäischen Erbschaft wahren sollte, trieb durch allerlei Erpressungen die Juden zu einem neuen Aufstand. Am Pfingstfest wurden die Römer von den diesmal hauptsächlich aus Peräa, Galiläa und Jdumäa in schlimmen Absichten herbeiströmenden Festgenossen aus dem Tempel verjagt, allein sie seßten von der Antonia aus den Kampf fort, indem sie die mit Cedernholz gedeckten Hallen anzündeten und dadurch die Juden aus dem Heiligthum scheuchten, dessen Tempelschatz nun von Sabinus geplündert ward. Als sich aber so die Heiden am Heiligsten des Volkes vergriffen hatten, rollte sofort der Aufstand durch's ganze Land. Selbst die herodäischen Truppen gingen zum großen Theil zu den Aufständischen über. In Jdumäa sah sich Achiab sogar von den Veteranen des Herodes angegriffen. Vor Allem erinnerten sich aber die alten in den Bergen zerstreuten Bandenführer jetzt wieder ihres früheren Handwerks und riefen ihre furchtbaren Verbündeten nach langem Feiern zu neuer Arbeit. Die Banditen Peräas stellten einen Sclaven mit Namen Simon als König Jsraels an ihre Spitze. Er setzte sich in den Schluchten zwischen Jericho und Jerusalem fest und plünderte Herodes Palast zu Jericho aus. Judas, der Sohn des von Herodes hingerichteten Ezechias, rief aus den galiläischen Bergen die wilden Hirten zusammen und stürmte mit ihnen das zwei Stunden nördlich von Nazareth gelegene Sepphoris, dessen Zeughaus erbrochen ward, und so bewaffnet gießt sich die Schaar über die engere Heimath Jesu aus, um überall den Krieg gegen die Römer zu rüsten. Andere Banden machten das Jordanthal unsicher und Athronges, einer der räuberischen Hirten der Steppe, fand in seiner wilden Kraft und musculösen Größe und der Unterstützung seiner gleich reckenhaften Brüder den Beruf zu einer Art von messianischer Rolle und rückte, die goldene Krone und das Purpurgewand mit sich führend, gegen Jerusalem vor. Zu Emmaus, fast unter den Augen der römischen Garnison, umzingelte er eine Cohorte, die nur mit schweren Verlusten den tückischen Pfeilen seiner Notte entkam.

Inzwischen hatte Varus von dem in der Antonia eingeschlossenen Sabinus Nachricht über die Lage des Landes erhalten und bot nun alle benachbarten Bundesgenossen gegen das insurgirte Judäa auf. Mit Vergnügen sendete der Nabatäerkönig zahlreiche Hilfstruppen; auch die Stadt Berytus stellte 1500 Mann syrischer Söldner, und

1 Tac. Hist. 5, 9.

Philippus stieß mit den Trümmern der herodäischen Armee zu den zwei Legionen, die Varus herbeiführte. Alle Todfeinde der Juden hatten sich eingefunden. Die Rauchsäulen von Sepphoris und lange Züge als Sclaven verkaufter Sepphoriten verkündeten auch den Galiläern sofort, wie Varus den Krieg zu führen gedenke. Die Güter des Ptolemäus wurden von den Arabern verwüstet. Ein Dorf nach dem andern ging in Flammen auf. Auch Jerusalem war bald von den Aufrührern gesäubert, aber schwerere Opfer kostete es, den Aufstand im Lande in allen seinen Verzweigungen zu verfolgen, und oft brachen wieder hinter den Cohorten die Flammen aus dem Boden hervor, wo sie glaubten, Alles im tiefsten Frieden verlassen zu haben. Um so unmenschlicher wütheten die Beduinen des Aretas gegen die verhaßten Juden, und auch Varus lernte hier die wilde Grausamkeit, mit der er ein Jahrzehnt später die Germanen an der Weser zum Aufstand trieb. Die wenigen Wochen hatten dem Lande tiefe Wunden geschlagen. Die beste Jugend der Juden bedeckte die Schlachtfelder, in Galiläa und Judäa stieg der Rauch verbrannter Städte und Dörfer zum Himmel empor und an zweitausend Kreuzen faulten die Leichen von so viel tapfern Patrioten, weit umher eine Warnung vor ähnlichem Unterfangen. Nur Samarien war, mit Ausnahme der Güter des Ptolemäus, die die Araber aus Haß gegen den Minister des Herodes plünderten, verschont geblieben, da es sich nicht am Aufstand betheiligte. Zur Belohnung dafür ward ihm ein Drittel seiner Abgaben erlassen und um eben so viel mehr den Juden auferlegt, die darin einen neuen Grund zum Haß fanden gegen das thörichte Volk zu Sichem.

Sechster Abschnitt.

Die zeitgeschichtlichen Beziehungen des Lebens Jesu.

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