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gegen die Ufer des Pontus, durch die amphitheatralisch die Küste einschließenden moschischen Berge, in zerklüfteten, mit dichten Waldungen bewachsenen, und von stürzenden Bergströmen durchbrochenen Schluchten; westlich an der rechten Uferseite des Euphrats sich allmählig terrassenartig zum Halys in die weiten cappadocischen Ebenen hinabdehnend; gegen Süden drången sich der Euphrat und Tigris nach ruhigem Dahinschlängeln durch die grasreichen Flächen der Berginsel mit raschem Falle durch den abschüssigen, wenig zerrissenen, aber überall eine wilde Gebirgsnatur darbietenden Bergs wall des Taurus. Gegen Nordost senkt sie sich in die Tiefthåler des Terek, Kur und Arares, der nahe bei dem Euphrat entspringend, die Hochebene durchfließt, bis er mit mehrern Wasserfällen in das flache Dattelland Atropatene (Schirwan) tritt, und sich mit dem Kur vereinigend seine Fluthen zum caspischen Meere sendet. Diese Lage machte Armenien zum Schlüssel von Kleinasien und allen den Abhängen und Tiefthålern, die es vom Norden, Osten und Süden umgeben, dem Pontus und Kolchis, dem Kur und Uraresthal, Iberien und Albanien und Atropatene und daher zum Biel vieler Eroberer.

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Im Osten Africas sendet in der Nähe der Linie ein hohes Gebirgsland, Alkomri, die weißen Berge, in den åltesten Sagen als der Atlas gefeiert, über terrassenförmige Abfäße und Stufenländer den Nil als den einzigen Canal seiner Ströme und Bäche zum Mittelmeer. Von dem 7° etwa nördl. Breite und dem 42°43° östlicher Länge zieht es sich in nordöstlicher Wendung bis zum rothen Meere bei Arkeko. Die Höhe und die Ausdehnung des westlichen Theiles dieses Gebirgslandes, das Gebirge Donga mit den Kupferbergen von Fertit ist noch unbekannt. Dieses Gebirgsamphitheater bildet durch den Bahr el Abiad oder weißen Nil, den Tacazzée und Mareb in ihrer Gesammtvereinigung den Nil, den von hier an einzigen Strom eines großen bis zum Meere reichenden Thales, des Nilgaues. Auf der Nord- und Ostseite, denn nur diese kennen wir, scheint es sich in einer dreifachen Terrasse herabzusenken, bis zum Sande der Wüste, einst das Bette eines Meeres, dessen Fluthen das ganze Wassergebirge gleich einer Insel umspülten; denn auch der Nigergau im Südwesten scheint ein nicht sehr altes Bette eines großen Binnenmeeres zu sein, welches das Hochland Südafrica trennt, wie der Gangesgau, Dekan.

Das mittlere Stufenland dieses Gebirgslandes zeigt ein herrliches tropisches Alpenland, und wo die dritte höchste Terrasse be= ginnt, da breitet sich eine wilde steile Berglandschaft aus, der von Tibet und Sifan nicht unähnlich, mit Felstrümmern und Kalksteinbanken. Wunderbar gestaltete zerrissene Zackengipfel starren in langen Zügen zu den Wolken auf, schroff, nackt und wild, und bieten in vereinzelten Kuppen bald colossale Würfel, bald pyra= midenförmige Felsen, bald zu thurmähnlichen Festungen abgestumpfte Kegel, bald in zahllosen Schluchten die schwierigsten Engpåsse, bald in großen trocknen Höhlen den Menschen Wohnungen, dar.

Am Fuße des untersten Stufenlandes durchbrechen der Bahr el Abiad, Abawi, Tacazzée und Mareb, eine ungeheure feuchte,

8-12 Meilen breite Waldregion in seichter Niederung, der Aufenthalt einer Welt von Wasserthieren, gleich der Colla des Gangeslandes.

Von der Waldregion beginnt die nubische flache Terrasse, noch immer 4000 Fuß über der Meeresfläche bis zum 24° N. Br., Syene; ein Land, das nur Fruchtbarkeit an den Strömen, und nach ihrer Vereinigung, nur am Nil hat, im übrigen aber von Sandwüsten durchsetzt ist.

Mit Syene beginnt das engere Nilthal, dessen Ende ein Deltaland bildet, wahrscheinlich ein allmählig gewordenes Geschenk des Nils. Dieses Nilthal scheidet östlich vom rothen Meer, ein bald sich senkender, bald sich erhebender Bergwall, ein von einer Berghöhe als Uferberge bekränztes Steppenland, das in durchsehenden Einschnitten von der Küste bis zum Nil an mehrern Stellen das Nilthal mit dem rothen Meere und Arabien verbindet, da die Ucberfahrt oft nur wenige Stun= den dauert. Auf der Westseite macht ein klippiger Höhenzug von ges ringer Höhe und parallel mit allen Windungen des Nits in einer Länge von 17 Breitengraden von Süden nach Norden bis zum Meere freichend gegen die Wüste einen Grenzwall, an dessen westliche Seite eine Dasenkette, wie eine durch Busen des Sandmeeres Sahara an manchen Stellen getrennte Reihe von ausgetrockneten Coralleninseln, von Darfur über Leghea und Selima, die große und kleine Dase, Siwah, und die Natronseen fortlauft.

So wie das große Sandmeer, die Sahara, durch diese Dasen öftlich zum Nilgau hinabfällt, so hat es einen gleichen Abfall nach Norden durch die Dasen Augila, Fezzan und Gadames. Die ganze Sahara scheint sich von Osten nach Westen terrassenförmig zu erheben, jede Terrasse begrenzt durch von Norden nach Südost einander parallel streichende Höhen, deren südliches Ende wir nicht kennen, und die zum Meere hin, in nördlicher Abdachung, bergige, in Vorgebirge fich endigende Ausläufer fanden. Die Oasen Siwah, Augila, Fezzan und Gadames scheinen die Grenzpunkte dieser Terrassen zu sein und zugleich die Grenzlinie des nördlichen Abfalls zu bilden. Diese Grenzlinie, welche zugleich die Dafen mit einander verbindet, wird bezeichnet anfangs durch die Berghöhen Marai, Harudsch und Ghuriano. Vom nackten Kalksteinfelsboden, der mit losem Sande bedeckt ist, erheben sie sich allmählig zu inselartigftehenden Hügeln und zu ganzen Bergzügen, wunderbar zerrissenen, nackten Kalkfelsgebirgen, die in ihrem Innern enge Schluchten, steil abfallende Bergpässe und Schlünde, ganze Labyrinthe einschließen. Durch diese Schluchten scheint nach Östen und durch die Querschluchten nach Norden einstens das Meer, das die Sahara bedeckte, abgeflossen zu sein; denn noch zeugen davon die hier zusammengehäuften Versteinerungen von Meerthieren und Holzstammen. Die Masse der westlichen Züge scheint aus Basalt, die der östlichen aus Kalkstein zu bestehen, daher die Namen des weißen und schwarzen Harudsch. Nur an wenigen Stellen öffnen sich diese Schluchten zu kleinen Thälern, wo Quellen hervorsprudeln, um eine sparsame Vegetation zu nåhren und einzelne Gazellen zu tránken. Die Dattelpalme, die diesen Dasen so eigenthümlich ist, und fast den einzigen Reichthum derselben bildet, weist auch den

Bewohnern dieser Dasen ihren politischen Standpunkt an, so wie die Bergzüge selbst die Wegweiser der ersten wandernden Menschenfamilien waren. Die nördliche Abdachung ist abermals eine Sandwüste, die sich um die große Syrte zieht und sich durch die Wüste Barca bis nach Aegypten hindehnt. Im Often der großen Syrte erhebt sich am Meeresufer ein herrliches, bergiges Plateau von Grotten und majestätischen Thujawaldungen, das alte Cyrene, östlich nach dem Meerbusen von Bomba, nördlich gegen das Meer sich hinabsenkend, südlich gegen die Wüste Barca. Der Kern dieses Plateau's ist fester derber Kalkstein, daher die zahllosen Zerklüftungen, Spalten, Schluchten und Grotten. Der Reichthum an Quellen, voll des reinsten und klarsten Waffers, befördert die ohnehin üppige Vegetation. Thäler und Höhen wechseln malerisch ab; der colossale Lorbeer und die Myrte, wie die grünende Cypresse wetteifern mit den gigantischen Feigenbäumen, Caruben', Pistazien; hoch ragen die Palmenarten hervor mit ihren majestätischen Kronen und Trauben von Früchten; aus dunkelm Laube glänzen die goldnen Hesperidenåpfel entgegen. Alles athmet hier volles, uppiges Leben.

Im Westen von der Dase Gadames erhebt sich von den flachen Meereskústen der großen und kleinen Syrte ein andres ganzes, großes Gebirgsplateau, anfangs in weiten Flächen immer steigend, bis es, nahe an der Küste des atlantischen Meeres, in zahllose Klippen einer Felsküste hinabfällt, nur an wenigen Stellen, zwischen den heutigen Städten Fez und Marocco, bis zur Schneeregion seine steilen Kegelgipfel sendend. Gegen das mittelländische Meer bildet eine steile, aber niedrige Bergkette, die Fortsehung des schwarzen Harudsch, den nördlichen Abfall; einen Küstenstreifen am Meere übrig lassend, der von manchen bergigen Ausläufern und Vorgebirgen, wie das Cap Bon, wo man bei heiterm Himmel die Gebirge Siciliens in einer Entfernung von 15 Meilen erblickt, durchschnitten wird. Der südliche Abfall, gegen die Wüste Sahara, ist zum Theil noch unbekannt. Parallel mit der Küstenkette, läuft eine gegen das Innere bis zur Höhe von 400-500-600 Fuß aufsteigende, mit Bäumen bekränzte Hügelreihe, unter dem Namen des kleinen Atlas; also eine zweite Terrasse der nördlichen Ausdehnung. Der mittlere Atlas ist ein der östlichen Ausdehnung paralleles, und mit Ebenen, Thälern, Flüssen und Bergweiden burchzogenes Hochland, gegen Westen zum Atlas sich terrassenförmig erhebend. Der hohe Atlas, oder das Gebirge Daram, das fich bei Marocco zur Schneeregion erhebt, und also etwa 10,800 Fuß über der Meeresfläche liegen mag, ist nur von geringer Breite und in drei Tagereisen von der Küste aus völlig überstiegen.

Der große Sandocean beugt sich von den Ufern des atlantischen Meeres im Süden um das Atlasplateau, um die Dasen Fezzan, Augila, Simah; im Osten um den Nilgau bis zur Dase Darfur, ja vielleicht bis zum Hochgebirge von Donga hin, und trennt diese Länder von dem Innern Africa's, und namentlich von dem wasserreichen Sudan. Der Abfall des Hochgebirges nach Sudan ist uns gånzlich unbekannt.

Wenn wir nach diesen Betrachtungen einen Blick auf die damalige Gestalt Afiens, des Vaterlandes der Menschheit, werfen, so kann es nicht entgehen, wie sehr diese die Verbreitung des Menschengeschlechts begünstigte, und den steten Zusammenhang beförderte, den die Geschichte zeigt, so weit sie in ihren ersten Andeutungen hinaufreicht; wie es nicht einer zahlreichen Menge bedurfte, um die bewohnbaren Theile der neuen Erde stark zu bes völkern. Fast alle Tieflander waren zum Theil Meeresboden, das ganze Ganges- und Indusland waren noch große und zusammens hängende Meerbusen. Der Uralsee, das caspische und schwarze Meer bildeten ebenfalls wohl noch ein großes Meer, das sich weit in den Norden über die Ebenen an der Wolga und dem Dnieper, vielleicht bis zur Ostsee ausdehnte. Auch Africa hatte noch eine andre Gestalt; die Mondsberge bildeten vielleicht seine füdlichen Küftenberge gegen das Binnenmeer des Nigerlandes, oder gegen das Weltmeer selbst, aus dem sich das Hochplateau von Südafrica in demselben Verhältniß wie Dekan zu dem Festlande Asiens, als Insel emporhob. Je nachdem sich das Menschengeschlecht an Zahl vermehrte, trat das Meer zurück, und überließ ihm größern Spieltaum für seine göttlichen Kräfte.

Durch diese Gestaltung der Erde nach der Fluth wurden die Völs terzüge befördert und erleichtert, indem die Tieflander noch an vielen Stellen unter Wasser standen und die Gebirgszüge mit den Hochpla1 teau's und Alpenländern, wo die Eis- und Gletscherregion erst alls máhlig entstand und zunahm, die wie Dámme aus den Fluthen her vorragten, die natürlichsten Straßen und Wegweiser waren, wie spåter in den Gauen die Ströme. Es bedurfte daher keiner großen Ueberfüllung von Menschen, um sie zu einem weitern Vors dringen zu bewegen, und überall in den Sagen blieben die Höhen die ersten Pláte, von denen herab die Völker in die Tieflán der niederstiegen. Und mit sich nahmen die Erinnerung an jene frühere Offenbarung, in ihrem geistigen Zuhde und in der heiligen Sage. Diese ist nicht bloße gewöhnliche Sage, nicht Mähre, nicht mythe, nicht pragmatische Geschichte, sondern von allen diesem zu unters scheiden. Die Mähre erdichtet etwas ganz und gar; die gewöhnliche Sage erzählt prufungs- und gedankenlos aus dem Zusammenhange gerissene Bruchstücke eines einmal Geschehenen; Mythe erzählt unter einem Bilde eine Begebenheit, verweilt mit Vorliebe bei einem oder dem andern Zuge des Bildes, diefen immer mehr und mehr erweiternd und ausschmückend, so daß das Bild bald die Haupts luche wird und als ein für sich bestehendes und nach allen Seiten fich entwickelndes Ganze dasteht. Die heilige Sage aber erzählt nicht fowe menschliche Begebenheiten, als Verhältnisse Gotte:B zum Menschen, die der Mensch aus sich nicht wissen kann und sie auch anders erfinden würde, wenn er sie erfånde oder erdichtete. Die Beurkundung ihrer Wahrheit liegt im Geiste und Herzen, in der Tiefe der menschlichet. Seele, deren höheres Leben selbst mur die Folge der Offenbarung Gottes ist, und darum hier den Wiederball einer halb erloschenen Erinnerung findet. Deshalb ist sie eine heilige Sage. Denn auch weniger bekümmert um die blos mensch

lichen Thaten und Begebenheiten, behålt sie nur immer das göttliche Verhältniß zum Menschen im Auge, und spinnt allein den Faden ab, an den fich Alles reiht. Die Sprache der heiligen Sage ist darum eben auch eine ganz verschiedene, sie ist einfach, erhaben, parabolisch; um göttliche Dinge verständlich zu machen, nimmt fie menschliche niedere Verhältnisse, um damit die göttlichen höhern zu bezeichnen. Je mehr der Mensch bei dem parabolischen Ausdruc berweilt, desto mehr schwindet das niedere Bild, und die Seele erfaßt das höhere Göttliche. Die Sprache der Mythe, der Dichtung, ist gerade das Entgegengesette; für menschliche niedere Verhältnisse wählt sie die höchsten Bilder und Ausdrücke, und darum wird ihr auch das Bild mehr als die Sache selbst. Die Geschichte erzählt Begebenheiten, wie sie, der Zeitfolge nach, sich ereigneten, unbekümmert um die Quellen und Triebfedern, aus denen fie flossen; denn nimmer kann der menschliche Geist ohne Offenbarung alle die Triebfedern einer That erkennen; darum ist sie bei aller scheinbaren Klarheit mangelhaft und dunkel, nur ein Spiel menschlicher Phantasie; denn ihr fehlt das wahre Verständniß: die Verbindung des Diesseits mit dem Jenseits. Die Geschichte giebt weniger, thut also ab, die Sage, Mythe geben mehr, thun also zu; nur die heilige Sage thut weder ab noch zu.

Der erste 3weig, der sich absonderte von dem allgemeinen Stamme, war Ham; er wurzelte in dem ganzen Süden Asiens und in Africa, hinabziehend bis zu den südlichsten Halbinseln des Festlandes beider Welttheile. Mit der Anlage der Negerbildung und der einfylbigen Sprachen spaltete sich dieses hamitische Völkergeschlecht in ein nördliches und ein südliches, wo be= sonders in dem lehtern sich die Negerbildung entwickelte, nicht minder in Südafrica als in Südasien, wie in dem nördlichen die mongolische Bildung. Ueberan scheint diesem Völkergeschlecht eigenthumlich: colossaler Glierbau, ausschweifender wilder Orgiasmus und allen Menschenwerth herabwürdigende Sclaverei, besonders Erniedrigung des weiblichen Geschlechtes, die erste Frucht ihrer Cultur. Befördert wurde diese eigenthümliche psychische und phyfischBildung durch die sich immer mehr und mehr vereingeben, und baburch auch immer mehr verwildernden, in ein großes Sprachgernisch sich ausreitenden, Zweige des großen Stammes.

Die beige Sage theilt das Hamiten- Völkergeschlecht in vier große Vaterstamme: Chus oder Kusch, Mizraim, Put und Canean, und weist ihnen den Süden Afiens und Africas zu ihrem Wohnplah an, und gerade in diesen Ländern, im Süden, erblicken wir überall ein dunkelfarbiges Aboriginervolk und Spuren einer frühern Cultur, von, man möchte sagen, colossalem Character, die durch wilde Gewalt der Kräfte emporgetrieben wurde.

Durch den Völkerstamm Kusch, der sich in sechs Völkerfamilien ausbreitete, weist die heilige Sage auf die Richtung hin, welche die Verbreitung der Hamien nahm. Kusch ist der Name für den ganzen Südosten Asiens wie noch jezt der Name des Gebirgsscheitelpunktes: der Hindusch beweist; zugleich mit dem Nebenbegriff dunkelfarbiger Völkr, die die spätern Griechen

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