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Allgemeine

Geschichte der Völker.

Erste Periode.

Von der Schöpfung bis zur Fluth.
Vor christlicher Uera von 6418-8250.

Wer könnte von der Erde Schöpfung und der ersten Menschen Geschichte, und aus welcher Quelle, erzählen, hátte nicht Gott selbst das Geschehene den ersten Geschlechtern offenbart, und die Sage von Geschlecht zu Geschlecht es fortgepflanzt?

Die Erde mit ihrem ganzen Leben, der Pflanzen, Thierund Menschenwelt, ist nicht ewig, sondern hat einmal einen Anfang genommen; es gab für fie einen Moment des Entstehens. Aber es war nicht ein Entstehen durch das Regen gewaltiger Naturkräfte, nicht ein regelloses, und den Menschen mit Nichts ausstattendes, als mit dem Triebe des fich selbst Vervollkommnens. Es gab einen Moment der Schöpfung für die Erde und den Menschen, ausgegangen von dem Gedanken Gottes, des allmächtigen Schöpfers.

Am Anfange der irdischen Dinge schuf Gott Himmel und Erde fie, den festen Kern, jenen, die ganze Atmosphäre, die Hülle des mit Wasser bedeckten Kerns. Alles war wüste und leer; aber der Geist Gortes schwebte über den Wassern und schuf Leben aus der Dede. Finfterheit war in der Dede; die Hülle war von bem Kern noch nicht geschieden. Da durchzuckte die Dämmerung eines Urlichtes, des der Erde eigenthümlichen das Licht, die ganze Masse: es ward Licht und Nacht. Es trennte sich die Hülle von dem Kern; es ward die Beste der Erde, bedeckt mit Fluthen;

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es ward die Beste des Himmels, bebedt mit Wolkengewässern. Auf der Erdenveste trennten sich die Massen; die Erde erhob sich aus den Meeresfluthen; es ward Erde und Meer; und mit der Erde begann aus ihrer Rinde hervorzubrechen eine lebendige Welt der Pflanzen. An der Himmelsveste schieden sich die Massen; die ätherischen Gewässer, gleich Vorhängen, zogen sich in Wolkenmassen zusammen, und alle die andern Welten, als Sterne des Himmels, lebendige Blumen der Himmelsveste, wurden sichtbar; es trat vor Allem in Herrlichkeit die Sonne hervor. Die junge Erde erwachte zum Leben und blickte die Schöpfung an. Nun regte sich neues gewaltiges Leben im ganzen Erdkreis; in den Wassern, auf der Beste und unter dem Himmel; es erwachte eine Thierwelt in den irdischen wie ätherischen Fluthen. Ueber alle kam der Segen Gottes; in dem Segen ein Verleihen seiner göttlichen Kraft, die Kraft der Schöpfung kam über Alles, was da lebte.

Da feste Gott den Menschen ein in die junge Erde; Gott schuf den Menschen nach seinem Bilde: Adam und Eva. Gott offenbarte sich dem Menschenpaar, und diese Offenbarung ward ein geistiger Zustand, eine geistige, höhere Erleuchtung; gleichsam eine zweite Schöpfung, oder vielmehr eine Vollendung jener erstern, die der Mensch mit der Erde und allem Lebendigen theilte. Denn auch in der Thierwelt sprühen die Funken eines geistigen Lebens; aber es ist ein anderes; nicht gewürdigt der Offenbarung, fehlt ihr diese höhere geistige Erleuchtung, und durch diese das Band ihrer geistigen Mittheilung: Religion und Sprache.

Kann der Mensch wohl anders nur begreifen oder fassen, wie die Erde geschaffen sei und der Mensch?

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Alles, wie es aus der Hand Gottes hervorgegangen, war gut; es war kein Uebel und kein Böses. Die Blüthe der Erde war Eden, ein Garten Gottes, der erste Wohnplag, den Gott dem Menschen gab, daß er ihn bauete und bewahrete. Also Erhaltung des Geschaffenen, und zwar einer berrlichern Erde, mit reger Thätigkeit, in einem Gott verwandten Wirken und Schaffen, vielleicht Träger eines höhern zu entwickelnden Zustandes für eine ganze organische lebendige Welt zu sein, war Bestimmung des Menschen; ein Blick auf die Schöpfung, die Quelle eines reichen, innern Lebens. Diesen Blick gestattete Gott dem Menschen in Folge der Offenbarung; er führte ihm die Thiere und wohl das Ganze vor, und dieser Blick erzeugte die Sprache; denn so wie der Mensch die Gegenstände nannte, so hießen sie von nun an, und nun blieb die Erkenntniß der Außenwelt an den Eindruck der Worte gebunden. Die Offenbarung war im Geifte und that sich kund durch Worte, burch Sprache, daher die Sprache hoher Begeisterung auch eine höhere, und wo in der Menschenbrust die Offenbarung sinkt, wo der Erleuchtungszustand, das Element des humanen Lebens, an Kraft verloren, da erstirbt auch das heilige Verständniß der Worte, und das Bild, der Zon, wird für den geistigen, lebendigen Kern gehalten. Weil der Offenbarungszustand immer fortdauert, so zeigt sich auch die Bildungsfähigkeit der Sprache fortdauernd; wo er finkt, sinkt auch die Sprache, wo

er lebendig wirkend bleibt, da hebt sich auch die Sprache eines Volkes, eines Zeitalters.

Aber noch eine zweite Bestimmung erhielt der Mensch aus der Hand Gottes, durch das heilige Band der Ehe, das Gott um die beiden ersten Menschen schlang. Auf Monogamie ward nicht nur die Vermehrung des menschlichen Geschlechtes, sondern auch das Bestehen, die Entwickelung, und die Blüthe des humanen Lebens gegründet.

Warum blieb der paradiesische Zustand nicht den ersten Menschen? Er war ein geistiger Erleuchtungszustand, wie konnte er verloren gehn? Entzog Gott das Geschenk seiner Gnadenfülle? Schuf er also das Ueble, das Böse?

Hier erzählt uns die heilige Sage, die Jahrtausende durch fündiger, gefallener Menschen Mund gegangen war, ehe sie durch der Propheten ersten, Moses, aufgezeichnet wurde, den großen, wichtigen Moment.

Freiheit war dem Menschen gegeben und das Ueble und das Böse ist nur seiner Seele Werk, nicht Gottes. Freiheit war des Menschen herrliche Eigenschaft; denn er war nach dem Bilde Gottes geschaffen, er konnte schaffen und thåtig fein in der vollendeten Liebe und im Glauben an Gott; aber auch so die Welt betrachten und alle ihre Erscheinungen. Jede Begebenheit, jede Erscheinung in der Welt, begriff der Mensch sie auch nicht, konnte er doch im vollendeten Glauben betrachten, und er würde sie nur als gut erkannt haben. Mit der empfangenen Offenbarung war es dem Menschenpaare nicht unbekannt, daß mit dem Verluste dieses Glau= bens, dieses innig vertrauten Gottlebens, Alles eine andere Gestalt gewinnen würde, sie würden das Böse finden, sie würden das Element des humanen Lebens dadurch in sich selbst vernichten, nut das animale Leben haben, und als der Uebel größtes, den Tod.

Mit freiem Willen fiel der Mensch, wenn gleich die heilige Sage zu verstehen giebt, daß eine mächtige Geisterwelt, damals nicht ausgeschlossen von dem Einflusse auf die Erde und den Menschen, auf diesen herannahenden Moment eingewirkt habe durch das liftigste der Thiere, die Schlange.

Das Weib fiel zuerst; seinem Beispiel folgte der Mann, ohne daß seine Schuld eine geringere wäre. Der Ungehorsam war nicht die Quelle der Sünde, sondern die erste Folge; die Sünde bestand schon in dem verlornen Glauben; die Geschichte des Falles ist die Geschichte der Sünde durch alle Jahrtausende.

Nach dem Falle, mit dem eine ganze Geschichte eines höhern menschlichen Wirkens verloren ging, trat Gottes unendliche Liebe in rührendster Gestalt ein. Nicht völlige Vernichtung des neugeschaffenen, Gott ähnlichen Wesens, das sich in seinem schönsten Theile schon selbst vernichtet hatte, war die Folge, sondern die Möglichkeit der Erlösung aus diesem Zustande, ein Wiedergewinnen des Verlorenen. Es war aber nur ein zweifacher Weg der Befreiung möglich : entweder durch den Tod, oder durch Umwandlung der ganzen Natur des Menschen, was nur durch ein erneuertes Umschaffen geschehen konnte, also durch eine neue Offenbarung. Unend

liche Gnabe und Liebe war es, daß der höhere Zustand der ersten Offenbarung nicht ganz aufhörte und dahin schwand durch die Sünde, fondern noch durch dieselbe dem gefallenen Menschen die vernehmbare Kunde, die Verheißung und Erkenntniß wurde, daß dem Menschengeschlecht und seinem ganzen Dasein ein bestimmtes Ziel der Tage gesezt sei; daß das Böse zwar nicht aufhören werde im Menschen von Geschlecht zu Geschlecht; er aber doch der Sieger sein könne und werde durch die Kraft des Glaubens; daß durch feine That er sich auch dem Einflusse höherer, finsterer Mächte, deren Verhältnisse er nicht begreife, bloß gestellt habe, und daß er nur ahnen könne aus dem eben so unbegreiflichen, aber nichts desto weniger gewissen Einflusse der entferntesten Körperwelt auf die Erde und deren garzes Leben; daß einst die Gottheit dem Menschen fich von Neuem offenbaren werde, in irdischer Hülle fich verklärend und die unendliche Gnadenfülle kund geben in einem neuen geistigen Schöpfungs- oder Umschaffungsact des Menschen, den wir die Erlösung nennen, und in der Zerstörung des Einflusses jener finstern Mächte auf den Menschen. Als nothwendige Folgen des neuen Zustandes der Sünde offenbarte Gott dem Menschen Schwin= den der vertrauungsvollen Liebe zwischen Mann und Weib, Unters thänigkeit des Weibes unter die rohere Gewalt des Mannes, Umwandlung der heitern, durch Vertrauen geheiligten Thätigkeit des Mannes, in forgenvolle Arbeit.

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Aufgehört hatte das Paradies, umgeändert war der ursprüng liche geistige Offenbarungszustand, ein anderer geistiger Zustand ward ihm zu Theil, und den nur konnte er fortpflanzen auf die kommenden Geschlechter, den ersten vollkommenen nimmer; ein anderer wurde der Haus- und Familienzustand, und die Menschheit begann eine neue Laufbahn.

Adam wurde der erste Sohn geboren, und die Hoffnung der verheißenen Erlösung nahe erblickend, nannte Eva ihn Kain, d. i. den verheißenen Sieger; dann wurde Abel geboren, in denen beiden fich die Bestimmung des Menschen, Ackerbau und Viehzucht, als Gegenstand ihrer Arbeit, ihrer Thätigkeit kund that. Hier trat nun auch der Zeitpunkt ein, wo ein neues Institut der Menschheit, als Folge der frühern Offenbarung sich entwickelte, das Priesterthum, das Opfer und die Feier des Sabbathes, als des 7ten Tages der Rube; aber das Priesterthum war geknüpft an die Familienhäupter. Kain und Abel, als Häupter neuer Familien, brachten blutige Opfer. Diese Idee des Opfers und dadurch eines Priesterthumes, konnte in dem Menschen nur als Folge der Offenbarung entstehn, in der ahnungsvollen Hindeutung auf das große Opfer des Ersts gebornen, das einst den Zustand des Menschen ändern follte. Aber nicht mehr ganz fassend den Sinn und die Bedeutung der Offenbarung und der Verheißung des, obgleich verwundeten, dennoch durch Selbstopferung fiegenden Erlösers, glaubten die Menschen in dem Darbringen der ersten Opfer des fremden thierischen Lebens, schon jest die Rettung herbeizuführen. Doch Kain, der Erstgeborne, fühlte fie, trok seines Opferns nicht in dem zerrütteten Herzen; er glaubte fie in Abels Seelenfrieden mit Neid erkennen zu müssen,

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