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hatte, die nur durch Hildebrands Characterstärke unterdrückt worden war. Als Nicolaus II. den 21sten Juli 1061 zu Florenz starb, wurde durch Hildebrand Alexander II. ohne kaiserliche Bestätigung von Car: dinálen gewählt und gefront. Der unruhige oberitalische Clerus bewirkte, daß die Kaiserin Ugnes auf einer Versammlung zu Basel, den 28ften October 1061, Honorius II. wählen ließ. Dieser kam 1062 mit einem kleinen Heere nach Rom, wo er sich bis 1065, aber ohne Gewalt, behauptete. Der Erzbischof Hanno, damaliger Reichsverweser, der sich gleich für Alexander II. erklärt hatte, kam selbst nach Italien, und auf einer Synode, zu Mantua 1067 von ihm gehalten, erklärte er Alexanders Wahl für die rechtmäßige.

So wie in der ersten Periode des göttlichen Weltreichs durch Samuel die Prophetenschulen entstanden und einen andern Geißt in's Leben riefen, so sehen wir in dieser Periode, um dieselbe Zeit, auch in der Christenheit einen andern Geist, den des wissenschaftlichen Lebens, erwachen.

Von den Unterrichtsanstalten, den åußern (für Laien) und den innern (für Geistliche), welche von Carl M. im Frankenreiche geftiftet worden waren, so wie von den frühern aus den Römers zeiten herrührenden im südlichen Gallien, zu Arles, Bordeaux, Clermont (in Auvergne), Lyon und Vienne, waren die meisten entweder untergegangen oder vegetirten kaum noch fort. Die Vers fuche Alfred's, Olga's und Wladimir's zur Anlegung von Volks schulen scheinen zu keinem großen Resultate geführt zu haben. Die Preise der Bücher waren außerordentlich hoch und erschwerten daher jeden Unterricht. Die Volkssprachen, die aus dem lateis nischen und den germanischen Dialecten in den untern Classen der abendländischen Völker sich bildeten, hatten sich noch nicht zur höhern Umgangs- und gelehrten Büchersprache empor gehoben. Mit dem aus Auvergne gebürtigen und im Kloster zu Aurillac, mehr aber noch durch seine Reisen und seinen Aufenthalt zu Bar: cellona, Sevilla, Cordova gebildeten Gerbert, von 991-996 Erzbischof von Rheims und von 999 — 1003 Papst als Sylvester II., erwachte ein neuer Geist der Lehranstalten, von denen die von ihm zu Bobbio und Rhinot 1089 neu organisirten wahre Muster wurden. Nach ihm vollendete Lanfrank das Werk; die von ihm zu Bec, 1045, und zu Caen eingerichteten Schulen wurden hochberühmt, und die Schulen zu Pavia, Poitiers, Avranches, wo er lehrte, hoben sich durch ihn. So wie Gerbert befonders mathematische Studien begünstigte, so Lanfrank_philosophische. So wurden nun in Frankreich die Stiftsschulen zu Tours, Paris, Rheims, Mez, Laon, Toul, Marseille, Ferrières, wo neben Philosophie noch Rechtskunde und Medizin betrieben wurde, gehoben, und viele Klosterschulen, besonders von der cluniacenser Congregation, eiferten ihnen nach.

Auch in Deutschland erhoben sich die Klosterschulen zu Fulda, Hirschau, Reichenau, St. Gallen, Corvey, Hirschfeld, Weissens burg, St. Emeran in Regensburg, Trier, Mainz, Utrecht, Lüttich, Cóln, Bremen, Hildesheim, Paderborn. Was Lanfrank für den Süden war, das war für Deutschland Abt Wilhelm zu Hirschau

(starb nach 1091) und Notker, Abt zu St. Gallen (ftarb 1029). Was in Britannien aus frühern Zeiten aufgeblüht war, das ging in der dänischen Periode unter. Auch die Geschichte erhob sich durch Wittekind, Mönch von Corvey und Hirschau (starb vor 1004), in seiner ältesten Geschichte der Sachsen, durch Adam von Bremen, Domherr und Schulrector in Bremen (ftarb nach 1076), in seiner Kirchengeschichte des Nordens, durch Lambert von Aschaffenburg, Mönch zu Hersfeld (starb 1077), burch Mas rianus von Fulda (geb. 1028, starb 1086) in seiner Weltgeschichte, durch Heriger, Abt von Laubes (starb 1007), Luitprand von Pavia (starb 970) in der Geschichte seiner Zeit, Aribert den Salerniz taner in seiner Geschichte der lombardischen Fürsten (bis 973) - auf einen überraschenden Standpunkt, der Umsicht, Critik und der historischen Kunst, in Mannigfaltigkeit und Auswahl. So wie in der Philosophie Gerbert und Lanfrank die Herrschaft der Dialectik hervorriefen, so trat dagegen 1062 der ehrwürdige Othlo von Regensburg als Verehrer der Bibel und des innern Lichts in mehreren Schriften auf und empfahl mit Wärme die Richtung des Denkens auf das Sittliche und Biblische.

Auch in dem griechischen Reiche wurde unter dem Comnen Constantinos Ducas den Klosterschulen eine bessere Einrichtung gegeben, deren glückliche Wirkungen sich besonders in dem nächsten Beitraume kund thun.

Von allen Künsten war nur die Musik im Abendlande auch Gegenstand des Unterrichts in den Bildungsanstalten geworden, aber ein beschwerlicher Gegenstand in diesem Zeitraume. Als Guido von Arezzo 1028 das Liniensystem und die Solmisation eins führte, wurde der Unterricht in ihr von einem andern Geiste beseelt.

Bierte Periode.

Sechste Epoch e.

Kaisers

und Papst thum.

Von 1064-1577 der chriftl. Xera.

Nera des göttlichen Weltreichs, von 1069 — 1582,

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