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fich Heinrich von Navarra anzuvertrauen, was 1589 geschah. Bei der gemeinschaftlichen Belagerung von Paris endete d. 1. August 1589 der Mordstahl des Mönchs Element das Leben des lesten der Könige aus dem Hause Valois, das in 260 Jahren Frankreich 13 Könige gegeben hatte. Heinrich von Navarra bestieg nun den Thron, der erste aus dem Hause Bourbon, und mehrere Siege über die Ligue führten ihn trok der Anstrengungen des Herzogs von Parma, das spanische Interesse in den Feldzügen von 15901592 aufrecht zu erhalten, zum Ziele. Er glaubte am sichersten beide Parteien zu befriedigen, wenn er den Catholiken feinen reformirten Glauben hingab und den Protestanten das Edict von Nantes 1598, das schon den Keim künftigen Streites in sich trug. Merkwürdig, daß er am Ende dieses Zeitabschnittes die Idee einer christlichen Republik auffaßte; die Politik, die Demüthigung des Hauses Desterreich beabsichtigend, mischte sich mit hinein. Die meuchelmörderische Hand Ravaillac's entzog ihn d. 14. Mai 1610 der Welt. Die Königin Maria von Medicis erhielt vom Parlament die Regentschaft über ihren minderjährigen Sohn Ludwig XIII. Enge Freundschaft mit Spanien war ihre veränderte Politik, die zugleich von neuem den Bürgerkrieg entstehen hieß. Eine Doppelheirath zwischen beiden Höfen 1615 sollte das Band fester ziehen. Mehrere Kriege mit den Hugenotten entrissen ihnen allmählig, zuleht im Frieden zu Montpellier 1622, alle Sicherheitspläge biz auf Rochelle und Montauban. Der nie mündige König kam seit 1624 unter die Leitung des Cardinals Richelieu, des vollkommens ften Repräsentanten der Politik im Geifte dieser Zeit: unumschränkte Verwendung der aufs Höchste gesteigerten Staatskraft. Erst als er den Hugenotten ihren lehten Schuß, Rochelle, 1628 durch kühne Eroberung entrissen hatte, ohne ihnen jedoch die Religionss duldung zu nehmen, mischte er sich in den allgemeinen dreißigjährigen Krieg.

So verschiedene Quellen auch dem Strome des 30jährigen Krieges, der sich über die christlichen Staaten ergoß, ihren Zufluß gaben, so war doch die erste Veranlassung in dem Erlöschen der geraden Linie des habsburgischen Hauses. Matthias war ohne directe Erben, und eine Partei wußte es dahin zu bringen, daß Ferdinand, der Sohn des Erzherzogs Carl von Steyermark, von Jesuiten, dem Herzog Wilhelm von Baiern und einer bigotten Mutter fanatisch erzogen, die Succeffion in den Ländern der deuts schen Linie des Hauses Habsburg erhielt. 1617 wurde er zum König in Böhmen und 1618 in Ungarn gekrönt. In Deutschland standen sich beide Parteien, die protestantische Union und die cas tholische Ligue, aufgeregt durch verschiedene Verhältnisse, wie durch die jülicher Erbfolge schon seit 1609 und sodann durch die hessische, erbitterter als jemals gegenüber. An der Spige der protestantischen Union stand der Churfürst von der Pfalz, Friedrich, Schwiegersohn Jacob's VI. von England, und hatte sich der Uns terstützung von Heinrich IV. und den Niederlanden zu erfreuen. Haupt der catholischen Partei war Herzog Maximilian von Baiern.

Die Böhmen und Schlesier hatten schon von Kaiser Rudolph

b. 11. Juli 1609 die Befestigung ihrer Privilegien durch den sogenannten Majestátsbrief erhalten. Als Matthias von seinen fanatisch-catholischen Rathgebern verleitet wurde, den Majestätsbrief nicht gewissenhaft zu halten, schafften die Böhmen sich selbst Recht, indem sie die kaiserlichen Råthe d. 23. Mai 1618 in Prag zum Fenster hinausstürzten und die Jesuiten aus dem Lande jagten. Der Krieg brach gegen Desterreich aus, als Matthias d. 20. März 1619 starb. Dennoch erhielt Ferdinand II. die Kaiserkrone den 28. Aug. 1619. Aber zu gleicher Zeit, den 17. Aug., sezten die Böhmen, denen Schlesien, Mähren und Lausih beitraten, Ferdis nand II. ab und erwählten den 27. Aug. den Churfürsten Friedrich von der Pfalz, das Haupt der Union, zu ihrem König, und Bethlen Gabor, Fürst von Siebenbürgen, brach in Ungarn ein. Spanien und die Ligue gaben Ferdinand Unterstüßung; dagegen ließ sich die Union d. 3. Juli 1620 von dem französischen Gefandten zu einem Neutralitätsvertrage zu Ulm bewegen. Eine spanische Armee unter Spinola beseşte die Unterpfalz; Maximilian von Baiern schlug die österreichischen protestantischen Stände und besiegte Friedrich d. 8. Novbr. in der Schlacht am weißen Berge bei Prag. Friedrich floh nach den Niederlanden; er und seine Verbündeten wurden 1621 in die Acht erklärt. 1621 war auch der Waffenstillstand zwischen Spanien und Holland zu Ende und Spanien erneuerte durch Spinola den Krieg. Bethlen Gabor schloß 1622 Frieden. Graf Ernst von Mansfeld, bald auch Hers zog Christian von Braunschweig und Georg Friedrich, Markgraf von Baden Durlach, führten im ritterlichen Geifte, aber auf Unkosten der Länder, die sie durchzogen, durch Kriegssteuer und Plůnderungen, den Krieg allein fort. Während dem hatten die Spanier im Veltlin und Bormeo, zu Graubünden gehörig, indem fie fich des Striches bemächtigen wollten, um Mailand und die österreichischen Länder in Zusammenhang zu bringen, Religionsstreit zwischen den Reformirten und Catholiken erregt, d. 9. Juli 1620 ein Blutbad der Reformirten veranlaßt und darauf das Land besetzt, ihren Glaubensverwandten Hülfe bringend. Dagegen alliirte sich Frankreich 1623 mit Benedig und Savoyen zur Unterstüßung Graubuns. dens gegen Spanien, und es wurde im Frieden zu Monçon d. 5. Mårz 1626 gezwungen, das Veltlin_wieder zu räumen. England unterhandelte mit Schweden, um Friedrich von der Pfalz Hülfe zu ges währen; war auch endlich glücklich mit Christian IV. von Dáne= mark, der von Niedersachsen zum Kreisältesten erwählt wurde und 1625 mit einer Armee aufbrach. Uber. Tilly, der liguistische Feld= herr, schlug ihn 1626 d. 27. Aug. entscheidend und der niedersächsische Kreis, Holstein, Schleswig und Jutland wurden besett. Der Graf von Mansfeld, mit Wallenstein ringend, hatte sich an Bethlen Gabor, der von neuem zu den Waffen griff, angeschlossen, ohne seinen Muth mit Sieg gekrönt zu sehen; er starb und Bethlen Gabor schloß 1627 abermals Frieden. Die Oestreicher unter Wallenstein drückten die besetzten Länder; der Herzog von Mecklens burg wurde in die Acht erklärt und Ferdinand nahm d. 6. März 1629 wähnend das Ziel seiner Pläne erreicht zu haben

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durch das Restitutionsedict den Protestanten in Deutschland die Religionsfreiheit und suchte die Bisthümer und Stifter der cathoz lischen Kirche zu_restituiren. Aber auch die catholischen Stånde waren über die Gewaltthätigkeit Ferdinands und seiner Generale, namentlich Wallensteins, aufgeregt. 1628 war auch Vincenz II. Gonzaga, Herzog von Mantua und Montferrat, gestorben; Ris chelieu wünschte das Herzogthum für einen nahen Erben, den Herzog von Nevers, einen französischen Prinzen; Spanien dage gen, unterstüßt vom Kaiser, wünschte einen entferntern Verwandten, den Herzog Ferdinand von Guastalla. Ludwig XIII. führte selbst 1628 und 1630 ein französisches Heer nach Mantua und zwang Desterreich 1630 zu dem Frieden zu Chierasco, wodurch Nevers in dem Befiße von Mantua blieb; auch schloß Holland und Frankreich 1630 einen Subsidientractat. Wallenstein bes eilte daher den Frieden mit Dänemark d. 12. Mai 1629 und gab die besetzten dánischen Lande zurück, unter der Verpflichtung, fich in die deutschen Händel nicht mehr zu mischen. Dagegen vers mittelten Richelieu, England und Brandenburg einen Waffenstillftand zwischen Gustav Adolph von Schweden und zwischen Polen b. 26. Sept. 1629, und nun trat Gustav Adolph auf den Schaus plak. Den 24. Juni 1630 landete er in Rügen und schloß 1631 mit Frankreich einen Subsidientractat. Mit Gewalt fast zwang er Brandenburg_und_Sachsen sich ihm anzuschließen. Schnell wurden den Desterreichern alle Früchte ihrer 12jährigen Siege entrissen, bis der Tod in der siegreichen Schlacht bei Lüzen den 1. Nov. 1632 auch Gustav von der Siegesbahn riß. Nun alliirte sich Frankreich 1633 noch enger mit den Niederlanden und Schweden, und kündigte 1635 auch Spanien den Krieg an. Dagegen war Sachsen durch einen 1635 mit dem Kaiser geschlossenen Separatfrieden von dem Bunde abgetreten. Aber der Krieg wüthete Verderben bringend mehr als je im unglücklichen Deutschland. Ferdinand II. starb d. 15. Febr. 1637, nachdem er seinen Sohn Ferdinand III. zum römischen Kaiser hatte wählen lassen. Abwechselnd war das Glück der beiden Parteien, da Frankreich nie die nöthigen Anstrengungen machte. Den 21. Nov. 1640 starb Georg Wilhelm, Churfürst von Brandenburg, in österreichis schem Interesse erhalten; sein Sohn dagegen, Friedrich Wilhelm, der große Churfürst, ergriff die Sache der Proteftanten mit Kraft, und Torstensohn, Schwedens neuer fiegender Feldherr, gab den Waffen der Protestanten seit 1641 das Uebergewicht. Obgleich auch Richelieu und Ludwig XIII. (d. 14. Mai 1643) starben, fo beobachtete doch Mazarin während der Minderjährigkeit Ludwigs XIV. dieselbe Politik. Dagegen brach Dänemark mit Schweden (doch 1645 wurde der Friede geschlossen); aber Ragogi, Fürst von Siebenbürgen, Schwedens Alliirter, fiel 1644 in Ungarn ein. Doch auch er trat 1644 d. 24. Aug. durch einen Separatfrieden zurück. Während des ganzen Krieges hörten fast niemals die Unterhandlungen auf; aber sie waren mehr eine politische, andre Art der Kriegsführung. 1640 endlich wurden die Städte Osnabrück und Münster zum allgemeinen Friedenscongreß bestimmt,

der aber erst d. 11. Juni 1645, nach langen Debatten über das Ceremoniell, während die Völker seufzten, eröffnet wurde. Die meisten Schwierigkeiten wurden stets von Seiten des Kaisers erhoben, und mehr als einmal war man auf dem Punkte abzubres chen, je nachdem das Kriegsglück schwankte. Die Resultate dieses b. 24. Oct. 1648 zu Dsnabrück und Münster an einem Tage ras tificirten Friedens waren: die Bestätigung des augsburger Relis gionsfriedens in Deutschland, ausgedehnt auf die Reformirten; völlige Gleichheit der Rechte beider Religionsverwandten; das allen deutschen Ständen gemachte Zugeständniß der Hoheitsrechte in ihren Ländern; Holland und die Schweiz wurden als völlig unabhängige Staaten vom deutschen Reichskörper anerkannt; Ämneftie für alle politischen Meinungen und der Verbrauch einiger cas tholischen Stifte, um eine Entschädigungsmasse zu bilden. Vergebens protestirte der Papst gegen solche Grundsäge; die Kirche konnte fich gegen die Politik nicht mehr behaupten. Frankreich und Schweden wurde beide für ihre Hülfe von Deutschland ents schädigt; das erstere durch einen Theil von Elsaß, Schweden durch Pommern mit dem Rechte der Reichsstandschaft. Der deutsche Staatskörper wurde wenigstens als ein Ganzes geordnet, das, schwach nach Außen, doch im Innern die Beförderung des Glückes ber Nation nicht hinderte. Die Erhaltung dieser Verfassung sah die Politik als die Garantie des Friedens in Europa an und dadurch wurde die Idee eines Gleichgewichts des ganzen christlichen Staatensystems rege. Der Krieg zwischen Spanien und Frank reich wurde nicht geendigt, sondern sollte ohne Unterstübung der andern Mächte seinen Fortgang haben. Spanien war außerst geschwacht, Portugal abgefallen; 1647 hatte die Revolution in Neapel unter Masaniello, wenn gleich gedämpft, doch der Spanier Herrschaft untergraben; Andalusien war im Begriff sich unter dem Herzog von Medina Sidonia loszureißen, Catalonien im Aufruhr.

So waren am Ende dieses merkwürdigen Zeitabschnittes alle christlichen Staaten wieder zu einem Ganzen verbunden, von andern Banden gehalten als früher. Alle Throne der christlichen Staaten waren erschüttert worden oder hatten ihre Regentenzweige vertauscht, wie in der frühern Periode des göttlichen Weltreichs mit dem Untergange des Staates des alten Bundes auch das davidische Königshaus untergegangen war; und wie in dem Jahre der Einweihung des Tempels 516 (1648) Serubabel, ein Ab= kömmling des davidischen Hauses, an die Spite des von num an unter ganz andern Verhältnissen wieder erwachten Staates trat, so waren jest mit 1648 allenthalben auch Herrscher aus andern Häusern oder mit entfernter Verwandtschaft an die Spise getre= ten. In Portugal war der alte burgundische Königsstamm ausgegangen und seit 1640 das Haus Braganza auf dem Throne; in Frankreich seit 1589 das Haus Bourbon; in England seit 1603 das Haus der Stuart's, und auch dieses fand 1649 schon sein trauriges Ende; in Schweden hatte seit 1623 das Haus Wasa den Thron bestiegen, und auch dieses endete schon mit Gustav Adolph 1632, oder doch mit Chris

ftina, und das Haus Zweibrücken trat ein; in Rußland herrschte das Haus Romanow feit d. 12. Febr. 1613; in Pos len war 1572 schon der Mannsstamm der Jagellonen auss gestorben; in Ungarn und Böhmen war die Krone mit Ferdinand II. 1618 an die steyermärkische Linie gekommen. Nur Spanien allein behauptet seine alte Dynastie.

Nicht minder merkwürdig ist es, daß die Literatur aller chrift: lichen Staaten während dieses 70jährigen Zeitraums weder in wissenschaftlicher Rücksicht Fortschritte machte, noch in der National: literatur ausgezeichnete Geister aufzuweisen hat. Nur Einzelne leuchten hervor aus der allgemeinen Nacht: Cartefius, Sarpi, Hugo Grotius, wie in der frühern Periode damals noch die Stimmen der Propheten Ezechiel und Daniel vernehmbar waren. Je mehr aber der Glaube schwand, desto mehr erhoben sich die philosophischen Systeme; anfänglich in Auffrischung des Alten, wie Dan. Sennert in Wittenberg 1637 und J. Chryf. Magnenus in Pavia, der Democrits Unsichten, P. Gassendi († 1655), der Epicurs System folgte; dann den Skepticismus theils vertheidigend, wie M. Montaigne, Franz Sanchez († 1632), theils auf Erfahrung und Empirie eigne Systeme aufbauend, wie Franz Baco von Verulam (geb. 1560, † 1626), aus dessen Schule Thomas Hobbes hervorging (geb. 1580, † 1679); andere Geist und Körper trennend, auf die Vernunft als ewige Erkenntnißquelle hinweisend, wie René Descartes aus Touraine (geb. 1596,

1650), von Jesuiten erzogen, dessen Philosophie, anfangs in den Niederlanden, Frankreich und Polen verboten, desto mehr Ans hånger fand. Dagegen büßten Jordanes Bruno, Cáfar Banini ibre Behauptungen mit dem Tode. Die Mathematik und die Naturwissenschaft hoben sich in diesem Geiste durch Keppler, Gallilai, Toricelli, Harvey, Vieta, Neper, Gassendi.

Wenn wir den Blick auf die asiatischen Staaten richten, so sehen wir in dieser 70jährigen Periode ebenfalls die alten Formen zusammenstürzen und neue sich erheben, so daß unverkennbar ein und derselbe Geist durch die Völker der Erde zieht.

In Indien hatte 2cbar 1575 mit der Eroberung Bengalens eine ungeheuer reiche Ländermasse zusammengebracht, und Surate war ein Hauptpunkt des Handels für die Mongolen, Indier, Perser, Araber, Armenier und Europäer. Nicht ohne seinen Einfluß empórte sich Amboina 1576 gegen die Portugiesen, und es bildete sich eine allgemeine Ligue, die Portugiesen aus Indien zu vertreiben, durch die Könige von Zamorin, Camboya, Uschem, Ternate, Ugulachem; Ucbar gewann dabei Malva 1580 und Gus zurate 1583 von den alten Arabern Indiens, trok portugiesischer Hülfe: 1595 gehorcht ihm ganz Bengalen mit seinen Subahs oder Unterkönigen; Kaschmir und Visapur wurden ihm tributár. 1612 empórte sich sein Sohn Selim gegen ihn, und diese Verhålts nisse wurden die Veranlassung, daß 1615 die Krone dieses máchs tigen Reiches an Jehan-Ghir, eine Nebenlinie, fállt und die Resis benz von Delhi nach Lahore verseht wird. 1628 brach eine neue Revolution aus; Ichan-Ghir starb und ihm folgt Géhan, der sich

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