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bald furchtbar macht, den Portugiesen 1630 den Krieg erklärt, ihnen Festungen entreißt, 1633 Dekan erobert und sich eine neue Hauptstadt, Gehan Abad, baut. Auch das machtige nationale Reich von Bisnagur zerfällt, indem mehrere kleine Fürsten sich losreißen und unabhängig machen und durch Thronrevolutionen die alte Dynastie stürzen.

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In China stürzt ebenfalls in diesem Zeitraume die alte Dynastie Ming, und die Mantschu kommen in den Besit von China und gründen eine neue Herrschaft und neue Dynastie. Schon feit 1579 begannen die Niutsche, in nördliche und südliche_getheilt, Bewegungen gegen China, und 1582 machen sich die Mantschu bemerkbar, nåhern sich allmählig der chinesischen Grenze, China's Hoheit anerkennend; aber von Mandarinen seit 1602 gedrückt, treten fie 1613 als Feinde auf, erobern 1618 unter Taï-tschoukao, einen Abkömmling der südlichen Niutsche, Ngampao, die Hauptstadt von Leaotong, und rechnen von diesem Jahre an ihre Herrs schaft in China. In einem neuen Ausbruch von 1628-1635 nimmt Taï-tschoukao schon den Titel eines Kaisers von China an. Bis 1644, wurde Peking und der größte Theil China's erobert, und bis 1648 bleibt nur noch der Krieg gegen die Trúm-. mer der alten Ming Dynastie zu führen. Gleich China wech= selte auch das andere große asiatische Reich, Persien, gewaltsam seine Herrscherfamilie. 1575 wird Tamasp durch seine Gattin mit Gift getödtet und sie seht ihren Sohn Baidar anf den Thron. Eine Gegenrevolution stürzt auch diesen und bringt Ismael auf denselben. Dieser wird 1577 auch erwürgt und sein Bruder Mahomed Khodabandi folgt ihm, der die vordringenden Türken nicht hindern kann, sich in Tauris festzusehen und es zu befestigen. Eine Thronrevolution hebt 1585 Ismael III. auf den Thron; aber schon im nächsten Jahre stürzt ihn Schach Abbas, der neue Wiederhersteller Persiens, wie in der frühern Periode des göttlichen Weltreichs Cyrus Persien auf seine Höhe hob. Schon 1587 schlägt er die Türken, erobert Tauris wieder, bemächtigt sich mehs rerer festen Plage am schwarzen Meere und eines Theiles von Arabien. Vier große Siege über die Türken befreien Persien nach eilfjährigen Verheerungen, und auch Armenien müssen die Túrken räumen. 1591 entwickeln sich Abbas Pláne auf Georgien, begünstigt durch innere Parteikämpfe. 1592 führte er 80,000 Familien von dort ab und versehte Perser und Armenier dorthin. 1599 brauchte er Kurden in feinen Diensten gegen die Türken, und 1602 fandte er Gesandschaften an den Papst, an den Kaiser und Spanien, um Bündnisse gegen die Türken anzuknüpfen. Obgleich die Usbeken die Eroberung von Khorassan 1605 vollendeten, so wurden sie doch 1610 wieder von Schach Abbas verdrängt. 1616, bei dem Ausbruche eines Krieges zwischen den Persern und der Pforte, wurden die erstern bei Bassora geschlagen und von der Belagerung von Eriwan zurückgedrängt. Um 1620 sette Abbas seine Siege fort, eroberte Candahar, knüpfté 1622 mit den Engländern Verbindungen an und entriß mit deren Hülfe den Portugiesen Ormus. Sein Sohn Sophi Mirza machte Erobes

rungen in Arabien. Ein neuer Krieg mit den Türken von 16241628 feste diese in den Besit von Erzerum. Abbas starb 1628 ihm folgte fein Enkel Schach Sophi. Unglücklich gegen die Türen ken, verlor er 1637 Affyrien, 1688 Bagdad; dagegen verwüstetenu die Perser Georgien, trok des russischen Schutes. Nach seinemia Tode folgte ihm Schach Abbas II. Aehnliche Thronveränderungen gehen in Abessynien, Marocco, Tunis vor. Ueberall sehen wi die alten Formen fich in neue umwandeln, überall eine neue Zei beginnen.

Die Kunst bietet uns keine neuen und großen Erscheinungen dar. Wir gewahren überall in der Künstlerwelt nur Nachfolge des einen oder andern der vorhergegangenen Heroen in der Kunst, und höchstens das Streben nach einer Originalität, die in nichts Anderm bestand, als in dem Versuche den Styl, die eigenthüm liche Größe zweier oder mehrerer dieser Heroen zu vereinigen In Italien wurde außerdem das Studium der Antike immer al gemeiner, befördert durch die Sammlungen, welche von den Me dicáern und nach deren Beispiel von andern reichen Fürsten und Privatmánnern angelegt wurden. Neben Florenz stand Rom be sonders als eine Hauptquelle für Kunststudien da, und es war selten ein großer italienischer, französischer oder spanischer Künstler, ber nicht in Rom gearbeitet oder seine Studien gemacht hatte. In der römischen Schule wirkte Federigo Barocci (geb. 1528) sehr viel; theils durch seine Schüler, noch mehr aber durch seine Werke, auch außer Rom, besonders in Florenz. Eigenthümlich war ihm, daß er die Begebenheiten so darstellte, als ob sie in freier Luft vorfielen, umgeben von lauter Klarheit und Licht; da: her helle Reflexen und ein Heraufstimmen der Farben, um Har monie hervorzubringen. Giuseppe Cesari, der Ritter von Ar pino genannt (geb. 1560, + 1640), war unter den Malern be rühmt, wie Marino unter den Dichtern. Aber er neigte sich mehr zum Glänzenden als zum Wahren, so wie Domenico Feti (geb. 1589, 1624) fich wiederum mehr der venetianischen Schule zu neigte. Andreas Sacchi (geb. 1599), ausgezeichnet im Contrapost, war ein trefflicher Zeichner und der beste Colorist der römis schen Schule. Obgleich Federigo Zuccaro einen großen Namen erlangte, so war er doch im Grunde kein wahres Talent und hat eher nachtheilig auf die römische Schule gewirkt, besonders durch seine theoretischen Ansichten. 1595 wurde durch ihn besonders die sogenannte Lucasacademie von neuem eingerichtet. Als seine natürlichen Gegner sind die Schüler des Barocci zu betrachten, und neben ihnen steht eben so würdig Michelangiolo Amerighi oder Morigi da Caravaggio, der in Formen und Colorit die Natur zu seiner Lehrerin nahm. Aus der florentinischen Schule, die mehr als eine andere auf Nachahmung ihrer großen frühern Meis fter hielt, treten uns mehrere Künstler von Bedeutung entgegen. Ludovico Cardi da Cigoli (geb. 1559, † 1613) eignete sich, bei mancher Eigenthümlichkeit in Colorit und Clair obscur, doch mehr als irgend einer den Styl des Correggio an. Pietro Berets tini (geb. 1596, † 1669) verknüpfte mit vieler Anmuth einen

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teichthum der Phantasie und ein überaus reizendes Talent zur Composition; besonders verstand er starke Eindrücke hervorzubrins en. Ein anderer, durch eine große Schule Epoche machender ünstler war Pietro da Cortona; früher in Rom gebildet, cat er um 1640 in Florenz auf.

Dagegen verbreiteten sich die Veränderungen, welche die Caacci, Ludovico Caracci (geb. 1555, † 1619) und seine beiden Zettern, die Brüder Agustino Caracci (geb. 1559, † 1602) und Innibale Caracci (geb. 1560) aus der lombardischen Schule bes sirkten, über ganz Italien. Alle drei gründeten in Bologna eine Naleracademie. Agustino war der gelehrteste unter ihnen und Innibale wollte das Natürliche des Tizian mit dem Ausdrucke es Raphael, dem Grandiosen des Michel Angelo und dem Sanf en des Correggio verbinden. Unter den äußerst zahlreichen Schüern der Caracci sind mehrere ausgezeichnete, die von einigen auch Dem römischen Künstlerreiche, mit mehr Fug aber dem lombardis chen zugezählt werden. Der größte von allen dürfte Guido Reni sein (geb. 1575); er lebte und arbeitete viel in Rom und tudierte unter den Antiken besonders die Gruppe der Niobe, was inverkennbar aus seinen jugendlichen Köpfen hervorgeht. Eigenhümlich sind ihm die Schönheit der Physiognomieen und eine iußerst zarte, leichte Behandlung. Leonella Spada (geb. 1576, 1622), Francesco Albani (geb. 1578, + 1660), der auch viel in Rom lebte; seine Neigung zu sanften, fröhlichen Stücken, ein schönes Colorit, feine zarte Carnation, feine Vorliebe für fleine, aber außerst fleißig gearbeitete Gemälde, worin er den Holländern gleich kommt, nur daß er edlere Gegenstände wählt, machten ihn zu einem allgemeinen Lieblinge der kunstliebenden Welt. Domenico Zampieri, genannt Dominichino (geb. 1581, +1661), studierte unter den Antiken besonders den Laokoon und Gladiator; fein Hauptgemälde, die Communion des heiligen Hies. ronymus, wetteiferte mit Raphaels besten Werken. Auch Giovanni Lanfranco (geb. 1581, † 1648) gehört zur Schule der Caracci, og jedoch die Frescomalerei vor und suchte durch das Grandiose befondere Wirkung zu erzeugen. Den Caracci gegenüber standen die Procaccini in Mailand, die hier eine große Schule hatten, mit vielem Beifall arbeiteten und ebenfalls Epoche machten. Aus ihrer Schule ging der große Daniele Crespi hervor († 1630).

Die neapolitanische Schule ging ihrem Verfall entgegen, den Jacopo Palma der Jüngere (geb. 1544, † 1588) nicht aufhalten konnte. Neapel selbst brachte dagegen einige wadre Künstler hervor, wie Giuseppe Ribera, genannt Spanioletta (geb. 1589,

1649), der sich auch in Rom gebildet hatte. Fürchterliche Ges genstände zogen ihn am meisten an. Auch in Genua hob sich die Kunst, doch wies es keinen großen Meister auf.

Es ist jest der Zeitraum, in dem Frankreich und Spanien. mit einer eigenen nationalen Künstlerreihe auf den Kampfplag traten, in deren Werken sich ein gewisser volksthümlicher Character aussprach. In Frankreich eröffnete Jean Cousin die Reihe; doch der erste ausgezeichnete Künstler ist Martin Fréminet, der 1567

nach Italien kam († 1619) und sich hier, wie die meisten französ fischen Künstler, nach den großen Mustern bildete. Ihm folgte Simon Bouet (geb. 1582, 1641). Die französische Nationaleitelkeit vergleicht den ersten mit Leonardo da Vinci, den zweiten mit Giulio Romano und den legten mit Lanfranco. Der größte von allen französischen Künstlern war Nicolas Poussin (geb. 1594, † 1665 zu Rom). Auch er studierte in Italien und erwarb sich hier schon großen Ruhm. Sein Hauptziel war der Ausdruck, und in dieser Rücksicht wetteiferte er mit Raphael und Dominichino; fein Colorit aber ist blaß und matt; sein Clair obscur, das Nas türliche seiner Draperie ist schön. Ein Hauptwerk von ihm sind die 7 Sacramente. Die Stiftung der Academie royale de Peinture 1640 durch Mazarin belebte den Kunstsinn in Frankreich; daneben wetteiferte die alte Malergilde in Paris unter dem Namen des heiligen Lucas und genoß vieler Privilegien. Mehrere andre französische Künstler, wie Le Sueur, Bourdon, Le Brun, begannen in diesem Zeitraume ihre Laufbahn; doch gehören sie mehr dem nächsten an.

In Spanien war der erste bemerkenswerthe große Künstler Don Diego Velasquez de Sylva (geb. 1592, 1660). Er zog viele Schüler, die aber alle, wie er selbst, im Geiste der Italiener arbeiteten.

Wenn sich in Deutschland unter den Nachfolgern Albrecht Dürer's feiner besonders bemerkbar macht, so zeichnen sich dagegen manche Niederländer aus, die sich jedoch Italiener zu Vorbildern nehmen, wie Martin de Voß (geb. 1534, 1604), der auch lange in Florenz arbeitete, den Venetianer Tintoretto; Dios nyfius Calvat (geb. 1566, † 1619), der selbst in Bologna eine große Schule hatte. I. P. Rubens (geb. 1577, +1640) studierte besonders den Tizian, zwar ohne ihn zu erreichen; doch war er eigenthümlich groß und kräftig.

3 weiter

3 citra u m.

Von 1647- 1830 der christl. Aera.

Wera des göttlichen Weltreichs, von 1652-1835.

Im physischen Leben der Menschheit ist dieser zweite Zeitraum gleich mit dem Anfange 1647 scharf bezeichnet. In diesem und dem folgenden Jahre verbreitete sich über Europa, America und wahrscheinlich auch Asien eine Influenza als Vorläuferin einer lange herrschenden Fieberanlage, die in den mannigfaltigsten Fieber: erscheinungen sich kund that. Es war die Geburtsstunde des gelben Fiebers, das seitdem besonders in America feinen Sig aufschlug. Auch die Frieseln wurden zuerst bemerkt und blieben seitdem eine bleibende Krankheitsform. Die Pest wüthete noch häufig in Europa, aber nur gleichsam im legten furchtbaren

Auflodern, bis sie, seit 1666, aus Europa verschwand, außer wenn fie zufällig von Constantinopel aus, das mit der Levante und Aegypten der Herd dieser Krankheitsform blieb, durch Ansteckung. weiter verbreitet wurde, wie 1676 und 1677 im südlichen Spa= nien auch von Fez, Marocco, Dran her geschah, und in Wien von Constantinopel aus. Eben so verbreitete sie sich von hier aus 1679 und 1680 über Desterreich und Schlesien nach Deutschland und 1708-1713 über Ungarn, Polen und die Ostseeländer.

Diese Periode zerfällt in zwei Abschnitte: der erste von 1648-1755, ein 108jähriger; der zweite ein 75jähriger. In der frühern Periode des göttlichen Weltreichs endete jener erste Abschnitt mit dem Tode Nehemia's und Maleachi's die prophetische Zeit, und es schwiegen die heiligen Schriften bis auf das Zeitalter der Maccabder. Auch diese Periode des göttlichen Weltreichs bildete 1755 für das politische Leben sowohl, als für das Geistesleben der Völker des christlichen Staatenbundes einen bedeutungsvollen Abschnitt.

Der westphälische Friede endete den Kampf zwischen Spanien und Frankreich noch nicht (obgleich es jetzt schon ein Kampf an= derer Art war, indem das religióse Interesse, ein Beweggrund jener frühern Kämpfe, jeht ganz verschwand), da das lettere nach dem Befihe der spanischen Niederlande strebte gegen die Räumung von Catalonien, wo Frankreich den Aufruhr unterstüßte; dagegen Spanien nicht minder den Intriguenkampf der Fronde 1648+ 1652 gegen Mazarin. Das neue Staatshaupt von Großbritans nien, der Protector Cromwell, bewogen durch Englands See- und Handelsinteresse und durch Mazarin's Schmeicheleien, mischte sich ebenfalls in den Kampf gegen Spanien, bei dem nur zu gewinnen war. Cromwells Tod führte den pyrenäischen Frieden den 7. Nov. 1659 herbei, in welchem Frankreich Roussillon und einige niederländische Plåte erhielt, der Herzog von Lothringen, Spaniens Alliirter, wieder restituirt, Portugal sich selbst überlassen und eine Heirath zwischen Ludwig XIV. und der spanischen Infantin Maria Theresia beschlossen wurde. Der zweijährige blutige Seekrieg zwischen Cromwell und Holland, von 1652-1654, in dem Hollands Seehelden von den religionsschwärmerischen Landheerführern Englands geschlagen wurden, war nur eine blutige Episode um die Flaggenebre.

Der neue politische Hebel, das Mercantilinteresse in der Form des Absonderns und Verschließens der einzelnen Staaten, hatte sich in dem Kampfe Hollands mit Spanien in dem vorigen Zeitz raume vollkommen ausgebildet. Holland hatte die portugiesischen Besitzungen in Ostindien genommen. Die holländische ostindische Compagnie behauptete ihr Monopol, und in Holland entwickelte fich das Manufacturwesen und der Schiffbau, wozu es des mangelnden Feuermaterials nicht bedurfte, zu einer bis jetzt noch nicht gesehenen Größe. Die Regierung zu Batavia erstreckte sich über die fünf Gouvernements von Java, Amboina, Ternate, Ceylon und Macassar, mit mehreren einzelnen kleinern Directorien und Commanderien, wie auf Celebes, den Südseeinseln und auf den

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