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Zügen nach Bactrien knüpft sich an diese Thaten die Sage von der mythischen Semiramis.

Einfacher erzählt die durch die heilige Sage veredelte Nationalsage der Ebråer das also: es zogen bis 2084 mehrere Stammfürsten aus Babylonien, unter Anführung des Kedor-Laomer von Elam, d. i. dem westlichen Alpenlande Frans, in einem plúndernden Streifzuge nach dem Süden hinab, nach Syrien, das bis jest ruhiges Besigthum von Hamitenstámmen, aus dem Geschlechte Canaans, gewesen war. So unterwarfen sich den Waffen KedorLaomers huldigend Damask, das Riphäerreich in Basan, das Reich der Susim am Ammân, der Emim zu Kiriath - thaim, die Pentapolis im Thale Siddim (das todte Meer), die kleinen Staaten der Canaaniter, das Reich der Horiter im Lande Seïr, der Umoriter zu Hazezon Thamar, der Umalekiter in Kadesh Barnea und angedeutet scheint eine Verbindung mit den semitischen Hycsosstaaten in Unterågypten, die in dieser Zeit wirklich hier festen Fuß faffen, zu Saïs und Heliopolis. Während dieses Waffens getümmels, unter folchen Verhältnissen, indem sich das neue Weltreich Assyrien bildet, zogen auch die semitischen Beduinenstamme des Nahor, Abraham und Lot, und seßten sich anfänglich in dem herrlichen Weidenlande Haran, auf den östlichen Höhen des Jordanthales fest. Aber hatten sie auch dem allgemeinen Impulse der Semitenstämme zur Verwirklichung göttlicher Bestimmung gehorcht, so waren sie sich doch eines edleren Willens bewußt, indem sie glaubensvoll sich zu dem einigen Gott bekannten, und unverfälschter bie heilige Sage der Offenbarung bewahrten. Vor allem aber Abraham. Hier, in Haran, ward nun Abraham im 75. Jahre seines Lebens, als das Ziel des gewöhnlichen Menschenlebens von ihm erreicht war, und er der Erde schon seinen Zoll entrichtet hatte, einer neuen Offenbarung gewürdigt. Die Offenbarung des nahenden Gottesreichs, welche ihm das Gebot brachte: Gehe aus Deinem Vaterlande (d. h. hier das neue Haran) und von Deiner Freundschaft und aus Deines Vaters Hause in ein Land, das ich Dir zeigen will. Und ich will Dich zum großen Volke machen und will Dich segnen und Dir einen großen Namen machen (großer neuer Stamm) und Du sollst ein Segen sein. Segen wird denen werden, die Dir Segen bereiten, und Unglück werden sich bereiten, die es Dir bereiten wollen. Ich will segnen die Dich segnen, und verfluchen die Dich verfluchen, und in Dir sollen einst gesegnet werden alle Geschlechter auf Erden." So hat uns die heilige Sage die ersten Grundzüge des neuen göttlichen Weltreichs aufbewahrt: Befreiung von allen den engbeschränkenden Banden der Nationalitát, und andeutend einen einstigen größern Ségen; Umfassen aller Geschlechter auf Erden als Bürger des neuen Reichs, und als großes, gleichsam nothwendiges Naturgeset würde die Gesinnung gegen dieses Reich, auf den der sie begt, als Segen oder Fluch zurückfallen. Die Verwirklichung dieses Reichs war der eignen Freiheit Abrahams überlassen, er konnte fehlen oder nicht, aber der Menschheit entging fortan die Wohlthat Gottes nicht; so war die Freiheit des Einzelnen im Einklange mit dem

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göttlichen Gedanken. So große umfassende Ansicht konnte nicht in dem Geiste eines gewöhnlichen Beduinen emporwachsen, und die Früchte tragen die sie im Laufe von Jahrtausenden trug.

Abraham ergriff diese Offenbarung, und so beginnt die zweite Epoche des göttlichen Weltreichs, von 2093-1878. Er folgte dem Zuge des Kedor-Laomer und seiner Kampfgenossen, aber nicht als raubgieriger Theilnehmer, sondern mitten im Waffenflange verkündete er rund um sich her den Namen des alleinigen Gottes, und bauete ihm Altáre, bei Sichem, in dem Hain More, dann auf einem Berge bei Bethel. Im prophetischen Geiste schaute er hier, daß einst seine Nachkommen hier herrschen würden. Dann zog er hinab nach Süden, bis nach Aegypten, wohin eine Theurung, Folge der Kriege, ihn und andere führte.

Kedor-Laomers Druck bewirkte eine Empörung im Thale Siddim, um 2072, etwa nach 12jähriger Herrschaft; sein neuer Eroberungszug war gewaltsamer als der vorhergehende, und schonte auch nicht die verwandten Stämme, wie z. B. den Stamm des Lot. Abraham griff zu den Waffen; die Folge war der Rückzug Kedor-Laomers bis nach Damask und die Freiheit Syriens, wo nun Abraham und die Seinigen unter den Hamiten, auf dem Standpunkte der Familien- und Stammverhältnisse, mit mans cherlei Schicksalen, 215 Jahre, die zweite Epoche des göttlichen Weltreichs, verweilten. Nicht ohne Erfolg waren Abrahams Verkündigungen des alleinigen und höchsten Gottes gewesen, manche traten in den neuen Bund des Gottesreichs mit ihm: die Amoriter, Mamre, Escol und Aner, und der Gebieter von Salem, Melchisedek. Und in welchen erhabenen Zügen stehen diese ersten Glaubenshelden des neuen Reichs da, mit Menschlichkeit gegen den Besiegten, die nur so viel Blutvergießen rechtfertigt, als die Nothwehr billigt; mit seltener Eigennuslosigkeit bei erbeuteter Habe; mit dem Danke eines reinen Herzens gegen den Höchsten, der Himmel und Erde besigt, der den nicht gemißbrauchten Sieg verliehen. Ich hebe meine Hånde auf, sprach Abraham, zu dem Herrn, dem höchsten Gott, der Himmel und Erde besigt, daß ich von Allem was Dein ist, nicht einen Faden noch Schuhriemen nehmen will, daß Du nicht sagest, Du habest Abraham reich gemacht.

Die heilige Sage, die nun weiter das Leben Abrahams erzählt, und seiner ihm zunächst folgenden Stammhäupter, Isaac und Jacob, wird von nun an auch nicht mehr als alleinige heilige Sage, die die Offenbarung Gottes verkündet, da stehen, sondern sie wird getragen von der Stammfage der Abrahamiten, wie das göttliche Weltreich selbst sichtbar auf Erden und von den Geschlechtern der Menschen getragen wird; doch ist der heilige Kern unverkenn bar; beide laufen neben einander fort. Doch wie ein höherer Geist den Körper veredelt, den er bewohnt, so die heilige Sage, die Stammsage der Abrahamiten. Merkwürdig unterscheidet diese sich von den Sagen anderer Völker. Während andere Völker ihre Heroen mit allen Vollkommenheiten eines Ideales ausschmücken, zeichnet die Eage der Abrahamiten ihre Helden mit allen Schwächen der Menschen, die Thaten der ihrigen mit allen Verirrungen,

schonungsloser wie selbst der befangenfte Beobachter gleichsam getrieben von dem höhern Geiste. So stehen denn fortan die Abrahamiten nicht als Ideale der Nacheiferung für die kommenden Geschlechter da, sondern vielmehr als unverkennbare und unvergångliche irdische Malzeichen, als Male der Warnung vor Verirrungen bei der Gründung des göttlichen Weltreichs.

So schimmert schon in der Stammsage aus dieser ersten Zeit bei den Abrahamiten der Wahn hindurch von der Gründung eines irdischen Weltreichs, zu dem sie berufen, von dem irdischen Besit des Landes Canaan, uneingedenk des Verhältnisses in welchem Abraham, der erste Grundpfeiler des Gottesreichs, hier gelebt, mit wahrhafter Heilighaltung des Besißthumes anderer, selbst der verworfenften Machthaber von Sodom und Gomorra. Abrahams prophetischer Blick, sein Bewußtsein der Verheißung eines Gottesreichs, wandelten die verirrten Nachkommen in irdische Verheißung um, und vergaßen es, die Erscheinungen in den Folgen ihrer Thaten aus dem Gesichtspunkte der empfangenen Offenbarung zu würdigen. Doch blickt reinere Ansicht bei den Stammhäuptern der Patriarchen hindurch, und unter den lehtern besonders bei Jacob. Nicht selten stehen die Patriarchen im Widerspruche mit den Stammgenossen, und diese verüben Thaten, die jene nicht billigen, wi 3. B. die blutige That des Stammes Jacob zu Sichem. Schor hier scheint sich der nationale Fanatismus der Mitglieder bemächtigt zu haben; der Wahn, nicht das von Gott zu einem Zweck bestimmte, erwählte, sondern das Lieblingsvolk Gottes zu sein. Sichem, Sohn des Fürsten Hemor, so wie Hemor selbst, werbend um Dina, Jacobs Tochter, boten dem Stamme Jacobs Verwandtschaft, Mits besit des Landes und Uebertritt zu dem Glauben des Stammes Jacobs an. Tauschend mit Lift ward dieß von den Stammges nossen, mit Wahrheit aber von Jacob selbst angenommen. Der Uebertritt Sichems, Hemors und des ganzen Landes erfolgte. Am dritten Tage nahm der Stamm Jacobs heimlich das Schwert, überfiel die Stadt, den ersten Schauplah wo Abraham einst den Namen des Herrn, die ersten Elemente des neuen göttlichen Weltreichs, verkündet hatte - dürftend nach Blut, tödtete un würgte Alles was männlich war, plünderte, nahm ihnen Rinder, Schaafe und was in der Stadt und auf dem Lande war, alle ihre Habe, alle Weiber und Kinder nahmen sie als Gefangene mit fort, und plünderten alles was in den Häusern war. Und dennoch ` waren fie selbst nicht rein von dem Abfall und von der Neigung zum Gößendienst, denn als des Stammes Haupt, Jacob, diese That, die ohne seinen Willen geschehen war, tadelte, und sprach: ,,Ihr habt mir Unglück zugerichtet, daß sie schlechten Ruhm mir erwerbe bei den Einwohnern des Landes, und ich bin nur ein geringer Haufe, und wenn sie sich versammeln über mich, so werden fie mich schlagen, also werde ich vertilgt sammt meinem Hause." Da sprach er weiter zu seinem Hause und zu allen die mit ihm waren: Thuet von Euch die fremden Götter so unter Euch sind, und reinigt Euch ́und åndert Eure Kleider, und lasset uns auf sein und gen Bethel ziehen, daß ich daselbst einen Altar errichte

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dem Gott der mich erhört hat, zur Zeit meiner Trübsal, und ist mit mir gewesen auf dem Wege den ich gegangen bin." Selbst die Jacob am nächsten standen, sein Weib Rebecca, hatte schon früher die Göten aus ihres Vaters Hause heimlich mitgenommen und vor dem Gatten verborgen. Da gaben sie alle fremden Götter die unter ihren Händen waren, und ihre Ohrenspangen, und er vergrub fie unter einer Eiche die neben Sichem stand. Und sie zogen aus, und es kam die Furcht Gottes, feht die Sage hinzu, über die Städte die um sie her lagen, daß sie den Söhnen Jacobs nicht nachjagten. Und so schimmert stets durch die Sage hin durch der schöne Glaube dieser Häupter, dieser alten, von Gott erleuchteten Propheten, die im Glauben des göttlichen Weltreichs — dessen erste Grundpfeiler sie waren in der Weihe des heiligen Geistes, was die Sage durch den stets wiederhallenden Segen Gottes andeutete, die ursprüngliche Offenbarung des Gottesreichs reiner als ihre Stammgenossen bewahrten. In frommer Ergebenheit errichteten sie Gott Altåre, verkündeten seinen Namen und lehrten ihn. Aber eben so unverkennbar schimmert auch durch die Sage eine gewisse Wehmuth, die mit dem Sinken der Kraft ihres Birkens, ein Bote des herannahenden Abends, jene frommen Ihnen ergreift. Je weiter hinab, desto sichtbarer wird diese Wehmuth, am sichtbarsten in dem legten derselben, in Jacob. So wie jener Uebertritt Sichems und Hemors ein Punkt war, bei welchem auf einem andern Wege, als dem nachherigen blutigen, die Verheißung in Erfüllung gegangen wäre, daß Syrien das heilige Land des göttlichen Weltreichs werden sollte wären die Ebräer, die Träger des göttlichen Weltreichs, in den Geist der Offenbarung und Verheißung eingedrungen so giebt es in der Geschichte der Ebråer noch andere ähnliche Punkte für diese und andere Verheißungen.

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Während dieses 215jährigen Aufenthaltes der Semiten in Syrien lösten sich allmählig mehrere Zweige von dem Hauptstamme los, und wurzelten als eigene Körper auf diesem Boden. Wenig Jahre schon, nachdem Syrien von Kedor-Laomers Gewalt befreit ibar, man nimrat gewöhnlich 15 án, also um 2069 trat eine furchtbare Naturerscheinung ein, das Thal Siddim fand feinen Untergang und die Stätte, wo einst die blühende Pentapolis gestan=' den hatte, wo nur der Mensch mit seinen Thaten allein eine ode Wildniß war, mit Sodom, Gomorra, ward ein Salzmeer. Hier erblicken wir zum erstenmal größere, sogenannte Naturerscheinungen in einem gewissen Zusammenhange mit den Epochen des göttlichen Weltreichs stehend, gleichzeitig oder vorangehend. Der physische Untergang der Pentapolis ist eine locale und keine allgemein verbreitete Naturerscheinung, und von all den tausend Ursachen, die vereint nach höherm Willen sie herbeiführten, wird nur eine hier dem Menschen offenbart der bereits vorangegangene felbst verschuldete sittliche und religiöse Untergang. Dagegen dehnt fich der Kreis bei der zweiten, folgenden Naturerscheinung, am Ende der zweiten Epoche des göttlichen Weltreichs, 1878, über Syrien und Aegypten aus, nåmlich jene allgemeine Hungersnoth und

Theurung. Und tiefer liegen hier schon Ursachen und Wirkung. Nicht mehr einer localen Entsittlichung gilt es, sondern große, in die ganze Geschichte der Menschheit tief eingreifende Begebenheiten werden dadurch herbeigeführt; die Veränderung in der Verfassung und ganzen politischen Gestaltung Aegyptens, und die Einwan derung der Abrahamiten in das Gebiet des Nilgaues. Nach dieser Begebenheit dehnte sich der Stamm des Lot in seinen Zweigen der Ammoniter und Moabiter, im Often des Jordangaues aus. Die Moabiter befesten das Land vom Zered, der in den Asphaltitis fließt, bis zum Arnon; die hamitischen Urbewohner Emim d. i. die Schrecklichen, wurden theils verfolgt, theils blieben sie als Höhlenbewohner übrig oder verschmolzen mit den Moabiten. Die Hauptstadt, die Metropolis dieses neu gebildeten Volkes war Ar am Arnon (der auch Sad hieß), auch Rabbah, d. i. die große genannt oder Rabbath Moab. Die Ummoniter sehten sich nördlich vom Arnon bis zum Jabok, ja vielleicht auch über diesen hinaus bis zum Hieromar. Ein ähnliches Schicksal, wie die Emim bei den Moabitern, hatten hier die hamitischen Urbewohner, die Sams fumim. Die Metropolis des neuen Ammonitervolkes wurde Rabbath Amman am Ammân, der sich in den Jabok mündet. Die Zeit in der diese beiden Staatenvereine entstanden, dürfte man auf 1990-1950 feßen.

In diesen Zeitraum fällt auch die Bildung eines andern semis tischen Stammes, des von Midian, eines Absenkers von Abrahams Stamme, und zwar in 6 Zweigen, die das Volk der Midianiter ausmachten. Die Midianiter breiteten sich in Südosten des Asphaltitis aus, wo sie im Norden an das Land der Moabiter grenzten, mit denen sich auch mehrere Stämme vermischten oder jenen unterworfen waren, denn häufig erscheinen Midianiter und Moabiter vermischt. Südlich reichten sie bis zum rothen Meere hinab über die Halbinsel des Berges Sinai, wo sie mehrere Punkte inne hatten, und bis zum Schilfmeer. Da die meisten Stämme nomadisirten, so ist an keine geschlossene Grenze zu denken. Dies jenigen Stämme, welche sich zu festeren Sizen neigten, in dem spátern Gebalene, hatten, gleich den Moabitern und Ammonitern, mit hamitischen Urbewohnern, den Horiten zu kämpfen, mit denen sie sich auch eben so vermischen mochten.

Mit den Midianiten sonderte sich auch ein anderer Zweig von dem Hauptstamme Abrahams ab: die Ismaeliten, Kinder Abrahams und der Hagar, eine Aegypterin von der Sage genannt, also halb ágyptischen, wahrscheinlich ägyptisch-semitischen, und semitischen Ursprunges. Die spätere Sage zählt 12 ismaelitische Stamme auf. Sie senkten sich nach der arabischen Halbinsel hinab und sehten hier durch Unterwerfung, Besiegung, Verschmelzung mit den Besiegten, den Hamiten oder Jaketaniden, die Bestim mung der Semiten fort. So bildete sich hier das Volk der júngern Araber; die Hauptcatastrophe dürfte um 1770-1750 fallen, wo in Madain und Morad neue Staatenverhältnisse entstehen.

Spáter als diese schied sich der Zweig der Edomiter ober Idumaer von dem Hauptstamm des Abraham ab; denn Esau

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