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neuen Gesetzgebung, ohne jedoch den Geist derselben verändern zu können.

Während hier die Ebråer die Gesetzgebung zu der Gründung eines neuen Zustandes empfingen, durchstrómte auch ein wunderbarer höherer Geist die Völker Irans japhetitischen Geschlechts und spiegelte in einem neuen Zeitgeiste der Gesetzgebung des Hom oder Heomo, geboren in Eriene-Veedjo, des ersten Propheten des Choré Mezdao (d. i. des großen Herrn der Welt, zusammengezogen Ormuzo). Sein erster Anhänger, der die Lehre ausbreitete, war der Pischbadierfürst Vivenghamm, der Vater Dschemschids, und die Zeit, in welcher Hom auftrat, wird verschieden angegeben, 1684, 1680, 1637. Ihm gab zuerst Ormuzd den Evanguin und Saderé, die Kleider des Gesezes, die mit dem Gesetz vom Himmel kamen. Da verkündete Hom auf dem Gebirge und von den Höhen das Wort, er wurde das Haupt der Derter, Haupt der Straßen, Haupt der Städte und Länder, denn er brachte das reine Geset der Mazdeiesnans, d. i. der reinen Ormuzddiener. Die heiligen Zendbücher enthalten theils seine Lehre, theils liturgische Gebete an ihn, und die Bekenner dieses alten Gesetzes des Hom werden in den Zendbüchern Poeriodekschan genannt und als fromme gotts fürchtende Menschen geschildert, die die Offenbarung des Ormuzd durch das Ohr, d. h. durch die Tradition empfangen haben. Die Lehre, welche Hom als eine durch Offenbarung empfangene verkündete, und die Errichtung des Priesterthums sind die beiden Hauptpunkte, so wie zu dem lehtern die Verordnung einer Pries Sterkleidung und die Gründung von Feueraltáren gehört. (Aber unverkennbar fast ist jene Lehre eine mythische Entwickelung der heiligen Sage).

Das höchste Wesen ist Zeruane Ukerene, der ungeschaffene Ewige; er schuf zuerst Ehoré - Mezdao, d. i. Ormuzd, König und Beherrscher des Lichts, der nun als Schöpfer oder vielmehr Mits schöpfer einer sichtbaren Welt in 6000 irdischen Jahren, die aber für die Gottheit nur 6 Tage find, auftritt. — Hier ist also un: verkennbar die Idee der sechs Schöpfungstage, die aber in mythis scher Hülle dargestellt wird, zuvor aber den Grund der Schöpfung einer sichtbaren Welt angiebt. Mit Ormuzd zugleich nämlich war auch ein anderes gleich göttliches reines Wesen geschaffen, das aber abfiel und böse wurde, Petiaré engré- Meniosch (der in Laster verschlungene Quell des Uebels) Ahriman genannt. Um das durch Ahriman entstandene Böse zu vernichten, beschließt nun Zeruane Ukerene die Schöpfung einer sichtbaren Welt durch Ormuzd.

Ormuzd schuf zuerst das feste Gewölbe des Himmels Gorodman und den tiefen Abgrund, den Schlund Duzak, das ursprungs liche Reich Ahrimans, und zwischen beiden wurde die Erde festgestellt und auf ihr das Gebirge Albordji, der Wohnsitz des Ormuzd. Die Brücke Tschinevad reicht von dem Gipfel des Albordji_bis zum Gorodman. Dann schuf Ormuzd das ganze leuchtende Heer des Himmels, Sonne, Mond und Sterne, beseelte sie als ihm ergebene Lichtwesen; fie laufen vom Albordji aus und umkreisen die Erde.

Ormuzd vollendete, dann die Schöpfung auf der Erde durch Sapondomad, den Schußgeist der Erde, und die Erde selbst wurde die Mutter alles Lebendigen, des großen Weltbaums, von dem die ganze Pflanzenwelt aufging, dessen Symbol die Cypresse ist.

Nun schuf Ormuzd den Urstier, den Erstling der thierischen lebendigen Welt, der die Keime der ganzen Thierwelt in sich ents hielt, in ihm ist der Urmensch Kajomart enthalten, und Goscherun, das Urthier.

Noch klarer tritt die Idee der 6 Schöpfungstage in Ormuzð und feinen 6 großen Geistern, seinen Mitschöpfern, den Umschaspands hervor, die um seinen Thron stehen. Ardibehescht, Schutzgeist des Lichts, mit dem Inbegriff der Wärme oder des Feuers, Symbol des 1ften Tags; Schariver, Schuhgeist der Metalle und Mineralien überhaupt, dessen Gehülfen Himmel und Licht find, Symbol des 2ten Lags; Amerdad, Genius und Beherrscher der Pflanzenwelt, Symbol des Sten Tags; Khordad, Genius des Waffers, der aber auch die Sterne und ihren Lauf und Lage und Zeiten ordnet, Symbol des 4ten Tags; Ba hman, Genius der Thiere, die alle Bahman's Volk genannt wer den, Symbol des 5ten Tags; Sapondomad, Schußgeist der Erde, die er mit dem Höchsten, mit Fruchtbarkeit segnet und der sich des Ackerbaues, der Wissenschaft und der Offenbarung erfreut, Symbol des 6ten Tags. So treten denn hier in der mythischen Darstellung die Schöpfungstage selbst als Mitschöpfer auf, wie in der alten babylonischen Sage, und wie in dem ägyptischen Phtha und seinen Cabyren.

Während nun Ormuzd seine Lichtschöpfung vollendet hatte, war auch von Ahriman ein Reich der Finsterniß geschaffen durch ihn und seine 6 Erzdevs. Als er nun zum Kampfe gegen Dr muzd schritt, machte ihm der Gedanke an den reinen Ürmenschen besondern Kummer. Ahriman drang mit seinem Heer gegen den Himmel vor, er selbst stürmte hinein, aber hier ergriff ihn ein Schauder, er sprang in Gestalt einer Schlange vom Himmel auf die Erde, drang bis in den Mittelpunkt derselben und fuhr in Alles was auf Erden war und verdarb Alles. So entstand in Drmuzd's reiner Schöpfung das Unreine, die unreinen Thiere und Pflanzen. Aus dem untergegangenen Kajomart schuf Ormuzd Meschia und Meschiane, die Stammåltern des Menschengeschlechts. Beide waren anfangs unschuldig und für den Himmel geschaffen und ehrten Ormuzd und fein Lichtwefen. Ahriman aber verführte fie, fie genossen Milch von einer Ziege und schadeten sich schon dadurch, dann aber gab ihnen Ahriman Früchte zu effen, nach deren Genuß verloren fie 100 Glückseligkeiten und nur eine blieb ihnen übrig. Das Weib fiel zuerst und opferte förmlich den Devs; nachher machten sie sich Kleider aus Fellen von rothem Wildpret.

Eine eigenthümliche Idee find die Ferver, so wie ihr Bers hältniß zur Körperwelt, Alles was durch Zeruane Ukerene geschaf fen ist, hat seinen Ferver. Es ist das feinere geistige Vorbild des gröbern körperlichen Wesens der irdischen Welt. Die Körperwelt ist nur das grobe und fündhafte Nachbild der von der Sünde un

berührten, gleichsam idealen Schöpfung. Die Ferver_gaben der Körperwelt erst Leben und Bewegung. Feuer, Wasser, Erde, alles hat seinen Ferver; sie waren alle vor der Körperwelt da, ihre Wohnung ist Gorodman, aus dem sie als Helden herabziehen, um den Gerechten zu helfen.

Der Hauptgedanke ist nun der Kampf zwischen Ormuzd und Ahriman, der im Leben und in der Natur statt findet. Der Mensch steht zwischen Ormuzd und Ahriman als vollkommen frei; als Dra muzd's Geschöpf soll er sein Streiter gegen Ahriman sein. Dieser aber und seine Genossen umlauern ihn Tag und Nacht, und der Mensch würde ihrer List und Verführung nicht widerstehen können, hätte die Gottheit aus Erbarmen nicht vermittelst außerordentlicher Offenbarung durch Ormuzd_ihm seinen Willen bekannt gemacht. Durch die Beobachtung von Ormuzd's Lehren erhebt sich der Mensch über alle Nachstellungen. Hauptgeset ist, rein denken, rein reden, rein handeln! Auch die körperliche Reinheit hat ihren Werth, wie die moralische, und viele Gesetze sprechen darüber. Die ganze Natur muß der Mensch in ein reines Reich zu verwandeln streben, die schädlichen Thiere bekämpfen und ausrotten, Feld, Wald und Flur in einen Garten verwandeln, keine Wüste und Eindde muß zu finden sein, wo Ormuzd's Diener walten.

Gleich nach dem Tode werden die Guten durch den Hund Sura zur Brücke Tschinevad geleitet, die Bösen werden von den Devs hieher geschleppt. Ormuzd hålt hier Gericht, die Guten gehen in Gorodman, den Wohnsitz der Seligen, ein, die Bösen werden in den Duzak gestürzt, wo sie von den Devs geplagt werden und woraus sie durch Gebete und gute Werke ihrer Anverwandten oder anderer heiliger Menschen früher erlöst werden können, die meisten aber bleiben hier bis zur allgemeinen Auferstehung am Ende der Welt.

Das Ende der Welt wird nach 12,000 Jahren von der Schöpfung an gerechnet und diese in 4 Zeitalter vertheilt, in deren erstem Ormuzd allein herrscht, im zweiten der Anfang von Ahriman's Wirksamkeit ist, im dritten Ormuzd's und Ahriman's gleichgetheilte Herrschaft, im vierten Ahriman's alleinige Herrschaft durch Ahriman vermittelst eines Cometen in Feuer herbeigeführt. Zuvor aber sendet Ormuzd noch den Propheten Sosiosch als Er löser der Menschen. Dann findet eine allgemeine Bekehrung zu dem Geseze Ormuzd's statt, eine allgemeine Auferstehung der Todten. Mit Sehnen und Adern wird Ormuzd die Gebeine bekleiden und die Verwandten werden sich wieder erkennen.

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Dieß sind die Hauptzüge von Homs Lehre, in der sich noch mehrere Punkte von besonderem Interesse hervorheben, wie z. B. ein fiderischer Theil, die Verehrung der Sonne, des Mondes, Jupiters, Saturns, Mercurs, Mars und Venus, diese entsprechen dem Ormuzd und seinen 6 Umschaspands; dann die Verehrung des Feuers von mehrern Arten in besondern Feuertempeln, Atargats, als das reinste Symbol der Gottheit, denn das Feuer ist die Hülle der Lichtkörper der göttlichen Wesen; dann der Glaube an gewisse Wunderthiere, die Symbole der Zeitalter und die Oberhäupter

der verschiedenen Thierarten. Die Opfer bie mit dem ganzen Feuerdienste verbunden waren, hatten das Eigenthümliche, daß von dem Opferthiere, welches der Priester an dem heiligen Feuer herbe unter gewissen Gebräuchen tödtete und über welches er dann den Segen aussprach, nichts zurückbehalten, sondern das ganze Thier, nachdem es zerstückt war, dem Eigenthümer wieder übergeben wurde. Die dabei nöthigen, und von dem Gesetz vorgeschriebenen Geräthe, waren das heilige Reinigungswasser Zur, dann der heilige Becher Havan, in welchem der Homsaft aufbe wahrt wurde. Die Opfer waren entweder Sühnopfer oder Seelenopfer, um die Seelen früher aus dem Duzak zu befreien.

Auch in Indien war diefer Zeitraum ebenfalls durch eine Gefehgebung bezeichnet, verknüpft mit dem Erscheinen und den großen Thaten des Rama. Der Sage nach war Rama der ältere Sohn des Königs Doseratha von Aoydhya, dessen jüngerer Sohn Bharata von seinem Großvater in Kashmir etzogen wurde. Nach dem Tode Doseratha's geht Rama in die Wüste oder in die Einfamkeit; aber auch Bharata will den Thron nicht annehmen, sondern sucht Rama auf, findet ihn, und nun erhebt sich ein edler Wettkampf zwischen den Brüdern. Da zieht Rama seine Schuhe aus und übergiebt sie dem Bruder; dadurch wird der Streit geendet, denn es ist das Zeichen der Rechtsentsagung, eine merkwürdige symbolische Handlung, die nur bei den Ebráern und sonst nirgends vorkommt. Nun führt aber Rama einen Kampf gegen den Asurakónig Kawana, dessen Bruder Wibhisana früher zu Rama übergegangen war, und den er nach Besiegung des Rawana zum König von Lanca einseßt, ihm Rawana's Witwe zur Gattin gebend. Der Kampf zwischen Rama und Rawana entstand über die Entführung Sita's, der Gattin Rama's, durch den leztern. Dieser Kampf ist der Gegenstand eines spåter verfaßten größern Heldengedichts des Ramayun, aus dem viele merkwürdige Züge der Sage von dem damaligen Zustande Indiens vorkommen.

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Der Zug von Rama's Heer nach Lanca läßt das Hochland Dekan unberührt und geht längs der Ostküste; so existirten wohl die Rakschasasreiche, die alten hamitischen auf dem Hochlande, fort. Das Rakschasasreich in Dekan, so weit es zum Gebiete des Rawana gehört, und Lanca (d. i. Ceylon) wird den Hindureichen im Gangesgau ähnlich geschildert, nur alles im größern, mächtigern, reichern Character, die Paläste, Gårten und Harem feenhaft; Priester, Minister, Feldherrn, bilden den Hof. Rawana ist Verehrer des Shiva, ja er wollte sogar einst den Silberberg Kailas, den Himmel Shivas nach Lanca versehen, aber Shiva stellte ihn fester. Der Cultus, der hier herrschte, war der des Shiva, als dessen besonderer Zweig der uralte Boddhacultus erscheint, denn die Sage läßt Charma (Ham) und seinen Schüler Sarasala, Schüler und An= hänger des Boddha sein. Die großen Ruinen Dekans, mit ihrem Reichthum an Sculpturen, die, soviel wir die Sage von Boddha kennen, mit diesen übereinstimmen, zeigen sich als Tempel zum Shiva oder Boddhadienste gehörend. Die Inschriften nähern sich den åthiopischen Characteren, und die Abbildungen Boddhas find

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häufig in Negerformen. Die Sage macht diesen ältern Boddha zu einem Sohn des Tschandra, des Mondes, und zum Gemahl einer der Töchter des Satyaurata, des in der Fluth Erhaltenen, Charma (Ham), der Sohn des Satyaurata, wird als eine Ber körperung des Gottes Shiva selbst betrachtet, überall ist Shiva, Charma und Boddha eng mit einander verbunden; so erzählt eine Sage, daß die Rakschasas anfänglich den Shiva verehrt hätten, der ihnen alle Macht der Erden verliehen; da baten die Götter den Brama, und dieser läßt den Vischnu in der Gestalt des Boddha unter den Rakschasas auftreten, ihnen eine falsche Lehre predigen, worüber Shiva der Art zürnt, daß er die Rakschasas selbst vers nichtet. Was wir von dieser alten Boddha- oder Shivalehre wissen, ist wenig oder viel, denn die Sonderung ist schwer, Die Hauptgedanken der alten Boddhalehre scheinen zu sein: der Glaube an einen ewigen Dualismus zwischen Gott und Welt oder zwischen Geist und Materie; Gott durchdringe die Welt, theile ihr seine Kräfte mit und schaffe die sichtbaren Dinge. Die Seelen müssen sich in den Körpern durch eigene Verdienste die Fähigkeit erwerben, sie steigen dabei von einem dichtern schwerern Körper zu einem immer leichtern und feinern, von Stufe zu Stufe empor. Beson ders unterscheidet man hierbei 3 Classen, die im Allgemeinen selbst Boddha heißen: erstens, jeder fromme und heilige Mensch, der auch Arhita oder Archeta, d. h. der Reine, genannt wird; dann zweitens, eine besondere höhere Classe von Heiligen, auch Passes genannt; und zuleht der eigentliche Boddha oder Leontouras. Dieser lettere hat gleichen Ursprung mit allen übrigen Wesen, steigt vom Thiere bis zum Menschen, und dann durch seine Verdienste durch alle Himmel empor, bis er ein Gott wird. Diese lehte Stufe der Heiligkeit kann er aber nur als Mensch erreichen, darum steigt er vom Himmel freiwillig herab, um als Mensch freiwillig geboren zu werden, erwirbt sich durch Büßungen die Stelle des Boddha, giebt Gefeße, kehrt dann nach dem Tode in den Himmel zurück, wo er als allmächtiger Herrscher des Himmels und der Erde bleibt, bis ihn das ewige Wesen ganz vom Körper befreit und zu sich hinüberzieht; in dem Augenblick verliert auch sein Gesez für die Menschen seine Gültigkeit, und ein neuer Boddha tritt. ein.

Die Erde hat schon mehrere Epochen der Umwandlungen erfahren, eilfmal ist sie vernichtet worden, durch Hungersnoth, Schwert, Fluthen u. f. w.; wir leben in der 12ten Andrakat. Ein Untergang durch eine Fluth wird ganz so beschrieben, wie die heilige Sage ihn giebt. Nach jedem solchen Untergange nehmen die Seelen, welche noch keine größere Höhe erreicht haben, wieder Thier oder Menschenkörper an. Auf der neuen Erde ist dann anfangs alles lichter; durch die eigenen Lüste und Begierden aber verdichten sich die Körper, wie die ganze Erde gröbern Stoffes wird. In der ersten Periode sind die Menschen eigentlich Götter mit lichtglänzenden Körpern, vom Aether lebend, mit vielen Lebensjahren; in der zweiten finken sie, die Körper werden gröber, fie find gleichsam Halbgötter; in der dritten Periode sind fie gewöhn

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