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fäße, Gebräuche, Einrichtungen u. dergl. gestritten, und wenn die Leidenschaft auch zum Theil verlodert ist, womit der Kampf einst geführt wurde, so sind doch die Folgen und Früchte davon noch überall reichlich vorhanden. Das in den letteren Decennien wieder erwachte Intereffe für die Kirche hat natürlicher Weise die Erneuerung alter Fragen, Untersuchungen, Zumuthungen, Anmaßungen, Aergernisse und Klagen zur Folge gehabt, die sich nicht auflösen, ablehnen und stillen lassen, wenn man nicht auf den Grund und Anfang zurücksiehet und zurückkehrt. So fragen jezt Viele, die einst in völliger Gleichgültigkeit gegen die Kirche und alles, was Kirchenlehre und Kirchenverfassung, Göttliches und Menschliches, Wahrheit und Meinung, Zwang und Freiheit u. s. w. in der Kirche betrifft, dahingingen: Wie es sich doch mit dem allen ursprünglich, noch zur Zeit der Apostel selbst, in der ersten Kirche verhalten habe? Und diesen allen muß aller andern noch größeren und wichtigeren Rücksichten jezt nicht zu erwähnen diese neutestamentliche Urkunde schon allein in der Hinsicht, um über diese Gegenstände zur Belehrung und zum Frieden zu gelangen, unentbehrlich sein und je länger es dauert je unschägbarer werden. Das ist ohne Zweifel auch eine der Ursachen, warum, auch in den neueren Zeiten, Viele, in verschiedenem Geschmack und verschiedener Weise, diese Urkunde, ganz oder einzelne Theile derselben, bearbeitet haben, und die Aufmerksamkeit ihrer Zeitgenossen darauf zu richten bemühet ge= wesen find. Zu diesen Bemühungen liefere ich in dieser Schrift einen Beitrag, den ich eben so wenig für unnöthig halte, als dabei auch nicht auf's entfernteste eine Absicht oder Tendenz obwaltet, andere schon vorhandene oder künftige Arbeiten über denselben Gegenstand für überflüssig erklären zu wollen. Es wird nur darauf ankommen, wie unbefangen, wie angemessen, wie gelungen oder verfehlt meine Bemühung dem verständigen Leser in der Schrift selbst erscheinen wird. Darüber kann das Urtheil keines Einzelnen entscheiden; jedem Einzelnen aber bleibt sein Urtheil frei, und der Werth oder Unwerth des

selben wird bestimmet nach dem Maße, worin er selbst in Unbefangenheit des Gemüths, in christlichem Sinn und Glauben, in Kenntniß der Dinge, worauf es hier ankommt, mehr oder weniger Kompetenz zum Urtheil hat. Ich hoffe aber, daß unbefangene Leser dieser Behandlung eines Theils der Apostelgeschichte wenigstens das gute Zeugniß nicht versagen werden, daß sie einfach und natürlich ist, daß sie keiner schwachen religiösen Empfindelei, keiner leeren Schönrednerei, und keiner eitlen hier unnöthigen Ausstellung gelehrter Kenntnisse fröhnt; daß es ihr nur um richtige Auffassung der Urkunde, und um den Genuß der darin enthaltenen Wahrheit zu thun ist. Daß bei der Abfassung dieser Schrift manches mit Vorbedacht und Ueberlegung ignorirt ist, was ohne viele Mühe in dieselbe hätte hineingewebt werden können, und was ihr hie und da einen Schein und Schimmer würde verliehen haben, das werden Verständige ihr eher zum Verdienst als zum Tadel anrechnen.

Da ich nur einen Theil meiner Arbeit über die Apostelgeschichte mittheilen wollte, so habe ich, ohngefähr aus der Mitte des Buchs, die sechs Kapitel vom funfzehnten bis zum zwanzigsten vor andern gern gewählt, schon um der lieblichen Mannigfaltigkeit willen, die in Hinsicht auf Personen, Lokalitäten, Situationen, Begebenheiten, Handlungen, Reden und Lehren darin obwaltet; und auch weil diese Kapitel weniger bearbeitet und weniger bekannt sind, als andere, z. B. jene, worin die Geschichte der Mittheilung der Geistesgaben an die Apostel, oder die Geschichte der Ueberzeugung Pauli von der Wahrheit und Göttlichkeit des Christenthums enthalten ist. Sind diese Blicke in das Leben des Apostels Paulus und der ersten Christengemeinen von der Art, daß sie nicht neben hin gehen, oder nur auf die Oberfläche gerichtet sind; daß sie vielmehr, wenn auch nicht überall doch hier und da, das Eigenthümliche dieses Lebens erfassen, so werden sie dem Leser dienen, daß sein eigener Blick auch in dem vorhergehenden und nachfolgenden Theile der Apostelgeschichte so viel

richtiger schaue, und so viel leichter das Eigenthümliche und Wesentliche auffinde; sind sie verfehlt, so würde auch eine größere Menge derselben ihm zur Erkenntniß der Wahrheit und zur Erbauung keinen Dienst leisten können.

Bremen, am 17. Mai 1828.

G. M.

Ueber Apostelgeschichte

XV-XX.

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,,Man muß den Ideen der Bibel, wie sie in ihrer Reinheit gegeben sind, entweder huldigen, und sie, als Licht eines Geistes von oben, in sein ganzes Denken aufnehmen, oder man geräth in lauter Widersprüche mit ihnen, so bald ihnen fremde Geburten eines veränderlichen Zeitgeistes entweder beigesellt, oder jene diesen selbst untergeordnet werden, und man sie nur so mit durchgehen lass sen will. Die Ideen der Bibel sind eines ewigen Geistes, der, wenn er das Wesen einer menschlichen Natur durchdringt, ihren Kräften Lauterkeit und Ues bereinstimmung giebt, und dem Denken einen Grund der Einheit, der sich auf Alles erstreckt. Daher soll der chriftliche Lehrer alles, was nicht jener Art ist, welcher Zeit und Parthei es auch angehöre, von sich abstoßen, sich hütend, die göttliche Lehre, durch Aneignung fremder Erzeugnisse in ihren Gründen und Verbindungen angeblich verschönern, im Grunde aber verunstalten zu wollen."

J. F. Kleuker.

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