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Meškingaser, K. v. U.. der Uruk erbaute, herrschte als König 420 Jahre 1)") und beim Umfang des Beckens von Sippar (420 Stadien )). Es wäre aber, selbst wenn man annehmen sollte, der Anschein großer Genauigkeit sei nur durch Abzug von dieser mit größerer oder geringerer Willkür angesetzten Rundzahl erweckt worden, nicht ersichtlich, worauf der Abzug

gerade von 2 Jahren beruhen sollte.

Wohl aber stünde eine andere geläufige Fehlerquelle für die Erklärung zur Verfügung. die Umrechnung aus sexagesimaler Schreibung mit undeutlich geschriebener Zehnerzahl.

418660+58. Lautete die Vorlage auf 6 × 60 +48 (38) 408 (398) Jahre und waren die drei oder vier die Zehner bezeichnenden Winkelhaken undeutlich, so werden die Schreiber nach ständigem Brauche (ob. S. 266) die höchstmögliche Zahl von Zehnern, d. h. in diesem Falle 5, eingesetzt haben.

Samas-mudammig hätte dann spätestens (vgl. oben S. 254, 266 sub 3) 891 (92) zu regieren begonnen, und Dynastie H begänne spätestens 979 (969). Dynastie C schlösse 1159 (1149).

Einstweilen sind wir zu

einer solchen Änderung des

Datums von Bavian nicht gezwungen.

Abgesehen von dieser Einen Unsicherheit ist nun dank der Ergänzung der Königsliste durch die Berliner Fragmente E und F die für Berossos vorliegende Aufgabe gelöst. die sich, wie zum Schluß nochmals hervorgehoben sei, aus folgender Erwägung ergibt:

Da bei Berossos die Gesamtjahressumme der Dynastien, wie auch die Zahl der Herrscher mit den keilinschriftlichen Nachrichten stimmt, die älteste und die spätere Zeit nicht minder, dagegen die Zwischenzeit ein nicht bloß mit der Königsliste, sondern mit der gesamten Geschichte absolut unvereinbares Bild zeigt, so blieb nur der eine Schluß übrig, daß in der Tradition die an sich richtigen Posten eine der bei Alexander Polyhistor üblichen Verschiebungen erfahren haben).

Der Nachweis und die Heilung dieser Verschiebung ist in den Betrachtungen, die hiermit zum Abschluß gelangen. geführt worden. .

1) Vgl. Poebel, University Museum, Philadelphia vol. V p. 8 und dazu Ungnad, ZDMG 71 (1917) S. 162 Anm. 1.

2) Herodot I 185. Diodor II 9 und Abydenos bei Eusebios (Schöne S. 37 ff., Karst S. 19) haben 1200 Stadien. Die hydraulichen Angaben der Inschriften Nebukadnezar's II. beziehen sich zum Teil auf das Becken von Sippar. Ob sich nicht die Schwierigkeiten in den Maßangaben (vgl. Ed. Meyer, Berliner Sitzungsber. 1912, S. 1102 ff.) dadurch erledigen, daß das beru (KAS. PU) hier verschiedentlich nicht als Längen- sondern als Flächenmaß zu fassen ist? wie mana Mine zugleich nachweislich ein Gewicht und ein Zeitmaß (und wohl auch ein Hohlmaß) bezeichnet.

3) Vgl. Klio X (1910) S. 4841.

Die erhofften weiteren Funde können nur noch eine Vervollständigung ergeben, indem sie die Unsicherheit betreffs der Regierungszeit des Samasmudammiq beheben und Alles, was damit zusammenhängt, klären.

XV. Berossos' Gesamtsystem und unsere älteste historische Kunde.

Die cyklische Gesamtrechnung des Berossos stellt sich nach Schnabel's Ausführungen, Das chronologische System des Berossos (MVAG 13 [1908]

S. 231 [0] 240 [10]) folgendermaßen dar:

Ι. 466 σάροι 4 νῆροι .

Π. 120 σάροι .

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1680000 Jahre der Schöpfungszeiten:

432000

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vorflutigen Könige: nachflutigen

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Die beiden letzten Jahrtausende von Berossos Dynastie I der nachflutigen Könige, die er mit 36000 1910 (9) = 34090 (1) Jahre ansetzt, sind für uns längst nicht mehr mythischer Natur, sondern liegen im Lichte der Geschichte und der Chronologie, das sich durch neugefundene Dokumente immer mehr erhellt. Zu den von Hilprecht) und Scheil 2) veröffentlichten Königslisten sind die von Poebel) hinzugekommen, die uns für den Beginn der historischen Kunde bis mindestens 3927 v. Chr. zurückführen. Für diese Dynastien, die der Verlegung der Residenz nach Babylon und der Einigung des Reiches unter der Amoriter-Dynastie von Babel A = Berossos II vorausgehen, sei, da ein weiteres Eingehen sich durch den Raum verbietet, auf Ungnad's leider für das allgemeine Verständnis etwas allzuknapp gefaßten Ausführungen ZDMG LXXI (1917) S. 162,6 verwiesen.

1) Babyl. Exped. Univ. of Pennsylvania XX 1 (1906) 39 ff. Dynastien von Ur (III) und Isin, die letztere z. T. der Amoriter-Dynastie A gleichzeitig und beendet mit der Eroberung von Isin durch Simmuballit, den Vater Hammurapi's und Rim-Sin von Larsa (2127 v. Chr.), dessen Herrschaft Hammurapi ein Ende machte (2093 v. Chr.).

2) Comptes rendus de l'acad. des inser. Okt. 1911 p. 606 ff. und Rev. d'Assyr. IV 81. Dynastien von Opis (Aksak), Kiš (IV), Uruk (III) Agade. Uruk (IV). - Letzterer folgte nach der Scheil'schen Liste die Fremdherrschaft der Dynastie von Gutium, die nach den Poebel'schen Listen 21 Herrscher mit 125 Jahren zählt und der Utuhegal von Uruk (V) ein Ende macht. Auf Uruk V folgte dann Ur III der Hilprecht'schen Liste (s. Anm. 1).

3) Siehe S. 300 Anm. 1.

302

Der Ursprung der Buchstabenschrift.

Von Ernst Kalinka1).

Die Buchstabenschrift ist eine Schöpfung der alten Griechen. Es war die erste Großtat des griechischen Geistes. der noch viele andere folgten, und begründete zusammen mit ihnen jene Kultur, in der die heutige wurzelt. Das wesentliche Kennzeichen der Buchstabenschrift ist es. daß jeder Sprachlaut grundsätzlich durch ein eigenes Schriftbild ausgedrückt wird. Doch ist dieser Grundsatz natürlich nicht mit der Strenge der Lautwissenschaft durchgeführt, sondern es sind größtenteils nur die groben, ohrenfälligen Unterschiede berücksichtigt. Keine Buchstabenschrift, weder die griechische noch die aus ihr abgeleiteten der gegenwärtigen Kultursprachen, stellt für die große Mannigfaltigkeit der Vokale eine entsprechende Zahl von Schriftzeichen zur Verfügung. Wie verschieden klingt das e in Berg, Sendung. Vater. und doch begnügen wir uns mit. einem Buchstaben für diese und noch andere Laute. Man darf damit umsoweniger streng zu Gericht gehen, als gerade die Einführung von Vokalzeichen das Hauptverdienst der griechischen Buchstabenschrift bildet 2). während die anderen Lautschriften, wie die semitischen, sich zunächst auf den Ausdruck der Konsonanten beschränkten und darum eher als Silbenschriften bezeichnet werden können, weil sie für eine aus einem Konsonanten und einem beliebigen Vokal bestehende Silbe ein einziges Zeichen zu verwenden pflegen. Allerdings sind ihnen die eigentlichen Silbenschriften, z. B. die altkyprische, dadurch überlegen. daß diese nicht für alle mit demselben Konsonanten beginnenden Silben dasselbe Schriftzeichen setzten, sondern so viele verschiedene, als verschiedene Vokale auf den Konsonanten folgten.

1) Es sei von vornherein verwiesen auf C. F. Lehmann Haupt's Abhandlung Zur Herkunft des Alphabets, Zeitschrift der deutschen morgenländ. Gesellschaft [ZDMG| LXXIII (1919), S. 51–79, in der er für den Vorgang bei der Bildung des semitischen Alphabets wichtige und lehrreiche moderne Parallelen, bes, die Erfindung einer Silbenschrift durch den Theroki Sikwâyi im 19. Jahrhundert verwertet, und auf deren Fortsetzung („Forts."), deren wesentlicher Inhalt mir durch des Verfassers Mitteilungen bekannt ist. Beide Arbeiten ergänzen sich in verschiedenen Richtungen.

2) Vgl. über diesen Vorgang Ed. Hermann, Der Ursprung des Alphabets (Deutsche Literaturzeitung 1919, Sp. 54f.)

Unleugbar ging die griechische Buchstabenschrift aus einer älteren Schriftart hervor, die sich aus einer Bilderschrift entwickelt hatte. Darin aber gehen die Ansichten auseinander, welches diese ältere Schrift gewesen sei. Bis zum Anfang dieses Jahrhunderts herrschte die Überzeugung. daß die Mutter der griechischen Schrift die phönizische gewesen sei. wie schon das Altertum lehrte und wie die semitischen Buchstabennamen der Griechen zu bestätigen schienen. Als aber die Ausgrabungen vorgriechischer Bauwerke besonders auf Kreta zahlreiche mit Schrift bedeckte Tontafeln zutage förderten, erhoben sich eindringliche Stimmen, die einer mittelbaren oder sogar unmittelbaren Herleitung der griechischen Schrift aus dieser vorgriechischen das Wort redeten; vgl. Bauer-Leander. Historische Grammatik der hebräischen Sprache I (1918, 61. Sie fanden die Zustimmung Dussauds1), und Lidzbarski) ging soweit, einzelne Buchstaben für Bilder von Gegenständen zu erklären, deren griechische Benennung mit dem durch den Buchstaben bezeichneten Laut begann. in der Meinung, daß jene kretischen Schriftzeichen für die griechische Sprache erfunden worden seien. So erblickt er in das Bild eines Pfluges gotgor (S. 373f.). „Ich bin weit davon entfernt." sagt er freilich S. 374. „hieraus einen festen Schluß auf den griechischen Ursprung des Alphabets zu ziehen .. Vor allem ist es fraglich, ob um 1500 oder noch früher die betr. griechischen Wörter ähnlich lauteten, vor allem, ob sie so anlauteten; aber vielleicht wird doch ein kompetenter Beurteiler dieser Dinge es für wert halten, der Frage nachzugehen". Ich würde das für verlorene Mühe halten: denn wenn etwas, so steht das fest. daß die kretische Schrift, deren Anfänge ins 3. Jahrtausend zurückreichen, nicht auf die griechische Sprache zugeschnitten war, die sich damals noch gar nicht gebildet hatte, sondern daß sie vielmehr gerade dem vordringenden Griechentum zum Opfer fiel und die Griechen sich erst Jahrhunderte später neuerdings eine Schrift aneignen mußten. Wie immer, jedenfalls war der Gedanke bestechend, daß die griechische Schrift aus einer schon vorher in derselben Gegend üblichen hervorgegangen sei; und die Ähnlichkeit mehrerer Schriftzeichen schien diese Ansicht zu bekräftigen. Ein strengerer Beweis ließ sich nicht führen, weil bis jetzt weder Lautwert noch Name jener älteren Schriftzeichen bekannt sind, so daß man sich lediglich auf ihre äußere Form stützen muß. Doch schon in der Beschränkung auf diesen engen Rahmen läßt sich die Herleitung der griechischen Schrift aus der vorgriechischen Kretas widerlegen).

1) Les civilisations préhelléniques 1910, 297f.

2) Ephemeris für semitische Epigraphik II 371 ff.

Denn

3) Gegen Dussand und Lidzbarski und deren Herleitung des „phönizischen“ Alphabets in seiner Gesamtheit aus der kretischen Linearschrift, die sie als eine griechische Schöpfung betrachten, wendet sich auch Lehmann-Haupt a. a. O. S. 67 4.

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vor allem ist es mehr als wahrscheinlich, daß die kretische Linearschrift mit ihrer großen Zahl verschiedener Zeichen, die über den Bedarf einer Lautschrift weit hinausging, eine ausgebildete Silbenschrift gewesen sei, zumal da gelegentliche Worttrennung nur wenige Zeichen zu einem Wortganzen vereinigt. Auch ist die Abhängigkeit der Gestalt griechischer Buchstaben von kretischen nur eine scheinbare, die tiefer eindringender Prüfung nicht standhält. Ohne jede Beweiskraft sind geometrische Gebilde einfacher Art. die sich ungesucht einstellen konnten, wie + X Y Q'). Im übrigen müssen zum Vergleich natürlich die ältesten Formen der griechischen Buchstaben herangezogen werden, während die jüngeren, die sich aus ihnen im Laufe von Jahrhunderten allmählich entwickelt haben, ganz aus dem Spiel zu bleiben haben. Die vorgriechischen Schriftzeichen Kretas aber weisen, soweit sie überhaupt vergleichbar sind, eher Ähnlichkeit mit jüngeren und jüngsten Formen griechischer Buchstaben auf als mit ältesten, die doch unmittelbar aus ihnen hervorgegangen sein müßten. So findet sich in jener vorgriechischen Schrift ein E, während die älteste Gestalt dieses griechischen Buchstaben ganz anders aussah oder vielmehr linksläufig a Es ist völlig ausgeschlossen, daß die regelmäßige Form E zunächst in oder gar in übergegangen sei, um sich erst später wieder in E zu verwandeln. Tatsächlich ist das griechische E aus erwachsen infolge des Strebens nach Gleichmäßigkeit und Gefälligkeit der Form: und es ist überhaupt nur ein Zufall. daß später gerade diese Gestalt des Buchstaben allgemein durchgedrungen ist, während und &, die demselben Streben ihre Entstehung verdankten, auf kleine Gebiete beschränkt blieben und schließlich eingingen. Es ist daher auch nur ein Zufall, daß dieser Buchstabe äußerliche Ähnlichkeit mit einem der geometrischen Gebilde gewann, die in der kretischen Linearschrift zahlreich vertreten sind. Nicht viel anders steht es mit HAAAN M. Während aber alle diese griechischen Buchstaben ihre regelmäßige Gestalt, die in der vorgriechischen Schrift erscheint, doch schon im VI. und V. Jahrhundert. wenn nicht früher, gewonnen haben, gehört erst der späthellenistischen Zeit. [ gar erst der römischen Kaiserzeit an. Unbestritten griechische Neugebilde, die sich erst im VIII. Jahrhundert an den Grundstock der griechischen Schrift angesetzt haben, sind und und doch sind auch sie beY reits in der vorgriechischen Schrift Kretas vertreten, sogar in der jungen Form. Solche Tatsachen führen die Ableitung der griechi

1) Vgl. Sethe, Nachrichten der Göttinger Ges. der Wiss. 1916, Geschäftliche Mitteilungen 148.

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