ÀҾ˹éÒ˹ѧÊ×Í
PDF
ePub

Analogiebildung. Von tu konnte einerseits tuar, andererseits tuer gebildet werden. Nun können aber Verba auf - manchmal direkt vom Urverbum gebildet werden, als Intensiva oder Frequentativa1). Studniczka nimmt offenbar an, daß dɛzace direkt von dézoua gebildet worden sei, und zu diesem δεκάζειν analog zu den vielen anderen Fällen von nebeneinanderstehenden Verben auf -av und -άer — ein dɛzar geschaffen wordeu sei. Ganz abgesehen davon, daß dɛzie ziemlich spät ist, wäre diese Analogiebildung ganz singulär, ein Novum, und ist daher als Hypothese ad hoc abzulehnen. Nicht nur das, sie wäre auch gegen das Sprachgefühl (Ablaut!), das durch dozń und Formen wie лooбdozav verstärkt wurde. Außerdem ist der etymologische Zusammenhang von dezer mit dézouai (vorausgesetzt, daß er überhaupt besteht, nicht gefühlt worden, wie das Etymologicum magnum beweist, das nämlich dezάouci von déza (zehn) ableitet.

Eine Bildung dezar ist daher unmöglich.

3. Ein anderes lautliches Argument ist folgendes: Im Attischen und Altjonischen haben wir durchweg dézouai2). Wackernagel3) behauptet zwar anders. Als erstes Argument sieht er an, daß alle übrigen Dialekte außer den beiden genannten dézouai haben. Das ist aber eine bloße Behauptung. Denn aus dem erwähnten Tatbestand folgt meiner Ansicht nach höchstens, daß es im Urgriechischen (oder im Indogermanischen) dézoua geheißen haben mußte und erst im jonisch-attischen sekundär zu dizouai wurde. Die Ableitung des einfachen und zusammengesetzten Verbums haben immer -7-4), während in etymologisch dazugehörigen Hauptwörtern -z- aus urgriechischer Zeit erhalten blieb, weil eben der Zusammenhang mit dézouci nie gefühlt wurde3). Darin stützt uns Wackernagels Erklärung dieser Aspirierung, durch die sich eben das Jonisch-attische vom übrigen Griechischen unterscheidet. Sie ist vom Verbum und zwar von der 3. plur. Perf. Pass. dedizata eingedrungen. Es war überhaupt im Attischen Neigung zu aspirierter Aussprache) (vgl. die aspirierten Perfecta [zizoga]). Das Hauch dissimilationsgesetz erlosch in Attika schon um 5007) (regressive Assimilation gab es schon im 6. und 5. Jhd.), und später trat sogar Aspiratenassimilation ein.

Da auch das Altjonische überall dézoua (literarisch und inschriftlich) aufweist, müssen wir ein urjonisches dézouai annehmen. Zu erklären ist nur der Übergang in dézoua im Neujonischen (Herodot). Wackernagel sieht dézoμai als das ursprüngliche an. Aber ich meine, daß es dann noch mehr zu erklären gibt, nämlich den angenommenen Wandel von dézouai zu dézoua im Altjonischen und die Rückverwandlung zu dezoua im Neujonischen, ein Verfahren, gegen I) Kühner-Blass, Griech. Gramm.3 II, 1, § 328, 4, S. 261.

2) Kühner-Blass, Griech. Gramm.3 I, 1, S. 148, wo erwähnt ist, daß auch in vereinzelten dorischen Inschriften dézoua steht.

3) Homerische Fragen, S. 23 ff.

4) Vgl. dazu die Beispielsammlung Wackernagels a. a. O. S. 25, zu der aber zu bemerken ist, daß viele dort angeführte Wörter neujonisch sind; oderaber bei den Tragikern erscheinen, wo dorischer Einschlag möglich ist; dadurch wurde die Analogie wirkungso daß alle Nominalkomposita -z- haben nur verstärkt.

5) Dies ist leicht einzusehen. Bei „Empfang" ist der Zusammenhang mit ,,empfangen" unmittelbar gegeben, während bei „Wildfang" der Zusammenhang mit „fangen“ erst bei einiger Überlegung zu Bewußtsein kommt.

6) Meisterhans-Schwyzer, Gramm. der attischen Inschriften, § 29, 8; § 39, 5. 7) Brugmann-Thumb a. a. O. S. 123, 124 (aspirierte Aussprache); S. 143.

[ocr errors]

das eine alte Regel spricht: entia non sunt multiplicanda praeter necessitatem. Demzufolge erscheint mir dézoua als urjonisch. Das neujonische dézoua (trotz des noch bestehendem dɛdézarai, das jede Analogie wirkung verloren hat), ist m. E. eine Erscheinung jener Haucherleichterungstendenz, die sich im Neujonischen am stärksten zeigte, nicht nur beim Spiritus asper, sondern auch im Sandhi (ἀπικνέομαι, Επιάλτης statt Εφ-); ferner schon bei Homer: τετυκός και τεύχω).

Syntaktisch wäre zu bemerken, daß wir im Nachsatz einen acc. c. inf. in imperativischer Bedeutung vor uns haben, wenn wir Studniczka folgen, der aber im Attischen sonst nicht belegt ist, wie überhaupt mit Infinitive und imperativischer Bedeutung in der 3. Person selten sind 2).

Es sind aber auch rein epigraphische Einwände zu machen.

1. Wenn ▲ ergänzt wird, kommt man mit der linken Spitze in das folgende hinein.

2. Der obere Querbalken ist etwas konkav; hätte der Schreiber ein ▲ ritzen wollen, so hätte er eher einen konvexen Strich gemacht, weil er die Tendenz haben mußte, mit dem Strich möglichst herunter zu kommen, was auf der Vasenwölbung nicht so einfach ist.

3. Drittens müßten sich jenseits des Bruches Spuren des eingeritzten ▲ zeigen, und das ist nicht der Fall, obwohl die Vase dort unversehrt ist. Infolgedessen bleibt nur eine Lesung übrig (alle sonstigen Möglichkeiten hat Studniczka abgewiesen), nämlich von Gerade wo der Bruch ist, müßten die

Ritzlinien des Buchstaben gelaufen sein.

Auch der zweite der eben angeführten epigraphischen Einwände (daß der Querbalken etwas konkav ist) fällt nun weg, denn es fehlte jede stärkere Tendenz nach abwärts, und die Querbalken-Ritzlinie paßte sich der Gefäßwölbung an und ist auf der Photographie nicht so steil, wie sie gewöhnlich (unter Vorausnahme des angeblichen A) publiziert wird. Der schiefe Querbalken des Heta findet sich sehr oft, manchmal promiscue gebraucht mit normalem Heta3).

Es handelt sich nun, dieses zar zu deuten. Keine Wurzelverwandtschaft kann mit zás und izór bestehen.

σε και =

zás kann wegen der Bedeutung und Lautgestalt nicht in Betracht kommen: 'pour soi, separé'; das davon gebildete Verbum müßte heißen Exάow > kzaiw1). ¿zóv fällt weg durch seine Bedeutung („wollen, wünschen"). Ebenso die dazu gehörigen Eigennamen 'Exárn usw.

Es bleibt nnr mehr ein Eigennamen übrig, mit dem Laut-Verwandtschaft bestehen kann, nämlich 'Ezáλn (und dazu ‘Ezάhɛlog Zɛiç usw.)5). Seine Deutung ist bisher noch nicht gelungen. Ohne weiteres kann angenommen, daß dies ein redender Name ist, insbesondere deswegen, weil diese Heroine gleichsam einen Charakterzug verkörpert, den der Gastlichkeit. Die Namensbedeutung steht sicher in Wechselbeziehung zur Sage (wobei es für unsere Frage gleichgiltig ist, ob die Sage von Hekale aitiologisch aus dem Namen entstanden

1) Thumb, Handbuch der griech. Dialekte, § 329, 6 vulg. attisch. Dazu G. Meyer, Griech. Gramm.2, § 257, 209, 310.

2) Delbrück, Vgl. Syntax (IV), 2, S. 455 und Brugmann-Thumb a. a. O. § 380. 3) Roehl, IGA Nr. 482 < (Abu Simbel); Nr. 79, 336; IG XII/III Nr. 537; 403; 350; 573, 590, 591; Roehl, Imagines3 S. 8, Nr. 2; S. 81, Nr. 31; S. 70, Nr. 6 u. a. m. 4) Boisacq a. a. O. S. 232, 234 s. v.

5) Pauly-Wissowa, RE VII, S. 2665 s. v.

[ocr errors]

ist oder infolge seiner Bedeutung in der Sage verwendet wurde). Dafür hat Bechtel viele Beispiele gebracht. Ich denke außerdem an einige Namen aus Homer, die den Zusammenhang zwischen Namen und Sage schlagend dartun trotz der Entlehnung. Oɛgoitng ist assyr. taršitu Verläumdung; Hávdagos: sumer. b[p]an-dar=Bogen des Steinbockes1). Hekale war eine freundliche, alte Frau, die den Theseus gastlich aufnahm. Danach bedeutet der Name also die „Freundliche", die „Gastliche". So verstand auch Suidas den Namen: „ì xo̟òç kævt}v zakovoɑ“2). Und Kallimachos, der höchstwahrscheinlich aus älteren Attidographen schöpfte, sagt: ye yùo otέyoç dzλotor (frg. 41). Nur so hat es auch einen Sinn, wenn berichtet wird, daß Theseus den Kult einsetzte als Dank für die gastliche Aufnahme, in dem nämlich dem Ζεύς Εκάλειος das Εκαλήσιον Opfer feierte und einsetzte. Denn Zeug Ezáɛog ist natürlich der „Gastliche". Wie könnte sonst Zeus zu diesem Beinamen. kommen? Doch nicht, indem er zu Ehren der Hekale ihren Namen als Beinamen annimmt!

Davon auf die Bedeutung des Verbums zav zu schließen, ist durchaus legitim. Z. B. wird die Bedeutung von Zripov (Thuk.) erschlossen aus einer Hesychglosse oriyar orvуrása. Ezar heißt also erfreuen" (,,bewirten") 3).

Die Bedeutungsgruppe „erfreuen, freundlich, gastfreundlich“ kommt ja sehr häufig vor. Es seien nur zwei Beispiele angeführt:

φιλόφρων freundlich: φιλοφρόνημα gastliche Aufnahme
ἐπίχαρις freundlich: χαρίζομαι erfreuen.

Der Nachsatz unserer Inschrift muß also heißen: „Dieses Gefäß soll ihn erfreuen." Dadurch fällt auch die erwähnte syntaktische Schwierigkeit weg, denn wir haben nunmehr einen nom. c. inf. in imperativischer Bedeutung.

Der Name Stambul.

Von E. Kalinka.

Lange Zeit herrschte die Meinung, die auch heute noch weit verbreitet ist, daß der türkische Name Stambul auf ein griechisches (1)ẹ tàμ лóλ(iv) zurückgehe, ähnlich wie Isnik auf is Nizaar, Stambalia auf is tà nahaiά (andere Beispiele s. Hesseling Revue des études grecques 1890 III 196) und wie die Griechen manche Ruinenstätten (g tog orihove nennen. Da jedoch allmählich die Ein

1) Vgl. E. Aßmann, Berl. phil. Woch. 1919, Nr. 4, S. 29 ff.

2) Die Etymologie ist natürlich nicht zu brauchen.

3) Das Suffix -lo (vgl. dazu die vielen Eigennamen-Sippen wie Oivers, Oivıç, Olvidos) kommt im Griechischen in mannigfacher Bedeutung vor. Das Maskulinum ist oft nomen agentis, besonders im Italischen und Germanischen. In adjektivischer Funktion bezeugen diese Nomina mit Vorliebe den durch den Verbalbegriff hervorgebrachten Zustand. Daher im Slav. die Funktion dieses Suffixes als Formans des sogen. pt. praet. act. (Brugmann, Vergl. Gramm. II, 1, S. 373 f.). Dies alles stimmt ganz besonders gut auf unsern Fall: záλŋ die „Erfreuende", die Freundliche", die „Gastfreundliche" (Bewirtende). Zur Bildung im Griechischen vergleiche man noch πάσσαλος von πάσσω (πήγνυμι), ἀγέλη zu ❝yo, lat. apolum der Hirtenstab, der die Herde treibt, agilis „beweglich“ : altind. ajiras. Ob im Zusammenhang mit homer. Ezŋhos besteht [nach dem Muster von σιγάω, σίγηλος und jon. πέτηλον, att. πέταλον nach πετά-σαι] oder mit altindisch sakhi „Freund", sei dahingestellt.

Klio, Beiträge zur alten Geschichte XVII 3/4.

18

sicht durchgedrungen ist, daß die dorische Form tàv in der Zeit, als Stambul auftauchte, längst außer Gebrauch gekommen war, zumal in einer solchen Weltstadt und ihrer Umgebung, so hat man zur türkischen Vokalharmonie seine Zuflucht genommen, die Stimboli (øtìv ñódív) in Stambol verwandelt habe (Hesseling a. a. O. 194 und Kretschmer in der Festschrift für Jagić 553, vgl. Byzant. Zeitschrift 1909 XVIII 255). Aber dieser Ausweg ist nicht gangbar; denn die türkische Vokalharmonie vollzieht sich lediglich innerhalb der Reihe a-e und der Reihe i—ü—u (bul-mak, bil-mek; ew-in, udsch-un), vermischt aber die Reihen nicht; niemals also tritt a lautgesetzlich für ein und so hätte die Vokalharmonie *Stimbúl höchstens zu *Stumbúl umbilden können1).

Mithin ist die Zurückführung von Stambul auf is thy nóiv endgültig aufzugeben und es bleibt nur die unmittelbare Herleitung aus Κωνσταντινούπολις übrig. In der Tat unterliegt die Auslassung unbetonter Silben zumal in einem so langen Wort keineswegs den Bedenken, die Hesseling 190 erhebt; ich verweise nur auf die arabisch-türkischen Namen Iskenderije und Iskenderun für Αλεξάνδρεια (Αλεξανδρών), wo die unbetonten Anfangssilben 'Αλε vollig unterdrückt worden sind, oder Ismid = iç (Nizo)μýd(ɛtar). Ja die Beschränkung auf die Silben otar und noλ muß sich nicht einmal erst in türkischem Munde vollzogen haben); denn die griechische Umgangssprache ist reich an solchen Kürzungen; vgl. Κωστί für Κω(ν)σταντῖνος, ξέρω fur ἐξεύρω, (δ)πίσω, (τεσσαράκοντα). Nachdem einmal durch Weglassung der Anfangssilbe Kov der Anlaut doppelkonsonantisch geworden war, konnte sich naturgemäß ein vokalischer Vorschlag entwickeln, der teils wie e, teils wie i klang (Estambol neben Istambul), während für ein griechisches is vor nach Verlust des Anlautes niemals ein e einge

treten wäre.

Innsbruck.

=

1) Die von Gustav Meyer (Türk. Studien I Wiener Sitzungsber. 1893, Bd. 128, I. Abh., S. 14) angeführten Belege für Ersatz eines tonlosen griechischen durch ein türkisches a sind sämtlich anders zu erklären, meist durch Angleichung an ein benachbartes a.

=

2) Kollege J. H. Mordtmann bemerkt mir hierzu: „istanbol als Bezeichnung von Konstantinopel ist tatsächlich erheblich älter als die Eroberung der Stadt durch die Türken, s. die Stellen der arab. Autoren im Artikel Constantinopel der Enzyklopaedie des Islam. Über Iskenderun ̓Αλεξανδρών der Byzantiner vgl. ebenfalls Enzykl. des Islam s. v.; die mittelgriech. Form geht auf ein syrisches Deminutivum zurück (vgl. die gräzisierten Eigennamen Gaionas, Petronas etc.); die moderne Form Alexandrette erscheint in der romanischen Deminutivform (vgl. schon alte Eigennamen Iulitta, Pollitta). Iskenderun, Alexandrette bezeichnet also die Stadt zum Unterschiede vom afrikanischen Alexandria als Kleinalexandrien; dieses nachzutragen zu Nöldekes Bemerkungen, Beitr. z. Gesch. des Alexanderromans S. 9."

[3) Solche Unterdrückung unbetonter oder minder stark betonter Silben in der einheimischen Aussprache langer Namen erklärt es auch z. T., daß bei Herodot aus dem Namen Nebukadnezar (bab. Nabukuduruşur, altpers. Nabuk"dracara) mit Hineinspielen weiterer Mißverständnisse eine Nitokris werden konnte (Herodot mag etwa *Nükotris aus *Nirukudris gehört haben). Vgl. Einl. in die Altertumswiss. III S. 82 und über den späteren babyl. Vokalismus, besonders den Wandel von ǎ zu i und seine Wiedergabe durch die Griechen, Zeitschr. f. Assyr. VIII (1892) S. 330 ff. und Klio III, 494 f. Anm. 3. — Vgl. im Übrigen auch u. S. 282. C. F. L.-H.]

Die älteste Inschrift Athens1).

Von E. Kalinka.

Gerade vor dreißig Jahren habe ich während meines ersten athenischen Aufenthaltes den Schluß der eingeritzten Inschrift, deren erster Vers lautet ös νῦν ὀρχηστῶν πάντων ἀταλώτατα παίζει, genau untersucht in der Hoffnung, eine befriedigende Deutung des Nachsatzes zu gewinnen. Das ist mir nicht gelungen, und ich habe Zeichnung und Photographie an Studniczka abgetreten, der sich damals mit demselben Denkmal beschäftigte. Freilich war ich auch mit seiner Lesung touto dezar uv (Athen. Mitt. 1893, XVIII, 225 ff.) nicht einverstanden, teils weil sie in Widerspruch stand mit meinen Beobachtungen, teils weil ich aus sprachlichen Gründen an ihr Anstoß nahm. Schon Wackernagel, der sprachwissenschaftliche Berater Studniczkas, hat gefühlt, daß mindestens dozer statt dɛzār zu erwarten sei. Natürlich läßt sich einwenden, daß derartige Augenblicksbildungen oft in wunderlicher Weise gegen Sprachgesetze verstoßen. Unwillkürlich aber drängt sich die Frage auf, wozu der Gelegenheitsdichter überhaupt sich ein eignes Verb schuf, wiewohl das geläufige déɛ69a ebensogut seinen Zweck erfüllt hätte; denn ur nach dɛzav ist völlig entbehrlich, ja noch mehr als das. Gesundes Sprachgefühl sträubt sich gegen die unattische Form innerhalb der rein attischen Äußerung des Atheners und nur der vorangehende epische Vers entschuldigt den epischen Anklang. Vollends ist nach dem relativen. Vordersatz das schwache, enklitische uv unerträglich: entweder gar keine Rückverweisung auf das vorangegangene de, da der Relativsatz für sich allein schon als Glied des Hauptsatzes empfunden werden konnte, oder schon dann dem natürlichen Sprachgebrauch entsprechend ein eigentliches Demonstrativ. Auch im Deutschen ist es anstandslos, zu sagen: Wer jetzt am zierlichsten tanzt, (der) soll dies bekommen"; sprachwidrig aber wäre: Wer jetzt am zierlichsten tanzt, dies soll er bekommen." Da überdies eine Form von outos den Nachsatz zu eröffnen scheint, so erwartet man darin unbedingt eine Beziehung auf ds; und eine solche Empfindung mag v. Wilamowitz und Kirchhoff bestimmt haben, den Nachsatz mit tov zu beginnen. Tatsächlich habe ich, ohne von einer bestimmten Deutung voreingenommen zu sein, nach ToTo weder A gelesen, dessen linke Hälfte fehlen würde, noch, dessen oberster Querstrich bedenklich schief geraten wäre, sondern И, wie schon der erste Herausgeber Kumanudis; und Reisch, der auf meine Bitte die Stelle nachprüfte, glaubte gleichfalls bei günstiger Beleuchtung das obere Ende des kleinen Schlußstriches zu erkennen; der wagerechte Grundstrich innerhalb des Bruches dagegen scheint auf Täuschung zu beruhen. Es wird also bei MOTOT = tovtov sein Bewenden haben.

[ocr errors]
[ocr errors]

wenn

[ocr errors]

Der vierte Buchstabe danach, den Studniczka für erklärte, ist vielmehr, wie gleichfalls schon Kumanudis, der die Inschrift vielleicht doch noch in weniger beschädigtem Zustande vor Augen hatte, erkannt hat. Auch

[1) Um dieselbe Zeit, als die Inschrift in meinem Seminar behandelt wurde (vgl. ob. S. 262 Anm. 3), brachte ich deren Schwierigkeiten in der Graeca Aenipontana zur Sprache. Meiner Anregung, seine mir daraufhin auf Grund seiner Autopsie gemachten Mitteilungen niederzuschreiben, hat Kollege E. Kalinka bereitwillig entsprochen. C. F. L.-H.] 18*

« ¡è͹˹éÒ´Óà¹Ô¹¡ÒõèÍ
 »