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konnte er hierauf zum Tribunat (vom 10. Dez. 82 an) oder zur Ädilität und für 85 zur Prätur zugelassen werden.

Anders gestaltet sich Traians Laufbahn nach den Aufstellungen De la Berges 1), der seine Geburt in das J. 52 hinaufrücken zu müssen glaubte. Hiernach wurde Traian schon Anfang 68 nach Anlegung der toga virilis Kriegstribun und verblieb in dieser Stellung bis Ende 77. Im J. 78 bekleidete er alsdann das Vigintivirat, hierauf vom 1. Juni) 80 bis zum 1. Juni 81 die Quästur, sodann 83 das Volkstribunat oder die Ädilität und 85 die Prätur. Diese Konstruktion leidet zunächst an dem Fehler, daß die Zulassung zum Kriegsdienst geraume Zeit vor das 18. Lebensjahr gesetzt und hiermit als Regel angenommen wird, was höchstens als Ausnahme zugelassen werden konnte3), ist aber ferner auch insofern unwahrscheinlich, als sie mit der herkömmlichen Bekleidung des Kriegstribunats nach dem Vigintivirat im Widerspruch steht. Außerdem ist es zweifelhaft, ob auch zwischen dem Vigintivirat, das allem Anschein nach erst von Augustus in die Ämterreihe eingefügt wurde), und der Quästur ebenfalls ein amtfreies Jahr liegen mußte"). Wir haben demnach keinen Anlaß, zugunsten der von De la Berge aufgestellten Ansicht die Angabe Eutrops zu verwerfen.

1) Essai sur le règne de Trajan, Paris 1877, S. 9f. 299 f.
2) Über den 1. Juni s. S. 92, Note 4.1

3) Eine solche fand statt in dem von De la Berge S. 300 erwähnten Falle Hadrians, der im 15. Jahre die männliche Toga erhielt und dann sogleich in den Kriegsdienst eintrat (Vit. Hadr. 2, 1 [bessere Erklärung dieser Stelle bei Kornemann, Kaiser Hadrian S. 9; vgl auch Rostowzew, Klio-Beiheft III S. 62 f.]), nicht minder bei der nach der Schlacht bei Cannä veranstalteten Aushebung, bei der auch praetextati herangezogen wurden (Liv. XXII 57, 9). Über weitere Fälle s. Marquardt, Privatleben d. Römer 12 133, Note 4.

4) Mommsen, R. Staatsr. I 544; II3 592.

5) Ebenda 13 535.

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Mitteilungen und Nachrichten.

A und A in Ptolemäerinschriften von Thera.

Von F. Hiller von Gaertringen.

Als ich vor Jahren die Ausführungen von Maurice Holleaux über die beiden Ptolemäerinschriften aus Thera in Band VI S. 21 von Wilckens Archiv f. Papyrusforschung erhielt, zwei Inschriften, an denen ich immer noch einen gewissen persönlichen Anteil nehme, weil ich sie selbst gefunden habe, erneute sich bei mir der Eindruck, daß diese Frage zusammen mit der Chronologie des Briefes eines Königs Ptolemaios zu erledigen sei, der für die Theräische Garnison Vorsorge traf. Obwohl ich glaube, in der Festschrift für Otto Hirschfeld 1903 wenigstens über die Zeit dieses wichtigen Steines das Richtige gesagt zu haben, komme ich gern darauf zurück, um einen in jener Schrift nur gestreiften Gesichtspunkt noch schärfer ins Auge zu fassen, den Wechsel zweier Schriftarten, oder sagen wir zweier Steinmetzen, von denen der eine, frühere, das A mit gebrochenem Querstriche beliebte, der andere, spätere, das im allgemeinen mit Recht für älter geltende A mit geradem Striche.

I. Der schöne Stein, 1G XII 3, 327 (cf. Add.), auch abgebildet Thera I Tafel 25 und in Kerns Inscriptiones graecae Tafel 33, teilweise wiederholt von Dittenberger (IG I 59, enthält den besagten Brief: Βασιλεὺς Πτολεμαῖος Απολλω νίωι χαίρειν - -, dutiert: ἔτους τη' Αὐδναίου ιέ, Ἐπεῖφι ιέ - -. Seine Zeit, in der die Tage des ägyptischen Monats denen des makedonischen genau entsprechen, d. h. das makedonische Jahr vor dem ägyptischen kapituliert hat und nur noch die makedonischen Bezeichnungen neben den ägyptischen weitergeführt werden, ist in den scharfsinnigen Untersuchungen von Strack, Krall, den englischen Gelehrten sehr verschieden angesetzt worden; man hat Philadelphos, Euergetes, Epiphanes, Philometor als Urheber genannt. Nach der Tabelle in den Hibeh Papyri I 336/7 erscheint das III. Jahrhundert völlig ausgeschlossen, und nur das 18. Jahr von Epiphanes oder Philometor denkbar: 188/7 oder 164/3. GrenfellHunt haben Epiphanes1), ich Philometor vorgezogen; und so gern ich sonst meine Irrtümer zurücknehme, so glaube ich diesmal den im übrigen weit kompetenteren Gelehrten gegenüber im Recht gewesen zu sein. Dazu bitte ich die folgenden Inschriften zu berücksichtigen.

Zuerst den erwähnten Königsbrief. Sein Steinmetz schreibt A.

Auf demselben Stein ist später ein Verzeichnis eingehauen: olde eloireyκαν τὴν γενομένην δαπάνην εἰς τὴν ἐπισκευὴν τοῦ γυμνασίου τὰς 15' (δραχμὰς) ἀπὸ tov in Lews tov xß' L. Das führt auf das 18.–22. Königsjahr, also entweder

1) Zu den Doppeldaten aus der Regierung des Epiphanes, die GrenfellHunt zusammenstellen, fügt Wilcken den Erlaß bei Preisigke, Sammelbuch 5675 hinzu: Lap' Δαισίου κς', Χοιὰχ κς'

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184/3.

188/7-184/3, Epiphanes, oder 164/3-160/59, Philometor. Ich verweise auf die übersichtliche Tabelle, wie wir deren noch recht viele haben möchten, in Stracks Dynastie der Ptolemder 183. Der Steinmetz verwendet das A.

Nun zu den von Holleaux behandelten Steinen, die ich der hier unentbehrlichen Abbildungen wegen, trotz der gänzlich überholten Umschriften und Erklärungen, nach dem Corpus (IG XII 3; vgl. auch hier die Supplemente im besonderen Hefte) anführe.

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II. IG XII 3, 466 I (= Dittenberger OGI I 102 · Archiv VI 20) Altar mit Stierschädeln und dionysischen Epheuguirlanden, wie sie der Abstammung der Ptolemäer von Dionysos und der Verbindung ihres Kultes mit dem des (Dionysos-) Ανθιστὴς Πυθόχρηστος und seinem Tempel so wohl anstehen. Ein Teil ist ausradiert und durch eine neue Inschrift ersetzt. Der ersten Fassung, in der die Form A angewandt wird, gehört Folgendes an:

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III. IG XII 3, 467; suppl. p. 303 (= Ditt. OGI 110). Form: A.

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Die Berechtigung der Ergänzung wird durch die zweite Fassung der vorigen Inschrift erwiesen.

IV. IG XII 3, 466 II (das Gesperrte steht in Rasur bezw. ist zugefügt). Form: A.

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Die vier Steine greifen in Formen und Inhalt so eng ineinander über,

daß man sie nur zusammen betrachten kann. Die Form des A im Brief I und

der ersten Fassung des Altars II steht der Form A in der Basis III und der zweiten Fassung des Altars IV gegenüber. Dasselbe A hat die Stifterliste des Steines I. Daraus wird man folgern: Die A-Gruppe gehört in das 18. Königsjahr, die A-Gruppe in das 19.-22. Jahr; nach dem Epeiphi des 18. Jahres hat der Steinmetz gewechselt.

Inhaltlich ist es klar, daß der Stifter von III in IV wiederkehrt, indem sich die Ergänzung von selbst ergibt In IV hat Holleaux mit Recht das ɛɛv in Z. 6 hervorgehoben; Aristippos ist aus seinem Amt als Kommandant von Thera geschieden, das er in III noch inne hat; also IV ist später als III. In beiden hat er den Ehren- und Hoftitel toov diadózov, wodurch wir, wie P. Meyer und Strack gesehen haben, in das zweite Jahrhundert gewiesen werden. Damit scheiden alle Ptolemäer vor dem fünften, Epiphanes, aus, nicht nur für III, IV, sondern auch für die eng verbundenen Steine I, II. Aber auch Epiphanes läßt sich beseitigen. Denn in III 4 kann 9ɛołę E-, wenn nicht zu E[vegyétais], nur zu 'E[augavior] ergänzt werden, und es können damit nur die unmittelbaren Vorgänger des Königs oder des Königspaares gemeint sein. Da nun die ersten Euergeten des III. Jahrhunderts zu alt, die zweiten nach 146 v. Chr. zu jung sind, bleiben nur die Exugarɛis, und so kommt man auf Philometor und Kleopatra. Und so wird man deren Namen auch in IV 1-4 ergänzen, den Zeilen, die bisher noch nicht erledigt sind. Auch dort stand Iwie Wilcken sofort sah, als ich ihn bat, II und IV zu vergleichen nichts anderes als:

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wo die ἄλλοι θεοί natürlich die θεοὶ Σωτήρες καὶ Ἀδελφοὶ καὶ Εὐεργέται καὶ Φιλοπάτορες καὶ Ἐπιφανεῖς sind. Schwer ist es, die zweite Lücke hinter 5 βωμόν auszufüllen. Ein Zusatz zur Weihung, z. B. zai tò ayakμa ári9yzer füllt die Lücke nicht aus. Man sucht also einen zweiten Stifternamen, einen Vorgesetzten des Eirenaios, und denkt dabei zunächst an denselben Aristippos. Also etwa:

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Das wäre eine gute, normale Weihinschrift. Aber was hat der uɛrayoάwas daraus gemacht! Sein Vorgesetzter schied von Thera und sollte geehrt werden. Aber eine neue Basis kostete Geld, und Eirenaios war ein schlauer Alexandriner. So nahm er den vorhandenen Altar des Ptolemaios und korrigierte in den Anfang mit einer Formel, die doch nur den Herrschern zustand (vgl. schon IG XII 3, 464 ὑπὲρ βασιλέως Πτολεμαίου θεοῖς), nach der anderen, alten Formel ὁ δεῖνα ὑπὲρ τοῦ υἱοῦ τοῦ δεῖνος θεοῖς oder ähnlich das ganz unmögliche ὑπὲρ Αριστίππου - -, und schob an Stelle des ersten Namen, der nun an andere Stelle gerückt war, eine Lobeserhebung im Stile der Ehreninschriften ein. So wurde der Ptolemäeraltar zu einer Ehreninschrift verballhornt. Man kann diese Zwitternatur meines Erachtens nicht scharf genug richten, um sie ganz zu begreifen. Auch die alten Griechen waren eben Menschen, und nicht alles, was sie schufen,

war großartig und klassisch. Und bekanntlich war nicht Dion der erste, der der vornehmsten Griechenstadt seiner Zeit die pietätslose Wiederverwendung von Ehrenbasen vorwerfen mußte.

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Es gibt noch andere Zeugnisse der Ptolemäermacht auf Thera; den Altar IG XII 3, 468 = Dittenb. OGI 112, vom theräischen duos für Ptolemaios und Kleopatra und ihre Kinder dem Dionysos geweiht, wegen der Mehrzahl der Kinder jünger als III; den Beschluß der Bakchisten für 4άdeuos horvoogárovę ̓Αλεξανδρεὺς τῶν περὶ αὐλὴν διαδόχων ὁ τεταγμένος ἐπὶ Θήρας IG XII 3 s. 1296; den Beschluß der άiɛiqóμɛrot für Bátov Þiλoros IG XII 3, 331 mit Suppl. p. 285 aus den Königsjahren 24-29, also 158/7-153/2 v. Chr. Aber das wichtigste Ergebnis bleibt die durch den engen Zusammenschluß von Nr. I-IV gesicherte. Ansetzung des Königsbriefes unter Philometor.

Damit hat sich, worauf es hier in erster Linie ankam, die schon in der Hirschfeldfestschrift vertretene Ansicht von der Kalenderverschiebung bestätigt, die im Laufe des 18. Jahres des Ptolemaios Philometor erfolgt ist. Deren Wesen ist, wie man jetzt, bequemer als es früher möglich war, aus der angeführten Tabelle (S. 95) ablesen kann, darin enthalten, daß der makedonische Mondkalender, früher ganz unabhängig vom ägyptischen Sonnenkalender, in den späteren Jahren des Epiphanes, 22, 23 und 24, in der Weise gleichgesetzt wurde, daß der 1. Dios dem 1. Pachon, und dann weiter Monat für Monat vom ersten bis letzten Tage sich genau entsprachen. Das währte bis zu jenem 18. Jahre des Philometor wir haben Belege für das 2., 5., 8., 16. Jahr in der besagten Liste. Und dann wird es plötzlich anders! Im selben 18. Jahre macht sich der makedonische Kalender noch einmal unabhängig, so daß nun der 22. Mesore dem 1. Peritios, der 24. Pachon dem 1. Dios entspricht. So bleibt es bis zum 24. und wohl auch 26. Jahre des Philometor und vermutlich bis zum Tode dieses Königs. Unter Euergetes II. wird dann der 1. Thot gleich dem 1. Dios; Ägypten hat über Makedonien gesiegt!

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Diese Kalenderreform vom Jahre 163 hat einen großen geschichtlichen Hintergrund. Von 169 bis Winter 164, Jahr 13-18 des Philometor, hatten der König und Kleopatra und Euergetes als coì Pikoμýtogeç über das ganze Reich regiert. Um die Wende 164/3 wurde Philometor durch Euergetes vertrieben. Im Sommer - wie Wilcken an anderer Stelle zeigen wird, vermutlich im Juli, spätestens Anfang August 163 ging Euergetes nach Kyrene, kehrte Philometor nach Ägypten zurück. Sein Brief vom 15. Epeiphi 15. Audnaios 13. August 163 setzt schon einige Wochen Regierungstätigkeit, eine Korrespondenz mit der theräischen Garnison, als geschehen voraus. Am 19. Epeiphi 17. August 163 erließ Philometor seinen Gnadenerlaß; vom 4. Peritios 25. Mesori = 22. September ist sein Brief an Dionysios datiert1). Die Reform ist also vermutlich am 1. Peritios in Kraft getreten. Nachdem im Königsjahr 19, Ende 163, Ptolemaios Eupator geboren war, wurde der Altar II von (Aristippos? und) Eirenaios gesetzt, noch mit A. Bald darauf weihte Aristippos die Basis III. Von hier beginnt das A wieder und bleibt bis zum Ende der Ptolemäermacht,

1) Wie Wilcken mir mitteilt, hat er in UPZI 111 zu zeigen gesucht, daß der Königsbrief Par. 63 XIII nicht, wie vielfach angenommen ist, der Gnadenerlaß ist, der vielmehr am 19. Epeiph vorausgegangen ist, sondern nur eine Ermahnung an den Strategen von Memphis zur strikten Durchführung des ErLasses, veranlaßt durch eine vom König beabsichtigte Reise nach Memphis, die er nach anderen Akten kurz darnach auch tatsächlich ausgeführt hat. (UPZ = Urkunden der Ptolemäerzeit.)

Klio, Beiträge zur alten Geschichte XVII 1/2.

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