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Anordnung dachte, um das Jahr 200 dem Schriftlesen noch volle Freiheit gestattet war. Das ward des Sonntags der Gemeinde aus dem Worte Gottes vorgetragen, was nach der Meinung des Bischofs oder des Presbyters entweder ein helles Licht werfen konnte auf den wunderlichen Gottesrath in den vergangenen Tagen, oder zu einer Leuchte sich eignete für den Weg in die dunkle Zukunft. Temporell, casuell waren damals die Perikopen. Da die Gemeinde noch zu keiner Ruhe gekommen war, sondern von der anstürmenden Fluth hin- und hergeworfen wurde, war es nicht möglich, dass sie allsonntäglich in einem schon lange vorher und zwar ein für alle Mal bestimmten Hafen einlaufen und sich vor Anker legen konnte. Die einzige Ausnahme scheint die stille Woche gemacht zu haben, in welcher sich die Gemeinde, ganz aus der Welt zurückgezogen, mit tiefster Anbetung in das welterlösende Leiden des Herrn yersenkte. Origenes nämlich sagt in Jobum hom. 1.: in conventu ecclesiae in diebus sanctis legitur passio Jobi, in diebus jejunii, in diebus abstinentiae, in diebus, in quibus tamquam compatiuntur ii, qui jejunant et abstinent, admirabili illi Jobo, in diebus, in quibus in jejunio et abstinentia sanctam domini nostri Jesu Christi passionem sectamur. Dieser Gebrauch der alexandrinischen Kirche, den Hiob in den täglichen Gottesdiensten der ẞdóμas μɛyáhr zu lesen, findet sich auch in der mailändischen Kirche unter Ambrosius Episcopat; er schreibt nämlich ep. 20 ad Marcellinam: audistis librum Job legi, qui solemni munere est decursus et tempore.

Ganz anders verhält sich die Sache nach Kurtz. Dieser weiss ganz bestimmt (Handbuch der allgemeinen Kirchengeschichte. 3. Aufl. § 265), dass bei der gottesdienstlichen Bibellektion bis in das 5. Jahrhundert die lectio continua vorherrschend war, so dass in der Regel ganze Bücher von Anfang bis zu Ende gelesen wurden, und dass die lectio continua erst durch die Einführung der hohen Feste beeinträchtigt wurde, indem die Feier derselben eine Auswahl von solchen Lesestücken erforderte, die der Festidee entsprachen. Aehnliches sagt Nitzsch in der praktischen Theologie 2, 320. Man hat die uns erhaltenen Homilien des grössten Homileten der orientalischen Kirche, des Origenes, zum Erweise dieser Ansicht angezogen: was aber nicht statthaft ist. Es ist nämlich ganz übersehen worden, dass jene Homilien nicht an fortlaufenden Sonntagen, sondern an Wochentagen gehalten wurden und zwar nicht im Auftrage der Kirche, sondern aus freien Stücken.

Uebrigens muss noch erwähnt werden, dass in dieser ersten Periode; während welcher sich der Canon des neuen Testamentes nur allmälig bildete, ausser den jetzigen neutestamentlichen Schriften auch Bücher verlesen wurden, welche wir zu den Apocryphen rechnen. So überliefert Eusebius in seiner Kirchengeschichte 3, 3, dass der Hirte des Hermas, und 3, 16, dass der erste Brief des römischen Clemens an die Korinther öffentlich vorgelesen wurde: Sozomenus berichtet noch von den palästinensischen Gemeinden, dass sie der Apocalypse des Petrus dieselbe Ehre erwiesen hätten. (h. e. 7, 19.)

2. Diesem Unwesen aber machte die sich verfassende Kirche bald ein Ende. Kaum hatte sie die Glaubensverfolgung der heidnischen Machthaber und die Glaubensverfälschung der heidnischen Gnosis überwunden, so machte sie sich mit Ernst daran, ihren Besitz zu sichten und den Canon für alle Zeiten zu fixiren. Die für die Constituirung des biblischen Canons ent

scheidenden Concile sind für die Geschichte der Schriftverlesung ebenso bedeutend. Das Concil von Laodicea, zwischen 360-364 gehalten, verordnete in seinem 59. Canon: ὅτι οὐ δεῖ ἰδιωτικοὺς ψαλμοὺς λέγεσθαι ἐν τῇ ἐκκλησίᾳ, οὐδὲ ἀκανόνιστα βιβλία, ἀλλὰ μόνα τὰ κανονικὰ τῆς καινῆς καὶ παλαιᾶς διαθήκης. Das Abendland blieb hinter dem Morgenlande nicht lange zurück. Das Concil von Hippo bestimmte im Jahr 393 canon 36: ut praeter scripturas canonicas nihil in ecclesia legatur sub nomine divinarum scripturarum. (cf. concl. Carthag. III., can. 47.)

Aber so weit schritt die Kirche nicht gleich vor, dass sie auch für die einzelnen Feste und Sonntage den vorzulesenden Abschnitt der kanonischen Bücher bezeichnet hätte. Neander sagt: anfangs stand es jedem. Bischof frei, welche Stücke der Bibel er wollte in der Versammlung der Gemeinde vorlesen lassen. (Geschichte der christlichen Religion und Kirche 2. Aufl. 2, 1, 597.) Augustinus legt für diese Wahlfreiheit in verschiedenen Stellen ein unverdächtiges Zeugniss ab. So sagt er in v. 138: psalmum nobis brevem paraveramus, quem mandaveramus cantari a lectore, sed ad horam, quantum videtur, perturbatus alterum pro altero legit. Maluimus nos in errore lectoris sequi voluntatem Dei, quam nostram in nostro proposito. Dieses Zeugniss würde sich aber mehr auf die Schriftverlesung in den täglichen Zusammenkünften beziehen: dass aber auch für den Hauptgottesdienst dem Bischofe ganz freie Hand gelassen war, beweist die Stelle aus dem Commentar zu Johannes tract. 12. Meminit autem caritas vestra dominico praeterito, quantum Dominus adjuvare dignatus est, disseruisse nos de spirituali regeneratione, quam lectionem vobis iterum legi fecimus, ut quae tunc non dicta sunt in Christi nomine adjuvantibus orationibus vestris impleamus.

Ganz willkürlich durfte freilich der Bischof nicht schalten und walten. Es war allgemeine Sitte geworden, dass zum Wenigsten an dem Sonntag aus den Evangelien wie aus den Episteln ein Abschnitt verlesen wurde. Auch hier dürfen wir uns auf Augustinus als Gewährsmann berufen. In seinem 362. Sermone sagt er ganz ausdrücklich: in memoria retinentes pollicitationem nostram, congruas etiam ex evangelio et apostolo fecimus recitari lectiones. Johannes Cassianus berichtet instit. III, 6, dass es in Egypten Sitte gewesen sei, in die vero sabbati vel dominico utrasque de novo recitant testamento, i. e. unam de apostolo vel actibus apostolorum et aliam de evangeliis. Das alte Testament kam nicht ganz in Wegfall; Justinus in der oben angezogenen Stelle aus seiner grösseren Apologie und der ebenfalls schon beigebrachte Canon des Concils von Laodicea deuten das an, die apostolischen Constitutionen fordern das ausdrücklich, so 8, 5: μɛtà tìv ἀνάγνωσιν τοῦ νόμου καὶ τῶν προφητῶν, τῶν δὲ ἐπιστολῶν ἡμῶν καὶ πραξέων καὶ τῶν εὐαγγελίων ἀσπασάσθω ὁ χειροτονηθεὶς τὴν ἐκκλησίαν (cf. 2, 57 und 59), und Basilius der Grosse in hom. 13 de baptismo (die Lektionen aus Jesaja, der Apostelgeschichte und dem Ev. Matthäi werden hier erwähnt), wie auch Chrysostomus in der 24. Homilie zum Römerbriefe bestätigen das. Im Abendland kam das alte Testament nicht allgemein zu dieser Geltung. Walafried Strabo wenigstens überliefert, de rebus ecclesiast. c. 22: antiphonas ad introitum dicere Coelestinus papa XLV. instituit, sicut legitur in gestis pontificum Romanorum, quum ad ejus usque tempora ante sacrificia lectio una apostoli tantum et evangelii legeretur. Lectiones apostolicas vel evangelicas, qui ante celebrationem sacrificii primum instituerit, non adeo certum est: creditur tamen a primis successoribus apostolorum eandem di

spensationem factam esse ea praecipue causa, quia in evangeliis eadem sacrificia celebrari jubentur et in apostolo, qualiter celebrari debeant, docetur.

Wie sich in dieser Weise mit der Zeit hinsichtlich des Evangeliums und der Epistel eine heilige Sitte bildete, so sonderten sich auch ganz von selbst für bestimmte Gottesdienste bestimmte evangelische und epistolische Lektionen aus. Augustinus bietet hiezu reichliche Belege. Sermo in diebus Pasch. feria tertia Pasch. heisst es: resurrectio Domini nostri Jesu Christi et hodie recitata est, sed de altero libro evangelii, qui est secundum Lucam. Primo enim lecta est secundum Matthaeum, hesterno autem die secundum Marcum, hodie secundum Lucam (und in der Predigt an der folgenden vierten Feria hodie resurrectio Domini recitata est secundum Joannem), sic habet ordo evangelistarum. Sicut enim passio ipsius ab omnibus evangelistis consripta est, sic dies isti septem vel octo dant spatium, ut secundum omnes evangelistas resurrectio Domini recitetur. Passio autem, quia uno die legitur, non solet legi nisi secundum Matthaeum. Volueram aliquando, ut per singulos annos secundum omnes evangelistas etiam passio legeretur: factum est, non audierunt homines, quod consueverant, et perturbati sunt. Es gab also schon übliche, gewohnheitsmässige Texte, so dass Augustinus de civit. Dei 22, 8. gegen das Ende schreiben kann: salutavi populum, - facto tandem silentio scripturarum divinarum sunt lecta solemnia (nämlich am Osterfeste), und die Gemeinde hatte sich an dieselben so sehr gewöhnt, dass ein Wechsel selbst in einer Gemeinde, welche durch einen Augustinus in den Reichthum der h. Schrift mit Bedacht eingeführt worden war, nur Verwirrung anrichten konnte. Wenn so der Wunsch der Gemeinde auf immer wiederkehrende Schriftstücke gerichtet war, so forderten andererseits gewisse Feste, man denke nur an Weihnachten, einen ganz bestimmten Text. Das hat Augustinus ebenfalls erfahren. Er sagt in der Praefation zu seiner Exposition des ersten Johanneischen Briefes: meminit sanctitas vestra evangelium secundum Joannem ex ordine lectionum nos solere tractare. Sed quia nunc interposita est solennitas sanctorum dierum, quibus certas ex evangelio lectiones oportet in ecclesia recitari, quae ita sunt annuae, ut aliae esse non possint, ordo ille, quem susceperamus, necessitate paullulum intermissus est, non

amissus.

Es ist daher nicht zu verwundern, dass wir schon frühe etlichen unserer Perikopen bei den alten Homileten begegnen: so besitzen wir über unser Weihnachtsevangelium eine Predigt von Athanasius, eine von Chrysostomus und fünf von Ambrosius, über das Epiphanienevangelium eine Rede von Basilius dem Grossen, und eine wieder von Ambrosius, über den Palmensonntagseinzug eine Rede von Epiphanius und über die Pfingstepistel einen Logos von Gregorius von Nazianz.

Jedenfalls war für die Entstehung eines Perikopensystems der Umstand von dem grössten Einflusse, dass mit dem Beginn des vierten Jahrhunderts für einzelne festliche Kreise die Durchlesung bestimmter Bücher des Canons in Brauch kam. So war es in der Antiochenischen Gemeinde nach dem Zeugnisse ihres grössten Presbyters Herkommen, dass an dem Tage des Kreuzes, unserm Charfreitage, τὰ περὶ τοῦ σταυροῦ πάντα und an dem grossen Sabbathe, dem stillen Sonnabend, wieder verlesen wurde, ὅτι παρεδόθη ἡμῶν ὁ κύριος, ὅτι ἐσταυρώθη, ὅτι ἀπέθανε τὸ κατὰ σάρκα, őri étάon, und in der langen Pentekostenzeit die Apostelgeschichte zum Vortrage kam (cf.: homil. cur in pentecoste acta legantur), während dort wie

in Konstantinopel in der Quadragesimaperiode die Genesis zur Lektion diente (cf. homil. de statuis und in genes.). Auch Augustinus redet von dem Gebrauche der Apostelgeschichte in dem sechsten Tractat über Johannes: actus apostolorum testes sunt: ille liber canonicus omni anno in ecclesia recitandus. Anniversaria solennitate post passionem Domini nostis illum librum recitari. Zu vergleichen ist noch desselben 315. sermo. In der Mailändischen Kirche wurde, wie Ambrosius in jenem Briefe an seine Schwester Marcellina erzählt, in der Osterfastenzeit ausser dem Buch Hiob noch der Prophet Jonas gelesen: auch die Genesis kam zur Verwendung, wenigstens sind die in dem Hexaemeron verarbeiteten Homilien in der stillen Woche gehalten worden. Das vierte Concil zu Toledo vom Jahre 633 bestimmte in dem 17. Canon: si quis Apocalypsim a Puscha usque ad Pentecosten missarum tempore non praedicaverit, excommunicationis sententiam habebit.

War die Gemeinde erst einmal an die Vorlesung gewisser Bücher der heiligen Schrift gewöhnt, so konnte sehr leicht in ihrem Herzen der Wunsch entstehen, auch für die anderen Partieen des Kirchenjahres Schriftstücke zu besitzen, welche alljährlich als gute Bekannte wiederkehrten: wie auch die predigende Geistlichkeit selbst, welche an und in jenen von der Kirche bestimmten Festtexten einen feinen Tact und eine unerschöpfliche homiletische Fundgrube erkannt hatte, einen von der Kirche dargebotenen Perikopencyklus dankbar anzunehmen geneigt sein mochte. Andeutungen einer festeren Ordnung der Perikopen finden wir hie und da in den Worten des Chrysostomus. Neander und Rheinwald (Die kirchliche Archäologie S. 275) citiren dessen 11. Homilie in den Johannes, wo die bemerkenswerthen Worte gleich im Anfang stehen: τί ποτ' οὖν ἐστιν ὅπερ αἰτοῦμαι ὑμᾶς, κατὰ μίαν σαββάτων, ἢ καὶ κατὰ σάββατον, τὴν μέλλουσαν ἐν ὑμῖν αναγνωσθήσεσθαι τῶν ἐυαγγελίων περικοπήν, ταύτην πρὸ τούτων τῶν ἡμερῶν μετὰ χεῖρας λαμβάνων ἕκαστος οἴκοι καθήμενος ἀναγινωσκέτω συνεχῶς, καὶ πολλάκις περισκοπείτω μετὰ ἀκριβείας τὰ ἐγκείμενα, καὶ βασανιζέτω ταῦτα καλῶς· καὶ τί μὲν σαφές, τί δὲ ἄδηλον σημειούσθω. τί δὲ αὐτῶν ἐναντίον εἶναι δοκοῦν, οὐκ ἂν δέ καὶ πάντα ἁπλῶς διακωδωνίσαντες, οὕτως ἀπαντᾶτε πρὸς τὴν ἀκρόασιν. Diese Bitte des Kirchenvaters, die sonntägliche Perikope im Laufe der Woche oder doch wenigstens am Sonnabend zur Hand zu nehmen und mit Sorgfalt durchzugehen, um sich so zum Anhören der Predigt würdig vorzubereiten, setzt voraus, dass der Predigttext Jedermann bekannt war. Da wir nun gar keine Kunde haben, dass etwa zum Schluss der Predigt der Text der nächsten verkündigt worden sei, und sich auch nicht nachweisen lässt, dass Chrysostomus seine Homilien über den Johannes nur in dem Hauptgottesdienst gehalten habe, vielmehr feststeht, dass sie in dem Haupt- wie in dem Nebengottesdienste vorgetragen wurden, so ist hier allerdings eine nicht undeutliche Spur, dass wenigstens in der Antiochenischen Gemeinde eine bekannte Perikopenreihe durch das ganze Kirchenjahr hindurchlief.

Eine zweite Stelle finde ich in der 58. Homilie zu Johannes; dort steht nämlich § 4: εἰ γάρ τις ἀκριβῶς ἐνταῦθα εἰςέρχοιτο, κἂν οἴκοι μὴ ἀναγινώσκῃ, προςέχῃ δὲ τοῖς ἐνταῦθα λεγομένοις, ἀρκεῖ καὶ ἐνιαυτὸς εἷς εἰς ἐμπειρίαν, αὐτὸν καταστῆσαι πολλήν. οὐ γὰρ νῦν μὲν ταύτας, αὔριον δὲ ἑτέρας ἀναγινώσκομεν γραφάς, ἀλλ ̓ ἀεὶ τὰς αὐτὰς καὶ διαπαντός. Hier scheint mir auf einen jährlichen Textkreis angespielt zu sein. Ein Jahr

genügt, und so kehren alljährlich dieselben Abschnitte wieder, diess Jahr nicht diess, das andre Jahr nicht jenes.

Aus dem Abendlande liesse sich vielleicht aus der Schrift des um das Jahr 368 lebenden Bischofs Optatus von Mileve de schismate Donatistarum eine ähnliche Andeutung gewinnen. Er wirft nämlich dort 4, 5 seinen Gegnern vor: lectiones dominicas incipitis et tractatus vestros ad nostras injurias explicatis. Also die sonntäglichen Lektionen hatten die Donatisten aus der katholischen Kirche mit herübergenommen und legten sie nun zu Gunsten ihres Separatismus aus.

3. In allen diesen Stellen finden wir bloss Andeutungen, welche den Muthmassungen ein weites Gebiet eröffnen, jetzt aber erhalten wir auf ein Mal historische Nachrichten, welche auf ein altes Dokument sich stützen und eine kritische Prüfung vollkommen aushalten.

Durch das ganze Mittelalter zieht sich die Ueberlieferung, dass der berühmte Presbyter Hieronymus ein Perikopensystem verfasst habe und zwar dasjenige, welches in der römisch-katholischen Kirche zur allgemeinen Geltung gelangt sei.

Berno, der berühmte Abt von Reichenau (Augiensis) um das Jahr 1014, erzählt in dem de quibusdam rebus ad officium missae pertinentibus libellus, c. 5: sicut s. Gregorium libri sacramentorum et antiphonarum, ita beatum Hieronymum credimus ordinatorem lectionarii, ut ipsius testatur prologus in capite ejusdem comitis. Der Verfasser des Mikrologus, wahrscheinlich der bekannte Ivo von Chartres, gestorben 1115, sagt in dem 25. Kapitel des Buches de ecclesiast. observationibus dieses: liber etiam comitis sive lectionarius, quem Hieronymus compaginavit. Hugo a Sancto Victore, gestorben 1141, schreibt de officiis eccl. 2, 11: Hieronymus presbyter lectionarium, ut hodie habet ecclesia, collegit, sed Damasus papa (336-384), ut nunc moris est, legi instituit. Johannes Beleth schreibt um das Jahr 1162 in seinem rationale divin. c. 57: instituit beatus Hieronymus rogatu D. Damasi papae quaecunque ex veteri et novo testamento leguntur in ecclesia. Endlich berichtet Radulph von Tungern um das Jahr 1390 de canon. observat. im letzten Kapitel: beatus Hieronymus presbyter cardinalis epistolas et evangelia, ut hodie habet ecclesia, collegit et ordinavit, ut in libro, qui comes dicitur, habetur et ipse ait scribens ad Constantium episcopum. Et Damasus papa, ut nunc moris est, legi censuit.

Ueberblicken wir die mitgetheilten Stellen, so erklären sie alle einstimmig den Presbyter Hieronymus für den Verfasser des zu ihren Zeiten sich im Gebrauch befindenden Lektionars, nur darin weichen sie von einander ab, dass Johann Beleth, der Theologe, ihn dieses Lektionar auf Ersuchen des Papstes Damasus aufstellen lässt, während Hugo und Radulph diesem bloss die Einführung zuschreiben und letzterer wohl den Constantius als Ergodiokten bezeichnen will. Der erste wie der letzte der aufgerufenen Zeugen bezieht sich auf ein Dokument, welches sie ohne Bedenken für authentisch erachten, nämlich auf den Prolog, auf die dem sogenannten Comes vorgehängte Epistel an den Constantius. Dieser Brief wirft ein helles Licht in diese Dunkelheit und mag desshalb hier eine Stelle finden.

In nomine sanctae et individuae trinitatis incipit epistola s. Hieronymi missa ad Constantium. Praefatio libri sequentis, qui Comes appellatur.

Quamquam licenter adsumatur in opere congregatio coelestium lectionum et ipsum opusculum ab ecclesiasticis viris Comes quidem soleat appellari: quod

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