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baut, ist eins der großartigsten Bauwerke. Ueber zwei hohe, thurmförmige Bogen gespannt, schwebt die riesige Hangbrücke, 100 Fuß breit und 1360 Fuß lang, über der Donau. Die hohe Mittelspannung ist 566 Fuß lang; tief unten wirbeln die Fluthen des mächtigsten Stromes von Europa. Diesem prächtigen Bau - entspricht die Stadt Pesth. Ihre hohen, stolzen Straßen ziehen sich weithin an den Stromufern. Sie übertrifft Ofen weit an Pracht, aber gegen die Schrecken des Aufruhrs konnte diese sie auch nicht schüßen.

Ueber Nacht und am folgenden Sonnabend gelangten wir gegen 40 Meilen südwärts weiter, bis zu der alten hohen Bergfeste Peterwardein, durch den großen Sieg ,,Prinz Eugens, des edlen Ritters," über die Türken bekannt.

Die Donau wälzte lange ihre Fluthen durch ganz flache, einförmige Ufer. Hier wimmeln die weiten Niederungen oft von Heerden der Kühe, Schafe und Gänse. Oft standen jene auf rings überschwemmten Wiesenstrecken in der weiten Wasserfluth.

Am Tage trat nun schon sehr warme, füdliche Luft ein. Wir sahen zum erstenmale jene sonderbaren Schiffe, die auf beiden Seiten von Kähnen umgeben sind, auf · denen die Ruderer sizen.

Auf dem rechten Ufer fuhren wir nun an Slavonien hin, dessen zierliche Dörfer und hübsche Flecken das Auge ergößen. Dann folgte Syrmien mit Vukovar, einem ansehnlichen Flecken mit drei Kirchen,

deren Kuppeln und Spißen sehr zierlich wie mit Silberplatten gedeckt find.

Auf dem linken Ufer behielten wir heute und morgen noch immer Ungarn, während auf dem rechten dann das türkische Serbien und weiterhin Bulgarien folgt. Noch dehnte sich der ungeheure Wasserspiegel oft stundenweit aus; silbergraue Rinderheerden mit feingeschweiften Hörnern bedeckten die Inseln und hervorragenden grünen Höhen. Am Abend erleuchtete ein mächtiges Gewitter lange die fernen Ufer über der weiten Wafferwüste.

Der Sonntag führte uns schon weithin an den Gränzen des türkischen Gebiets. Wir gelangten gegen 40 Meilen weiter gegen Morgen, so daß wir auf dem linken Ufer die Walachei erreichten, auf dem rechten über ganz Serbien hinaus bis an die Gränzen Bulgariens kamen.

Es war ein sehr unfestlicher Sonntag, der das Herz mit Wehmuth nach der Heimath lenken konnte. Unter strömendem Regen erreichten wir Semlin und Belgrad, am Einfluß der Sava; jenes auf der slavonischen Militärgränze, dieses die türkische Gränzfeste. Belgrad war die erste türkische Stadt, die ich sahe. Strafend blickten die zahlreichen Minarets *) der Mo

*) Schlanke, hoch und zierlich gebaute Thürme an den türkischen Bethäusern, aus deren nach den vier Himmelsgegenden laufenden Thüren fünfmal des Tages und der Nacht hoch von oben die Bekenner Muhammeds zum Gebet aufgemuntert werden.

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scheen zu den christlichen Ländern hinüber. Hier schlugen Hunyad und Capistrano am 14. Juli 1456 Muhammed II. in wunderbarer Schlacht. Tausend Kreuzfahrer warfen mit dem Rufe Jesus!" ein hundertmal stärferes Heer über die zerschmetterten Mauern zurück. 24,000 Türken bedeckten das Schlachtfeld, 300 Kanonen fielen den Siegern in die Hände. Das vermochte der Glaubensmuth eines Häusleins! Dreihundert Jahr später aber (1791) mußte das deutsche Reich die wieder. und wieder genommene Feste in den Händen der Türken laffen.

Nun folgten rechts die grünen, waldigen Ufer Serbiens, über denen liebliche Hügelketten und Bergwände sich hinziehen, bis auch diese wieder weiter in das Land zurücktreten.

Am Mittag erreichten wir die großartigsten Gegenden, die uns auf der ganzen Donaureise zu Geficht kamen. Die Gebirge treten immer dichter an den empörten Strom, der seine wirbelnden Wasser mit ungeheurer Gewalt durch die stolzen Felsen wälzt. In der Gegend des sogenannten eisernen Thors fluthen die tobenden Wasser 360 Ellen in der Minute hin. Plößlich weitet sich dann das Felsenbett des Stromes wieder aus, und nun erst sieht man in dem weiteren Raum die rasenden Wasserwirbel von allen Seiten zugleich wider einander tanzen. Alles ist in unglaublicher Aufregung, und durch diesen Wogenwirbel gleitet nun das durch das Element des Feuers beseelte Dampfschiff lachend hindurch,

während es noch vor wenigen Jahren unmöglich war, diese Stelle ohne große Gefahr zu passiren.

In Alt-Orsowa, dem österreichischen Gränzort gegenüber der Walachei, wurde unser Gepäck auf eine fast unglaubliche Weise gemißhandelt. Selbst ein öfterreichischer Offizier, der Gesandtschaftsarzt Dr. Wartbichler zu Konstantinopel und ein anderer Beamter der dortigen kaiserlichen Gesandtschaft, Herr v. Schreiner, konnten sich der strengsten Untersuchung nicht entziehen, obgleich sie doch eben im Begriff waren, Desterreich zu verlassen. Der erstere hatte sich für einen längeren Aufenthalt mit vielen Büchern und Instrumenten versehen. Alle seine Kisten wurden mit Stemmeisen aufgeschlagen, zum Theil zersplittert, und alles darin schonungslos umgekehrt. Bei meinem Gepäck fanden sich einige Exem= plare einer Schrift über die Sonntagsfeier, in Hamburg gedruckt. Dieß schien besonders verdächtig. Die Beamten eilten damit zu dem Kommissär in der Stadt, da meine Erklärung, ob das Buch „nicht wider die katholische Religion sei,“ ihnen nicht genügen mochte. Schon war ich mit meinen übrigen Sachen auf das Schiff zurück, als diese nochmals an das Land gebracht werden mußten, um noch genauer zu ermitteln, ob ich nicht schädliche Bücher über Desterreichs Gränze hinausbringe. Endlich hielten sie sich überzeugt, daß meine Bücher nicht zu den aufgeschriebenen“ gehörten, und gaben mich frei. Es ist mir bisher nicht möglich gewesen, mich über den Zweck aufzuklären, den dieses Verfahren haben konnte. Die österreichischen Herren waren über diese leßte Begeg=

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nung der Beamten ihres Landes nicht vergnügt; auch bei den übrigen Reisenden konnte es die gute Meinung über Desterreich nicht erhöhen.

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Bei Gelegenheit wiederholter Paßvisirung besuchte ich ein walachisches Dorf. Hier begegnete man schon einem gräulichen Gemisch wüster, barbarischer Menschen. Jeder war anders gekleidet als der andere. Ebenso unförmlich klang ihre Sprache, als ihre Kleidung war. Es wird romanisch, italiänisch, neugrichisch durcheinander im Lande gesprochen, ebenso wie in der nordöstlich anstoßenden Moldau. Die Hütten des Dorfes standen einzeln umher, es war schwer zu unterscheiden, was Haus war und was Stall. Das Regenwasser floß zwischen den Hütten hin, die Kinder standen halb bekleidet vor den Thüren. Welch ein armseliges Leben müssen diese Menschen während des Winters und Frühjahrs in ihren schmußigen, feuchten Wohnungen führen!

Am folgenden Tage und Dienstag bis gegen Mittag legten wir die ganze ungeheure Strecke zwischen der Walachei und Bulgarien zurück, gegen hundert Meilen Weges, und hielten in Galacz an, der Haupthandelsstadt der Niederdonau, nahe dem Einfluß des Pruth, welcher die Gränze der Moldau und Bessarabiens bildet.

Die Festung Widdin passirten wir bei Nacht, um Mittag aus Nicopolis, eine Stadt, die bereits ganz morgenländisches Ansehen hat. Mit dem Fernrohr beobachtete ich mehrere bulgarische Dörfer, von so barbarischem Ansehen, als nur irgend ein heidnischer Wohnplag haben kann. Die backofenförmigen Höhlen liegen in

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