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Seite davon absteht. V. Dieß bez. allgemein abfinden = ein Abkommen treffen, d. i. dahin kommen, daß der Andere von seiner Forderung absteht. Denn finden, goth. finpan, ahd. vindan, ist urspr. gehen, dann: daran kommen, darauf kommen (goth. finpan erfahren, Röm. 10, 19.), ähnlich lat. venire kommen und davon in-ven-ire finden; also abfinden darauf oder daran abkommen. Die Wurzel fand übrigens ist mit sansfr. path (Pott I, 241.) oder pad (das. 244.) = gehen einerlei, woher auch z. B. bei J. v. Klaproth im Ossetischen fand-ag Weg und ahd. vuozfendo Fußgänger, Infanterist. Befriedigen = Jemanden_in_seinen Forderungen durch eine Leistung zufrieden stellen. Vergleichen = ins Gleiche bringen, seht voraus, daß die Forderungen streitig ge= macht werden, worauf denn in Hinsicht derselben eine Uebercinkunft zwischen den Betheiligten Statt finden muß, um den Streit aufzuheben. Oft z. B. finden sich böse Schuldner mit ihren Gläubigern ab, ohne sie zu befriedigen, d. h. ohne daß dieselben sich zufrieden gestellt erklären. Über streitige Puncte vergleichen sich nicht selten die Parteien, ehe sie bei dem Gerichte die Sache weiter verfolgen.

29. Abfüttern. Abspeisen. Ü. Eine von der Verbindlichkeit oder Schicklichkeit auferlegte Mahlzeit geben, um sich derjenigen zu entledigen (was ab anzeigt), denen man sie gibt. V. Weil füttern nur von Thieren, besonders dem Vich, gesagt wird, ist abfüttern niedriger und unedler (S. Füttern. Speiz sen. Azen).

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30. Abgeben. Abliefern. Ü. Eine Sache dahin geben, wohin sie gegeben werden soll. V. 1) Abgeben läßt unbestimmt, ob sie die rechte Person und überhaupt jemand in Empfang genommen habe oder nicht. Abliefern aber ist, abgeben an die betreffende Person“, welche die Sache in Empfang zu nehmen hat. Denn liefern (niederl. leveren, woher franz. livrer) ist abd. liuwên, ags. lyfan, alts. farliuwan (Heliand 17, 14.), = übergeben, in eines Andern Gewalt geben (S. Schmitth. Wtbch. 282.). Wenn ich nun etwas, dessen Empfänger ich nicht antreffe, in der Wohnung desselben hinlege oder jemanden im Hause zur Besorgung an ihn gebe, so habe ich es abgegeben; abgeliefert aber habe ich es nur dann, wenn ich es an den Empfänger selbst abgegeben habe. Sachen von Wichtigkeit wird man demnach immer abliefern. 2) Nicht bewegliche Güter können nur ab gegeben werden. Man gibt z. B. einen Acker zum Pachte ab, daß der Ertrag uns zur Hälfte abgeliefert werde.

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ű. Voller

31. Abgefeim t. Durchtrieben. Schlauheit und List, geübt in Erfindung und Ausführung von Entwürfen. V. Durchfrieben, das Mittelw. v. durchtreiben, mit activischer Bedeutung, wie abgelebt, angesessen, beredt, Bedienter, eingebildet, vergessen u. dgl., ist = der durchtreibt, d. h. seine schlau und listig erfundenen Entwürfe oder Einfälle eben so ausführt.

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3. B. ein durchtrieben gescheider Mensch der voller List und Schlauheit erfindet und ausführt, was er ausführen will; ein durchtriebener Spißbube" der voller List und Schlaubeit angelegte Entwürfe ausführt und durchtreibt. Das Wort schließt aber immer einen Tadel ein, und kann darum in der Sprache der Ehrerbietung nicht stehen. Abgefeimt geübt in Erfindung und Ausführung der schlauesten und listigsten Entwürfe. 3. B. ein abgefeimter Schalk,, der Ausbund von allen Schälken, ein liftiger, durchtriebener Mensch, der zu allen Schelmereien gleichsam verfeinert ist" (Adelung I, 36.). Da aber abgefeimt eig. = abgeschäumt v. mhd. veimen abschäumen '), so steht das Wort auch nur von schlechten, verdorbenen Menschen, gleichsam = „Abschaum von Bosheit". 3. B. " Sagt mir, fönnt' es nichtEin Fallstrick sein, den mir Maria legte, Mich mit dem treusten Freunde zu entzwei'n! sie ist eine abgefeimte Bübin. Wenn sie den Brief nur schrieb, mir gift'gen Argwohn In's Herz zu streu'n, ihn, den sie haßt, in's Unglück - Zu stürzen..........“ (Schiller, M. St. IV, 5.).

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An dir zeigte sine künste Gar von dir geveimel hât» (Minnes.

1) Got in sines geistes brünste Dô er aller sünden tünste I, 29.).

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Entfernt. Ü.

32. Abgelegen. Entlegen. Weit getrennt von einander. V. 1) Dieß ist entfernt. Abgelegen und entlegen werden nur von liegenden Gegenständen gefagt. 3. B. Mein Freund ist entfernt von mir, ent- oder abgelegen sagt man nicht. 2) Entlegen deutet, wegen ent, ahd. in, auf das Getrenntsein durch einen weiten Raum; abgele= gen, wegen ab = davon, auf die Lage außer der Richtung, die man betrachtet oder verfolgt, also nicht vor noch rückwärts, sondern zur Seite gelegen. Wer von Frankfurt a. M. nach Leipzig reist, dem ist z. B. Göttingen abgelegen. 3) Abgelegen = entlegen von dem Verkehre und Besuche der Menschen. 3. B. Dort im stillen abgeleg'nen Thal Such' ich Rub' für meines Herzens Qual" (L. Tiěď). Aber: Aber: Er zog in Asiens entLeg'ne Länder" = die in weiter Ferne liegen. Hiermit zog er ihn durch viele entlegene Gaffen, ohne auf seine Fragen weiter Antwort zu geben, zu einem abgelegenen Kirchhof hin“ (Houwald).

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33. Abgehen. Weggehen. Fortgehen. ű. Sich von einem Orte entfernen. Die V. dieser Wörter. ergibt sich aus den Artikeln „Ab. Weg“ und „Fort. Weg“. Wer z. B. die Hochschule nach vollendeten Studien verläßt, geht ab; wer sie aber Schulden halber heimlich verläßt, geht weg von ihr.

34. Abgekommen. Abgebracht. Abgeschafft. Abgestellt. Ü. Nicht mehr im Gebrauche. V. Dieß drückt abgekommen allgemein aus, die übrigen Ausdrücke aber „durch

irgend eine Einwirkung abgekommen". Sie sind aus Nr. 10. klar. ,,Das Läuten in der Christnacht ist wegen Unterlassung an vielen Orten abgekommen; anderwärts aber haben es des Unfugs wegen die Geistlichen abgebracht; in manchen Ländern hat es sogar die Regierung abgeschafft, indem sie es abzustellen befahl."

35. Abgeneigt. Ungeneigt. U. Ohne Neigung wozu. V. Abgeneigt bez. nicht allein dieß (ungeneigt), sondern zugleich, daß Neigung dagegen, d. i. von der Person oder Sache ab, Statt habe; es ist sonach stärker als ungeneigt. 3. B.,, er ist dem Spiele ungeneigt" hat keine Neigung dazu; ,,dem Spiele abgeneigt" ist ohne Neigung dazu, ja fogar. dagegen.

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Schal.

36. Abgeschmackt. Geschmack lo s. 11. Unwirksam auf die Geschmackswerkzeuge. Daher uneig.,, ohne Geist", z. B. abgeschmackter, schaler Wig. V. Geschmacklos ohne Geschmack, keinen Geschmack habend, infofern beides ist: ohne Wirkung auf die Geschmackswerkzeuge." Abgeschmackt ist 6. Mittelw. von abschmecken den Geschmack verloren haben, indem der Gegenstand auf den Geschmackssinn die kräftige Wirkung nicht macht, die er seinem Wesen nach machen müßte. Das Wort steht für abgeschmeckt, wie noch gelahrt, gesagt, gedackt f. gelehrt, gelegt, gedeckt u. dgl., und bed.:,, den Geschmack verloren habend." Schal, ahd. scal, Präteritalform v. schillan schallen, im Prät. schal, bed.,, fchallend, hohl“, und von dem Fasse auf den Inhalt, die Getränke übergetragen: kraftlos, und sofort, da man die Kraft der bereiteten Getränke Geist nennt: geistlos. Daher: 1) wird schal besonders von Getränken gesagt. 2) Abgeschmackt und geschmacklos stehen immer in Hinsicht des Geschmackes, insofern hierunter der gute Geschmack, d. i. der richtige Sinn für das Schöne verbunden mit Wohlgefallen an diesem, vorzugsweise bezeichnet wird. In Bezug auf Geist und Geistiges aber wird schal gesett. Abgeschmackt nämlich ist nicht wie geschmacklos uur „ohne“, sondern vielmehr gegen den guten Geschmack“ (S. Ab in Abgeneigt); schal = ohne Geist. Man sagt darum z. B. ,,Er kleidet sich abgeschmackt", nicht schal; aber:,, ein schaler (= geistloser) Kopf", nicht abgeschmackter. 3) Da der gute Geschmack Geist vorausseßt, so kann auch abgeschmackt für schal gesezt werden, aber ist dann natürlich stärkerer Ausdruck. 4) Schal kann auch von demjenigen stehen, was nie auf die Geschmackswerkzeuge eine fräftige Wirkung geäußert hat, noch äußern kann; abgeschmackt aber kann nur dann stehen, wenn eine solche Wirkung vorhanden war, aber verloren gegangen ist. Geschmacklos kann beides bezeichnen. 3. B.,,Viele Grundsäge der Pharisäer sind in dem großen Lehrbuche (Talmud) bis auf uns gebracht worden; wo neben Hillels erhabenen Gefühlen und manchmal wichtigen Aufschlüssen äußerste Abgeschmacktheit späterer Rabbinen auffällt.

Weigand, Wörterb. d. deutsch. Synonym. I.

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Man glaubt, in einem weiten Palast große Denkmäler der alten Kunst so überladen, so überbaut mit dem geschmacklosesten Schnörkelwerk anzutreffen, daß man graben muß, um sie hervorzubringen" (Joh. v. Müller, A. G. IX, 5.).

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37. Abgeschmackt. Ungereimt. Ü. Nicht zusammen passend. V. Dieß ist ungereimt schlechthin. Denn reimen, ahd. riman und giriman sich schicken, sich passen, übereinkommen, lat. contingere, congruere. 1) 3. B., Eine rede, so zur unzeit geschicht, reimet sich eben wie ein säitenspiel, wenn einer traurig ist" (Sir. 22, 6.). ,,Ach! ich kann diesen Widerspruch nicht reimen!" (Schiller), d. i. zusammen passen. Eben so Reim, abd. rim die Uebereinstimmung gleicher Laute an den Enden der Verse. Wenn aber etwas mit einem Andern übereinstimmend sein soll und beides passet oder schickt sich nicht zusammen, so ist dieß weder der Vernunft denn es hat keinen Sinn noch dem guten Geschmacke gemäß, welcher das Schöne in der wohlgefälligen Zusammenpassung des Mannichfaltigen findet. 1) In dieser Bezeichnung steht ungereimt, wobei niederl. unriemsk wahnfinnig zu vergleichen ist. Abgeschmackt dagegen ist bloß gegen den guten Geschmack" (S. Nr. 36.). 2) Ungereimt steht bloß gegenständlich (objectiv), abgeschmackt aber persönlich (subjectiv) als in Bezug der betrachtenden Person. 3) Das Ungereimte kann dennoch Interesse gewähren, Unterhaltung darbieten, wie dieß 3. B. in der travestirten Aneide von Blumauer und J. B. Michaelis geschieht; das Abgeschmackte kann dieß niemals, weil es völlig ungenießbar ist.

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1) 3. B. Thaz uuas dauid thero gomono ein, ther zi kuninge gireim (Otfr. I, 3. 17.), d. i. «daß war David einer der Männer, der sich zum König schickte», wie Staden in s. Erklär. d. deutsch. bibl. Wörter S. 498. mit Recht überseßt (Schiller, thes I, 31. u. 237.).

38. Ab got t. Göße. Gößenbild. Ü. Etwas, das fälschlich als ein göttliches Wesen verehrt wird, von solchen so genannt, die darin kein göttliches Wesen verehren. V. 1) Goth. ist der gup der wahre, das gud ein falscher Gott; agf. dieselbe Unterscheidung. Ahd. ist ther cot der wahre, thaz abcot aber, bei Otfried abgot, altn. afgud ein falscher Gott, Bild der Verehrung, idolum (Grimm III, 348. u. D. Mythol. 73.). Daher nhd. der Abgott

ein als Gott verehrtes Wesen, das nicht wirklich Gott ist. Das göttliche Bild der Verehrung aber ist natürlich ein lebendes oder doch lebend gedachtes Wesen, kein wirkliches, todies Bild, welches, dem Auge sichtbar, Menschenhände gebildet haben. Dieses bez. Göze und Gözenbild. Daher nennen wir lebende Wesen, welchen die Menschen übertriebene Verehrung darbringen, uneig. deren Abgott: Tochter, warum sollt' ich's noch länger geheim halten? Du warst mein Abgott, Luise!" (Schiller). Von todten Dingen dagegen steht Göße: Nachdem ich zehn bitt're Jahre lang - Dem Gözen ihrer Eitelkeit geopfert" (Schiller, M. St.

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II, 8.). Dieses seit Luther völlig gangbare Göße (bei Dasypodius Gög sowohl Bild, idolum, als auch Tempel, delubrum ob daher vielleicht aus gotehûs verderbt?) bed. also ein wirkliches, todtes Bild, das göttlich verehrt wird. Demnach sind z. B. die Sonne, der Mond, die Sterne, das Feuer u. dgl., insofern sie göttlich vers ehrt werden, Abgötter, aber keine Gözen. Solche waren z. B. der Moloch, Baal u. s. w., welche als Bilder göttlich verehrt wurden. 2) Gözenbild unterscheidet sich dadurch, daß es nur das Abbild eines Gößen oder Abgottes ist, ohne daß es selbst göttlich verehrt wird. Denn wird es selbst göttlich verehrt, so ist es ein Göße.

39. Abgötterei. Gögendienst. Ü. Die Verehrung eines falschen Gottes; uneig. übertriebene Verehrung eines Gegenstandes. Die V. ergibt sich aus dem vorigen Artikel.

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40. Abgrund. Schlund. Ü. Eine sehr große Tiefe. V. Dieß bed. Abgrund allgemein und sieht bloß auf die Tiefe, 3. B., welcher Abgrund von Abscheulichkeiten" (Schiller, O M. St. IV, 6.). «In erdu ioh in himile inti [und] in abgrunte ouh hiar nidare» (Otfr. V, 1. 28.). Schlund aber hat den Begriff des Verschlingens, z. B. Thut sich kein Schlund auf, das elen deste Der Wesen zu verschlingen?“ (Schiller, M. St. V, 10.). So find die Abgründe der Wasser Schlünde, insofern fie die Schiffe u. s. w. verschlingen: „Hört, wie der Abgrund tost, der Wirbel brüllt, So hat's noch nie gerast in diesem Schlunde!" (Schiller, Tell IV, 1.). "Ihr Menschen! kommt herbei und seht - Die zugedeckten Abgrunds-Schlünde“ (Graf von Zinzendorff). Der Ähnlichkeit wegen heißen dann die Mündungen oder Oeffnungen großer Tiefen oder Höhlen Schlünde, z. B.,, der Schlund des Vesuvs", und figürlich Alles, was gleichfam wie in eine Tiefe verschlingt, z. B. „Ein öffentliches Spielhaus ist ein Schlund, welcher das Vermögen unerfahrner Jünglinge verschlingt" (Stosch).

Anm. Diese Unterschiede ergeben sich aus der Abstammung. Ab= grund, ahd. aberundi, abgrunti, abcrunt, bei Notker aberunde, altu. afgrunnr, ist eig. «was ohne Grund ist, keinen Grund hat», nach dem Anblicke, der zu dieser Uebertreibung oder Hyperbel führt; dann in der Wirklichkeit: «eine Tiefe, in der sich kein Grund finden zu lassen scheint. Schlund, ahd. slunt, lat. vorago, baratrum (gloss. san-blas. 83.), dagegen ist Präteritalform von schlingen, das ahd. slintan lautete. 3. B. mhe. Ein visch ist genannt Cete Der on' alle mâzen

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In sich

verslant (ver schlaug] Jouasen» (K. v. Würzburg in d. Altd. Wäld. XII, 278.). Das Prät. slant hat in der Mz. sluntumês wir schlangen.

41. Ab gunst. Miß gunst. Ü. Mißvergnügen über das Gute, welches Andern zu Theil wird. V. Abgunst ist ein Entfernt(A b-)sein der Gunst in Betreff eines Andern, und daher das Mißvergnügen über das diesem zu Theil werdende oder gewor dene Gut:,,So sprecht zu mir, der eure Gunst nicht sucht, Noch eure Abgunst fürchtet" (Schiller, Macb. I, 5.). Mik

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