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c. 22 würde ich streichen. Bei Hosea wünschte ich 10,12. 13; bei Amos 6, 1-8; 7, 10-17, bei Micha 7,7— 9, bei Habakuk c. 3, wenn dieses auch an einzelnen Stellen gekürzt werden könnte, eingefügt. Von den Apokryphen finden sich gutgearbeitete Auszüge aus Weish. Sal., Tobias, Jesus Sirach, I. u. II. Macc. Bei der großen Anzahl trefflicher Sprüche, die Jesus Sirach bietet, ist es nicht leicht, sich in der Auswahl zu beschränken, die Herausgeber aber haben es verstanden, Maß zu halten. Ich möchte nur anheimgeben, ob nicht 3,12. 13. 15 mit aufgenommen werden könnte.

Ich habe mancherlei Wünsche und Ausstellungen, die sich mir beim Durchgehen des neuen biblischen Lehrbuches ergaben, ausgesprochen. Aber sie sind alle nebensächlicher Art und wollen nur für spätere Auflagen die Aufmerksamkeit der Herausgeber auf verschiedene Punkte lenken; denn daß dieses Buch weitere Auflagen erlebt, ist zu wünschen. Es verdient, in recht vielen Schulen eingeführt zu werden; denn es ist nach gesunden Grundsägen gearbeitet und mit Fleiß und Tact zusammengestellt. So eignet es sich vortrefflich dazu, dem Schulgebrauch zugrunde gelegt zu werden. Seine Brauchbarkeit wird noch durch Beilagen erhöht. Das alttestamentliche Lesebuch enthält in einem Anhang die Namen der 12 Söhne Jacobs, die Namen der Könige und eine Zeittafel, außerdem 8 Abbildungen und 3 Karten. Das neutestamentliche enthält in einem Anhang ein Verzeichnis der altkirchlichen Perikopen, die Namen der 12 Apostel, eine Zeittafel und eine Uebersicht und Erklärung der wichtigsten in der H. Schrift vorkommenden Münzen, Maße und Gewichte, außerdem eine Reihe Karten. Die beiden Abteilungen können getrennt oder zusammen in einem Bande bezogen werden. Ausstattung und Einband ist gut und der Preis außerordentlich billig.

Berlin.

Aug. Kind.

Die christliche Haustafel. Vier Predigten von D. Paul Mehlhorn, Pastor an der evangelisch-reformirten Gemeinde zu Leipzig. Leipzig 1897, Verlag von Joh. Ambr. Barth; 48 S.

D. Mehlhorn's neueste kleine Sammlung von Predigten über ehelichen Frieden (Col. 3, 18. 19), kindliche Ehrerbietung (3, 20. 21), christliches Dienen (3, 22—24) und christliches Herrschen (3, 25 u. 4,1) haben wir mit voller Zustimmung und herzlichem Danke gelesen. Sie bietet vier kurze klare und wahre Betrachtungen über die rechte christliche Gestaltung der innigsten Verhältnisse in der Familiengemeinschaft wie über eine christliche Lösung der Dienstboten- und Arbeiterfrage durch Pflichttreue und Berufsfreudige keit, durch Billigkeits- und Verantwortlichkeitsgefühl auf dem Grunde christlicher Lebensanschauung und Gesinnung, die nicht mit kirchlicher Rechtgläubigkeit zusammenfällt. Wie in seinen früheren gedruckten Predigten verschmäht der Verf. auch in diesen Haus- und Zeitpredigten all' jene geschwollenen Phrasen, die unsere Kanzelsprache so vielfach verunstalten und einem gefunden Geschmack ungenießbar machen. Ebenso vermeidet er die

Unart der „positiven“ Modegläubigkeit, das sittliche Fühlen, Denken und Handeln, das ja sicherlich von religiösen Motiven und Ueberzeugungen abhängig ist, mit dogmatischen Constructionen sehr zweifelhaften Wertes in Zusammenhang zu bringen. Die Ablehnung solcher Künsteleien bei der Behandlung sittlicher Lebensverhältnisse in Predigt und Unterricht gehört zu den vielen Verdiensten des Rationalismus, den freilich Berliner Hofrhetoren als den Würgengel, der Deutschlands Erstgeburt schlug" brandmarken zu dürfen glaubten. - Wir empfehlen D. Mehlhorn's Sammlung allen unsern Freunden zur Verbreitung, jungen Pfarrern als Muster schlichter, edler Predigtweise und theologischen Anhängern des socialistischen Zeitgeistes als charaktervollen Ausdruck einer unparteiisch nach oben wie nach unten gerechten, wahrhaft evangelisch-protestantischen Denkweise.

J. W.

Das Hohelied der Liebe. Sechs Predigten von Karl Bonhoff, Pastor an der evangelisch-reformirten Gemeinde zu Leipzig. Leipzig 1897, Verlag von Joh. Ambr. Barth; 80 S.

Es gibt einige mäßige Novellen, worin neugebackene Candidaten oder junge Prediger der bekannten süßlichen Art über 1. Cor. 13 eine herzbezwingende Predigt halten, einer sogar aus dem Stegreif. In Wahrheit gehört 1. Cor. 13 zu den schwersten Texten und dies unerschöpflich reiche Capitel in einer Predigt zu erschöpfen ist unmöglich. Pastor Bonhoff, der treue College D. Mehlhorn's, hat das Hohelied der Liebe in fünf Predigten und einer Confirmationsrede behandelt: 1. Die Unerseßlichkeit der Liebe weder durch glänzende Beherrschung des Wortes, noch durch Wissen oder Glauben, noch endlich durch Taten und Leiden höchster Aufopferung (Vers 1-3). 2. Das Wesen der Liebe: sie ist langmütig und freundlich, hochherzig, demütig, von Herzen höflich, selbstvergessen uneigennützig, unverbittert allezeit (4-6). 3. Die Unüberwindlich feit der Liebe, die alles Böse zudeckt (oréyer) und doch grade dadurch überwindet; die alles glaubt und doch niemals betrogen wird, weil ihr Wesen den Betrug überdauert; die alles hofft von sich selbst und darin jede Täuschung ehrenvoll überwindet; die alles duldet, aber grade in dem Dulden gestaltet, schafft und wirkt, was zu ewiger Freude dienen soll (7). 4. Die Unvergänglichkeit der Liebe, die nicht mit dem Stückwerk zeitlicher Formen vergeht, nicht mit kindlicher Unreife abgetan wird, weil sie, innerlich entfaltet, grade die reifste Blüte des Lebens darstellt und ihm seinen tiefsten Wert gibt, die auch nicht verblaßt wie ein rätselhaftes Spiegelbild, sondern seliger Erkenntnis entgegengeht (8-12). 5. Die ewige Größe der Liebe, die den Mut des Glaubens und die Freudigkeit des Hoffens in sich vereinigt, dem Glauben die größte Kraft, dem Hoffen die größte Innigkeit gibt, die über alles Kleinliche erhaben, doch am Kleinen nicht vorbeigeht, sondern bei den geringfügigsten Dingen verweilt, ja sich in ihnen verbirgt, während Glaube und Hoffnung darüber emporstreben mit hohem Flügelschlage, die practisch geduldig und zugleich ideal gerichtet ist und in all ihrer Demut dem höchsten Protestantische Monatshefte. 1. Jahrg. Heft 10. 30

Denken und dem tiesten Sinnen am leichtesten nahekommt (13). 6. Die Confirmationsrede ruft aufgrund von Vers 11 den Knaben mit freundlichem Ernste zu: Werdet Männer nach dem Herzen Gottes!

Eine glänzende, ungefünftelte Beredsamkeit, die bei der Auslegung des Paulinischen Hymnus in der ganzen Fülle ihres Bilderreichtums dahinströmen darf, bei anderer Gelegenheit aber - wie die Confirmationsrede zeigt - weise Maß zu halten. weiß, eine überaus feine und scharfe Beobachtungsgabe (vgl. z. B. S. 9) und eine warme Begeisterung für die in ihrer Liebe gottähnliche Persönlichkeit des Gekreuzigten und seinen von allem äußerlichen Lehrglauben grundverschiedenen Herzensglauben, der die Welt überwindet durch die Kräfte inneren, ewigen Lebens -- haben sich in der kurz skizzirten Bonhoff'schen Predigtsammlung die Hand gereicht zu schönem Bunde, aus dem unserer Erbauungsliteratur hoffentlich noch manch edle Frucht erwachsen wird. Möchten diese Predigten über das Hohelied der Liebe nicht ohne Segen bleiben im Zeitalter werkgeschäftiger Rechtgläubigkeit! Dem officiellen Kirchentum der Gegenwart fehlt ja noch recht viel zu der Paulinischen Erkenntnis, daß es die reine Liebesgesinnung ist, die als die innerlich bestimmende Kraft des christlichen Charakters allem Wirken und Schaffen erst Wahrheit, Wärme und Fruchtbarkeit verleiht.

J. W.

Bernoulli's Schrift „Die wissenschaftliche und die kirchliche Methode in der Theologie" (Freiburg i. B. Verlag von Mohr),

die in unserm nächsten Heft beurteilt werden wird, hat in der jüngst ausgegebenen 3. Auflage des Schlußbandes der Harnack'schen Dogmengeschichte eine scharfe Absage erfahren. Adolf Harnack schreibt dort im Vorwort S. XI, ohne den Namen des jungen Basler Docenten oder den Titel seiner Schrift zu nennen, folgendes:

„Ich fürchte, daß die Dogmengeschichte in dem Schmelztiegel dieses jüngsten Adepten so geläutert werden wird, daß nichts von Belang nachbleibt oder nur jenes hohle Evangelium Religion ist Geschichte", welches er aus den Lehren von vier großen Propheten [Overbed, Duhm, Lagarde und Wellhausen] gezogen haben will, von denen er Besseres lernen konnte. Die Mühen und Streitfragen, denen er entfliehen wollte, empfinden wir alle nach. Aber daß Einer unter uns alles Ernstes darauf anträgt, das Kind unter die streitenden Mütter zu teilen — und zwar nach einer Teilungsmethode, die den Streit vor der Teilung aufs neue verewigen muß -, gehört zu den Neberraschungen, die selbst in der Theologie selten sind. Weder werden die Kirchlichen im Protestantismus, ob sie schon auf Büchertiteln das Monopol der christlichen" Theologie für sich reclamiren, je den Anspruch auf Geschichte und Wissenschaft fahren lassen -- sie werden daher stets die Pflicht empfinden, sich mit der „anderen“ Theologie auseinanderzusetzen, noch wird die wissenschaftliche Theologie je vergessen, daß sie das Gewissen der evangelischen Kirche ist und als solches Forderungen an die Kirche, der fie in Freiheit dient, zu stellen hat."

Georg Längin f.

Am 13. September starb zu Freiburg im Breisgau plößlich an Herzkrämpfen der emeritirte Karlsruher Stadtpfarrer Georg Långin, der vor wenig Wochen erst voll Arbeitslust, anscheinend ein jugendfrischer Greis, aus 45 jähriger Amtstätigkeit und von seiner lezten Gemeinde in der badischen Hauptstadt unter großer herzlicher Teilnahme geschieden und mit seiner Frau zu dem einzigen Sohne nach Freiburg übergesiedelt war.

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Wir haben in dem Dahingeschiedenen einen alten treuen Mitarbeiter der Protestantischen Kirchenzeitung, einen unermüdlichen Mitarbeiter an der großen Aufgabe, den deutschen. Protestantismus zum Selbstbewußtsein zu bringen, und einen tapfern Mitstreiter gegen materialistischen Unglauben, orthodox pietistische Uebergläubigkeit und ultramontane Heuchelei verloren. Wir trauern deshalb aufrichtig mit der Witwe und dem Sohne, die ihm auch geistig engverbunden, sein gutes reiches Herz am besten zu würdigen wußten und die es schmerzlich vermissen, daß dieses Herzens treue Sprache nun nicht mehr an ihr Ohr dringt. Aber zum Trost sei es ihnen gesagt: wer dem lieben Vater Längin einmal näher getreten war und sein goldenes Gemüt erkannt hatte, der liebte mit ihnen diesen warmherzigen Idealisten von altem Schrot und Korn und wird mit ihnen dies alemannische Gotteskind ohne Falsch niemals vergessen. Ja, „ein alemannisch Gotteskind ohne Falsch“. wie ein badischer Amtsgenosse den Dahingeschiedenen treffend nennt war der Mann, den vor wenig Jahren eine übelberatene Parteileidenschaft so schmählich verunglimpfte und aus seinem Pfarramt zu vertreiben trachtete. Unsern Lesern ist dies „traurige Blatt badischer Kirchengeschichte" noch in unerfreulicher Erinnerung. Daß Längin seine notgedrungene Abwehr leider nicht immer von persönlicher Gereiztheit rein gehalten und gelegentlich für ihn unvollziehbare Glaubensvorstellungen mit derselben Schärfe bekämpft hat, wie unerträgliche Alleinherrschaftsansprüche einer unduldsamen Kirchenpartei, konnte mit Wilhelm Brückner, dem treuen Gefährten Längin's in diesem Kampfe für das gute Recht der freien theologischen Meinungsäußerung gegenüber einer vermeintlichen Rechtgläubigkeit, auch der Unterzeichnete nicht verschweigen (vgl. Brückner's Nachruf in der October-Nr. der „Prot. Flugblätter" und den Nachruf in Nr. 42 des Protestanten"). Schon während des Streites ist das in der Prot. Kirchenzeitung, die den anmaßenden und unwürdigen Angriffen auf Längin mit aller Entschiedenheit entgegentrat, ebensowenig verborgen worden, wie unser ernstlicher Zweifel an dem von Längin vertrauensvoll anerkannten kirchlichen Reformberufe des Oberstlieutenants von Egidy.

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Wir geben nachstehend eine Uebersicht über die besonders, nicht in Zeitschriften, erschienenen Veröffentlichungen Georg Längin's aus vier Jahrzehnten in chronologischer Folge: Gedichte 1858. Ein Rechenerempel des Evang. Kirchen- und Volksblattes für Baden 1860 (über die damals neueingeführte strenge Gottesdienstordnung). Aus unserer Zeit. Gedichte 1861. Ueber die sittliche Entwickelung Jesu 1866 (vergriffen). Aus den Kämpfen der Gegenwart. Zwei Predigten 1866. - Lieder aus den deutschen Freiheitskämpfen 1870 (diese Sammlung wurde an die ins Feld ziehenden badischen Truppen verteilt). — Die Schlacht bei Belfort. Gedicht 1872. Elsässische Sonette. Zur Eröffnungsfeier der Straß

burger Universität 1872.

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J. P. Hebel's Biblische Geschichten, für Schule und Haus bearbeitet 1873. Ein Blick in das Zeitalter der Orthodorie 1873. Lebensabriß J. P. Hebel's (ohne Längin's Namen in der Ausgabe der Werke Hebel's, Stuttgart 1873). Johann Peter Hebel. Ein Lebensbild 1875. Confirmanden-Unterricht 1877. Marc Aurel. Ein Trauerspiel 1882.

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Aus J. P. Hebel's ungedruckten Papieren (die dem Verf. vom Großherzoge zur Durchsicht und Benutzung übergeben waren), Nachträge zu seinen Werken, Beiträge zu seiner Charakteristik 1882. Zum Luther-Jubiläum. Ein Sonettenkranz, den preußischen Consistorialräten und ihren Geistesgenossen gewidmet 1883. Valeria. Ein Trauerspiel 1884. – Zur Bismarck-Feier. Drei Lieder 1885. — Rede bei der Einweihung des Scheffel-Denkmals in Rippoldsau 1887 (mit Angaben aus Längin's Verkehr mit seinem Wanderfreunde Scheffel). -Der Wunder und Dämonenglaube der Gegenwart im Zusammenhang mit Religion und Christentum. Ein Beitrag zur Charakteristik der herrschenden Strömungen in der römischen und protestantischen Kirche 1887. Christenglaube, Orthodoxie und wissenschaftliche Bibelforschung. Ein offenes Wort über die wichtigsten Fragen des Glaubens. Der protestantischen Gemeinde Karlsruhe zur Prüfung vorgelegt 1887. -- Religion und Herenproceß. Zur Würdigung des 400 jährigen Jubiläums der Herenbulle und des Herenhammers sowie der neuesten katholischen Geschichtschreibung auf diesem Gebiete 1888. Zum Gedächtnis des Kaisers Friedrich 1888. Erinnerung an Kaiser Friedrich. Lied im Volkston 1889. hymne. Gedicht mit Musik von Vinz. Lachner 1889 (bestimmt zum Ersatz für das in Karlsruhe bei kirchlichen Hochzeitsfeiern meist gebrauchte Lied „Dies ist der Tag des Herrn, ich bin allein auf weiter Flur"!!). Die biblischen Vorstellungen vom Teufel und ihr religiöser Wert 1890. M. v. Egidy's kirchliche Reformgedanken und seine theologischen Gegner 1891. Vierzig Jahre Kämpfen und Hoffen. Religiös patriotische Gedichte 1892. Berechtigung und Notwendigkeit der liberalen Geistlichen in der Kirche. Eine Abwehr orthodorer Anmaßung 1892. Zur Charakteristik der kirchlich-conservativen Partei in Baden. Eine Materialiensammlung 1892. Der Christus der Geschichte und sein Christentum 1. Abteilung 1897, Otto Wigand's Verlag in Leipzig. Von der 2. Abteilung sind die 3 ersten Abschnitte drucfertig, die 4 letzten (der Kreuzestod, die Auferstehungserzählungen, hat Jesus sein baldiges sichtbares Wiederkommen gelehrt? und das Christentum Christi) im Entwurf hinterlassen, den Georg Längin's Sohn Dr. Theodor Längin zur Veröffentlichung be arbeiten wird.

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J. W.

Hochzeits

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