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ein würdiges Seitenstück zu den Schilderungen der Geschlechtscharactere von W. v. Humboldt und Lotze. Die Verfasserin führt den psychologischen Parallelismus der Geschlechter in meisterhafter Weise durch. Nirgends macht sich, sei es auf, sei es zwischen den Zeilen, eine beschönigende Eigenliebe breit, wie dies bei gebildeten Damen, wenn man auf dieses Thema zu sprechen kommt, so häufig der Fall ist. Die Verfasserin verschwindet fast hinter ihrem Objecte. Dieser Essay ist ihr Meisterstück.

,,Fassen wir das Verdienst der Verfasserin kurz zusammen, so besteht es darin: Sie hat den wichtigen Einfluss, der die Präponderanz der einzelnen Sinne auf das Leben der Einzelnen wie ganze Gattungen ausübt, nachgewiesen, und dadurch den ersten wirklich anwendbaren Anhaltepunkt zur Entwickelungsgeschichte der psychischen Individualität dargeboten, ein sehr wichtiger Beitrag zu einer pragmatischen Psychologie."

Die Verfasserin, eine äusserst interessante literarische Individualität, imponirt durch Gelehrsamkeit und Geistesenergie. Die Fülle des Gefühlslebens, welches sie entfaltet, die Zartheit und Innigkeit des weiblichen Gemütes verleihen dem Ausdruck Wärme und Anmut. Die Darstellung ist von plastischer Anschaulichkeit und durchsichtiger Klarheit. Das Ganze ist durchduftet von den lieblichsten Blüten der feinsten Bildung." etc.

,,Erziehungsschule." 1. November 1884.

,,Doctor Susanna Rubinstein ist ein derartiges Phänomen. Die Dame hat Aufsehen erregt durch ein Buch: Psychologisch-ästhetische Essays", dem jetzt ein zweiter, umfangreicher Band unter gleichem Titel (Heidelberg, Winter) folgt, der noch vortrefflichere Leistungen auf dem Gebiete des eindringenden Scharfsinns und einer genialen Denkkraft bietet. Die Verfasserin untersucht hier in streng wissenschaftlicher Forschungsmethode sehr schwierige Probleme der Seelenthätigkeit und erregt Staunen durch den Umfang und die Tiefe ihres Wissens und die einschneidende Logik ihres Denkens, vermittelst welcher sie die dunklen Fragen des menschlichen Seelenlebens geistvoll beleuchtet und der Lösung nahe bringt. Bewunderungswürdig sind die Essays: Schicksale der Vorstellungen, Zur Psychologie der Geschlechter und Leidenschaft und Affecte, überaus interessant die Characteristik der griechischen und indischen Phantasie. Die Sprache in diesem ebenso geistreichen und gelehrten, wie gediegenen Werk ist klar, wahr und überzeugend, die Wahl der Stoffe zeugt von Originalität und feinem Geschmack. Es sind diese ,,Psychologisch - ästhetischen Essays" eine Leistung einer Dame, um welche andere Nationen uns beneiden dürfen." Ueber Land und Meer" No. 39.

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„Der Standpunkt und die bisherigen Leistungen der Verfasserin dieses Werkes haben im allgemeinen bereits die verdiente Anerkennung in der Presse gefunden. Sie scheint in der That die allein riehtige Form gewählt zu haben, in der sich auch weibliche Kräfte mit wahrem Erfolg und zu echter Befriedigung an den Aufgaben und Bestrebungen der Philosophie betheiligen können. Es sind dabei allerdings immer gewisse schwer zu vermeidende Klippen und Hindernisse zu überwinden. Der ganze Bildungsgang der Verfasserin ist ein eigenthümlicher und von der gewöhnlichen weiblichen Erziehung ahweichend gewesen. Sie hat sich mit den männlichen Bildungselementen sowohl des Gymnasiums wie der Universität, mit letzterm in Prag und Leipzig, bereichert, oder hat im eigentlichen Sinne des Wortes, wenn auch innerhalb bestimmter Grenzen, studirt. Neben ausgedehnter und gründlicher Belesenheit ist ein tiefer sittlicher Ernst in

der ganzen Art ihres Denkens und ihrer Stellung zur Wissenschaft zu erkennen.

Das

,,Die wissenschaftliche Basis des Standpunktes der Verfasserin sind die Forschungen der neuern physiologisch - psychologischen Schule. ästhetische Element aber zeigt sich in der feinsinnigen und tief empfundenen und zugleich von lebhafter Phantasie getragenen Schilderung des eigenartigen Characters der Erscheinungen und Zustände im Leben der Seele.

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,,Sie geht jedoch bei aller Selbständigkeit ihres Talentes und ihrer eigenen Auffassung des Stoffs nicht über die ihr durch ihre natürliche Stellung gezogene Grenze hinaus. Es ist nicht ein falsches Nacheifern männlichen Denkens und männlicher Eigenart, sondern eine berechtigte Thätigkeit auf dem Boden weiblicher Geisteseigenthümlichkeit in der Behandlung aller dieser Fragen, welche hier in einer durchaus natürlichen, edlen unaffectirten Sprache vor uns erscheint. Die Verfasserin vertritt einen bestimmten Typus in der schriftstellerischen Darstellung philosophischer Gegenstände, dessen Character als eine erste Popularisirung wissenschaftlicher Resultate bezeichnet werden darf."

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Blätter für literarische Unterhaltung," den 25. December 1884.

,,Mit aufrichtiger Befriedigung haben wir dieses Buch bis zu Ende gelesen, und zwar weil es nicht nur viel des Anregenden und Interessanten enthält, sondern weil es in thatsächlicher Weise darthut, dass, woran wir übrigens nie gezweifelt, echte Weiblichkeit durch ein Doctordiplom gar nicht beeinträchtigt wird. Was uns in den vorliegenden acht Essays: geboten wird, kann gewiss mannigfaltig genannt werden:

,,Alle Essays weisen Geistvolles und Tiefempfundenes auf; die Bedeutendsten sind die zwei letzten, in welchen an der griechischen und indischen Phantasie nachgewiesen wird, was die Verfasserin im ersten Bande ihrer Essays an der jüdischen und an der christlich-germanischen Phantasie dargethan hat: dass bei Völkern wie bei den Individuen die Richtung der Phantasie durch die vorherrschende Entwickelung eines Sinnes bestimmt wird.

,,Jedenfalls bildet die Richtung der, nach der die Sinnesthätigkeit sich entwickelt, einen glücklichen Anhaltspunkt für die Gruppirung von Culturstudien. Die vorliegenden Essays sind davon ein sprechender Beweis und ohne Genuss und Gewinn wird sie Niemand aus der Hand legen. ,,Kosmos" 1884.

,,Ihrer ersten von der Kritik beifällig aufgenommenen Sammlung von Aufsätzen psychologischen Inhalts lässt die Verf. einen zweiten Band nachfolgen. Die vorliegenden Essays sind ihrer Haltung und Schreibart nach auf weitere Kreise als auf die der Fachgenossen berechnet und erscheinen auch wohl geeignet, ein grösseres Publicum für psychologische Fragen zu interessiren.

,,In den beiden völkerpsychologischen Essays, welche den Schluss des Bandes bilden, greift die Verf. auf das in ihren frühern Schriften aufgestellte und entwickelte Princip der,,Sinnes präponderanz" zurück. Dasselbe besagt, dass die seelische Richtung des Einzelnen und eines collectiven Einzelnen, eines Volkes, von der bevorzugten Ausbildung eines Sinnesorgans bestimmt werde. Der Gedanke erscheint an sich einer fruchtbaren Verwerthung wohl fähig" etc.

,,Deutsche Literaturzeitung", den 17. Januur 1885.

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Dass Frauen sich mit Philosophie beschäftigen, ist an und für sich nicht gar so selten. Aber die Verfasserin dieser Essays bildet nach zwei Seiten hin eine Ausnahme von diesen ihren Mitschwestern, denen gegenüber sie eine durchaus eigenartige, ja in gewissem Sinne phänomenale Stellung einnimmt.

Dass Eine ist, dass sie eine streng wissenschaftliche Bildung genossen hat. Sie hat den vollständigen Lehrgang der höhern gelehrten Erziehung von Anfang bis Ende methodisch durchgemacht, sie hat das regelmässige Quadriennium auf Universitäten zugebracht, sie hat ihre academische Bildung durch Erwerbung des philosophischen Doctorgrades an einer deutschen Universität besiegelt. Sie war die Erste, welche sich diese Würde regelrecht erworben hat.

,,Das Zweite ist, dass es gerade die Herbartische Schule ist, der sie sich angeschlossen hat. Wer hätte gedacht, dass die herbe Strenge, die verstandesmässige Nüchternheit, die kalte Logik Herbarts in der warmen Seele eines Weibes so helle Begeisterung wecken könnte! Das ist fürwahr ein gutes Zeichen für die Herbartische Philosophie und ein noch besseres für die Verfasserin. Die Erklärung für diese frappirende Thatsache liegt wohl allein darin, dass einerseits Frauen, wenn für irgend ein Gebiet der Philosophie so für die Psychologie prädestinirt sind und dass andererseits die Stärke der Herbartischen Philosophie gerade und der Theorie in Beobachtung der seelischen Phänomene besteht.

,,Fast jede bedeutendere philosophische Richtung des Alterthums und der Neuzeit hat auch weibliche Anhänger aufzuweisen: so haben die Neuplatoniker ihre Hypatia, die französischen Sensualisten ihre Sophie Germain, die Herbartianer nun ihre Susanna Rubinstein."

,,Die Verfasserin hat sich in diesen Blättern durch eine Abhandlung über Lazarus eingeführt; wir dürfen sie selbst als einen weiblichen Lazarus bezeichnen: auch bei ihr findet sich jene eigenartige Verbindung von solider Gelehrsamkeit mit künstlerisch anziehender Form, von kühner Synthese mit freier Analyse, von gewählter Benützung der Literatur mit neuen Anregungen, und dass es ein Weib ist, in dem sich diese Eigenschaften in so seltenem Masse zusammengefunden haben, gibt der Sache einen ungewohnten Reiz wie sich die Verfasserin selbst als eine ungewöhnliche Erscheinung unserer Literatur darstellt."

,,Pädagogische Studien" Jahrgang 1884, 4. Heft.

,,Nicht nur der Einzelforschung bleibt ein sehr weiter Spielraum (in der Herbart'schen Philosophie), sondern es kann originales Denken sich frei bewegen, wenn es z. B. die einzelnen philosophischen Gebiete, deren jedem an und für sich eine eigenartige Behandlung zukommt, untereinander in Beziehung setzt und so Gedankenfäden hinüber und herüber spinnt."

,,Als ein höchst beachtenswerthes Beispiel bieten sich in diesem Sinne die psychologisch-ästhetischen Essays von Dr. Susanna Rubinstein, welche in geistreicher Weise und mit feinem Gefühl Psychologisches und Aesthetisches verknüpft und zeigt, wie diese an sich getrennten Gebiete im Geistesleben des einzelnen Menschen oder der Völkerfamilien zusammenwirken.

,,Es steht mir nicht zu, der Verfasserin anzurathen, sich mit ihrem hervorragenden Geiste an der Herbartischen Metaphysik zu versuchen. Indess bin ich der Ueberzeugung, dass auch auf dem sterilen Gebiete des Seins und Werdens, der Materie u. dgl. sich interessante, geistvolle und durchaus nicht trockene Betrachtungen im Sinne des philosophischen Rea

lismus anstellen liessen. Hat doch die Verfasserin in dem Essay über Raum und Zeit eine Probe gegeben, welche zeigt, in wie anmutiges Gewand sich auch die abstracte Syneecheiologie zu kleiden vermag."

,.Zeitschrift für exacte Philosophie" Band XIV Heft IV.

,,Lehrbücher der Psychologie sind freilich häufig eine trockene und langweilige Lectüre, aber wir sind in der Lage, einige Werke zu nennen, welche mit aller Beherrschung des Stoffes und mit Benützung der Lehren der Geschichte, der Kunst, der Sprache, Sprachforschung, der experimentellen Physiologie, in einer jedem Gebildeten verständlichen, sehr anziehenden Sprache verfasst sind; es sind namentlich: Lazarus. Das Leben der Seele. Dr. Susanna Rubinstein. Psychologisch-ästhetische Essays. Nohlowsky. Das Gefühlsleben. Lotze." ,,Mikrokosmos."

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,,Jahresbericht des Bündnerischen Lehrervereins.“
Zweiter Jahrgang 1884-1885.

,,Die Kenntnisse der Verfasserin sind umfassende und erstrecken sich über die verschiedensten Gebiete des menschlichen Wissens; auch bringen sie den schwersten Fragen der Philosophie ein offenes Verständniss entgegen. Die fünf ersten Essays: sind psychologischer Natur und in anregender fliessender Form geschrieben; die übrigen sind ästhetischer Natur und weitaus besser als viele andere ästhetische Themata behandelnde Aufsätze."

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,,Ilierher gehören auch die psychologisch-ästhetischen Essays von Dr. Susanna Rubinstein (Verlag der Winter'schen Universitätsbuchhandlung, Heidelberg), wenn sie auch nicht für solche geeignet sind, die sich erst Bildung verschaffen, sondern für die, welche durch aufmerksame Lectüre der besten Autoren, durch Nachdenken und Ueberlegen eine geistige Reife bereits erlangt haben. Dieses ausserordentlich vorzügliche Werk, über das wir später einmal besonders eingehend berichten werden, zeigt sowohl von dem enormen Wissen der Verfasserin auf dem gesammten Gebiete der Philosophie, wie von ihrer klaren Denkart und ihrer scharfen Urtheilsfähigkeit; besonders aufmerksam machen wir schon jetzt auf die ausgezeichneten Aufsätze: Leidenschaft und Affect, zur Naturgeschichte des Witzes, Characteristik der griechischen Phantasie. Die Verfasserin gehört zu den ersten Zierden der denkenden und gelehrten Frauenwelt." ,Hausfrauen-Zeitung" den 14. December 1884.

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,,In 1878 Dr. Susanna Rubinstein published her first contribution to philosophical literature under the title of ,,Scientific, Psychological, and Aesthetic Essays." Shortle after the appearance of this volume an attack fo severe illness interropted her further studies, and is was some time before she was able to return to work. I 1834 howere, a second book ssued from her pen, in which she treated at length uf such subjects as the Memory. Imagination and Phantasy.

Besides these two works, she has writhen many philosophical articles in various journals, always displaying remarkable scientific and literary proficiency and great delicacy of treatment."

,,Strand", London, 28. November 1883.

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