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II.

Menschen und Menschenaffen.

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Hartmann begründet in seiner Schrift über Die menschenähnlichen Affen und ihre Organisation im Vergleiche zur menschlichen"; er schlug daher vor, die Affen-Ordnung in anderer Weise einzutheilen, in die beiden Hauptgruppen der Primarier (Menschen und Menschenaffen) und der eigentlichen Simien oder Pitheken (die übrigen Katarrhinen und alle Platyrrhinen). Jedenfalls ergiebt sich daraus die engste Verwandtschaft des Menschen mit den Menschenaffen.

Die vergleichende Anatomie ergiebt somit für den unbefangenen und kritischen Forscher die bedeutungsvolle Thatsache, daß der Körperbau des Menschen und der Menschenaffen nicht nur im höchsten Grade ähnlich, sondern in allen wesentlichen Beziehungen derselbe ist. Dieselben 200 Knochen, in der gleichen Anordnung und Zusammenseßung, bilden unser inneres Knochengerüst; dieselben 300 Muskeln bewirken unsere Bewegungen; dieselben Haare bedecken unsere Haut, dieselben Gruppen von Ganglienzellen sezen den kunstvollen Wunderbau unseres Gehirns zusammen, dasselbe vierkammerige Herz ist das centrale Pumpwerk unseres Blutkreislaufs; dieselben 32 Zähne seßen in der gleichen Anordnung unser Gebiß zusammen; dieselben Speicheldrüsen, Leber- und Darmdrüsen vermitteln unsere Verdauung; dieselben Organe der Fortpflanzung ermöglichen die Erhaltung unseres Geschlechts.

Allerdings finden wir bei genauer Vergleichung gewisse geringe Unterschiede in der Größe und Gestalt der meisten Organe zwischen dem Menschen und den Menschenaffen; allein dieselben oder ähnliche Unterschiede entdecken wir auch bei der sorgfältigen Vergleichung der höheren und niederen Menschenrassen, ja sogar bei der erakten Vergleichung aller einzelnen Individuen unserer eigenen Rassse. Wir finden nicht zwei Per

sonen in derselben, welche ganz genau dieselbe Größe und Form der Nase, der Ohren, der Augen u. s. w. haben. Man braucht bloß aufmerksam in einer größeren Gesellschaft diese einzelnen Theile der menschlichen Gesichtsbildung bei zahlreichen Personen zu vergleichen, um sich von der erstaunlichen Mannichfaltigkeit in deren specieller Gestaltung, von der weitgehenden Variabilität der Species-Form zu überzeugen. Oft sind ja bekanntlich selbst Geschwister von so verschiedener Körperbildung, daß ihre Abstammung von einem und demselben Elternpaare kaum glaublich erscheint. Alle diese individuellen Unterschiede beeinträchtigen aber nicht das Gewicht der fundamentalen Gleichheit im Körperbau; denn sie sind nur bedingt durch geringe Verschiedenheiten im Wachsthum der einzelnen Theil:.

Drittes Kapitel.
Unser Teben.

Monistische Studien über menschliche und vergleichende Physiologie. Uebereinstimmung in allen Lebensfunktionen des Menschen und der Säugethiere.

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Inhalt des dritten Kapitels.

Entwickelung der Physiologie im Alterthum und Mittelalter. Galenus. Experiment und Vivisektion. Entdeckung des Blutkreislaufs durch Harvey. Lebenskraft (Vitalismus): Haller. Teleologische und vitalistische Auffassung des Lebens. Mechanistische und monistische Beurtheilung der physiologischen Processe. Vergleichende Physiologie des 19. Jahrhunderts: Johannes Müller. Cellular-Physiologie: Max Verworn. Cellular-Pathologie: Virchow. Säugethier-Physiologie. Uebereinstimmung aller Lebensthätigkeiten beim Menschen und Affen.

Literatur.

Johannes Müller, Handbuch der Physiologie des Menschen. 8 Bände. Coblenz 1833. Vierte Auflage 1844.

Rudolf Virchow, Die Cellular-Pathologie in ihrer Begründung auf physio. logische und pathologische Gewebelehre. Berlin 1858. Vierte Auflage

1871.

Jacob Moleschott, Kreislauf des Lebens. Physiologische Antworten auf Liebig's chemische Briefe. Mainz 1852. Fünfte Auflage 1886.

Carl Vogt, Physiologische Briefe für Gebildete aller Stände. Gießen 1854. Dritte Auflage 1861. Vierte Auflage 1874.

Ludwig Büchner, Physiologische Bilder. Leipzig 1875. Dritte Auflage 1886. C. Radenhausen, Isis. Der Mensch und die Welt. 4 Bände. Hamburg 1874.

Arnold Dodel, Aus Leben und Wissenschaft. (L. Leben und Tod. II. NaturVerachtung und -Betrachtung. III. Moses oder Darwin.) Stuttgart 1896. Max Verworn, Allgemeine Physiologie. Ein Grundriß der Lehre vom Leben. Jena 1894. Zweite Auflage 1897.

Unsere Kenntniß vom menschlichen Leben hat sich erst

innerhalb des 19. Jahrhunderts zum Range einer selbstständigen, wirklichen Wissenschaft erhoben; sie hat sich erst innerhalb desselben zu einem der vornehmsten, interessantesten und wichtigsten Wissenszweige entwickelt. Diese „Lehre von den Lebensthätigkeiten“, die Physiologie, hat sich zwar frühzeitig der Heilkunde als eine wünschenswerthe, ja nothwendige Vorbedingung für erfolgreiche ärztliche Thätigkeit fühlbar gemacht, in engem Zusammenhang mit der Anatomie, der Lehre vom Körperbau. Aber sie konnte erst viel später und langsamer als diese legtere gründlich erforscht werden, da sie auf viel größere Schwierigteiten stieß.

Der Begriff des Lebens, als Gegensaß zum Tode, ist natürlich schon sehr frühzeitig Gegenstand des Nachdenkens gewesen. Man beobachtete am lebenden Menschen wie an den lebendigen Thieren eine Anzahl von eigenthümlichen Veränderungen, vorzugsweise Bewegungen, welche den „todten“ Naturkörpern fehlten: selbstständige Ortsbewegung, Herzklopfen, Athemzüge, Sprache u. s. w. Allein die Unterscheidung solcher „organischen Bewegungen“ von ähnlichen Erscheinungen bei anorganischen Naturkörpern war nicht leicht und oft verfehlt; das fließende Wasser, die flackernde Flamme, der wehende Wind, der stürzende Fels zeigten dem Menschen ganz ähnliche Verände

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