aus der Sturm- und Drangzeit der siebziger Jahre, Gewiss, ihm geben auch die Jahre Die rechte Richtung seiner Kraft. Noch ist bei tiefer Neigung für das Wahre Ihm Irrthum eine Leidenschaft. Der Fürwitz lockt ihn in die Weite, Kein Fels ist ihm zu schroff, kein Steg zu schmal; Der Unfall lauert an der Seite Und stürzt ihn in den Arm der Qual. Ruht er unmuthig wieder aus. Und düster wild an heitern Tagen, Unbändig, ohne froh zu sein, Schläft er, an Seel und Leib verwundet und zerschlagen, Auf einem harten Lager ein, Indessen ich hier still und athmend kaum Die Augen zu den freien Sternen kehre, Und, halb erwacht und halb im schweren Traum, Mich kaum des schweren Traums erwehre, « « * Verschwinde du! Und o wie dank ich euch, Dass ihr mich heut auf einen Pfad gestellet, die Goethe mit dem Herzog durchgemacht Wo auf ein einzig Wort die ganze Gegend gleich Zum schönsten Tage sich erhellet! Die Wolke flieht, der Nebel fällt, Die Schatten sind hinweg ihr Götter, Preis und Wonne! Es leuchtet mir die wahre Sonne, Es lebt mir eine schönre Welt! Das ängstliche Gesicht ist in die Luft zerronnen, Ein neues Leben ists, es ist schon lang begonnen. Ich sehe hier, wie man nach langer Reise Im Vaterland sich wieder kennt, Ein ruhig Volk in stillem Fleisse Benutzen, was Natur an Gaben ihm gegönnt. Der Faden eilet von dem Rocken Des Webers raschem Stuhle zu, Und Seil und Kübel wird in längrer Ruh Es folgt Gedeihn und festes irdsches Glück. So mög, o Fürst, der Winkel deines Landes Ein Vorbild deiner Tage sein! Du kennest lang die Pflichten deines Standes Und schränkest nach und nach die freie Seele ein. und jetzt mit ihm überwunden hatte. Der kann sich manchen Wunsch gewähren, --- So wandle du der Lohn ist nicht gering Nicht schwankend hin, wie jener Sämann ging, Dass bald ein Korn, des Zufalls leichtes Spiel, Hier auf den Weg, dort zwischen Dornen fiel: Nein! Streue klug wie reich mit männlich steter Hand Den Segen aus auf ein geackert Land! Dann lass es ruhn: die Ernte wird erscheinen Und dich beglücken und die Deinen. Wilhelm Meister. Weimar, 1783. Der Sänger. »Was hör ich draussen vor dem Thor, Was auf der Brücke schallen? Lasst den Gesang vor unserm Ohr Der König sprachs, der Page lief, >> Gegrüsset seid mir, edle Herrn, Gegrüsst ihr, schöne Damen! Welch reicher Himmel! Stern bei Stern! Wer kennet ihre Namen? Im Saal voll Pracht und Herrlichkeit Schliesst, Augen, euch! Hier ist nicht Zeit, Sich staunend zu ergötzen.<< Der Sänger drückt die Augen ein Ballade des Harfners. Ende des zweiten Buchs. >Die goldne Kette gieb mir nicht, Der Feinde Lanzen splittern! >> Ich singe, wie der Vogel singt, Doch darf ich bitten, bitt ich eins: Er setzt ihn an, er trank ihn aus: Ergehts euch wohl, so denkt an mich Für diesen Trunk euch danke!<< |