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Es wenden die Herrscher

Ihr segnendes Auge

Von ganzen Geschlechtern,

Und meiden, im Enkel

Die ehmals geliebten

Still redenden Züge

Des Ahnherrn zu sehn.

So sangen die Parzen. Es horcht der Verbannte In nächtlichen Höhlen, Der Alte die Lieder, Denkt Kinder und Enkel Und schüttelt das Haupt.

Castel Gandolfo, October 1787.

Amor als Landschaftsmaler.

Sass ich früh auf einer Felsenspitze,
Sah mit starren Augen in den Nebel:
Wie ein grau grundirtes Tuch gespannet,
Deckt er alles in die Breit und Höhe.

Stellt ein Knabe sich mir an die Seite, Sagte: >>Lieber Freund, wie magst du, starrend, Auf das leere Tuch gelassen schauen? Hast du denn zum Malen und zum Bilden Alle Lust auf ewig wohl verloren ?«

Sah ich an das Kind und dachte heimlich: >> Will das Bübchen doch den Meister machen !«

>>Willst du immer trüb und müssig bleiben,<< Sprach der Knabe, »kann nichts Kluges werden! Sieh, ich will dir gleich ein Bildchen malen, Dich ein hübsches Bildchen malen lehren.<<

Und er richtete den Zeigefinger,

Der so röthlich war wie eine Rose,
Nach dem weiten ausgespannten Teppich,
Fing mit seinem Finger an zu zeichnen.

»Die schöne Mailänderin«.

Oben malt er eine schöne Sonne, Die mir in die Augen mächtig glänzte, Und den Saum der Wolken macht er golden, Liess die Strahlen durch die Wolken dringen. Malte dann die zarten, leichten Wipfel Frisch erquickter Bäume, zog die Hügel, Einen nach dem andern, frei dahinter. Unten liess er's nicht an Wasser fehlen, Zeichnete den Fluss so ganz natürlich,

Dass er schien im Sonnenstrahl zu glitzern, Dass er schien am hohen Rand zu rauschen.

Ach, da standen Blumen an dem Flusse, Und da waren Farben auf der Wiese, Gold und Schmelz und Purpur und ein Grünes, Alles wie Smaragd und wie Karfunkel! Hell und rein lasirt er drauf den Himmel Und die blauen Berge fern und ferner, Dass ich, ganz entzückt und neugeboren, Bald den Maler, bald das Bild beschaute.

>> Hab ich doch,« so sagt er, »dir bewiesen, Dass ich dieses Handwerk gut verstehe: Doch es ist das Schwerste noch zurücke.<<

Zeichnete darnach mit spitzem Finger Und mit grosser Sorgfalt an dem Wäldchen, Grad ans Ende, wo die Sonne kräftig Von dem hellen Boden widerglänzte

:

Hartleben, Goethe-Brevier.

Castel Gandolfo, October 1787.

Zeichnete das allerliebste Mädchen,
Wohlgebildet, zierlich angekleidet,
Frische Wangen unter braunen Haaren
Und die Wangen waren von der Farbe
Wie das Fingerchen, das sie gebildet.

>> Oh du Knabe!« rief ich, »welch ein Meister
Hat in seine Schule dich genommen,
Dass du so geschwind und so natürlich
Alles klug beginnst und gut vollendest?<<

Da ich noch so rede, sieh: da rühret Sich ein Windchen und bewegt die Gipfel, Kräuselt alle Wellen auf dem Flusse, Füllt den Schleier des vollkommnen Mädchens, Und, was mich Erstaunten mehr erstaunte: Fängt das Mädchen an den Fuss zu rühren, Geht, zu kommen, nähert sich dem Orte, Wo ich mit dem losen Lehrer sitze!

Da nun alles, alles sich bewegte, Bäume, Fluss und Blumen und der Schleier Und der zarte Fuss der Allerschönsten

Glaubt ihr wohl, ich sei auf meinem Felsen Wie ein Felsen still und fest geblieben?

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Cupido, loser, eigensinniger Knabe!

Du batst mich um Quartier auf einige Stunden, Wie viele Tag und Nächte bist du geblieben Und bist nun herrisch und Meister im Hause geworden!

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Nun sitz ich an der Erde, Nächte gequälet. Dein Muthwill schüret Flamm auf Flamme des Herdes,

Verbrennet den Vorrath des Winters und

senget mich Armen.

Du hast mir mein Geräth verstellt und

verschoben:

Ich such und bin wie blind und irre geworden. Du lärmst so ungeschickt: ich fürchte, das Seelchen

Entflieht, um dir zu entfliehn, und räumet die

Hütte.

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