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Weimar, 1789.

Als Kophtische Lieder«

Zwei Bass-Arien

zum Grosskophta.

I.

Lasset Gelehrte sich zanken und streiten, Streng und bedächtig die Lehrer auch sein, Alle die Weisesten aller der Zeiten

Lächeln und winken und stimmen mit ein: Thöricht, auf Bessrung der Thoren zu harren! Kinder der Klugheit, o habet die Narren Eben zum Narren auch, wie sichs gehört!

Merlin der Alte, im leuchtenden Grabe, Wo ich als Jüngling gesprochen ihn habe, Hat mich mit ähnlicher Antwort belehrt: Thöricht, auf Bessrung der Thoren zu harren! Kinder der Klugheit, o habet die Narren Eben zum Narren auch, wie sichs gehört!

Und auf den Höhen der indischen Lüfte Und in den Tiefen ägyptischer Grüfte Hab ich das heilige Wort nur gehört: Thöricht auf Bessrung der Thoren zu harren! Kinder der Klugheit, o habet die Narren Eben zum Narren auch, wie sichs gehört!

in Schillers Musenalmanach auf 1796.

II.

Geh! Gehorche meinen Winken, Nutze deine jungen Tage,

Lerne zeitig klüger sein:

Auf des Glückes grosser Wage
Steht die Zunge selten ein!

Du musst steigen oder sinken,

Du musst herrschen und gewinnen Oder dienen und verlieren,

Leiden oder triumphiren

Amboss oder Hammer sein!

Christiane. Weimar, Hochsommer 1788.

Morgenklagen.

Eroticon.

O du loses, leidigliebes Mädchen,

Sag mir an, womit hab ichs verschuldet,
Dass du mich auf diese Folter spannest,
Dass du dein gegeben Wort gebrochen?

Drucktest doch so freundlich gestern Abend Mir die Hände, lispeltest so lieblich: »Ja, ich komme, komme gegen Morgen Ganz gewiss, mein Freund, auf deine Stube.<<

Angelehnet liess ich meine Thüre: Hatte wohl die Angeln erst geprüfet Und mich recht gefreut, dass sie nicht knarrten.

Welche Nacht des Wartens ist vergangen Wacht ich doch und zählte jedes Viertel! Schlief ich ein auf wenig Augenblicke, War mein Herz beständig wach geblieben, Weckte mich von meinem leisen Schlummer.

Aus der ersten Zeit seiner

Ja, da segnet ich die Finsternisse,
Die so ruhig alles überdeckten,
Freute mich der allgemeinen Stille,
Horchte lauschend immer in die Stille,
Ob sich nicht ein Laut bewegen möchte.

>>Hätte sie Gedanken, wie ich denke, Hätte sie Gefühl, wie ich empfinde, Würde sie den Morgen nicht erwarten, Würde schon in dieser Stunde kommen.<<

Hüpft ein Kätzchen oben übern Boden, Knisterte das Mäuschen in der Ecke, Regte sich, ich weiss nicht was im Hause, Immer hofft ich, deinen Schritt zu hören, Immer glaubt ich, deinen Tritt zu hören.

Und so lag ich lang und immer länger Und es fing der Tag schon an zu grauen, Und es rauschte hier und rauschte dorten.

>>Ist es ihre Thüre? Wärs die meine! <<
Sass ich aufgestemmt in meinem Bette,
Schaute nach der halberhellten Thüre,
Ob sie sich nicht wohl bewegen möchte?
Angelehnet blieben beide Flügel
Auf den leisen Angeln ruhig hangen.

Und der Tag ward immer hell- und heller! Hört ich schon des Nachbars Thüre gehen,

Liebschaft mit Christiane Vulpius.

Der das Taglohn zu gewinnen eilet,
Hört ich bald darauf die Wagen rasseln:
War das Thor der Stadt nun auch eröffnet,

Und es regte sich der ganze Plunder
Des bewegten Marktes durcheinander.

Ward nun in dem Haus ein Gehn und
Kommen

Auf und ab die Stiegen, hin und wieder
Knarrten Thüren, klapperten die Tritte.
Und ich konnte wie vom schönen Leben
Mich noch nicht von meiner Hoffnung
scheiden.

Endlich, als die ganz verhasste Sonne Meine Fenster traf und meine Wände, Sprang ich auf und eilte nach dem Garten, Meinen heissen, sehnsuchtsvollen Athem Mit der kühlen Morgenluft zu mischen, Dir vielleicht im Garten zu begegnen: Und nun bist du weder in der Laube, Noch im hohen Lindengang zu finden!

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