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Weimar, Sommer 1807.

Und complimentirt sich zu seiner Qual,
Von hinten und vorn so durch den Saal,
Bis ihm endlich ein derber Geist

Ungeduldig die Thüre weist.

Möge doch mancher in seinen Sünden Hievon die Nutzanwendung finden!

II.

Da er nun seine Strasse ging, Dacht er: »Ich machte mich zu gering, Will mich aber nicht weiter schmiegen; Denn wer sich grün macht, den fressen die Ziegen.<<

So ging er gleich frisch querfeldein,

Und zwar nicht über Stock und Stein,
Sondern über Aecker und gute Wiesen,
Zertrat das alles mit latschen Füssen.

Ein Besitzer begegnet ihm so

Und fragt ihn nicht weiter wie noch wo, Sondern schlägt ihn tüchtig hinter die Ohren.

>> Bin ich doch gleich wie neu geboren! << Ruft unsrer Wandrer hoch entzückt. >>Wer bist du, Mann, der mich beglückt? Möchte mich Gott doch immer segnen, Dass mir so fröhliche Gesellen begegnen! <<

Weimar, Januar 1808.

Wirkung in die Ferne.

Die Königin steht im hohen Saal,

Da brennen der Kerzen so viele,

Sie spricht zum Pagen: »Du läufst einmal Und holst mir den Beutel zum Spiele.

Er liegt zur Hand

Auf meines Tisches Rand. «

Der Knabe, der eilt so behende,

War bald an Schlosses Ende.

Und neben der Königin schlürft zur Stund Sorbett die schönste der Frauen.

Da brach ihr die Tasse so hart an dem Mund,

Es war ein Gräuel zu schauen.

Verlegenheit! Scham!

Ums Prachtkleid ists gethan!
Sie eilt und fliegt so behende
Entgegen des Schlosses Ende.

Der Knabe zurück zu laufen kam Entgegen der Schönen in Schmerzen. Es wusst es niemand, doch beide zusamm, Sie hegten einander im Herzen.

Und o des Glücks,

Des günstgen Geschicks!

Sie warfen mit Brust sich zu Brüsten

Und herzten und küssten nach Lüsten.

Weimar, Januar 1808.

Doch endlich beide sich reissen los,
Sie eilt in ihre Gemächer

Der Page drängt sich zur Königin gross
Durch alle die Degen und Fächer.

Die Fürstin entdeckt

Das Westchen befleckt:

Für sie war nichts unerreichbar,
Der Köngin von Saba vergleichbar.

Und sie die Hofmeisterin rufen lässt: >> Wir kamen doch neulich zu Streite, Und ihr behauptetet steif und fest, Nicht reiche der Geist in die Weite. Die Gegenwart nur,

Die lasse wohl Spur;

Doch niemand wirk in die Ferne,

Sogar nicht die himmlischen Sterne.

>> Nun seht! So eben ward mir zur Seit

Der geistige Süsstrank verschüttet,

Und gleich darauf hat er dort hinten so weit

Dem Knaben die Weste zerrüttet.

Besorg dir sie neu!

Und weil ich mich freu,

Dass sie mir zum Beweise gegolten,

Ich zahl sie ! Sonst wirst du gescholten. <<

Weimar, März 1810.

Ergo bibamus!

Hier sind wir versammelt zu löblichem Thun, Drum Brüderchen: Ergo bibamus!

Die Gläser, sie klingen, Gespräche, sie ruhn, Beherziget Ergo bibamus.

Das heisst noch ein altes, ein tüchtiges Wort: Es passet zum ersten und passet so fort, Und schallet ein Echo vom festlichen Ort, Ein herrliches Ergo bibamus.

Ich hatte mein freundliches Liebchen gesehn, Da dacht ich mir: Ergo bibamus! Und nahte mich freundlich, da liess sie mich

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Ich half mir und dachte: Bibamus.

Und wenn sie versöhnet euch herzet und küsst, Und wenn ihr das Herzen und Küssen ver

misst,

So bleibet nur, bis ihr was Besseres wisst,

Beim tröstlichen Ergo bibamus.

Weimar, März 1810.

Mich ruft mein Geschick von den Freunden

hinweg,

Ihr redlichen! Ergo bibamus.

Ich scheide von hinnen mit leichtem Gepäck, Drum doppeltes Ergo bibamus.

Und was auch der Filz von dem Leibe sich schmorgt,

So bleibt für den Heitern doch immer gesorgt, Weil immer dem Frohen der Fröhliche borgt, Drum, Brüderchen! Ergo bibamus.

Was sollen wir sagen zum heutigen Tag! Ich dächte nur: Ergo bibamus.

Er ist nun einmal von besonderem Schlag,
Drum immer aufs neue: Bibamus.

Er führet die Freude durchs offene Thor,
Es glänzen die Wolken, es theilt sich der Flor,
Da scheint uns ein Bildchen, ein göttliches,

vor

Wir klingen und singen: Bibamus.

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