Gedichte sind gemalte Fensterscheiben! Sieht man vom Markt in die Kirche hinein, Und so siehts auch der Herr Philister. Kommt aber nur einmal herein! Dies wird euch Kindern Gottes taugen, Weimar, Frühjahr 1812. Gross ist die Diana der Epheser. Zu Apostelgeschichte 19, 28 und 34. u Ephesus ein Goldschmied sass In seiner Werkstatt, pochte, So gut er konnt, ohn Unterlass, So zierlich ers vermochte. Als Knab und Jüngling kniet er schon Worin so manche Thiere nisten, Und leitete sein kunstreich Streben Da hört er denn auf einmal laut An dem wir die Breite der Gottheit lesen. Gegen den überirdischen Fritz Jacobi. Der alte Künstler horcht nur auf, Lässt seinen Knaben auf den Markt den Lauf, Feilt immer fort an Hirschen und Thieren Die seiner Gottheit Kniee zieren, Und hofft, es könnte das Glück ihm walten, Ihr Angesicht würdig zu gestalten. Wills aber einer anders halten, So mag er nach Belieben schalten! Nur soll er nicht das Handwerk schänden; Sonst wird er schlecht und schmächlich enden. Wa So dass, was in ihm lebt und webt und ist, Weimar, 16. December 1812. Gegenwart. Alles kündet dich an! Trittst du im Garten hervor, So bist du die Rose der Rosen, Lilie der Lilien zugleich. Wenn du im Tanze dich regst, So regen sich alle Gestirne Mit dir und um dich umher. Nacht, und so wär es denn Nacht! Nun überscheinst du des Mondes Lieblichen, ladenden Glanz. Ladend und lieblich bist du, Und Blumen, Mond und Gestirne Huldigen, Sonne, nur dir. Sonne, so sei du auch mir Die Schöpferin herrlicher Tage! Leben und Ewigkeit ists. |