Frankfurt, während der Entstehung des Werther. Aus einem Briefe an Kestner. Januar 1773. Wenn dem Papa sein Pfeifchen schmeckt, Der Doktor Hofrath Grillen heckt Und sie Karlinchen für Liebe verkauft, Mit dreckigen Händen und Honigschnitten, Als wärt Ihr ein Männlein von Porzellan, Und nur das liebe teutsche Haus Aus einem Briefe an Kestner. Und dass der Weg von hier zu euch Wie Jakobs Leiter sei sicher und gleich, Und unser Magen verdau gesund So segnen wir euch mit Herz und Mund. Gott allein die Ehr, Mir mein Weib allein! So kann ich und er Frankfurt, Juni 1773. An Gotter. Bei Uebersendung seines › Götz von Berlichingen<. Schicke dir hier den alten Götzen! Magst ihn nun zu deinen Heiligen setzen, Der Ungeblätterten stellen allzumal. Lässest, wie ich höre, auch allda Agiren, tragiren Comödia Vor Stadt und Land, vor Hof und Herrn: Die sähn das Trauerstück wohl gern. An Gotter. So such dir denn in deinem Haus Und bring, da hast du meinen Dank, Mich vor die Weiblein ohn Gestank. Musst all die garstigen Wörter lindern, Aus Scheisskerl Schurk, aus Arsch mach Hintern, Und gleich das alles so fortan, Wie du schon ehmals wohl gethan. Gotha, Sommer 1773. Antwort Gotters an Goethe. Ich schon bis an den neunten Tag Als aber kaum das Werk begann, Sie wider ein Scheisskerl rann Und wurde flugs wie Scharlach roth, Drob ich mich lachen thät halbtodt. Sie liess sich drum nicht schrecken ab, Marien ein gutes Zeugniss gab, Auch Götzens Hausfrau liebgewann, Die ihrem rauhen Panzermann Stets unbedingt Gehorsam weist, Was man an Luthers Käth nicht preist; Die Adelheid nicht konnt ausstehn, Doch Georgen gern hätt leben sehn; |