Nicht ganz gleich der rechten; Hier scheint es mir zu lang Und hier zu breit; Hier zuckts ein wenig, Und die Lippe Nicht ganz Natur, So todt noch alles! Künstler. O rathet, helft mir, Dass ich mich vollende! Wo ist der Urquell der Natur, Daraus ich schöpfend Himmel fühl und Leben In die Fingerspitzen hervor? Dass ich mit Göttersinn Und Menschenhand Vermöge zu bilden, Frankfurt, Frühling 1774. Was bei meinem Weib Ich animalisch kann und muss. Kenner. Da sehen Sie zu! Künstler. So! Frankfurt, Frühling 1774. Es s war ein Buhle frech genung, Das braune Mädel das erfuhr, Vergingen ihr die Sinnen; Sie lacht und weint und bet't und schwur, So fuhr die Seel von hinnen. Die Stund, da sie verschieden war, Wird bang dem Buben, graust sein Haar, Es treibt ihn fort zu Pferde. Er gab die Sporen kreuz und quer Und ritt auf alle Seiten, Herüber, hinüber, hin und her, Kann keine Ruh erreiten; Reit't sieben Tag und sieben Nacht, Es blitzt und donnert, stürmt und kracht, Die Fluthen reissen über. Später in Claudine von Villa Bella. Und reit't in Blitz und Wetterschein Gemäuerwerk entgegen, Bindts Pferd hauss an und kriecht hinein Und duckt sich vor dem Regen. Und wie er tappt, und wie er fühlt, Er stürzt wohl hundert Klafter. Und als er sich ermannt vom Schlag, Sieht er drei Lichtlein schleichen. Er rafft sich auf und krabbelt nach Irr führen ihn die Quer und Läng, Auf einmal steht er hoch im Saal, Sieht sitzen hundert Gäste, Der Gesang von der Ceder. Der Gesang von der Ceder. I. Es stand eine herrliche Ceder auf Libanon in ihrer Kraft vor dem Antlitz des Himmels. Und dass sie so strack dastund, dess ergrimmten die Dornsträuche umher und riefen: >>Wehe dem Stolzen! Er überhebt sich seines Wuchses.<< Und wie die Winde die Macht seiner Aeste bewegten und Balsamgeruch das Land erfüllte, wandten sich die Dörner und schrien: »Wehe dem Uebermüthigen! Sein Stolz braust auf wie Wellen des Meeres; verdirb ihn, Heiliger vom Himmel!« 2. Eine Ceder wuchs auf zwischen Tannen; sie theilten mit ihr Regen und Sonnenschein. Und sie wuchs über ihre Häupter und schaute weit ins Thal umher. Da riefen die Tannen: »Ist das der Dank, dass du dich nun überhebest, dich, die du so klein warst, dich, die wir genährt haben!« Und die Ceder sprach: > Rechtet mit dem, der mich wachsen hiess! < |