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Frankfurt, Sommer 1774.

IV.

Er

r war nunmehr der Länder satt,

Wo man so viele Kreuze hat

Und man für lauter Kreuz und Christ
Ihn eben und sein Kreuz vergisst.
Er trat in ein benachbart Land,
Wo er sich nur als Kirchfahn fand,
Man aber sonst nicht merkte sehr,
Als ob ein Gott im Lande wär.

Wie man ihm denn auch bald betheuert:
Aller Sauerteig sei hier ausgescheuert
Befurcht er, dass das Brod so lieb
Wie ein Matzkuchen sitzen blieb.

Davon sprach ihm ein geistlich Schaf,

Das er auf hohem Wege traf,
Das eine maklige Frau im Bett,

Viel Kinder und viel Zehnten hätt:
Der also Gott liess im Himmel ruhn,
Um sich auch was zu gut zu thun.
Unser Herr fühlt ihm auf den Zahn,
Fing etlich Mal von Christo an:

Hartleben, Goethe-Brevier.

Der ewige Jude. Fragmentarisch.

Da war der ganze Mensch Respekt,
Hätte fast nie das Haupt bedeckt;
Aber der Herr sah ziemlich klar,
Dass er drum nicht im Herzen war,
Dass er dem Mann im Hirne stand
Als wie ein Holzschnitt an der Wand.

Sie waren bald der Stadt so nah,

Dass man die Thürme klärlich sah.

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>> Ach, < sprach mein Mann, »hier ist der Ort, Aller Wünsche sichrer Friedensport,

Hier ist des Landes Mittelthron:

Gerechtigkeit und Religion

Spediren wie der Selzerbrunn,
Petschirt, ihren Einfluss ringsherum.<<

Sie kamen immer näher an

Sah immer der Herr nichts Seinigs dran.
Sein innres Zutraun war gering,
Als wie er einst zum Feigbaum ging;

Wollt aber doch eben weiter gehn
Und ihm recht unter die Aeste sehn.

So kamen sie denn unters Thor.
Christus kam ihnen ein Fremdling vor:
Hätt ein edel Gesicht und einfach Kleid

Sprachen: »Der Mann kommt wohl gar weit.<<
Fragt ihn der Schreiber, wie er hiess?
Er gar demüthig die Worte liess:

Frankfurt, Sommer 1774.

>> Kinder, ich bin des Menschen Sohn
Und ganz gelassen ging davon.
Seine Worte hatten von je her Kraft:
Der Schreiber stande wie vergafft,
Der Wache war, sie wusst nicht wie;
Fragt keiner: »Was bedienen Sie?<
Er ging grad durch und war vorbei.
Da fragten sie sich überlei,
Als in Rapport sies wollten tragen:
>>Was thät der Mann Kurioses sagen?
Sprach er wohl unsrer Nase Hohn?
Er sagt, er wär des Menschen Sohn?<<
Sie dachten lang; doch auf einmal
Sprach ein branntweinger Korporal:
>Was mögt ihr euch den Kopf zerreissen!
Sein Vater hat wohl Mensch geheissen.<<

Christ sprach zu seinem Geleiter dann : >> So führet mich zum Gottesmann, Den ihr als einen solchen kennt Und ihn,Herr Oberpfarrer' nennt!< Dem Herren Pfaff das krabbeln thät, War selber nicht so hoch am Brett. Hätt so viel Häut ums Herze ring, Dass er nicht spürt, mit wem er ging Auch nicht einmal einer Erbse gross. Doch war er gar nicht liebelos Und dacht: Kommt alles rings herum, Verlangt er ein Viaticum.«

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Der ewige Jude. Fragmentarisch.

Kamen ans Oberpfarrers Haus,
Stand von uralters noch im Ganzen.
Reformation hätt ihren Schmaus

Und nahm den Pfaffen Hof und Haus
Um wieder Pfaffen nein zu pflanzen,

Die nur in allem Grund der Sachen
Mehr schwätzen, weniger Grimassen machen.

Sie klopften an, sie schellten an, Weiss nicht bestimmt, was sie gethan, Genug: die Köchin kam hervor,

Aus der Schürz ein Krauthaupt verlor, Und sprach: Der Herr ist im Konvent, Ihr heut nicht mit ihm sprechen könnt. << >> Wo ist denn das Konvent?« sprach Christ. >> Was hilft es euch, wenn ihrs auch wisst,< Versetzt die Köchin porrisch drauf,

> Dahin geht nicht eines jeden Lauf. <<

>> Möchts doch gern wissen !<< thät er fragen.
Sie hätt nicht Herz, es zu versagen:
Wie er den Weg zur Weiblein Brust
Von alten Zeiten wohl noch wusst.
Sie zeigts ihm an, und er thät gehn,
Wie ihrs bald weiter werdet sehn.

1774 an Merck gesandt.

Guter Rath

auf ein Reissbrett, auch wohl Schreibtisch etc.

'S geschieht wohl, dass man an einem Tag

Weder Gott noch Menschen leiden mag,
Will nichts dir nach dem Herzen ein:
Sollts in der Kunst wohl anders sein?
Drum hetz dich nicht zur bösen Zeit!
Denn Füll und Kraft ist nimmer weit:
Hast in der bösen Stund geruht,
Ist dir die gute doppelt gut.

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