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Filippino Lippi, des Fra Filippo kunstfertiger Sohn, bewegte heftig die Hand auf und nieder, die Farbspuren wies von der emsigen Arbeit vor der Mittagspause:

,,Nein, lieben Freunde, ich bleibe dabei, der heilige Vater muß seine Künstler gut halten, oder er hat keine."

Pinturicchio warf die langen schwarzen Loden zurüd unter dem roten Barett und lächelte über das ganze Gesicht:

"

Seine Heiligkeit braucht Geld für seinen Sohn. Hört, was erzählt wird. Vierzehntausend Gulden hat er an Kardinal Riario im Spiel verloren."

„Der Papst ?"

,,Nein, Herr Franceschetto Cibo, unseres gnädigen Herrn Sohn!“

„Nun, laßt sehen, was der Kardinal mit dem Gelde anfangen wird!"

Pinturicchio lachte:

"

„Es wieder verlieren!"

Filippino Lippi ballte die Faust:

,,Und die Künstler gehen leer aus. Perugino, Ihr sagt nichts ?“

Pietro Vanucci, der Perugino genannt, schmunzelte vor sich hin:

„Ich bin mit meinem Herrn zufrieden! Gott erhalte Seiner Herrlichkeit offene Hand!"

„Ja, wer für Seine Exzellenz Giuliano della Rovere schaffen darf! Ihr seid ein Glücksvogel!"

Die drei Maler seßten sich auf ein umgestürztes Säulenkapital in die Sonne. Rücken an Rücken. Pinturicchio verschränkte die Hände im Nacken und gähnte. Wie er sich zurückbeugte, stieß er den Perugino an den Kopf, und dieser, der älteste der drei, dessen Gehilfe Pinturicchio war, rief ärgerlich:

,,Wollt Ihr ruhig sizen, Bernardino ?“

Bernardino Betti, Pinturicchio geheißen, machte ein feierliches Gesicht und faltete ergeben die Hände, indem er die Daumen umeinander kreisen ließ. Dann blinzelte er die Straße hinab, während Filippino und der Perugino ihr Gesicht zum Kapitol gewendet hatten.

Da hob der junge Maler die schläfrigen Lider. Was kam dort? Menschenmassen drängten sich in dichtem Gewimmel und frohem Farbenspiel. Schreien flang, Jubeln, dann war wieder alles still. Und die Menge schob sich lautlos vorwärts. Nur das Scharren am Boden hörte man. An den Fenstern erschienen Köpfe. In den Türen Gestalten. Fing die große Prozession der heiligen Katharina schon an? Alles recte die Hälse. Etwas ward getragen: langsam, wie eine schwere

Last nicht eilen kann, vorsichtig, als käme etwas Gebrechliches daher, feierlich, gleich dem Nahen unsäglicher Herrlichkeit, wenn nicht gar der Gottheit selbst. Das Volk hielt die Gesichter zu dem gewendet, das man trug.

Pinturicchio sprang auf. Meister Perugino, schon eingenickt, kippte nach hinten und schimpfte: „Bei der heiligen Jungfrau, Bernardino, laß das bleiben!"

Filippino Lippi rief:

„Sie bringen etwas zur Prozession !“
Aber Perugino meinte:

,,Sie haben gewiß wieder ein altes Götterbild ausgegraben. Laßt sehen, was es ist. Eine Venus oder ein Mars?"

Dann liefen die Maler wie die Schulbuben um die Wette dem Zuge entgegen, der eben zum Kapitol abzog. Pinturicchio klopfte einem feisten, schwer atmenden Mann auf die Schulter:

,,Sagt, Messer Bartolomeo, was ist?"

Der Angeredete wandte sich um. Man sah ein speciges Gesicht, auf dem sich der abgenommene Bart bläulich abzeichnete.

,,Ah, Jhr, junger Meister? Nun, lombardische Maurer haben an der Via Appia ein antikes Grabmal geöffnet. Nicht, daß sie alte Bildwerke gesucht hätten, wie es jezt an der Übung ist. Nein, sie mußten eine Arbeit verrichten für das

Kloster Santa Maria Nuova. Kommt mir nach. Ich will euch den Sturmboď machen.“

Er schob sich durch das Gedränge unter hundert Flüchen der Schwächeren, die er stieß. In seinem Fahrwasser folgten die beiden Maler, zu denen sich Perugino gähnend gesellt.

Der Zug hielt. Wohl zwanzig Männer trugen einen Marmorsarkophag. Sie setzten ihn nieder und wischten sich die Stirn. Da der dide Bartolomeo die Aussicht verdeďte, hob Filippino den Pinturicchio am prallen Hosenboden hoch. Der Maler blieb einen Augenblid in der Schwebe und rief:

,, du heilige Gnadenmutter, wer hat das gemacht?"

Dann sank er wieder herab hinter des Diden breiten Rücken, denn Filippino konnte ihn nicht mehr halten. Seine großen schwarzen Augen starrten wie Kohlen:

„Wißt ihr, wer da liegt? Da liegt auf steinernem Sarge eine holde Göttin, als ob sie gleichsam lebte. Nur ist keine lebendige je so herrlich wie dieses Bild. Wer das gemacht hat, ist ein großer Meister gewesen!"

Aber schon hatten die Träger den Steinsarg aufgenommen. Die Maler folgten. Perugino nur widerwillig, denn er liebte es nicht, sich abzumühen in der Menge.

In der Halle ward der schwere Marmorsarko

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