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Hike wegen die Fensterläden geschlossen waren, sagte der Arzt:

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Nun leben Sie wohl, gnädige Frau, ich sehe bald einmal wieder nach Ihnen!"

Doch die Witwe blickte ihn mit vom Weinen rotgeschwollenen Augen an:

,,Um Gottes willen, ich kann nicht allein bleiben!"

Der junge Mann erkannte es als seine Pflicht als Arzt wie als Freund des Hauses, in solchem Augenblick die arme Witwe nicht zu verlassen. So nahm er ihr gegenüber Plat. Und jetzt fing sie an, die bis dahin nur geweint, von ihrem Manne zu erzählen, von jedem Wort, das er noch gesagt, obgleich es die banalsten Redensarten des täglichen Lebens gewesen.

Doktor Keller fand keine Zeit, ein Wort einzuflechten, er nichte nur immer, schüttelte den Kopf und schnalzte bedauernd mit der Zunge. Endlich fing es aber an, ihm zu lang zu werden. Er hatte ja seinen Freund von Herzen gern gehabt, doch alles, was sie da erzählte, kannte er ja eigentlich, darum erhob er sich:

„Gnädige Frau, würde es nicht das beste sein, Sie legten sich jezt etwas hin?"

Sie fuhr empor, als hätte er sie gekränkt. Hinlegen? Um Gottes willen, in einem solchen Moment legte man sich doch nicht hin! Er nahm also wieder Platz und beschloß, noch zu bleiben,

Da gab es Männer, die vielleicht wären, ihr Hauskreuz zu verlier die immer schon mit einem Auge blinzelten, aber die blieben nai gefettet.

Einer sagte:,,Denken Sie zig Jahre, was soll denn die Ein andrer nidte:,,Die he' Man wußte, ihr Leben 1 dorben. Der Fall lag um so verwitwete Enterlein nicht wandten besaß.

Die Witwe fuhr mit dem Hausarzt zurüd. Während Pflaster rasselten, flang fort nus tröstende Stimme wie ein Witwe wohltat, obwohl sie hörte. Ihr gegenüber hatt genommen, ein Studienfreu

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sich in des Verstorbenen ankbar, daß sie nicht in blieb, sorgte sie für ihren ren verstorbenen Mann geI den Kaffee, fragte, ob ein der, denn das hatte sie auch ie gewußt, schloß den SchreibVerstorbenen Schlüsselbund, e sie es für Karl immer getan, ichen heraus und bot sie ihrem wahl an, eine leichte und eine : brachte sie einen Schnaps und

oder Chartreuse ?“

Keller hatte zwei Stüde Zuder gee leichte Zigarre und den Kognak geau wie ihr verstorbener Mann. Sie be», und wieder war sie im Gespräch bei sten. Endlich versiegten die Tränen der Witwe, und sie begann vom Geschäftlichen

den.

Harl hatte alles gemacht, sie wußte von nichts, ab es nur einen, den sie fragen konnte: den n Freund ihres Mannes, Doktor Keller. Aber thob sich:

,,Gnädige Frau, ich komme wieder, da reden r das alles!"

junge Frau blieb allein, warf sich aufs and begann wieder zu weinen; aber all

aber nur ein paar Minuten, denn er war bis jezt, nachmittags viereinhalb Uhr, noch nicht zum Essen gekommen. Er schämte sich, das zu sagen, es hätte zu herzlos geklungen.

Doch als sie jetzt erzählte, die leßten Worte ihres Mannes wären gewesen: „Liebchen, gibt's nicht mal wieder Schmorbraten?", sagte er zögernd:

„Ich ich habe - nämlich — Hunger!"

Es kam so seltsam heraus, daß sie unter ihren Tränen ein ganz klein wenig lächelte. Der arme Mensch! Auch sie verspürte das Bedürfnis, zu essen, und jetzt erinnerte sie sich, daß ja drüben der Tisch gedeckt stand. Da schlug sie ihm vor, an ihrer einsamen Mahlzeit teilzunehmen, sie ließe ihn nicht fort, es wäre ihr ein Bedürfnis, über ihren armen Karl zu sprechen. Als sie die Tür öffnete und ihm der Essensgeruch entgegenschlug, lief ihm das Wasser im Munde zusammen. Ja, er wollte hierbleiben: da bekam er wenigstens gleich etwas, sonst wurde ihm schlecht.

Als sie die Einwilligung in seinen Blicken las, verschwand sie, um für das Mahl Sorge zu tragen.

Einen Augenblid darauf saß er ihr gegenüber. Der Stuhl Karls blieb leer zwischen ihnen. Doktor Keller aß wie ein Löwe, auch die Witwe hatte Appetit. Sie fand es nicht passend, doch der Arzt erklärte es physiologisch.

Nach Tisch setzten sie sich in des Verstorbenen Arbeitszimmer, und dankbar, daß sie nicht in ihrem Jammer allein blieb, sorgte sie für ihren Gast, wie sie es für ihren verstorbenen Mann getan. Sie brachte ihm den Kaffee, fragte, ob ein oder zwei Stücke Zucker, denn das hatte sie auch bei ihrem Manne nie gewußt, schloß den Schreibtisch auf mit des Verstorbenen Schlüsselbund, nahm, genau wie sie es für Karl immer getan, zwei Zigarrenkästchen heraus und bot sie ihrem Gaste zur Auswahl an, eine leichte und eine schwere. Dann brachte sie einen Schnaps und fragte:

„Kognak oder Chartreuse ?"

Doktor Keller hatte zwei Stüde Zuder genommen, die leichte Zigarre und den Kognak gewählt, genau wie ihr verstorbener Mann. Sie bemerkte es, und wieder war sie im Gespräch bei dem Toten. Endlich versiegten die Tränen der jungen Witwe, und sie begann vom Geschäftlichen zu reden.

Karl hatte alles gemacht, sie wußte von nichts, da gab es nur einen, den sie fragen konnte: den besten Freund ihres Mannes, Doktor Keller. Aber er erhob sich:

,,Gnädige Frau, ich komme wieder, da reden wir über das alles!"

Die junge Frau blieb allein, warf sich aufs Bett und begann wieder zu weinen; aber all

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