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Bubi

Grade vor Weihnachten wurde Bubi krank. Und er hatte sich doch so auf den heiligen Christ gefreut. Schon Wochen vorher hatte er Mama den Wunschzettel diftiert, denn schreiben konnte er noch nicht, der arme Schelm. Soldaten wollte er haben, viel Soldaten, ‚scherklich viel Soldaten, wie er immer sagte. - Und dann einen Himmel.

„Einen Himmel?" fragte erstaunt lächelnd Mama. Er erklärte, was er darunter verstand: Wachsengelchen, wie sie an den Weihnachtsbaum gehängt wurden unter den Stern, den Papa oben auf die Spize steckte, auf dessen goldenen Strahlen stand: Ehre sei Gott in der Höhe. Durch die Wärme der brennenden Lichter ward das himmlische Wunder zum Drehen gebracht.

Es ging nicht immer von selbst, aber Papa holte einen Stock und stieß den Stern an. Wenn er sich dann wirklich drehte und die Wachsengelchen, die daran hingen, im Kreise schwebten, hatte Bubi in die Hände geklatscht und vor Freude laut geschrien.

Das also nannte er den Himmel. Und Mama versprach ihm, während sie Papa lächelnd ansah, Bubi sollte einen wirklichen Engel bekommen.

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Aber unten!" antwortete er da, und die Eltern verstanden. Ja,unten', nicht einen Engel,

der dort oben in Himmelshöhen unter den Sternen schwebte, sondern einen, den er befühlen, herzen, küssen, schließlich auch zerbrechen konnte. Denn das war das Ende: Bubi machte alle Spielsachen kaputt. Nur waren sie ihm dann desto lieber. Sein Holzsoldat, der keine Füße mehr besaß und trotzdem noch stramm stand auf seinen armen Invalidenstümpfen, der war sein liebstes Spielzeug.

Nun lag Bubi in seinem Bettchen, und täglich zweimal kam der,Onkel Doktor', um nach dem Kranken zu sehen. Er sezte sich immer auf den Rand der schmalen Lagerstätte, nahm die Hand des Kindes und erzählte ihm Geschichten, während Papa und Mama dabeistanden.

Atemlos lauschte Bubi. Mit großen Augen verfolgte er jede Bewegung des schwarzbärtigen Mannes, der ihm zuerst so viel Furcht eingeflößt, weil er so finster war, und den er jezt doch so lieb hatte, daß er schon eine Stunde vor der Zeit fragte:,,Kommt Onkel Dotter nicht bald ?"

Er fand immer, daß der Onkel nicht lange genug dabliebe. Aber der war ein beschäftigter Mann und konnte nicht immer bei Bubi sizen, denn er hatte noch viele arme kranke Menschen zu besuchen und mußte dann in seine Klinik gehen.

‚Noch mal! bat immer Bubi, sobald der Onkel eine Geschichte fertig hatte, und wenn er gegangen war, fragte er immer: ,Kommt Onkel

Dotter bald wieder ? so daß Mama fast eifersüchtig auf den Onkel wurde.

Aber eines Tages, und das war kurz vor dem Fest, fragte Onkel Doktor Bubi, ob er ihn denn nicht einmal besuchen wollte in der Klinik. Und der Knabe strahlte über das ganze Gesicht, das heute ein wenig zu rot war von der Aufregung und von der erhöhten Temperatur. Er fragte, ob er da auch Geschichten erzählt bekäme, und der Onkel versprach es ihm. Nun konnte er den Augenblick nicht mehr erwarten und verstand nicht, daß Mama Tränen in die Augen stiegen, als er es sagte:

"

Warum weinst du denn, Mama ?“

Mama schüttelte den Kopf: „Ich weine nicht, Bubi." Aber sie weinte doch.

Den nächsten Tag schon sollte Bubi den Onkel Doktor in der Klinik besuchen. Das war eine Freude und eine Aufregung. Mama ging natürlich mit, aber auch Papa wollte dabei sein. Papa, der sonst schon immer früh fortmußte und erst zum Essen wiederkam.

Es wurden Vorbereitungen getroffen, eine Reisetasche gepact, Decken und das Kopfkissen mitgenommen, so daß Bubi ganz glückselig sagte: ,, Mama, wir bleiben lange beim Onkel Dotter."

Dann wurde der Kleine angezogen. Seinen guten Anzug legte man ihm an, den er, solange

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