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schrocken davongegangen war in seinen Pantöffelchen wie ein Mann. Und sie flüsterte: „Er ging ganz allein, wir durften nicht mit. Keiner hat ihm geholfen."

Papa sagte: „Wir wollen tapfer sein, wie er.“

Da standen Papa und Mama auf und entzündeten die Lichter. Papa aber stellte unter den Baum Bubis Holzsoldaten, der keine Füße mehr besaß und doch stand. Und Mama nahm eine Schachtel und packte eine Figur aus, den Engel, den Bubi einst so glühend sich gewünscht in seinem frohen Kinderherzen.

Dann sezten sich die beiden vor den brennenden Baum und dachten an ihr Kind, das von ihnen gegangen und sie allein gelassen hatte. Papa wollte Mama Trost zusprechen. Er redete über das Schicksal der Menschen, die da mit Schmerzen kommen und unter Leid wieder scheiden von unserer Erde. Und die beiden kamen sich arm und schwach vor gegen Bubi. Und versprachen einander sich aufzurichten an dem Knaben. Sie nannten ihn aber nicht mehr Bubi, wie einst, als er noch unter ihnen war, sondern Papa sagte: „Ob unser Engelchen wohl jezt auf uns herab blidt ?"

Da begann Mama zu summen, leise nur, aber man hörte es doch, das, was Bubi sich hatte zulegt vorspielen lassen dreimal, woran er seine lezte Freude gehabt, ehe er hinausschritt durch die Tür ins Dunkel:,Stille Nacht, heilige Nacht.'

Georg Freiherr von Ompteda, Der Venusberg.

16

Eine Männerstimme brummte mit. Dann saßen Papa und Mama stumm da, während lautlos steil und hell die Lichter brannten. Langsam erhob sich Papa, nahm den Stoď und stieß den Stern an oben an dem Wipfel des Weihnachtsbaumes, daß er sich drehte und die kleinen Wachs= engelchen im Kreise schwebten.

Er sagte zu Mama: „Das hatte er gern!“

Dann dachten sie an Bubi, der nun hoch droben wohl den seligen Reigen schloß, lächelnd niederschauend auf Papa und Mama, nun selbst das Englein, das er auf Erden so heiß ersehnt hatte.

Fridolin

Jedesmal, wenn es Frühling ward und der Saft in den Bäumen zu steigen begann, wenn das erste Grün an den Bäumen erschrocken sich zeigte, wenn die Stürme wehten, die all das graue Winterzeug, Dünste und Nebel fortfegen, kamen über Fridolin den Maler seltsame Gedanken.

Und warum nicht? Warum denken, was Millionen vor ihm gedacht, mit Plattfüßen oder hohem Spann, mit Wasserkopf oder Vogelhirn? Oh, nur anders sein als die andern Menschen! Zogen sie einen Überzieher an, erging er sich im Freien, wie er aus dem Zimmer gekommen war. Aber das bekam ihm schlecht, denn allen, deren Glück zu fürwikig wird, gibt der Himmel eins auf den Kopf. Da, just zur Zeit, als es höchst bedenklich schien im Garten, weil die Bäume ausschlugen und der Frühbeetsalat anfing zu schießen, just da mußte er immer krank werden.

Natürlich hatte er sich erkältet. Aber das bißchen Husten trieb ihm die Sehnsucht nicht aus dem Leib. Die Sehnsucht nach dem Frühling, die Sehnsucht nach Sonne, die Sehnsucht nach Freiheit.

Er hatte sein Weib einmal heiß geliebt, dann war sie ihm gleichgültig geworden. Und doch immer wieder sah er ein, daß sie die beste war von

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