ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

gann ein Trommeln und Rasen und Heulen. Der Ritter schloß auf. Ein Odem schlug ihm entgegen, als speie ihn der Rachen der Hölle aus. Fragte der Eiserne gestützt auf sein nacktes Schwert: ,,Weib, sage mir, ob er lebt!"

Wimmern klang und stilles Weinen. Der Ritter schien größer denn zuvor, so grade hing sein Gewand herab über dem Panzerhemd und deckte kein Fleisch. Das Weib aber drinnen schlug sich die Brüste, raufte sich das Haar und warf sich nieder zu seinen Füßen:

"

Mein Herr und Gemahl, habet Erbarmen mit mir!"

Da neigte sich der Ritter, als wolle er in der Finsternis ihr Antlig erforschen:

„Was habe ich zu dir gesagt am ersten Tage: da er lebte, warest du mir verloren, nun er tot ist, bist du wieder mein. Weib, sage mir, ob er lebt!"

Sie aber berührte mit der Stirn den Boden: ,,Töte mich, Herr, er lebt!"

Der Ritter stöhnte wie im Weh. Trat zurück. Ließ sie. Schloß die Tür. Als es aber wieder Nacht war drinnen, hub ein Kreischen an und Gebrüll. Es schlug an das Holz. Es frakte an den Wänden. Es wimmerte. Es weinte. Der Ruch zog durch die Rißen. Drang durch das Holz, Wehte durch die Gänge. Strich die Stiegen hinab. Bahnte sich den Weg zum tiefsten Keller Georg Freiherr von Ompteda, Der Venusberg. 3

und zum höchsten Boden im Dach. Hing um die Burg in Schwaden. Kroch hin an der Erde. Zu den Himmeln stank er empor.

Krähen kreischten um die Mauern. Adler zogen Kreise. Sie witterten ihr Mahl.

In der Kammer ward es still. Kein Rufen mehr. Kein Flehen. Die Nacht wich. Kein Tagelied der Wächter klang.

Der Ritter fuhr empor. Steckte den Schlüssel ins Schloß. Die Tür sprang auf. Fahler Morgenschein fiel auf das Bett, darauf etwas Entseßliches, Verwesendes lag, das einst der junge Graf gewesen. Durch die Fensterhöhlen sah man dunkle Schatten gieriger Vögel die Luft durchschießen.

In einer Ede hodte eine Gestalt dicht an der Wand, in den äußersten Winkel geflohen vor dem Grausen der Kammer. Am Boden lag zu Stein getrocknetes Brot, stand der Krug mit Wasser, unberührt.

Der Ritter hub die Hand zum Toten:

,,Siehe, das ist der, den du liebtest. Hier stehe ich. Ich atme. Weib, sage mir, ob er lebt!" Da klang es aus der Ecke stammelnd und dumpf: „Er.

ist ... tot!"

Der Ritter stieß sein Schwert jubelnd in die Scheide. Rief, daß es dröhnte wie Donner in der stillen Burg:

„Herbei! Herbei!"

Da kam just der Alte:

„Herr, des Grafen Leute sind vor dem Tor und begehren nach ihm!"

Die Knechte der Burg aber stürzten hinzu. Hinter ihnen die Mägde. Sie machten große Augen, und an der Kammer hielten sie den Atem an, denn sie konnten es schier nicht ertragen. Der Ritter recte die Hand:

„Sehet, da ist er. Er ist tot. Hüllet ihn in kostbare Deden. Bringt ihn denen vor dem Tor. Ihr Mägde, geleitet eure Herrin hinab. Schmücken sollt ihr sie wie am Hochzeitstage, denn siehe, sie ist mir wiedergegeben. Wer sie aber nicht achtet wie zuvor, dem lege ich das Haupt vor die Füße!“

Und der Eiserne schritt die Stufen hinab, daß es dröhnte. Ging zum Tor. Die Brüde sank. Er trat darauf. Stand in der Mitte. Des Grafen Leute aber erkannten ihn nicht und fragten: ,,Wer ist jener Greis ?"

Denn Bart und Haupthaar war ihm wie des Winters Schnee.

Die Knechte legten Tücher vor das Gesicht, wie sie den Grafen trugen, und als sie ihn brachten, in Linnen gehüllt und Damast, rief der Ritter und entblößte sein Haupt:

„Hier ist euer Herr. Er ist gestorben. Ich selbst hielt die Totenwacht, daß ich gewiß sei, er lebe nicht mehr.“

Dann stieg der Ritter empor in den Saal.

Sein Gemahl saß im Stuhl, angetan mit weißem Gewande. Er warf das Schwert klirrend fort. Trat zu ihr. Öffnete beide Arme. Zähren rannen ihm in den schneeigen Bart:

,,Siehe, Geliebte, nun bist du wieder mein, und einen anderen hat es nie gegeben!"

Das Weib aber hatte nichts mehr von all seiner Schöne. Große Augen starrten den Ritter an. Der Mund hatte keine Lippen, nur Zähne. Von ihnen kam es:

„Er ... lebt!"

Rief der Ritter:
,,Er ist tot!"

Sie aber:

,,Nicht tot in meinem Herzen!"

Da griff der Eiserne nach seinem Schwert. Schlug dem Weibe den Kopf ab. Mit einem Streich. Wischte die Klinge am Mantel. Wandte sich. Ging. Schwang sich aufs Pferd. Ritt aus der Burg. Kam nie zurüď.

Der Hut

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »