ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

keine geringe Rolle. Gegen Quetschungen diente ihm z. B. folgendes: „Luxum si quod est, hac cautione sanum fiet. Harundinem prende. Incipe cantare in malo:

S. F. (Sanitas Fracto) motas vaeta daries dardaries astata taries, die una paries, asque dum coeant"; gegen Luxationen: huat hanat huat ista pista sista, domina damnaustra et luxato. Vel hoc modo, huat haut haut ista sis ardannabon dumnaustra. Derartige teilweise unverständliche und daher kräftig suggestiv wirkende „, Carmina" sind noch mehrere in der erwähnten auch sprachlich sehr interessanten Schrift angeführt.

An seinen Sohn schrieb Cato, wie aus Plinius zu ersehen ist: ,,Dicam de istis Graecis suo loco, Marce fili. Quid Athenis exquisitum habeam et quod bonum sit illorum literas inspicere, non perdiscere, vincam. Nequissimum et indocile genus illorum, et hoc puta vatem dixisse: Quandoque ista gens suas literas dabit, omnia corrumpet; tum etiam magis, si medicos suos huc mittet. Jurarunt inter se barbaros necare omnes medicina. Et hoc ipsum mercede faciunt, ut fides iis sit et facile disperdant."

Da die griechischen Philosophen die Volksreligion untergruben und den römischen Jünglingen das Gift des Skeptizismus einflößten, verbot der Senat mehrmals einzelnen oder allen Philosophen und Rhetoren den Aufenthalt in Rom, ein solches Gesetz wurde z. B. 161 v. Chr. gegeben. Sechs Jahre später erschien eine Gesandtschaft aus Athen, bestehend aus dem Akademiker Karneades, dem Stoiker Diogenes und dem Peripatetiker Kritolaos, von denen namentlich der erstere durch seine Beredsamkeit auf die jüngere Generation die Kenntnis der griechischen Sprache

[ocr errors]

war schon damals sehr verbreitet den größten Eindruck machte. Auch diesmal suchte die Nationalpartei durch baldige Abfertigung der Gesandtschaft die Gefahr einzudämmen. Angeblich soll bald nach dem Tode Catos ein Dekret die Verbannung aller Griechen anbefohlen haben, wie wenig ernsthaft es durchgeführt wurde, beweist die Folgezeit, und selbst wenn man die Philosophen vertrieben hätte, die Aerzte besaßen schon hinreichende Stützen an den vielen Wohlwollenden, um das Verbot ignorieren zu können.

Unleugbar haftete aber, in den Augen der Römer, den griechischen Aerzten noch geraume Zeit ein gewisser Makel an, und nachdem längst die Poesie, Kunst und Philosophie Griechenlands die größte Anerkennung in Rom gefunden hatte, entbehrte die hellenische Medizin noch immer einer warmen Anhängerschaft unter den Gebildeten, wie z. B. aus einem Worte Ciceros deutlich hervorgeht. Es genügte nicht allein, daß viele angebliche Aerzte zuströmten, es mußte ein Mann auftreten, der seine Kunst mit der Bildung und Weltanschauung des vornehmen Römers in Beziehung zu setzen verstand. Nur ihm konnte es wahrhaft gelingen, die griechische Medizin selbst nach Rom zu verpflanzen.

[merged small][ocr errors][merged small][merged small][ocr errors][merged small][ocr errors]

Gekommenen" feiern und verstieg sich in seinem ungemein entwickelten Selbstgefühl zu marktschreierischen Aeußerungen oder gar Handlungen, die sein Bild im Urteil der Nachwelt verdunkelten, die es verschuldeten, daß der treffliche, wenn auch etwas einseitige Therapeut und medizinische Philosoph geradezu als Scharlatan hingestellt wurde. Mit den meisten Reformatoren teilte er allerdings maßlose Eitelkeit und Verachtung der Vorgänger. Hochbetagt soll er durch den Sturz von einer Treppe gestorben sein und seinen Ausspruch bewahrheitet haben: Er wolle nicht für einen Arzt angesehen werden, wenn er jemals erkranken würde.“

[ocr errors]
[ocr errors]

Noch von größerer Bedeutung aber, als die fruchtbringende Vermittlung, war die damit verbundene Reformbewegung, welche Asklepiades im medizinischen Denken und in der Therapie einleitete. Mit der ganzen Wucht seiner impulsiven Persönlichkeit trat er gegen die erstarrte Humoral pathologie als Erster in die Schranken und bekämpfte den traditionellen Unfug, der im Namen des Hippokrates oder gestützt auf angebliche „Empirie" mit Purganzen, Brech- und Schwitzmitteln, mit der Venäsektion oder gar abergläubischen Methoden von Seite der späteren alexandrinischen Schule getrieben wurde und setzte an deren Stelle eine planmäßige diätetisch-physikalische Behandlungsweise, die sich aus einer spekulativen mechanistischen Physiologie und Solidarpathologie ableitete. Hierdurch wurde er ein Faktor von größtem Werte für die allseitige Entwicklung der griechischen Medizin, welche im Alexandrinertum bereits zu erstarren begann, eine der markantesten Gestalten in der Geschichte der Heilkunst, deren Leitgedanken zwar vielfacher Korrektur bedurften, aber, soweit die Therapie in Betracht kommt, bis auf unsere Tage fortwirken.

Von den, in bestem Attisch verfaßten Schriften des Asklepiades (ungefähr 20) finden sich nur Zitate in der späteren Literatur, welche aber oft parteiisch, je nach dem Standpunkt des Autors gefärbt sind. Sie bezogen sich auf allgemeine Grundsätze, Atmung und Puls, akute Krankheiten und periodische Fieber, Phrenitis, Morbus cardiacus, Geschwüre, Wassersucht, Alopecie, Gesundheitsvorschriften, Heilmittel und Präparate, Klysmen, medizinische Verwendung des Weines u. a. Eine Schrift war an Mithradates gerichtet, andere bekämpften die Ernährungs- und Zeugungslehre des Erasistratos oder waren der Auslegung hippokratischer Bücher gewidmet. Sicherlich enthielten sie auch viel historisch-literarisches Material. Die erhaltenen Reste sind gesammelt in Ch. G. Gumpert, Asclepiadis Bithyni fragmenta, Vimar 1794. Die Herrschaft des Galenismus, welcher im schärfsten Gegensatz zu Asklepiades steht, bewirkte es, daß dieser Autor nach dem 4. Jahrhundert n. Chr. nur mehr wenig, seit dem 6. Jahrhundert gar nicht mehr genannt wird. Erst seit dem 16. Jahrhundert erscheint er wieder an der Oberfläche, und so manches System der neueren Medizin entlehnte ihm Grundideen. Im Jahre 1700 wurde in Rom nahe der Porta capena eine Büste ausgegraben, welche die Inschrift Asklepiades trägt und mit dem Bithynier in Verbindung gebracht worden ist.

Insoferne als Asklepiades bis auf die letzten Ursachen zurückgeht,

Asklepiades.

Die Einbürgerung der griechischen Heilkunde in Rom war vorzugsweise das Werk des Asklepiades aus Prusa, eines rhetorisch gewandten, philosophisch geschulten und äußerst lebensklugen Arztes, der die nationalen Vorurteile durch imponierende praktische Leistungen zu überwinden verstand und die wissenschaftliche Medizin dem Zeitgeschmack des Römertums geschmeidig anzupassen wußte.

[ocr errors]

Asklepiades dürfte um 124 v. Chr. in Prusa (oder in Prusias), einer Stadt Bithyniens, geboren sein und wandte sich frühzeitig dem Studium der Rhetorik, Philosophie und Medizin zu. Zur Erweiterung seiner Kenntnisse scheint er eine Zeitlang in Parion, am Hellespont, in Athen, wahrscheinlich auch in Alexandreia verweilt zu haben, bevor er, um sein Glück zu machen, nach Rom ging. Hier gelang es ihm durch seine Rednergabe und gesellige Gewandtheit mit vornehmen Männern, wie L. Crassus, Cicero, Atticus, M. Antonius und Q. Mucius in freundschaftlichen Verkehr zu treten und sehr bald den Ruhm eines unvergleichlichen Heilkünstlers durch eine anscheinend ganz neuartige Heilmethode zu erwerben. Wie weit sein Name drang, beweist besonders die Tatsache, daß ihn Mithradates von Pontus zu sich berief; Asklepiades lehnte jedoch ab und schickte dem Könige bloß seine Werke. Von einigen Autoren ist uns eine Episode überliefert, die bald als Zeugnis der bewunderungswürdigen Beobachtungskunst, bald als Beweis seiner, auch vor groben Täuschungen nicht zurückschreckenden Scharlatanerie gedeutet wird. „Als er sich nämlich einmal,“ so wird erzählt, von seinem Landgut in die Stadt begab, erblickte er einen großen Leichenzug; er trat näher, damit er erfahre, wer es sei, anderseits damit er selbst etwas bei jenem (Toten) den Regeln der Kunst gemäß entdecken könne. Obgleich er dessen Gesicht mit Spezereien bestreut und dessen Antlitz mit wohlriechenden Salben bestrichen sah, war er doch aus gewissen Anzeichen sehr aufmerksam auf ihn, beobachtete ihn und betastete immer wieder den Körper: und er fand, daß in jenem noch Leben sei. Sogleich rief er, der Mann lebt noch, möge die Fackeln wegnehmen, die Feuer auslöschen, den Scheiterhaufen abtragen und den Leichenschmaus vom Grabmal zu Tische bringen. Es entstand ein Gemurmel; die einen sagten, man müsse dem Arzte glauben, die anderen spotteten über die Heilkunst. Dann erwirkte Asklepiades, obwohl sich alle Verwandten sträubten entweder weil sie schon die Erbschaft hatten oder weil sie ihm noch nicht glaubten, mit genauer Not einen kurzen Aufschub für den Toten. Den solcherart den Händen der Leichenträger Entwundenen brachte er, gleichsam aus der Unterwelt, nach Hause und sogleich stellte er das Atmen her, sogleich rief er durch gewisse Arzneien das Leben zurück, das in den Tiefen des Körpers verborgen war. Bei Tische wurde des weisen Mannes rühmend erwähnt." Berauscht vom Beifall der suggestiblen Menge, ließ sich Asklepiades als einen vom Himmel

[ocr errors]

man

Gekommenen" feiern und verstieg sich in seinem ungemein entwickelten Selbstgefühl zu marktschreierischen Aeußerungen oder gar Handlungen, die sein Bild im Urteil der Nachwelt verdunkelten, die es verschuldeten, daß der treffliche, wenn auch etwas einseitige Therapeut und medizinische Philosoph geradezu als Scharlatan hingestellt wurde. Mit den meisten Reformatoren teilte er allerdings maßlose Eitelkeit und Verachtung der Vorgänger. Hochbetagt soll er durch den Sturz von einer Treppe gestorben sein und seinen Ausspruch bewahrheitet haben: Er wolle nicht für einen Arzt angesehen werden, wenn er jemals erkranken würde."

[ocr errors]
[ocr errors]

Noch von größerer Bedeutung aber, als die fruchtbringende Vermittlung, war die damit verbundene Reform bewegung, welche Asklepiades im medizinischen Denken und in der Therapie einleitete. Mit der ganzen Wucht seiner impulsiven Persönlichkeit trat er gegen die erstarrte Humoralpathologie als Erster in die Schranken und bekämpfte den traditionellen Unfug, der im Namen des Hippokrates oder gestützt auf angebliche Empirie" mit Purganzen, Brech- und Schwitzmitteln, mit der Venäsektion oder gar abergläubischen Methoden von Seite. der späteren alexandrinischen Schule getrieben wurde und setzte an deren Stelle eine planmäßige diätetisch-physikalische Behandlungsweise, die sich aus einer spekulativen mechanistischen Physiologie und Solidarpathologie ableitete. Hierdurch wurde er ein Faktor von größtem Werte für die allseitige Entwicklung der griechischen Medizin, welche im Alexandrinertum bereits zu erstarren begann, eine der markantesten Gestalten in der Geschichte der Heilkunst, deren Leitgedanken zwar vielfacher Korrektur bedurften, aber, soweit die Therapie in Betracht kommt, bis auf unsere Tage fortwirken.

Von den, in bestem Attisch verfaßten Schriften des Asklepiades (ungefähr 20) finden sich nur Zitate in der späteren Literatur, welche aber oft parteiisch, je nach dem Standpunkt des Autors gefärbt sind. Sie bezogen sich auf allgemeine Grundsätze, Atmung und Puls, akute Krankheiten und periodische Fieber, Phrenitis, Morbus cardiacus, Geschwüre, Wassersucht, Alopecie, Gesundheitsvorschriften, Heilmittel und Präparate, Klysmen, medizinische Verwendung des Weines u. a. Eine Schrift war an Mithradates gerichtet, andere bekämpften die Ernährungs- und Zeugungslehre des Erasistratos oder waren der Auslegung hippokratischer Bücher gewidmet. Sicherlich enthielten sie auch viel historisch-literarisches Material. Die erhaltenen Reste sind gesammelt in Ch. G. Gumpert, Asclepiadis Bithyni fragmenta, Vimar 1794. Die Herrschaft des Galenismus, welcher im schärfsten Gegensatz zu Asklepiades steht, bewirkte es, daß dieser Autor nach dem 4. Jahrhundert n. Chr. nur mehr wenig, seit dem 6. Jahrhundert gar nicht mehr genannt wird. Erst seit dem 16. Jahrhundert erscheint er wieder an der Oberfläche, und so manches System der neueren Medizin entlehnte ihm Grundideen. Im Jahre 1700 wurde in Rom nahe der Porta capena eine Büste ausgegraben, welche die Inschrift Asklepiades trägt und mit dem Bithynier in Verbindung gebracht worden ist.

Insoferne als Asklepiades bis auf die letzten Ursachen zurückgeht,

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »